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Uschi, Frank u. Lars (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Oktober 2004 • 2 Wochen • Strand
Wunderschöner Urlaub denn Sterne sind nicht alles
4,4 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr gut

Tja, ja, das Belizia! Wir hatten im Vorfeld in diesem Forum ja schon die tollsten Sachen gehört, die uns sogar dazu veranlasst haben, über eine Umbuchung nachzudenken. Hier schon gleich die Zusammenfassung: Gut, dass wir es nicht getan habenl Wir haben einige Gäste getroffen, die das"alte" Belizia kannten und die sehr enttäuscht waren über die meist negativ empfundenen Veränderungen. Das Hotel bringt alle Voraussetzungen für ein 5-Sterne-Hotel, welche es laut Türschild auch sein will, mit. Leider werden diese aber nicht genutzt. Wir haben nicht herausgefunden woran es liegt - schlechtes Management, kein Geld, nicht ausreichend gutes Personal ..... Wahrscheinlich ist es ein Mix aus allem. Tatsache ist, dass der Neubau, der die Bettenkapazität, nach dem was wir gehört haben, von ca. 750 auf 1.600 erhöht hat, in ca sechs Monaten hochgezogen wurde. Das dabei bauliche Mängel entstehen müssen, erschließt sich selbst einem Nichtfachmann. Viele dieser kleinen Mängel könnten durch kosmetische Eingriffe behoben werden. Und damit sind wir beim eigentlichen Grund für die vielen Unzulänglichkeiten. Wir befinden uns nämlich im Land der Gegensätze. Ein Slogan, mit dem hier zu Recht geworben wird. Einige Beispiele: Das ca. 8 m² große Badezimmer war mit einem sehr schönen, großen Waschtisch ausgestattet. Die Wände zierten, aus unserer Sicht, geschmackvolle Marmor-Fliesen. An der Decke feierte der Schimmel heitere Umstände. Im Saunabereich machte sich jemand die Mühe, auf die bereitgestellten Handtücher eine Rose zu drappieren - sehr schöne Idee. 4 Meter entfernt stand ein Tisch mit einem der zahlreichen Getränke-Dispenser für Säfte. Dass dieser Tisch vor organischem Leben nicht von alleine zu wandern begann, wunderte nicht nur uns. Wir stellten uns die Frage: Sieht das keiner? An diesen Dingen scheitert kein Urlaub aber man stelle sich vor, das Wetter wäre nicht so toll gewesen, wie wir es 14 Tage erlebt haben und die an dieser Stelle in vielen Berichten beschriebenen Wartezeiten bei der Essenausgabe wären hinzugekommen (etwas, was wir wegen der Nachsaison und der wohl damit verbundenen geringeren Belegung nicht erlebt haben), dann hätte ich meinen Fotoapparat genommen, alles dokumentiert und meiner Reiseleitung einen ziemlich unangenehmen Tag bereitet. Jetzt aber mal zu den bei weitem überwiegenden, positiven Dingen. Die Anlage ist sehr schön gestaltet. Es gibt eine ca. 20 Meter ins Meer hineingebaute Plattform von ca. 60m² Größe, von der aus man ins kristallklare Meer springen kann. Entlang der Wasserlinie zieht sich über fast die gesamte Breite der Anlage eine betonierte Promenade mit Pflasterdesign, die mit Liegen und Sonnenschirmen bestückt ist. Teilweise sind Plateaus ins Meer hinaus gebaut, was zusammen mit den angepflanzten Palmen sehr ansprechend aussieht. Das Belizia ist "Sandfreie-Zone" und das ist, für einen wie mich, der Sand zwischen den Zehen, in der Badehose und an resp. in einigen exponierten Körperteilen hasst, auch richtig gut so. Oberhalb der Promenade befinden sich grasbewachsene Terrassen, auf denen ebenfalls Liegen stehen (klingt paradox, ist aber so). Darüber schließen sich zum Meer hin abfallende Rasenflächen an, die sich dazu anbieten mit den bereitstehenden, dicken Kissen auf ihnen zu liegen. Wiederum etwas höher erstreckt sich der große Poolbereich. Über die Qualität des Pools (Es gibt zwei weitere; Einen unterhalb des alten Teiles der Anlage und damit vor dem Eingang zum neuen Gebäude und einen mit einer interessant aussehenden Rutsche, der aber wegen einer Überflutung und/oder eines Unfalles, wie wir hörten, nicht in Betrieb war.) können wir nichts sagen. Wir waren nur im Meer und das war toll. Eine Süßwasserdusche stand übrigens auch zur Verfügung. Über Archetektur lässt sich nicht oder aber sehr angestengt streiten. Man muss sich darüber im Klaren sein, was ein Investor will, wenn er ein solches Projekt plant - mit möglichst geringen Mitteln möglichst viele Menschen unterbringen aber es soll auch noch vernünftig aussehen, da man sonst die durch den günstigen Preis angelockten Touris wieder vertreibt. Dieser Spagat ist aus unserer Sicht ganz gut gelungen. Der Neubau schmiegt sich nicht gerade an den Hang aber er macht was her und bietet aus fast allen Zimmern Meerblick. Trotzdem gefällt mir die alte Bauweise mit vier bis sechs Wohneinheiten in vielen einzeln stehenden Häusern besser. Insofern sind die genannten "Alt-Belizianer" zu verstehen. Hatte ich von Hanglage gesprochen? Wir hatten Zimmer 4325, was im mittleren Bereich des Neubaues angesiedelt ist. Zum Meer waren es unter Missachtung von Rampen und des Aufzuges (der übrigens entgegen hier häufig gelesenen Beschwerden immer funktionierte) gezählte - nicht gefühlte - 201 Stufen! Der Aufzug ersparte uns 40 davon. Wir haben ihn dann aber ab Mitte der ersten Woche kaum noch benutzt und das Treppensteigen in unser Fitnessprogramm integriert. Wir haben jetzt Waden! Meine Frau hat hochgerechnet, dass wir täglich ca. 1.000 Stufen "gemacht" haben (rauf + runter). Im alten Teil der Anlage dürfte man damit nicht auskommen. Uns hats nichts ausgemacht aber für Familien mit kleinen Kindern (auch wegen des fehlenden langsamen Einstieges ins Meer) und für Gehbehinderte ist das Hotel nicht zu empfehlen. Während unserer Anwesenheit teilten sich Engländer, Holländer und Deutsche die Anlage fast zu gleichen Teilen. Einige Belgier, Schweizer und Österreicher machten die Sache rund. Im Sommer müssen aber (lt. Personal unglücklicherweise) auch Russen und Israelis dort gewesen sein. Eine eintägige "Blaue Reise" gehört mit zu einem Besuch dieses Teiles der Türkei. Diese ist aber, wenn man sie über den Veranstalter bucht, aus meiner Sicht zu teuer (30€ p.P.). Mein Tipp: Gehen sie rechtzeitig zu Sven am Wassersport-Point und fragen sie ihn, ob er noch Platz auf einem Boot für Non-Diver hat. Das kostet 15€ und ist zünftiger. Außerdem kann man den Tauchern hautnah zusehen und vielleicht gewinnt man ja Freude daran. Das Essen ist allerdings nicht gerade pompös und Getränke müssen separat bezahlt werden. Nach dem was man so hörte, kann man sich einen Besuch auf Kos ruhig sparen. Die Ein- und Ausreiseformalitäten nehmen wohl eine Menge Zeit in Anspruch und so doll anders als in Bodrum ist es wohl auch nicht. Mal sehen was aus dem Belizia wird. Wenn es in der nächsten Saison zu einem ähnlichen Preis zu buchen ist, kann man sicher wieder hin fahren. Das Preis-Leistungs-Verhältnis war genial. Die vielen kleinen Unzulänglichkeiten wurden durch das tolle Wetter, das schöne Meer und das wunderbare Erlebnis unseres Tauchkurses mehr als wett gemacht. Zu fürchten ist nur, dass noch mehr gebaut wird und dass der Preis sich den doch wohl eher selbst erteilten fünf Sternen anpassen wird.


