- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Isla Paraiso ist eine mittelgroße Appartmentanlage mit 4 dreigeschossigen Häusern (2 oberhalb und 2 unterhalb der Poolanlage) mit schätzungsweise 80 Wohnungen. Die zentrale Ebene beherbergt auf der einen Seite die Rezeption, auf der anderen die Bar, dazwischen die Showbühne und die dazugehörigen Sitzgelegenheiten. Aufgrund der Hanglage und der kleinen Fläche gibt es nur eine kleine Gartenanlage. In dieser befinden sich die beiden Pools, die Poolbar sowie der Kinderspielplatz. Die Dächer der unteren beiden Häuser sind zu großen Sonnenterrassen mit phantastischen Blick auf die Bucht ausgebaut. In der ersten Woche war das Verhältnis von englischen zu deutschen Gästen mindestens 2 zu 1, in der 2. Woche war es etwa ausgeglichen. Neben diesen beiden Gruppen gab es aber auch vereinzelt Italiener, Niederländer, Belgier, Österreicher. Mindestens 10 % der Gäste waren Spanier. Das Hotel ist ausgesprochen kinderfreundlich, daher verwundert es auch nicht, dass fast ausschließlich Familien mit Kindern vor Ort waren. Das Verhältnis von Erwachsenen und Kindern war nahezu ausgeglichen. Rentner oder Heranwachsende haben wir praktisch nicht gesehen. Die Hanglage ermöglicht keine behindertengerechte Strukturen. Es gibt keine Fahrstühle, die Treppen sind teilweise recht schmal. Während man es mit einem Buggy schon schwer hat, kann man den richtigen Kinderwagen getrost zu Hause lassen (man kann ihn nicht einsetzen) oder man sucht sich einen anderen Urlaubsort. Achtung: die Appartments mit nur einem Schlafzimmer der oberen Häuser liegen ebenerdig mit der Poolanlage. Das hat den Vorteil, dass man von seiner Terrasse nur 5 m bis zum Pool hat, man führt dafür allerdings auch ein öffentliches Leben. Der Zustand der Anlage ist durchgängig gut bis sehr gut, die Sauberkeit lässt nichts zu wünschen übrig. Lediglich an den Fensterläden merkt man das Alter, denn hier sind die Scharniere durch die Seeluft so in Mitleidenschaft gezogen, dass man die meisten nicht mehr betätigen, die Fensterläden nicht mehr im geschlossenen Zustand fixieren kann. Das kann in windigen Nächten schon mal zu unerwarteten Lärmbelästigungen führen. Sonst kann man die Anlage guten Gewissens als ruhig bezeichnen. Spätestens kurz vor Mitternacht war Ruhe auf der Showbühne und damit auch in der Anlage. Wir wurden nur einmal um 3 Uhr nachts von lärmenden Engländern geweckt. Wir haben uns unterwegs viele andere Ferienorte angeschaut und sind am Ende mit unserer Wahl nicht unzufrieden. Son Parc ist ruhiger und schattiger, Fornells ist schön und die Platges de Fornells sehr ruhig, allerdings ist die Landschaft hier kahler. Son Bou liegt sehr schön in einem steilen Hang, der große Hotelkomplex stört nicht und der Strand ist phantastisch, Cala Galdana hat uns mit am besten gefallen, weil die Infrastruktur in einer flachen Zone liegt, der zentrale Bereich mit den vielen Bäumen wie ein großer Park wirkt und die hohen umgebenden Felsen einfach eine phantastische Kulisse abgeben. Außerdem gibt es hier reichlich Wandermöglichkeiten. Landschaftlich nicht so gut gefallen hat uns die Südostküste um Punta Prima und S'Algar. Im Westen waren wir nicht. Empfehlenswerte Ausflugsziele mit dem Mietwagen: Hafenrundfahrt Mahon mit dem Glasbodenkatamaran, Fort Marlborough (besonders für Kinder, Self-guided Tour, 45 min, 3€), El Toro (Phantastischer Rundblick über die Insel), Ciutadella (schönere Altstadt als Mahon), Prederes de s'Hostal (touristisch ausgebaute ehemalige Steinbrüche, Grand Canyon im Miniformat, 4€), Cova d'en Xoroi (Höhlendisco, muss man trotzt 6€ Eintritt gesehen haben), Sonnenuntergang am Cap de Favaritx. Die Handy-Erreichbarkeit auf der Insel ist sehr gut. Wir hatten phantastisches Wetter (2 Wochen Sonne, 28-31°C), die ganze Insel war noch grün, es ging fast immer eine Brise, so dass die Wärme erträglich war, keine Touristenattraktion war überlaufen (außer die Strände um Cala Galdana). Sonnenschirme, Luftmatratzen und Aufblastiere gibt es überall für kleines Geld zu kaufen (deutlich billiger als in Deutschland. Wer Kinder hat und mit dem Mietwagen reisen will, sollte Kindersitze mitbringen (werden von den Fluggesellschaften kostenfrei transportiert, muss man sonst für 3€/Tag leihen)
