Apartments Playa de los Roques

Schön und ruhig gelegene Apartmentanlage, sauber und gepflegt, leider mit sehr massiven Abstrichen in Bereich der Gastronomie.

Die Apartments sind soweit sauber und ausreichend groß. Die Einrichtung ist nicht gerade zeitgemäß, dennoch zweckmäßig. Aber das ist eine Kartoffelkiste auch, zweckmäßig bedeutet nicht schön. Nach eigens (warum eigentlich?) durchgeführten Kleinreparaturen an der klappernden Eingangstür, den klappernden Scheiben der Terrassentür, der Stange für den Duschvorhang, den Griffen der Schiebetüren, wackelndem Tisch samt Stühlen usw. usf. waren die gröbsten Mängel schnell behoben. Ein Flatscreen mit deutschen Sendern ist vorhanden, WLAN funktioniert leider nur direkt am Tresen der Rezeption. Die Küche ist etwas abgerockt, alle erforderlichen Utensilien sind aber vorhanden. Das Schlafzimmer liegt ruhig in Richtung Innenhof. Die Betten sind sauber und mit ordentlich straffen Matratzen ausgestattet. Ein Safe ist nicht vorhanden.

Wer sich kulinarisch neu entdecken möchte sollte mindestens Halbpension dazu buchen. Aber Sie müssen sehr tapfer sein und sagen Sie nicht, wir hätten Sie nicht gewarnt... Die Gastronomie ist das finstere Kapitel der Anlage und macht sämtliche positiven Eindrücke komplett zunichte. Etwas so tristes und ärmliches haben wir noch nie und nirgends kennengelernt. Mit einem guten Frühstück geht der Tag ja bekanntlich los - hier leider garnicht. In einem Getränke - Kühlschrank mit zwei Schiebetüren werden 3 Wurst- 2 Käsesorten und je ein Teller mit Gurken- und Tomatenscheiben präsentiert. Typisch regionale Dinge wie Serrano, Käse usw. wurden zu keiner Zeit angeboten. Ein runder Tisch offeriert 2 Sorten Brötchen, ein weiterer Tisch etwas Müsli-Zubehör, Marmeladen und Butte etc. in Plastikpackungen. Gekochte Eier waren während der 2 Wochen unseres Aufenthaltes exakt einmal vorhanden, Spiegel-oder Rührei wurde etwa alle 3 Tage präsentiert - natürlich kalt auf einer leider nicht aktivierten Warmhalteplatte. Dort sind auch die Reste des vorabendlichen Menüs zu finden: z.B. kaltes weichgekochtes Gemüse, kalte Lasagne und Paella (kein Quatsch...!). Der Kaffee aus dem Automaten schmeckt grausig. Eine kleine Auswahl an Obst ist zum Frühstück vorhanden - abends verschwindet das Frische Obst und wird ausgetauscht gegen Bananen, Orangen und Weintrauben aus Plastik. Wirklich toll. Das abendliche Menü kann aus je 2 bis 3 Vor-, Haupt-, und Nachspeisen gewählt werden. Die Vorauswahl ist mit einem Glücksspiel vergleichbar, weil man erst nach Erhalt erkennt, was es denn wirklich ist. Dieses Glücksspiel ist anfangs noch bespassend, aber eben nicht auf Dauer. Das Essen wird eigentlich sofort an den Tisch gebracht. Alles ist lange vorbereitet und muss nur noch fix in der Mikro heiß gemacht werden. Gemüse ist grundsätzlich weichgekocht und immer wieder das selbe. Da Koch oder Köchin mit Gewürzen nicht viel am Hut haben wird flugs Mojo Verde drübergekippt und alles wird gut. Als wir eines Abends Obst zum Nachtisch auswählten, wurde uns tatsächlich eine einzelne Mandarine auf einem Teller kredenzt - aber mit einer Hingabe, als wäre es eine Dose Beluga-Kaviar. Lachen konnten wir nun wirklich nicht mehr. Sehr vermisst haben wir neben vielen anderen Dingen ein einfaches Salatbüffet zum selber zusammenstellen - aber auch hier binnen 2 Wochen kein einziges Salatblatt in Sicht. So kam es wie es kommen musste: wir sind freiwillig umgestiegen auf Selbstverpflegung und abends auch mal schön essen gegangen. Unsere Kritik zum Essen hatten wir versucht an der Rezeption zu schildern. Die wirklich nette Dame reagierte mit peinlich berührtem Kopfschütteln und meinte wir sollten uns an das Management wenden. Machen wir. Noch niemals haben wir eine derart schlechte Gastronomie erfahren müssen. Sehr schade eigentlich, dieses Kapitel passt so garnicht zu der ansonsten angenehmen Anlage.

Der Service für die Zimmer läuft sehr diskret ab und ist soweit recht ordentlich. An der Rezeption wurde uns stets freundlich und hilfsbereit weitergeholfen. Alle Außenanlagen werden ordentlich in Schuss gehalten und sämtliches Personal haben wir freundlich und zuvorkommend in Erinnerung.

Die Apartmentanlage liegt ruhig und relativ abgeschieden am Rande der Steilküste. Die Anfahrt (Mietwagen) ohne Wegebeschreibung der Reiseleitung und ohne jegliche Hinweisschilder ist recht abenteuerlich und ohne eigene Vorinformation sehr schwer zu finden... Verkehrslärm gibt es hier nicht, allein die tösende Felsbrandung ist permanent präsent.

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