Bandos Maldives

Zugegeben: Bei der Wahl unseren Hotels haben wir primär auf den Preis geachtet, da liegt Bandos sicherlich im unteren Bereich, dennoch haben wir ca 100€ pro Nacht/Person bezahlt. Nach längeren Recherchen, welches wohl das beste Hotel sein könnte, hatten wir die Wahl zwischen "super Strand" oder "super Hausriff". Da wir vor unserem ersten Maledivenaufenthalt Angst hatten, wir könnten vor Langeweile sterben, war uns letztendlich das Hausriff wichtiger und wir wussten, dass Bandos eher schmale Strände hat, dafür ein tolles Hausriff mit mehreren Einstiegen. Weiterer Pluspunkt war die dichte Entfernung zur Hauptinsel Malé, man ist innerhalb 15 Min mit dem Boot auf Bandos angekommen, was nach einem 10 Stunden Flug sehr angenehm ist. Der Check In war sehr unkompliziert und wir konnten schon um 10 Uhr den Deluxe Garden Room beziehen. Normalerweise sind die Zimmer erst ab 14 Uhr frei, aber das Hotel war zu der Zeit ca nur zur Hälfte belegt. Nachmittags gabs ein Infotreffen, wo alle neuen Gäste begrüßt wurden, die Ausflugsmöglichkeiten vorgestellt wurden uns erklärt wurde, wie man sich im Riff zu verhalten hat. Das Zimmer (Deluxe Room) war absolut ausreichend für ein Paar wie uns. Das Bett war riesig und gemütlich, das Bad hatte Dusche und Badewanne. Es gab keine Dusche unter freiem Himmel wie es wohl für viele Hotels auf den Malediven üblich ist, aber was man nicht kennt, vermisst man auch nicht und letztendlich ist es mir Wurscht wo ich dusche, Hauptsache das Wasser ist warm und sauber. Über andere Paare die wir kennenlernten konnten wir uns sowohl den Standard Room ansehen, den ich ebenfalls völlig ausreichend finde (man will schließlich nicht den ganzen Tag im Zimmer hocken sondern am Strand) und wir sahen die Jacuzzi Beach Bungalows, die natürlich beeindruckend waren, uns aber keine $500 Aufpreis wert waren. Ich hätte außerdem bei 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit kein Bedürfnis, in einen Whirlpool zu steigen. Unser Zimmer war stets sauber, 2mal am Tag wurde das Bett gemacht und der Sand rausgefegt. Täglich gab es zwei kleine Flaschen Wasser und Kaffee. Die Strandhandtücher wurden auch täglich gewechselt. Wir hatten für 10 Tage Halbpension gebucht, All inclusive hätte für die Zeit 300€/Person mehr gekostet und wir sind nicht die Typen, die den ganzen Tag essen müssen, bei der Hitze ist der Appetit doch eher gering. Für den Notfall hatten wir Snacks dabei, Kekse, Cracker, Waffeln und ein paar Tütensuppen die wir mit abgekochtem Leitungswasser gegessen haben (das Leitungswasser ist entsalztes Meerwasser, also quasi destilliert, da keine Nährstoffe mehr enthalten sind. In gewissen Mengen ist es trinkbar und für unsere Suppen und den Kaffee total i.O. Wir sind nicht krank geworden. Natürlich empfiehlt das Hotel das Wasser nicht zu trinken. Eine 1,5 Liter Flasche Mineralwasser kostet $4,50) Da das Hotel nicht ganz ausgebucht war, war es zum Frühstück und Abendessen immer angenehm leer am Buffet, wir mussten nicht einmal anstehen. Die Auswahl war absolut ausreichend. Es gab verschiedenes Brot, wenig Wurst oder Käse, dafür viel frischer Salat und Obst und warme asiatische Speisen, Eier in allen Variationen und Waffeln oder Pancakes. Jeden Tag etwas anderes, aber auch täglich viel das Gleiche, was ich total okay finde denn Zuhause gibt es auch nicht jeden Tag was anderes und man muss bedenken, dass dort nur geringe Dinge selbst angebaut werden können, der Rest muss importiert werden. Die jenigen die kritisieren, dass es die Reste der Lammkeule vom Vorabend am nächsten Tag als Gulasch noch mal gab kann ich nicht verstehen. Ich finde es gut, dass möglichst wenig weggeschmissen wird! Das Personal war immer bemüht, die meiste Zeit hatten wir den gleichen Kellner der wusste, was wir trinken wollten und von uns jeden Abend Trinkgeld bekam. Die anderen Hotelgäste waren überwiegend Deutsche, Schweizer, Russen und Chinesen wobei ich angenehm feststellen musste, dass niemand unangenehm im Essverhalten am Buffet auffiel! Der Strand war also wie erwartet eher schmal und bei Flut natürlich noch schmaler, dennoch haben wir immer einen Platz gefunden und es waren immer genügend