Die Zimmer sind geräumig, die Einrichtung ist zweckmäßig. Wir hatten 2 getrennte Schlafzimmer. Positiv: Großer Esstisch, großer Wohnzimmertisch, großer Balkontisch (überall wären Brettspiele möglich), reichlich Ablagemöglichkeiten und Stauraum, Klimaanlage, genügend Steckdosen, Kühlschrank, Herd, Kaffeemaschine, Toaster, Fön, Besen, Bügelbrett - alles vorhanden. Großer Balkon mit Tisch, 4 Stühlen und Wäscheständer mit traumhaften Ausblick über die Bucht und die Anlage - wenn man wie wir in einem der oberen Häuser im 2. Stock wohnt. Negativ: Die Betten sind viel zu weich und recht kurz. Sie verrutschen leicht, man kann schon mal in der Lücke dazwischen verschwinden. Die Überdecken sind kratzig. Die Wände sind etwas hellhörig, man hört das Schnarchen aus dem Appartment nebenan. Im Bad (zwischen den Schlafzimmern, ohne Fenster, mit Lüftung) ist es meist stickig und heiß. Der Fernseher ist klein und hat nur 15 Kanäle in mäßiger Qualität. An deutschen Programmen nur RTL, Tele 5, Nick und Viva, dazu 2 britische Nachrichtensender, Rai für die Italiener und ein paar spanische Programme - schlecht während einer Fußball-EM! Public Viewing in der Bar: 30 Gäste scharen sich um einen Fernseher aus den 80ern mit 55 cm Bildschirmdiagonale. Am Abreisetag das Wunder: Nun steht an gleicher Stelle ein Flachbildschirm mit mind. 120 cm Diagonale. Zu spät für das EM-Endspiel.
Es gibt ein großes Restaurant mit Panoramablick für das Frühstück- und Abendbuffet, an der darüberliegenden Bar konnte man mittags Sandwiches und einfache Speisen sowie Eis bekommen. Dazu kommt eine Poolbar, die allerdings recht kurze Öffnungszeiten hat. Wir hatten Halbpension gebucht, man konnte Frühstück und Abendessen aber auch dazukaufen (Abendbuffet für 12 € pro Person). Frühstück von 8 bis 10 Uhr, Abendessen von 18: 30-21 Uhr. Es gab immer genügend gedeckte Plätze, jede Speise wurde nachgefüllt, bevor die Platte leer war. Tischdecken wurden in der Regel gewechselt, so dass man immer an einem sauberen Platz saß. Kinderhochstühle sind in ausreichender Anzahl vorhanden. Das Frühstück war sehr "Englisch": Spiegeleier, Rührei, weiße Bohnen in roter Soße, gebratener Speck, 2 Sorten heißer Würste, die für den deutschen Gaumen zumindest ungewohnt sind. Dazu Brötchen (recht hart und trocken), Baguette, Toastbrot, Croissants, Schokohörnchen, Donuts, verschiedene Marmeladen (nicht so toll), Honig, Nougatcreme, 3 Sorten Müsli. Negativ: 13 Tage die gleiche Wurstsorte, dazu ein fetter roher Schinken, meist nur eine trockene Sorte Schnittkäse. Ein Freund der deutschen Wurstvielfalt hat hier gelitten. Positiv: Immer reichlich frisches Obst, Joghurt, Pudding (Danone). Als Getränke Tee, Kaffee, Milch, Kakao, Wasser, Orangensaft und Apfelsaft. Abendbuffet: Die erste Woche sehr abwechslungsreich und lecker, in der 2. Woche wurde es fader. Immer eine Sorte Fisch, Pommes und eine Nudelsorte, dazu mindestens zwei weitere Beilagen, 2 verschiedene Soßen (eine immer rot), immer ein Fleischgericht (Schweinekotlett, Lamm, Kaninchen, Frikadelle etc.), eine Suppe (meist sehr lecker), immer ein vegetarisches Gericht (Paella, Gemüselasagne, Blumenkohlauflauf etc.), dazu reichlich Salat, Gemüse und Obst, immer Weißbrot, oft Kuchen und andere Gebäcke, immer Eis in verschiedenen Sorten. Alle Speisen ausreichend warm, Geschirr und Besteck in großer Menge greifbar. Negativ: Keine Schnitzel, keine Bratengerichte, keine braunen Soßen, kein Kartoffelbrei. Die Brathähnchengerichte (5x in 2 Wochen) waren extrem trocken. Insgesamt war für jeden Geschmack immer etwas dabei, die Qualität der Speisen war überwiegend sehr gut. Beim Abendessen muss für die Getränke extra bezahlt werden (sehr humane Preise).
