Anthemus Sea Beach Hotel & Spa

Geschmackvoll gestalteter und mit viel Engagement und Liebe zum Detail geführter Hotelkomplex, der sich merklich nach dem fünften Stern streckt. Insgesamt war dieses Hotel eine ganze Klasse besser als alles, was uns in Griechenland bisher an Vier-Sterne-Hotels untergekommen ist. Wer Ende Mai/Anfang Juni reist, sollte auf wechselhaftes Wetter vorbereitet sein. Wir sind einige Male morgens bei kaltem Wind und einigen Regentropfen in langer Hose und Pulli aufgebrochen, um dann zwei Stunden später bei fast 30° und wolkenlosem Himmel festzustellen, dass wir hoffnungslos "overdressed" waren. Glauben Sie nicht irgendwelchen Wettervorhersagen im Internet, sondern fragen Sie lieber jemanden, der sich damit auskennt: den Mann, der am Strand die Schirme und Liegen aufschließt und die Getränke serviert.

Geräumig und geschmackvoll eingerichtet: Laminatboden, Möbel aus dunklem Holz, helle Sofas, Vorhänge, Tagesdecken. Französisches Bett, Sofa, kleiner Tisch, zwei Stühle, Schreibtisch, Frisierkommode, kleiner Kühlschrank (kostenlos!), Flachbildfernseher, Spüle und Küchenschrank mit Wasserkocher, Gläsern und Tassen (aber keine Herdplatte), jede Menge Stauraum in Schränken und Schubladen (sauber und angenehm riechend), relativ großzügig bemessener Safe (kostenlos!), sehr effektive Klimaanlage (kostenlos, wenn auch nicht gerade leise). Telefon, Fön, Bademantel, Pantoffeln vorhanden, aber von uns nicht genutzt. Bei geschlossenen Balkontüren absolut leise. Großes Badezimmer mit Dusche (Massagedüsen) und Eckbadewannne. Klospülung druckvoll und effektiv, aber daher ebenfalls nicht gerade leise. Insgesamt ist das Anthemus Sea ein tolles Hotel, in dem wir uns rundum wohl gefühlt haben. Wer hier keinen schönen Urlaub verbringen kann, sollte vielleicht besser gleich zu Hause bleiben. Wenn man sucht, findet man natürlich immer ein Haar in der Suppe: Aber wenn die einzigen Negativ-Punkte, die mir einfallen, die unkuscheligen, weil sehr festen Kopfkissen, die relativ laute Klimaanlage und Klospülung sowie der Rummel im Speisesaal sind, dann weiß ich, dass wir ein wirklich gutes Hotel erwischt hatten...

Was auch immer die bedauerlichen Krankheitsfälle ausgelöst hat, von denen in einigen Mai-Bewertungen die Rede war, - an mangelnder Sauberkeit kann es unserer Überzeugung nach nicht gelegen haben! Zimmer und Badezimmer waren picobello. Die verglaste Küche machte ebenfalls einen sauberen Eindruck. Die Speisen waren stets frisch und von guter Qualität. Es war nichts dabei, was wir unseren zweijährigen Sohn nicht bedenkenlos hätten essen lassen. Und wir können über keinerlei Verdauungsbeschwerden klagen. Am Buffet gab es internationale Hotelkost mit deutlicher mediterraner Note, und das so reichlich und in so großer Vielfalt, dass es hier den Rahmen sprengen würde, alle Speisen aufzuzählen. Fast noch besser fanden wir das Essen in der Strandtaverne des Hotels (täglich von 13 bis 16 Uhr geöffnet). Getränkepreise etwas höher als vielleicht ortsüblich. Sparfüchse trinken zum Essen eine große Flasche stilles Wasser (1, 5l für 2 Euro; 0, 75l Wasser mit Kohlensäure kosteten 3 Euro, 0, 3l Cola ebenfalls 3 Euro) und versorgen sich mit Minimarkt des benachbarten Campingplatzes mit Bier, Wein und Softdrinks für den Balkon-Genuss. Fast 400 Gäste nahezu zeitgleich zu verköstigen, erzeugt naturgemäß viel Unruhe im Speisesaal. Schöner isst es sich draußen, doch sind die Außensitzplätze begrenzt. Wenn es dann auch noch regnet, müssen die Gäste zur Hauptstoßzeit Schlange stehen, weil alle Tische besetzt sind. Wer dem abendlichen Rummel am Buffet entgehen möchte und eine etwas intimere Atmosphäre schätzt, hat seit dem 4. Juni Gelegenheit, sich einen Tisch auf der Dachterrasse der Bar (neben der Rezeption) reservieren zu lassen. Dort kann man bei sanfter Klavierbegleitung ein festgelegtes Fünf-Gänge-Menü nebst Sonnenuntergang genießen. Kostet für (erwachsene) Gäste, die Halbpension gebucht haben, 5 Euro Aufpreis, pro Kind 2, 50 Euro.

