- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Die Gesamtanlage besteht derzeit aus den Hotels Gran Bahia Principe Punta Cana, GBP Bavaro, deren riesige Lobbies rechts und links der zentralen Veranstaltungsbühne liegen, dem Bereich Amber, der für Normalsterbliche nicht zugänglich und Erwachsenen ohne Kindern vorbehalten ist, und dem Bereich Club Premier, der etwas abseits der Hauptanlage liegt und über eine eigene kleine Lobby verfügt, was wir sehr angenehm fanden. Die Gesamtlänge der Anlage beträgt etwa anderthalb Kilometer vom Strand landeinwärts. Die Gartenanlage ist sehr gepflegt, und auch die Häuser und Lobbies machen einen sehr gepflegten Eindruck. Auch wenn es vielleicht nicht so klingen mag, hatten wir insgesamt einen sehr angenehmen und schönen Urlaub - allerdings haben wir auch nicht mehr erwartet, als zwei Wochen Ruhe und Erholung unter Palmen... und außerdem habe wir schon schlechtere Hotels erlebt. Wer wegen der 5 Sterne die Gediegenheit europäischer Grandhotels erwartet, ist hier schlichtweg fehl am Platz. Wer einfach einen Erholungsurlaub mit einer reichhaltigen Auswahl an Speisen und Getränken in angenehmer Atmosphäre erhofft, sollte dieses Hotel durchaus versuchen. Und Denjenigen, die in Kürze (Feb 2008) dorthin fahren: das Hotel ist derzeit derart überbucht, dass den Hotelgästen zum Beispiel ein mehrtägiger Ausflug ins Bahia Principe Cayo Levantado in Samana angeboten wird - AI inklusive und außerdem mit einer Aufwandsentschädigung von 200 US-Dollar je Nacht, die bei Fahrt dorthin in bar ausgezahlt wird - unbedingt empfehlenswert!
Die Zimmer und vor allem die Betten sind sehr groß, allerdings sind die Häuser leider sehr hellhörig - man sollte darauf achten, dass man in der obersten Etage untergebracht wird. Auch ist es nicht möglich, die Türen leise zu schließen, so dass das abendliche Nachhause-Kommen von den jeweils 24 Parteien je Haushälfte (abgesehen davon, dass es ohnehin offenkundig schwierig ist, leise und zurückhaltend in sein Zimmer zu gehen) zu einer lautstarken Angelegenheit wird - wer früh ins Bett möchte oder sich am Schnarchen oder dem Nachtsport aus dem Nebenzimmer stört, dem seien Ohropax empfohlen! Ach ja, als deutsches Fernsehprogramm gibt es nur die Deutsche Welle, und die sendet auch nicht durchgängig auf deutsch - aber mal ehrlich: wer fährt denn in die Karibik um fernzusehen (und für die Englischkundigen unter diesen gibt es mehrere sehr gute Spielfilmkanäle)? Ärgerlich ist allerdings die Ausstattung mit Internetplätzen - es gibt schlicht viel zu wenige, und die Begrenzung auf jeweils zwanzig Minuten reicht bei der nicht ganz schnellen Verbindungsgeschwindigkeit kaum aus, um E-Mails abzufragen oder selbst zu schreiben.