Liegen frei (lag sicher auch an der geringen Hotelauslastung). Wer aber andere Malediveninseln kennt, könnte durchaus enttäuscht vom Strand sein, denn breit und lang war er an keiner Stelle. Dafür genau so weiß und sauber wie erwartet. Man kann auch nicht in einem Stück um die Insel (ca 1,2 km) herum spazieren, denn der Strand wird an einigen Stellen von Büschen oder "Betoninseln" unterbrochen. Es gab aber immer wieder Stellen, an denen wir ganz alleine waren und Fotos machen konnten, auf denen wir wie auf der einsamen Insel gestrandet aussehen. Tatsächlich hatten wir in den ersten Tag etwas Pech mit dem Wetter, es hat viel geregnet und das teilweise sehr stark und über Stunden, dass wir schon Angst hatten der ganze Urlaub würde ins Wasser fallen. Zumindest gab es immer 1-2 regenfreie, aber dennoch bewölkte Stunden. Meine Haut hat es mir gedankt, trotz Wolken und Sonnencreme 50+ wurde ich täglich brauner, hätte den ganzen Tag die Sonne gescheint, hätte meine helle Haut Blasen geschlagen. Erst nach 5 Tagen wurde das Wetter besser und es regnete nur noch nachts (im November ist die Regenzeit eigentlich vorbei, da man als Hamburger Regen gewohnt ist und man das Wetter eh nicht ändern kann, habe ich mir abgewöhnt darüber zu meckern und es waren immerhin 30 Grad und so war ich wenigstens mal auf dem Laufband im Fitness Raum). Am 10 Tag gab es dann durchgehend Sonne und wolkenlosen Himmel und natürlich ist meine Haut trotz LSF 50+ noch verbrannt, also nicht die Sonne am Äquator unterschätzen!!) Das Hausriff war wie gehofft traumhaft. Auch da haben wir natürlich keinen Vergleich, aber positiv war, dass man direkt vom Strand einsteigen konnte und nicht erst mit dem Boot rausgefahren werden musste (solche Schnorcheltouren wurden natürlich auch angeboten). Wir als Schnorchel-Anfänger waren ganz froh, dass uns ein Hotelmitarbeiter auf seine private Schnorcheltour mitgenommen hat, denn allein und unerfahren waren wir etwas ängstlich, bzw hatten einfach Respekt vor der Meereswelt und wenn man das erste Mal einen Hai vor einem rumschwimmen sieht, ist das wirklich beeindruckend. Mit unserem privaten Guide haben wir die halbe Insel umrundet, tolle Schwarzspitzenriffhaie, Schildkröten und die tollsten Fische und Korallen gesehen. Wir haben super Fotos gemacht (Unterwasserkamera nicht vergessen) und dank der angenehmen Wassertemperatur von ca 28 Grad konnten wir locker 3 Stunden am Stück (in Bikini und Badehose) schnorcheln ohne dass uns kalt wurde. Schnorchelequipment kann man auch dort für $8 am Tag leihen. Das Meer war auch relativ sauber, dafür, dass leider immer noch viel Müll ins Meer geschmissen wird, hier und da schwamm eine Chipstüte herum die wir brav entsorgt haben. Nur einen Ausflug haben wir gebucht, die Sunset Dolphin Tour. Sunset war leider aufgrund der Wolken nicht, aber viele kleine Delfine haben wir gesehen und einen Drink an Board gab es auf der 90 minütigen Tour auch. Für mehr Touren waren wir einfach zu faul. Meinen Freund konnte ich immerhin noch zu einem Fotoshooting überreden, welches 3 Stunden dauerte und wirklich tolle Bilder herausgekommen sind. Natürlich auch das happige Preise, $300 inkl 50 Bildern auf CD und einem gebundenen Fotobuch. Fazit: Wir fanden den Urlaub traumhaft, trotz der vielen Wolken. Langweile kam auch nicht auf, da wir schnell in Kontakt mit anderen Paaren und Alleinreisenden gekommen sind und den ein oder anderen Schauer beim kniffeln rumgekriegt haben. Familien mit Kindern gab es auch, aber wir als kinderloses Paar haben zu keiner Zeit Kinder als störend empfunden. Dafür verläuft sich die Anlage einfach zu sehr. Den Pool haben wir nur am Abreisetag zum duschen genutzt, da wir um 11 Uhr auschecken mussten und erst um 17 Uhr zum Flughaben gebracht wurden. Ich würde das Hotel jedem empfehlen, der nicht viel Wert auf Luxus und Blingbling legt. Das Hotel ist sauber, auch wenn es sicher nicht das neuste ist. Personal ist super freundlich und zuvorkommend. Wenn man sich vorher informiert, weiß man auch was man bekommt. Ich würde wieder hinfahren, mache aber grundsätzlich nie Urlaub am selben Ort und komme daher leider nicht wieder :-)

Beliebte Aktivitäten

• Strand