Best Western Atlantic Beach

Nachdem ich über einige von Freunden empfohlene Hotels grauenhafte Bewertungen auf diversen, z.T. auch amerikanischen Hotelbewertungsseiten gefunden hatte, die aber auch keineswegs günstig waren, beschloss ich, mal auf den Seiten der großen Ketten zu schauen. Von meinen europäischen Geschäftsreisen weiß ich, dass man bei den internationalen Hotelketten praktisch immer von einer akzeptablen Mindestqualität ausgehen kann und hoffte, dies würde in Amerika auch so sein. Also mal bei Mariott geschaut. Da wir nur eine Nacht in Miami übernachten und uns dann tagsüber vor der Weiterreise etwas erholen wollten, der erste Eindruck für meine Family von Miami auch ein positiver sein sollte, versuchte ich, etwas in Miami Beach in strandnähe zu ergattern. Auf mariott.com fand ich jedenfalls schnell dieses Hotel, das zu meiner Überraschung nicht teurer war als die Hotels mit miserabler Bewertung, allerdings sogar hier bereits recht gut bewertet wurde und auch sonst einen sehr netten Eindruck machte. Kurz und gut: Im Internet gebucht (erst 1 Woche vorher), alles ok. Wir kommen an. Ein Hotel mittlerer Größe, angenehme Größe. Nicht zu klein, aber auch kein großer Bunker. 6, 7 Stöcke, schätze ich. Freundlicher Empfang, saubere, große Lobby. Wir fahren ins Zimmer - der Aufzug macht wenig vertrauenserweckende Quietschgeräusche, wir habens aber überlebt. Das Zimmer war hübsch, aber - nicht frisch. Offenbar ein Fehler, ich runter zur Rezeption. Sichtlich peinlich berührt bekam ich nach 2 Minuten Umbucherei einen anderen Zimmerschlüssel, in der Zeit bot mit die junge Farbige an, mir doch gratis ein Wasser aus der Fridge zu nehmen. Das zweite Zimmer war tadellos sauber. Leider kein Balkon, man blickt auf die gegenüber-Fassade, aber die Zimmer vorne raus mit Meerblick kosten um einiges mehr, zahlt sich nicht aus, wer sitzt schon ewig im Zimmer und schaut aus dem Fenster. Nach dem, was ich vorher und nachher so gesehen habe, war das eine gute Wahl. Für etwas über 100 $ haben wir eine Nacht gut geschlafen, einmal zünftig-amerikanisch an einem sauberen Tisch gefrühstückt und dann ein paar Stunden an einem gepflegten, ordentlichen Pool verbracht, bis wir weitergefahren sind. Wie gesagt - wirklich mehr bietet das Haus nicht, wem das reicht und seine restlichen Aktivitäten sowieso woanders tätigt, kann dort sicher auch längere Zeit verbringen.

Es war sauber und ok. Durchaus geräumig, im Badezimmer die übliche Ausstattung. Die Betten sind US-typisch nicht so breit wie unsere King-Size Betten (160 schätze ich), für ein liebendes Paar aber ausreichend, zwei Kinder passen sowieso rein. Wir hatten eben ein normales 2 Double-Beds-Zimmer für uns 4. Strom ist wie überall nur 110 V, Stecker ist nicht europäisch. Adapter unbedingt daheim besorgen, ich hab mal Ewigkeiten nach einem Geschäft gesucht (vor Jahren in N.Y.C.) und keines gefunden...

Wir haben nur das Frühstück genossen. Da ich in Amerika schon schlimmere Frühstücke erlebt hab, war das für US-Verhältnisse SEHR SEHR ok. Dass man von schwarzen Plastiktellern ist, den Kaffee aus schwarzen Plastikbechern schlürft und auch das Besteck aus nichts anderem besteht, muss man akzeptieren. Dass dieses Hotel alleine beim Frühstück soviel Restmüll erzeugt, wie eine europäische Familie in 2 Wochen, leider auch. Ansonsten: Es gibt frische Mehlspeisen (teilchen) wie Doughnuts etc., man kann sich frische Waffeln backen (vorher einsprayen, sonst kleben sie an! :-), es gibt die üblichne kleinen Kellogs-Packerln, frische Milch in kleinen Tetrapaks, der Kaffee ist durchaus auch für einen Österreicher genießbar (den Deutschen Nachbarn vielleicht schon zu stark... LOL) und verschiedene Säfte aus Automaten. OK, die waren nicht der Reißer, aber ansonsten war das ein sauberes, gepflegtes Buffet. Besser (und mit Porzellan) geht's in den USA leider nur in der Oberklasse zu.

In Amerika sind die Angestellten generell nicht so freundlich, wie man immer sagt. Etwas lustlos wird man hier und dort bedient, aber doch immer korrekt und "einigermaßen" freundlich. Hängt wohl auch immer vom Typ und der Tagesverfassung ab. Wir mussten um 12 Uhr auschecken, wollten aber noch bis am späteren Nachmittag beim Pool bleiben. Überhaupt kein Problem, wurde uns gesagt. Bei der Rezeption bekommt man gratis Handtücher, soviele man will, wir hatten noch einen schönen, wenn auch windigen :-) Nachmittag am Pool, haben dann die schmutzigen Handtücher zurückgegeben und sind abgerauscht.

Das Hotel befindet sich unmittelbar an dem Holzsteg, der den gesamten Beach entlangläuft. In der direkten Umgebung des Hotels gibt es nicht viel, ein paar Restaurants in Strandnähe wurden uns vom freundlichen Poolwart empfohlen, wobei er uns auch darauf hinwies, dass das eine sehr teuer, aber gut, das andere preiswerter wäre usw. Fragen lohnt sich, man gibt gerne Auskunft. Parken direkt am Hotel kann man nicht, es gibt aber einen zuverlässigen Valet-Parking-Service, der den Wagen parkt und bei Bedarf wieder holt. Das ganze kostet einen Fixpreis pro Tag, hab ich vergessen, nicht zu teuer. Das Hotel ist übrigens sehr leicht zu finden, da man, soweit ich mich erinnere, die Straße, die vom Festland zu Miami Beach führt, einfach geradeaus weiter fahren muss, bis man zum Strand kommt, das Hotel ist dann links (wenn man die richtige Straße nimmt, es gibt mehrere, glaube ich mich zu erinnern). In der direkten Umgebung gibt es kein Hotel-Nightlife, wir sind 5 min mit dem Auto nach Süden gefahren und waren im Zentrum, haben dort ohne Probleme mit Parkuhr geparkt, sind etwas spazierengegangen, waren dann Essen und sind wieder zurückgefahren. Zu Fuss etwas zu weit mit Kindern, ansonsten aber auch kein Problem, wenn man einen ausgedehnteren Walk auf der Stranspromenade nicht scheut. Wer aber mitten im Trubel wohnen will, sollte sich weiter südlich was suchen. Ich finde die Kombination aus seliger Nachtruhe und leichter Erreichbarkeit des Zentrums aber ideal.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Pool war mittelgroß und recht stark gechlort, aber ansonsten eine schöne, weiße Anlage mit direktem Ausblick auf den Strand. Uns war es zu windig, deswegen blieben wir am Pool. Tische, Schirme, Liegen, ein paar Leute waren da, die Kinder haben sich im Pool vergnügt. 2 Wochen würden doch etwas fad werden, aber wer 1 oder ein paar Tage in Miami Beach verbringen will, kann auch seinen Badefreuden, ob im Pool oder am Strand, nachkommen.