Boutique Hotel Dar Attajalli

Vorab sei erwähnt, dass es sich beim Dar Attajalli nicht um ein Hotel im üblichen (europäischen) Sinne handelt, sondern um ein Gästehaus ähnlich dem marokkanischen "Riad", nur ohne bepflanzte Fläche im Innenhof. Das Dar (=Haus) verfügt über vier grosszügige, sehr saubere Zimmer, die äusserst geschmackvoll und hochwertig eingerichtet sind. Nebst den sehr wohnlichen Zimmern steht den Gästen im Innenhof ein marokkanischer Salon und eine tolle Dachterrasse mit Ausblick über die Dächer der Medina (=Altstadt) von Fes zur Verfügung. Wer auf Swimmingpool, Minibar und TV nicht verzichten will, dem sei ein Hotel im modernen Teil der Stadt angeraten; wer aber ein Refugium inmitten der spannenden (und hektischen) Medina dieser Königsstadt sucht, dem kann das Dar Attajalli nur empfohlen werden.

Wir hatten die Suite Mauve für EURO 100.00/Nacht. Das Zimmer ist sehr grosszügig und schlicht wunderschön eingerichtet. Das Doppelbett ist bequem und sehr bereit. Nach den Abstechern in die berauschende Medina stellte sich bei uns beim Zurückkommen ins Dar und in dieses Zimmer regelmässig ein Gefühl des Zuhauseseins ein. In welchem Hotel gibt es schon so etwas? Angesichts der hochwertigen Einrichtung, der tollen Ambiance und der absolut tadellosen Sauberkeit erscheint das Preis-Leistungsverhältnis als ausgezeichnet. Das Dar Attajalli, welches in jahrelanger, sorgfältiger Arbeit restauriert wurde, ist ein Juwel in der Stadt Fes. Der Aufenthalt dort stellte für uns ein Highlight unserer Marokkoreise dar.

Das Dar hat selbstredend kein eigenes Restaurant. Das im Zimmerpreis inbegriffene Frühstück mit gutem Kaffee, frisch zubereiteten Früchtevariationen, verschiedenen Broten sowie Eiern nach Wahl ist sehr gut. Das Personal ist zudem gerne bereit, jederzeit eine Kanne feinen Minztee für die Gäste zuzubereiten, welche dann vorzugsweise auf der Terrasse genossen wird.

Die charmante und stets erreichbare Chefin ist Deutsche und spricht hervorragend französisch und englisch. Schweizer werden im Gespräch mit Kleo Brünn auch einige schweizerdeutsche Ausdrücke heraushören (sie hat über zehn Jahre in Zürich gelebt). Mit ihren Mitarbeitern haben wir uns auf Französisch unterhalten. Obwohl das Dar nicht das umfassende Dienstleistungsangebot eines grossen Hotels bieten kann, ist der Service ausgezeichnet: Unseren Wunsch, die sich im Laufe einer zehntägigen Tour angehäufte Wäsche reinigen zu lassen, hat uns ein Mitarbeiter bereits kurz nach unserer Ankunft erfüllt. Punkto Sauberkeit setzt das Dar Attajalli Massstäbe.

Es gibt wohl keinen Reiseführer über Marrokko, der nicht vor der Gefahr, sich in der Medina von Fes zu verlaufen, warnen würde. Da sich auch das Dar Attajalli in eben dieser Medina befindet, würde sich die Anreise - unter gewöhnlichen Umständen - wohl sehr schwierig gestalten. Glücklicherweise herrschen im beschriebenen Gästehaus jedoch nicht gewöhnliche Umstände und die stets erreichbare Geschäftsführerin und Inhaberin Kleo Brünn ist dafür besorgt, ihre Gäste am Taxistand Ain Azleten am Eingang zur Altstadt durch einen Mitarbeiter des Dars abholen zu lassen. Anschliessend nimmt sich die Chefin persönlich Zeit, den Neuankömmlingen bei einem Glas Minztee die Lage des Hauses anhand eines detaillierten Plans (ein solche findet sich in keinem Reiseführer) genau zu erklären. Wir habens fortan jedenfalls immer auf Anhieb gefunden und auch gemerkt, dass die Lage (direkt neben dem Haupt-Souk) sehr zentral ist. Dass das Herumspazieren in der finsteren Medina nach 22 Uhr kein besonderes Vergnügen mehr bereitet, kann übrigens ebenfalls in den meisten Führern nachgeschlagen werden...

Beliebte Aktivitäten

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