Am Service hatten wir nicht das geringste auszusetzen. Beide Rezeptionsdamen, mit denen wir zu tun hatten, sprachen auch gut deutsch, die Zimmer wurden jeden Tag gereinigt (außer der Balkon, den man selbst vom Sand befreien musste), die Handtücher wurden nach Bedarf gewechselt. Im Restaurant und an der Bar sprachen der Chef sowie Sonia deutsch, alle anderen zumindest Englisch, so dass eine Verständigung ohne Probleme möglich war. Im Restaurant wurde man ohne Wartezeit bedient, Teller und Gläser teilweise sofort nach der Leerung weggeräumt. Zwei Beanstandungen im Zimmer (verstopfte Badewanne, Knopf der Klospülung abgebrochen) wurden noch am gleichen Vormittag behoben. Check-In und Check-Out waren schnell und kompetent.
Der Transfer vom Flughafen hat 35 min gedauert (wir waren das 2. Hotel, das angefahren wurde). Die Anlage liegt an einem Hang umgeben von anderen Appartmentanlagen. Nach 60 Treppenstufen gelangt man auf eine Straße, die zum Strand (etwa 30 Höhenmeter unterhalb) führt. Fußweg etwa 3-5 min. In unmittelbarer Umgebung gibt es 2 Supermärkte, die vom frischen Weißbrot über Getränke, Strandartikel und Souvenirs alles haben. Im Rest der Ortschaft findet man ein weiteres halbes Dutzend dieser kleinen Supermärkte. Ebenfalls im Hotelbereich gibt es 2 Mietwagenanbieter. Innerhalb von 5 Gehminuten liegen ein knappes Dutzend Pubs und Restaurants. Am Strand gibt es 2 Bootsverleihe (Tretboot 14 €/h, Kajak, Motorboot). Ein Spielecenter mit großer Hüpfburg, Trampolin, Minisccoter uvm. ist in 2 min zu erreichen. Es fahren regelmäßig Busse nach Mahon und Ciutadella, empfehlenswerter ist aber ein Mietwagen. Arenal selbst hat 2 große Hotelburgen und einige Appartmentanlagen, die um die muschelförmige Bucht angelegt sind, der Rest sind Ferienhäuser. Viele Wege und Trampelpfade durchziehen die umliegenden Felsen und Klippen. Zu Fuß erreichbar sind der Nachbarort Son Parc (insgesamt kleiner, schattiger und ruhiger als Arenal), Na Macaret (Ferienhaussiedlung mit kleinem Hafen) und Addaia (Fischerhafen). Das Hotel bietet jeden Tag zu vernünftigen Preisen Ausflüge mit dem Hotelbus an, so dass man notfalls auf den Mietwagen verzichten kann.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wir haben nur wenig der Angebote genutzt. Schön ist der große Pool. die eine Seite ist mit einer Tiefe von 40-80 cm für spielende Kleinkinder gut geeignet, die andere Seite kann mit Tiefen von 140-160 cm auch gut zum Schwimmen genutzt werden. Das Wasser war angenehm, der Pool wurde täglich gereinigt. Daneben gab es einen eigenen großen Babypool mit 50 cm Tiefe. Liegestühle sind reichlich vorhanden, es ist allerdings nicht gewährleistet, dass man immer einen freien findet. Man findet ansonsten eine Tischtennisplatte, 2 Räume mit diversen Spielen (Billard, Tischfußball, diverse Videospiele), einen Fernsehraum, einen Internetzugang im Rezeptionsbereich (10 min 1€), ein weiterer Internetraum wird gerade renoviert. Es gibt einen kleinen Spielplatz mit Schaukel, Rutsche und Klettergerüst. Kinderclub: Es gibt täglich einen Kinderclub und Kinderprogramm. Das Clubhaus befindet sich auf dem Gelände des Nachbarkomplexes (der wohl zur gleichen Hotelgruppe gehört) und ist eher spartanisch eingerichtet. Die Animateurin kommt aus England, spricht nur englisch, und macht einen reichlich unmotivierten Eindruck - wir haben das Angebot daraufhin nicht oft genutzt. Der Andrang war nicht sonderlich groß. Die tägliche Minidisco am Abend war zwar gut besucht, reichte aber von der Qualität der Lieder und der Show nicht an das heran, was wir von früheren Urlauben kennen. Die beste Stimmung kam bei einer Kinderdisco zur Mittagszeit im Pool auf - über 30 Kinder machten mit. Unverständlich, dass das in 2 Wochen nur einmal auf dem Programm stand. Animation: Das Animationsprogramm für die Erwachsenen war eher unauffällig bis nicht vorhanden - wir hätten es auch kaum nutzen können. Dafür fanden die Abendshows meist großen Zuspruch und waren von teilweise ausgezeichneter Qualität. Strand: Der Strand ist phantastisch. Feinster weißer Sand praktisch ohne Steine, wird täglich gesäubert, flach abfallend. Durch die geschützte Lage meist fast ohne Brandung. Sehr gut geeignet zum Schwimmen, zum Schnorcheln gibt es bessere Stellen. Man kann am Strand an 2 Stellen Liegen und Sonnenschirme mieten, Duschen haben wir allerdings nicht gefunden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Rüdiger |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 4 |