allsun App.-Hotel Esquinzo Beach

Wer Fuerteventura auf sich wirken lassen will und ruhige Momente mag, für den ist das Hotel nichts. Bei einer Hotelgröße von 315 bis 500 Zimmern (je nach Webseite) waren bei voller Auslastung gefühlt ca. 1000 Menschen untergebracht. Diese Menge an Menschen will nicht nur übernachten, sondern tagsüber verpflegt werden und an den Poolanlagen liegen. Dass die Witterung Wände und Putz leiden lassen, ist aus meiner Sicht normal und hat einen gewissen Charme. Vom Balkon unseres Zimmers hatten wir, trotz vorgelagertem Supermarkt, einen schönen Meeresblick. Die Empfangshalle hat uns, trotz vieler tiefer Sofasitze, nicht zum Verweilen und Lesen eingeladen. Der Geräuschpegel durch Jugend- und Kindergruppen, die sich dort und im Zwischenstockwerk zum Billard oder Air Hockey trafen, war einfach zu laut. Dieses Hotel ist gut, aber kein Luxushotel. Zielgruppe sind Familien mit kleineren Kindern und Jugendlichen, für die es ein Unterhaltungsangebot gibt.

Unser Zimmer war für 2 Personen ausreichend groß und zweckmäßig mit kleinen Sesseln und Balkonbestuhlung ausgestattet. Kleine Details, wie einen nicht funktionierenden Kühlschrank, fehlende Lüftung im Bad und eine Klimaanlage, die nur hin und wieder kühlte, empfanden wir nicht als schlimm. Ein Safe, WLAN und Badetücher waren verfügbar, mussten aber zusätzlich bezahlt werden. Die Sauberkeit nach der täglichen Reinigung war nur oberflächlich. Barfußlaufen im Zimmer hatte schwarze Fußsohlen zur Folge. Das einfache Bad mit Badewanne und Duschvorhang war für uns ausreichend.

Wir hatten All-In gebucht und tatsächlich nur Frühstück und Abendessen genutzt. Das abendliche Angebot von Salatbar, über warmes Büffet zum Dessert war reichhaltig. Das Büffetkonzept für das Abendessen sollte auf jeden Fall geändert werden. Die meisten Speisen waren nur dann lecker, wenn sie heiß waren. Nach wenigen Minuten waren Fisch und Fleisch nur noch lauwarm. Die Zeit des Abendessens war von 18h bis 21h und ab 20h passierte es öfter, dass für zwei Personen kein Platz frei war. So haben wir entweder stehend gewartet oder später einen zweiten Anlauf genommen. Vor dem warmen Büffet standen die Gäste in einer langen Schlange mit 10 bis 15 Minuten Wartezeit. Da haben wir bereits bessere Konzepte mit Büffets in Rondellform und Zutritt aus mehreren Richtungen kennengelernt. Die Weine für die All-In-Gäste sind einfache trockene Tischweine. Andere Weine waren, ebensowenig wie einige Kaffeespezialitäten, nicht im All-In inkludiert. Die Sauberkeit von Bestecken und morgens den Tassen war grenzwertig. Hier war Selbsthilfe mit Serviette gefordert. Für einen schönen Abend mit leckerem Wein und hervorragendem Essen bis nach 23h haben wir dann das Lokal "Marabu" (15 Minuten Gehweg) besucht. Auch in Morro Jable haben wir zweimal sehr gut gegessen. All-In war für uns rausgeschmissenes Geld.

Unsere wenigen Anfragen wurden von dem Rezeptionspersonal überaus freundlich beantwortet. Trotz der hohen Belastung hatte auch das Reinigungspersonal für die Zimmer immer ein nettes "Hola" auf den Lippen. Zum Abendessen kam allerdings der Service an seine Grenzen. Da brauchten wir viel Gedult, um überhaupt einen Platz zu bekommen und unsere freien Getränke bestellen zu können. Der Rahmen des Abendessens ist nicht gut organisiert, was aber nicht dem Servicepersonal, sondern eher dem Management anzulasten ist. Der Empfang durch die alltours-Reiseleitung war verbesserungswürdig. Wir haben 2 Stunden unseres ersten Urlaubstags in der Empfangshalle gewartet, bis wir zwei Tagesausflüge buchen konnten. Eine Aufteilung in mehrere Gruppen wäre für die Reiseleiterin und für uns entspannter gewesen. Nicht zur Hotelbewertung, aber sehr wohl zum Bereich "Service", gehört der Punkt "An-/Abreise". Der Reiseveranstalter "Bye Bye" (alltours) hat uns eine Reise verkauft, bei der wir mit 20 kg Freigepäck pro Person anreisen (Condor), aber nur mit 15 kg pro Person (TuiFly) abreisen durften. Diese "kleine Unstimmigkeit" hat uns beim Aufgeben der Koffer über 100 EUR gekostet. Hier hätte ich vom Reiseveranstalter Bye Bye ein stimmiges Angebot oder zumindest einen Hinweis erwartet.

Die Hotelanlage verfügt über keinen direkten Strandzugang. Wir waren zu Fuß nach spätestens 10 Minuten am Meer. Strandliegen und Schirme werden mit 13,50 EUR pro Tag (2 Liegen, 1 Schirm) berechnet. Hier würde ich mir eine Zusammenarbeit von Hotels und Strandbewirtschaftung wünschen, um es für Hotelgäste einfacher und günstiger zu machen. Der Sandstrand ist sehr breit und nach ein paar Schritten verteilen sich die Badegäste sehr gut, so dass kein "Sardinenfeeling" aufkommt. Es lohnt sich, bei Ebbe die 6 km nach Morro Jable am Strand zu wandern. Die Belohnung wartet in Form von kleinen sympathischen Restaurants kurz vor dem Hafen. Seit diesem Jahr befindet sich direkt gegenüber dem Hotel ein Supermarkt. Dort haben wir uns mit Wasser und Snacks für den Strand versorgt. Im "Niemandsland" außerhalb der Hotelanlagen liegt leider sehr viel Müll an Gehwegen und Straßen oder fliegt als "Tütendrachen" durch die Gegend. Auch in diesem Punkt sollten die Hotels zusammenarbeiten und ein paar Mitarbeiter abstellen, um ihre Umgebung sauber zu halten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Drei Pool-Anlagen stehen zur Verfügung. Ein großer Familien-Pool, ein Kinder-Pool und ein kleiner ruhiger Pool mit Sonnendeck. Wir haben an keinem Tag einen Liegestuhl mit Sonnenschutz ergattern können. Bei dem Auslastungsgrad des Hotels gab es einfach nicht genügend Plätze. Tatsächlich frönten nicht wenige Gäste der "Badetuchreservierung" von Sonnenliegen. Ich kann nicht nachvollziehen, wieso das Hotelmanagement diese Unsitte auf Schildern und Flyern untersagt, aber die Durchsetzung nicht angemessen einfordert. So haben wir keinen Pool benutzt. Der schöne Strand hat uns mehr als entschädigt. Insgesamt zweimal haben wir den Fitnessraum mit seinen Cardiogeräten und klassischen Kraftstationen genutzt.