Zimmer
  • Sehr gut
  • Wir hatten ein Familienzimmer gebucht und das haben wir auch wirklich bekommen. Zwei großzügige Zimmer, eines mit Doppelbett, eines mit zwei Einzelbetten, eine große Diele und ein schönes Bad (bis auf den beschriebenen Schimmel). Alles in allem ca 70 m²!!! Das Vorhandensein eines Tresores haben wir als sehr angenehm empfunden. Die Minibar funktionierte und konnte auch für Getränke, die man sich entweder an der Bar erbeten hatte oder an einem der an vielen Orten aufgestellten Dispenser selbst "gezapft" hatte verwenden. Den hier oft bemängelten Securety-Service haben wir kaum wahrgenommen, geschweige denn, dass er uns am Mitnehmen von Getränken gehindert hätte. Ein Tipp: Nehmen Sie für jedes Familienmitglied eine 0,5 ltr. Plastikflasche mit. Das ist praktisch und hilft die Umwelt zu entlasten, da man ansonsten mit Plastikbechern zugemüllt wird. Die Klimaanlage funktionierte reibungslos. Einziger Mangel, wenn das denn nun einer ist, waren die nur recht spärlich vorhandenen Kleiderbügel. Die reichten für drei Personen wirklich nicht.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Das Essen war reichlich und schmackhaft. Wir sind immer mehr als satt geworden, jedoch gehen auch dem einfallsreichsten Koch irgendwann die Ideen aus, wenn er sich auf Fisch, Lamm und Huhn bzw. Pute(was ja zu Vorgenanntem nun auch nicht gerade ein riesen Unterschied ist) beschränkt. Aber in Kombination mit den Vorspeisen und den Beilagen habe ich in 14 Tagen keine Variation zweimal gegessen. Achtung Kids!: Fritten gibts jeden Tag. Schade war, dass die beiden a la Carte Restaurants (türkisch und italienisch) bereits geschlossen waren. Aber die stehen auch nicht im Prospekt. Frühstück gabs irgendwie bis 10.30. Von 11.00 bis 12.00 gabs Eis. Von 12.00 bis 14.00 Mittag. Ab 14.00 Snacks bis 16.00 und ab da wieder eine Stunde Eis, damit man um 18.30 oder so wieder Abendessen konnte. Noch Fragen? Ich hätte mir beim Frühstück etwas mehr Wurstauswahl gewünscht und Mayo aber manche sind ja auch nie zufrieden. Dafür gabs aber wechselweise Spiegeleier, Omeletts oder Pfannkuchen. Mmh, die mit Honig oder einer der schweine-süßen Marmeladen - genial! Die an dieser Stelle schon oft angesprochene Wartesaal-Atmosphäre kann nur bestätigt werden. Man kriegts aber auch wirklich nicht in den Kopf! Da gibt es einen riesigen Bereich wo man Tische und Stühle draußen hätte aufstellen können aber nein, alles muss drinnen essen. Über die fehlenden Filzunterkleber für die Stühle hab ich mich während des Aufenthaltes genug aufgeregt, da sag ich jetzt nichts mehr zu.


    Service
  • Gut
  • Das Personal war durch die Bank freundlich. Allerdings hatte man oft das Gefühl, dass diese Freundlichkeit etwas gezwungen war. Das mag mit der, wie wir hörten, sehr schlechten Zahlungsmoral des Managements zusammenhängen oder einfach damit, dass die lange Saison zu Ende ging. Das Zimmer und insbesondere die Toilette war sauber. Wir hörten aber auch von anderen Fällen, wo über 14 Tage nicht gesaugt worden sein soll u. Ä. Selbst die gemeinschftlich genutzten WC-Anlagen haben wir immer in akzeptablem Zustand erlebt, bis auf den Sunabereich. An dieser Stelle sei eine allgemeine Anmerkung erlaubt; Freundlichkeitist wie ein Bumerang - sie kommt zurück. Trinkgeld ist das Eine aber der Versuch in Landessprache etwas zu bestellen oder sich zu bedanken, zaubert selbst auf das Gesicht des griesgrämigsten Kellners ein Lächeln - selbst auf Risas. Und wem das peinlich ist, der sollte wenigstens in seiner Muttersprache die Regeln des Anstandes einhalten. Auch hier hab ich sie wieder zu Hauf gesehen, diese über-zwei-Köpfe-hinweg-ohne-Bitte-ein-Getränk-Besteller-und-ohne-ein Wort-des-Dankes-Verschwinder. Das macht Deutsche im Ausland nicht gerade sympatischer. In Sachen Trinkgeld würde ich beim nächsten mal lieber häufiger etwas geben, als einmal zu Anfang (sieht so nach Kaufen aus) oder am Schluss (da hat man dann auch nichts mehr davon).


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Das Belizia liegt ca. 4 KM westlich von Bodrum, gegenüber der vorgelagerten, unbewohnten Insel Karaada (Schwarze-Insel). Diese bildet mit dem Festland eine Meerenge, die häufig von Segelschiffen, Ausflugs-, Tauch-, und Fischerbooten befahren wird. Sehr idyllisch und abwechslungsreich. Man ergattert zwischen Karaada und dem Festland sogar einen Blick auf Kos und auf dem abendlichen Heimweg von Bodrum sieht man die Lichter der Stadt Kos. Ca. 1 KM weiter westlich befindet sich eine Werft, die eher interessant, als störend wirkte. Direkt neben dem Belezia lieg das Hotel "Ersan", was die Belizianer aber in keiner Weise tangiert, bis auf die Tatsache, dass man dort für 10€ 10 Min. Jetski fahren kann, statt für 22€! im eigenen Hotel. (Schwimmend ist das Ersan leicht zu erreichen ;-)) - Sorry Sven aber bei dem Unterschied) Rund um das Belizia gibt es nicht viel Bemerkenswertes - keine Bars oder Restaurants. Eine Tatsache, die von einigen Gästen bemängelt wurde, die sich abends gerne mal die Füße vertreten hätten. Für 1.250.000 TL oder 1€ (akt. Wechselkurs zur Zeit unserer Anwesenheit: 1.840.000 TL für 1€) pro Person fährt etwa alle 10 Min. ein Dolmusch Richtung Bodrum. Zahlung in Landeswährung ist hier also billiger. (Tipp für unsere Pfennigfuchser) Zu den Besonderheiten des Dolmuschfahrens bitte die einschlägigen Reiseführer bemühen. Uns hat der von Dumont ganz gut gefallen. Bodrum ist in jedem Fall 1-5 Besuche wert, je nach dem, ob man nur die Sehenswürdigkeiten (siehe auch Reiseführer) und die große Marina bewundern will, oder ob man mit halbleeren Koffern angereist ist, um diese unter hinzu kaufen einer weiteren riiiesen Sporttasche in den unzähligen Geschäften mit idR. sehr gut imitierter "Markenware" zu füllen. Beispiel: "Puma" Sportschuhe 10€, fünf "Markenhemden" 30€. Macht in der Summe 21 Kilo Übergepäck. ;-)) Die oben bereits beschriebene Hanglage wurde von uns als wenig störend empfunden. Die Transferzeit betrug 40 resp. 45 Minuten.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Den Pool haben wir, wie schon erwähnt, nicht genutzt. Negativ aufgefallen ist allerdings, dass er die letzten Tage scheinbar nicht mehr gereinigt wurde und eine ziemlich unangenehme grünliche Farbe annahm. Am Strand standen drei Einer-Kajaks und ein Tretboot zur freien Verfügung. Da mag sich jeder selber ausrechnen, ob das reicht. Gegen Bezahlung wurde Banana-Boot, Ringo, ein Segel- oder Surfkurs angeboten. Außerdem konnte man einen viertägigen Tauchkurs mit insges. sechs Tauchgängen für 295€ mit PADI-Prüfung machen. Ich habe mit meinem Sohn zusammen 500€ bezahlt und es war das am besten investierte Geld, das ich jeh in einem Urlaub ausgegeben habe. Unbedingt machen, wenn man Spass an sowas hat. Im Haus gab es einen Fitness-Bereich. Dieser genügte aber sicher nicht einmal den Ansprüchen unterdurchschnittlicher Muckibudenbesucher. Um aber mal richtig ins Schwitzen zu geraten und sich etwas fit zu halten reichte es. Ob dies allerdings auch in der Hauptsaison so ist, darf bei der geringen Zahl an Geräten und Gewichten bezweifelt werden. Aber wer will bei 40 Grad im Schatten schon ein gepflegtes Workout machen? In einem separaten Raum gab es drei Tischtennisplatten, zwei Pool- und einen Karambolage-Billard-Tisch. Alles mit dem gewohnt schlechten Zubehör, wenn die Dinge von so vielen genutzt werden. Auch zwei Tennisplätze mit ultra-schnellem Belag, von denen aber einer meistens für Fußball genutzt wurde, waren vorhanden. Darüber hinaus gab es noch ein Beach-Volleyball-Feld, das recht gut frequentiert war. Für die ganz Harten gabs die Sauna, bei der man nur rechtzeitig schauen musste, dass sie auf Touren sprich Temperatur kam. Da war die Diskussion mit dem Personal und manchen Gästen, dass eine nordische Sauna nunmal clothless (will heißen naggisch) genutzt wird schon mal schweißtreibender als 5 Minuten vor Ort. Auch ein Hamam war eingerichtet. Dort konnte man eine Schaummassage erhalten oder in einem der Nebenräume eine der anderen diversen Massage-Varianten. Die Animation war durchwachsen bis mäßig. Für uns war eher gar nichts dabei. Einige Eltern beklagten, dass die Kinderdisco um 9.00!!! Uhr begann. Sie hättens lieber um 7.00 gehabt, dann hätten sie sich in Ruhe fertig gemacht und dann mit den Kindern essen können. Aber in dieser Richtung gabs wohl wenig Flexibilität.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gutHotel ist besser als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:2 Wochen im Oktober 2004
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Uschi, Frank u. Lars
    Alter:41-45
    Bewertungen:2