ATLANTIC Hotel Sail City

Architektonische Parallelen mit dem guten Burj al Arab sind sicher rein zufällig und ich glaube auch damit täte sich das Atlantic Hotel in Bremerhaven keinen Gefallen. Trotzdem ist dieser recht neue Prestigebau am Weserdeich ein Hingucker in dieser ansonsten seit Jahren darbenden Stadt. Das Hotel geht nach meinen Erkenntnissen über die Ebenen eins bis neun, darüber gibt es Büros zur Miete. Das Hotel lehnt sich eng an das naheliegende Thema an: Seefahrt und Maritimes sind hier zwischen Auswandererhaus, Schiffahrtsmuseum etc allgegenwärtig. Das Hotel ist modern, aber sehr nordisch nüchtern gehalten. Gemütlichkeit im Sinne tiefer Teppiche und anheimelnder Atmosphäre kommt nicht recht auf, wir konzentrieren uns eher auf die einfachen und gerade Dinge des Lebens. Frühstück war im Preis inbegriffen. Mir etwas lästig war das Parken in der Tiefgarage, die offensichtlich nur eine Kooperation mit dem Hotel hat. So konnte das Parkticket nur einmal und zwar beim endgültigen Ausfahren entwertet werden. Für weitere Ausfahrten wird am Autmaten gelöhnt. Es ist nicht billig hier zu übernachten: Das Sup-Zimmer kostete stolze 180,--€ ohne Parken aber mit Frühstück. Dafür hätte ich mir ausser der coolen Lage auch etwas mehr Komfort gewünscht. Aber ich freue mich immer wieder das alte Bremerhaven zu sehen und meiner maritimen Ader Gtes zu tun. Daher war es o.k.

Nüchtern, sachlich. Wir hatten ein Superior Zimmer, das sich durch den guten Blick auf die Weser auszeichnet - beeindruckend - der Blick, nicht unbedingt das Zimmer. Obwohl das Zimmer anders geschnitten war, das Bad halbrechts in dunklem Stein gehalten mit modernem Waschbecken und begehbarer Dusche - für mich das Highlight der Zimmerausstattung. Das Zimmer selber O.K., aber für Superior etwas zu mager, wie ich finde. Die Stühle funktional, aber nicht konsequent bequem. Kleiner flat TV, der grosse ist aber das Fenster. Insgesamt O.K.

Bar: Gut ausgestattet, aber es wurde die Möglichkeit einer Panoramabar nicht genutzt was sehr schade ist. Stattdessen trifft man sich zum Absacker an einem ruhigen Tresen hinter dem Buffet, fernab vom Panorama. Guter Shiraz. Frühstück: Standard plus - sehr nette Bedienung - Eier mit Sonderwünschen werden in der Küche bestellt. Keine frischen Säfte, dafür reichliche Auswahl. Hier kann man gut frühstücken.

Unauffällig, nordisch und nüchtern. Beim Frühstück ging es etwas überschwänglicher zu und besonders die recht grosse Anzahl an Servicekräften fiel auf. Alles in Ordnung.

Nun ja: Zwei Aspekte: Bremerhaven kenne ich seit knapp dreissig Jahren von Bund und Studium. Alle Versuche grösserer wirtschaftlicher Ansiedlungen schlugen fehl, Werften gehen Konkurs, die Bundeswehr verkleinert sich und die amerikanische Armee verschwand. Das hat Bremerhaven seit Jahren zugesetzt und resultiert in hoher Arbeitslosigkeit. Hoffnungsträger ist und bleibt der Hafen, der mit wachsenden Volumen, insbesondere beim Car-Shipping, hoffen lässt. Zweiter Aspekt: Bremerhaven setzt seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten auf den Tourismus. Und damit bewegt man scheinbar wenigstens Gäste in die Stadt. Ob die interessanten Museen (Auswandererhaus, Klimahaus, Schiffahrtsmuseum, Zoo), die Shoppingmeilen (Bürger, Mediterraneo) oder der Hafen selber bieten interessante Anblice, wie in fast keiner Stadt dieser Grösse in Deutschland - so finde ich.

Beliebte Aktivitäten

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