Es gibt zwei große und mehrere kleine Buffet-Restaurants, wobei der Lärmpegel in den großen manchmal unerträglich ist. Ob die Küche nun wirklich fünf Sternen entspricht... nun ja, eher nicht, aber auch das kann man bei einer Anlage dieser Größenordnung nicht mehr wirklich erwarten: Massenversorgung ist und bleibt nunmal Massenversorgung. Sehr gut bestückt sind allerdings immer die Salat- und die Nachspeisenbar, und die Möglichkeit, sich Nudeln al gusto oder frisch gebratenes Fleisch zu bestellen, führt oft zu guten Ergebnissen. Die Bezeichnung der Speisen ist manchmal lustig (kennt jemand "geünstet Weiben"?). Von den A-La-Carte-Restaurants haben wir nur zwei ausprobiert: im mexikanischen Restaurant quittierte man den Wunsch nach einem vegetarischen Essen mit einem dreifachen "Oh my god!", außerdem drohte bei Bestellung einer Nachspeise die Zwangsbeglückung mit einem Sombrero (5 Sterne!), und im japanischen Restaurant verteilte ein sich als Juan Carlos Yamamoto vorstellender Fake-Japaner "japanisches Wasser", während eine Küchenmamsell auf der Showkochplatte lustlos Gemüsereis briet - das ist Fantasialand-Niveau, aber sicherlich ebenfalls nicht 5 Sterne, aber... wer's mag. Die Versorgung mit Hamburgern, Hotdogs und Sandwiches zur Mittagszeit am Strand war sehr gut, was zwar auch nicht immer niveauvoll war, aber viel Spaß gemacht hat. Die Cocktails waren gut. Punkt.
Das Personal ist insgesamt sehr freundlich und bemüht, allerdings hapert es an den Sprachkenntnissen - ich sehe ein, dass deutsch in einer vornehmlich von Spaniern, Süd- und Nordamerikanern frequentierten Anlage nicht gesprochen wird, kam aber leider auch mit englisch auch an den Rezeptionen ab und zu an Grenzen. Die Zimmerreinigung ist in Ordnung, Check-In und -Out sind unkompliziert, der Safe ist zu teuer (30 Dollar je Woche für einen sehr kleinen Safe). Das Personal in den Buffet-Restaurants ist beim Abräumen manchmal etwas übereifrig. Hier lässt sich auch sehr gut der Druck beobachten, unter dem die Beschäftigten täglich stehen: Rüffel wegen Kleinigkeiten sind an der Tagesordnung.
Wer nach Punta Cana fliegt, um von dort Land und Leute kennenlernen zu wollen, hat sich definitiv nicht gründlich genug informiert - es gibt keinen nennenswerten Ort in der Nähe, und die Ausflugsangebote der Reiseveranstalter sind sehr bis umverschämt teuer (als Beispiel: eine Walbeobachtungstour, angeboten von alltours, die eine fast vierstündige Busfahrt und immerhin doch ein bis zwei Stunden auf dem Schiff beinhalten würde, kostet 150 Dollar pro Person - liebe Leute, da lasst die Wale doch lieber in Ruhe!). Wer Strand und Sonne haben möchte, ist hier allerdings gut bedient - dass der Strand inzwischen sehr voll ist, versteht sich bei der großen Anzahl der Hotelanlagen entlang der Küste allerdings auch - Ruhe und Abgeschiedenheit sollten daher nicht erwartet werden!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Strand ist sehr sauber und sehr voll. Nach neun Uhr wird's nicht nur mit Liegen im Schatten schwierig: ab und an waren wohl auch keine Strandtücher mehr zu bekommen - uns war's egal, wir sind Frühaufsteher. Wellness im Spa war uns erheblich zu teuer. Die Strandanimateure ließen uns zum Glück in Ruhe (aufdringliche Animateure haben wir anderswo schon zur Genüge erlebt), allerdings war die während der Animation gespielte Musik viel zu laut, ebenso wie die Veranstaltungen in der zentralen Bühne und leider auch die Alleinunterhalter in den beiden großen Lobbies - eine Wohltat war dagegen die Ruhe in der Lobby im Premier-Bereich. Dummerweise schallt die - qualitativ wohl auch eher zweifelhafte - Abendunterhaltung aus dem Pueblo Principe in den Premier-Bereich herüber. Am Strand sind über Scuba-Caribe alle möglichen Freizeitvergnügungen zu buchen - Scuba-Caribe war auch sehr kulant bei Stornierungen und außerdem werden Veranstaltungen nicht auf Teufel-komm-raus durchgezogen - so wurde z. B. die Fahrt mit dem Glasbodenboot wegen zu trüber Sicht unter Wasser abgesagt und der gezahlte Betrag erstattet - ich wette, dass es genügend Anbieter gibt, die gefahren wären.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Januar 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Alexander |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |