Blu Hotel Senales: Zirm-Cristal

Das 3*-Club-Hotel Zirm mit über 80 Zimmern gehört zu der Blu-Hotels und liegt in über 2000 Meter Höhe mit einem überragenden Blick zur Grawand (3200 Meter). Gebucht über Sonnenklar-TV als Wanderurlaub mit All-Inclusive war das Preis-Leistungsverhältnis sehr gut. Bedingt durch die Schindelbauweise machte das Hotel einen zunächst renovierungsbedürftigen Eindruck, was aber nicht der Fall ist. Vielleicht sollte man einige Schönheitsreparaturen mal machen. Der großzügige Eingangsbereich mit Rezeption hatte zwar den Charakter eines Bahnhofsaals, stellte sich im Laufe des Urlaubs aber als beliebten Treff der Hotelgäste nach einer langen Wanderung heraus. Die allgemeine Sauberkeit war in Ordnung, die Gästestruktur aufgrund der Reisezeit bezeichne ich überwiegend als "50 plus" und aus Deutschland. Auch waren einige Sportgruppen - hautsächlich Skifahrer - anderer Nationalitäten anwesend, die als Saisonstart in den Winter die Trainingsmöglichkeiten am Gletscher wahrnahmen. Die Reisezeit sollte man je nach Sportart und Geldbeutel wählen. Unsere preiswerte Buchung im September diente wahrscheinlich nur zur Auslastung für das Hotel, welches ursprünglich mal als reines Skifahrer-Hotel gebaut wurde. Reichlich Glück hatten wir mit dem Wetter: Fast nur strahlender Sonnenschein ab dem 20. September. 10 Tage vorher hat es bis auf 2000 Meter herunter geschneid. Auf 2000 Meter Höhe sollte man sowieso Wäsche für alle Jahreszeiten mitnehmen. Vor Reisebeginn sollte man sich unbedingt über das Wetter dort erkundigen. Der Handyempfang war im Hotel gut. Tipp an das Hotel: Auch wenn es bei AI-Gästen nicht immer einfach ist: getränkespezifische Gläser wären angebracht und Plastikbecher gehören sicherlich nicht zur Ausstattung eines 3*-Hotels in Südtirol.

Unser Zimmer war sehr großzügig ausgelegt, mit Terrasse, Bad/WC, TV, Telefon, Safe. Sehr angenehm der neue Laminatboden, während unsere Urlaubsfreunde noch mit Teppichboden vorlieb nehmen mussten. Die Möblierung hat doch schon einige Jahre hinter sich und wirkte abgewohnt. Die Betten (Matrazen) waren aber hervorragend, und ich konnte wirklich sehr gut und sehr tief schlafen. Der Ausblick aus unserem Fenster auf den beleuchteten Gipfel der Grawand, vorallem am Morgen und abends war genial. Das Badezimmer - ausgestattet mit Badewanne und Bidet - könnte auch eine Renovierung vertragen, war aber sauber. Der Vorhang als Spritzschutz beim Duschen ist aber nicht jedermanns Sache.

Das Restaurant war sehr sauber, großzügig aufgeteilt und hatte mehrere Buffetanlaufstellen. Das Frühstücksbuffet war sehr reichhaltig und es mangelte fast an nichts. Auch das Abendbuffet war sehr gut, abwechslungsreich, geschmacklich eher dem mediterranen Stil als dem Südtiroler nahe stehend, was aber anscheinend manche Gäste nicht begreifen wollten. Erstklassig die Fischspezialitäten, die es täglich gab. Auch Vegetarier kamen nicht zu kurz. Insgesamt muss man sagen: Qualität und Quantität gut bis sehr gut. Etwas störend wirkte die laute Atmosphäre, die aber eher an der Gästestruktur lag. Da das Hotel anscheinend ausgebucht war, hatte die Hotelleitung die Tischgruppen sehr eng zusammen gestellt, so dass es oft ein Balanceakt war, seinen Teller oder sein Getränk „fehlerfrei“ an den Tisch zu bekommen. Sehr zufriedenstellend: so bald am Buffet etwas fehlte, wurde vom Personal schnellstmöglich für Nachschub gesorgt. Probleme hatte man mit dem regelmäßigen Nachfüllen der Schankanlagen, die doch sehr von den AI-Gästen in Anspruch genommen wurde. Auch waren zu wenig "trinkspezifische" Gläser vorhanden. Ein Bier aus einem kleinen Whiskybecher zu trinken, entspricht keinem 3* Hotel. Deshalb kann ich leider nur 4 Sonnen vergeben.

Das Personal war insgesamt freundlich. Lediglich der Barkeeper zeigte sich etwas "gestresst", weil einerseits kein "Crasheis" für den oft verlangten Caipi vorhanden war, und andererseits die AI-Gäste ihm anscheinend keinen zusätzlichen Umsatz brachten. Meiner Reklamation, dass man die Getränke, welche zur Selbstbedienung in den Schankanlagen für die AI- Gäste zur Verfügung standen, doch öfters auf Fülle zu kontrollieren, wurde schnell nach gekommen. Die Zimmer wurden ordentlich gereinigt, bei unserem befreundeten Ehepaar hat man es aber einmal unbeabsichtigt vergessen.

Kurzras liegt ca. 35 – 40 Fahrminuten von Meran entfernt und ist der letzte Ort im Schnalstal und wurde meines Wissens Mitte der 70iger Jahre als reiner Touristenort überwiegend für den Skitourismus gebaut. Erst später wurde diese Gegend für den Wandertourismus gut erschlossen. Zahlreiche Almen und Berghütten sind in der näheren Umgebung zu finden. Die Einkaufsmöglichkeiten in Kurzras selbst halten sich in Grenzen. Es gibt aber kleine Shops, in denen man alles bekommt. Für Unterhaltung ist in den Wandermonaten nicht gesorgt, ist aber auch nicht notwendig, da man selbst viel unternehmen kann. Im Winter, wenn der Skifahrer einfällt, wird sicherlich mehr am Abend geboten. Wer nicht jeden Tag vom Hotel aus wandern will, findet Talabwärts viele weitere Ausflugsmöglichkeiten und Sehenswertes.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Für Skifahrer, Wanderer, Alpinisten ist in Kurzras alles vorhanden was man braucht. Das Hotel selbst bietet viele Sport- und Wellnessmöglichkeiten, "In- wie Outdoor". Großes Hallenbad ca. 20x10 Meter, Sauna, Wellnessbereich mit Massagen etc., Kraftraum mit aktuellen Sportgeräten, Außenanlagen mit Basketball, Tennis, Minifußball, Skateboardbahnen, Beach-Volleyball, Kinderspielplatz. Im Hallenbad stehen reichlich Liegestühle zur Verfügung.