Selten haben wir ein so motiviertes Team erlebt: Von der Putzfrau bis zu den Chefs waren alle nicht nur freundlich, sondern auch noch gut gelaunt und engagiert bei der Sache. Unser Zimmer war stets picobello. Reinigung und Handtuchwechsel täglich, die Mülleimer wurden abends sogar noch ein zweites Mal geleert. Auch die Sprachkenntnisse haben uns beeindruckt: In den relevanten Funktionen (Rezeption, Restaurant, Bar etc.) sprachen fast alle Deutsch, viele fließend, manche sogar völlig akzentfrei. Bei Aushilfskräften und Putzfrauen kamen wir gut mit Englisch klar. Im Restaurant waren die Kellner durchweg freundlich, aufmerksam und kompetent. Lediglich die Aushilfskräfte fielen uns auf, weil sie übermotiviert oder unsensibel Teller und Besteck einsammelten, während die Gäste gerade erst ihren letzten Bissen in den Mund schoben. Praktisch fanden wir, dass wir alle im Hotel anfallenden Kosten vom Sonnenschirm bis zum abendlichen Ouzo in der Bar aufs Zimmer schreiben und bei der Abreise per Kreditkarte bezahlen konnten. Der Hotel-Shuttlebus (32 Plätze) fuhr täglich um 9. 30 und 10. 30 Uhr nach Neos Marmaras und jeweils drei Stunden später wieder zurück. Kostenpunkt: 3 Euro pro Person. Freitags fährt der Shuttlebus nach Nikiti. Eine Reservierung an der Rezeption einen Tag zuvor ist empfehlenswert. Wenn nicht alle Plätze besetzt sind, erhalten aber auch Kurzentschlossene noch Tickets an der Rezeption. Der hoteleigene Minimarkt führt Dinge des täglichen Bedarf sowie Souvenirs und Postkarten. Günstiger und besser sortiert fanden wir jedoch den Minimarkt des direkt benachbarten Campingplatzes. Dort gab es sogar frisches Obst. (Der Weg über den Strand ist kürzer!)

Die Gebäude, die an einem der schönsten Küstenabschnitte der Sithonia liegen, orientieren sich architektonisch an der in Nordgriechenland üblichen Bauweise und fügen sich gut in die Landschaft ein. Das Hotel liegt direkt an einer grobsandigen bis feinkieseligen Badebucht. Sehr kinderfreundlich, da der Strand extrem flach abfällt. Am Spülsaum Kiesel, die aber auch für Kleinkinder gut ohne Badeschuhe zu überwinden sind, danach besteht der Meeresboden nur noch aus weichem Sand. (An den die Bucht umrahmenden Felsen gibt es allerdings Seeigel.) Aufgrund der geschützten Lage kaum Wellen und relativ angenehme (kinderfreundliche) Wassertemperaturen. Viele kleine goldgelbe Badebuchten vor Pinien- und Olivenbaum-Kulisse, für die die Elia-Küste berühmt ist, sind über die wenig befahrene Uferstraße zu Fuß erreichbar. Ebenfalls gut zu Fuß zu erreichen sind zwei Tavernen: Die nördliche liegt auf dem Felsvorsprung am Ende der Bucht und ist vom Hotel-Strand bereits zu sehen. (Wer den Strand entlang geht, sollte kurze Hosen anziehen: Es geht ein paar Schritte durchs Wasser!) Die südliche namens "Der Pirat" mit etwas rustikalerem Charme liegt etwa anderthalb Kilometer Fußmarsch die kleine Uferstraße entlang. In beiden fanden wir die Preise zivil und das Essen lecker. Die Nachbarorte Nikiti und Neos Marmaras sind per Hotel-Shuttlebus oder Linienbus in jeweils etwa 10 Fahrminuten erreichbar.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Zwei kleine, aber schöne Pools sowie ein Kinderbecken, das offiziell mit 90 cm Wassertiefe angegeben ist. Unser zweijähriger Sohn (96cm) konnte aber prima drin stehen. Liegen und Sonnenschirme am Strand waren im Mai noch kostenlos, ab 1. Juni kosteten zwei Liegen plus Schirm 3 Euro am Tag. Flauschige Strandhandtücher gab es kostenlos gegen 10 Euro Pfand pro Stück. Kleiner Spielplatz mit Nestschaukel, Rutsche, Wippe und Schaukeltier sowie zwei weitere Brettschaukeln. Animation wurde angeboten, war aber angenehm unaufdringlich und wurde von uns nicht genutzt. Daher können wir über die Qualität nicht urteilen. Ebenfalls von uns nicht genutzt: Mini-Club, Billard, Tischtennis-Platte, Fitness-Raum, Konferenzraum. Am neuen Wellness-Bereich wurden anscheinend noch letzte Arbeiten ausgeführt. W-LAN war an manchen Tagen gestört.