Das Esquinzo Beach liegt etwa 600 Meter oberhalb des schönen "Butihondo" Strandes kurz vor Jandia. Die gesamte Anlage ist schön gestaltet, große Palmen, sattes, grünes Gras, man fühlt sich wohl. Das Hotel ist fast vollständig in deutscher Hand, Ende Oktober waren hauptsächlich ältere Paare und Familien mit kleinen Kindern im Esquinzo Beach. Internet gibts auf der Anlage nur gegen Gebühr (25 Euro/Woche) und auch dann nur in der Lobby. Alternativ kauft man sich eine Prepaid-Handykarte und surft dann übers Mobilnetz. In Moro Jable gibts leider nur die Geschäfte der großen Firmen, so dass man nicht auf unabhängige Provider ausweichen kann. Im Movistar Shop spricht einer der Verkäufer ein brauchbares Englisch, was beim Kaufen hilfreich ist. Aufgrund der abgelegenen Lage empfiehlt sich ein Mietwagen. Taxis sind für Kurzstrecken okay, vom oder zum Flughafen mit 90 - 100 Euro jedoch sehr teuer.
Wir hatten einen Familienbungalow gebucht. Dieser war wie im Katalog beschrieben sehr groß, so dass drei Erwachsene und unser Sohn ausreichend Platz hatten. Es gab eine kleine Kochecke, die wir aber nicht genutzt haben. Die Möbel waren in einem ordentlichen Zustand. Die Betten waren riesig, es gab richtige Bettdecken, leider waren die Matratzen schon uralt und durchgelegen. Je nach Lage des Zimmers bzw. Bungalow muss man mit Stechmücken rechnen, die sich sogar über die Klimaanlage ihren Weg ins Zimmer gesucht haben. Insofern sollte man Fliegengitter und Klebeband am besten gleich mit in den Koffer packen.
Hier kommen wir zum großen Problem des Esquinzo Beach. Das Frühstück passt im Großen und Ganzen. Die Brötchen sind für spanische Verhältnisse sogar noch recht gut. Der Rest beim Früstück ist Standard, inklusive eines kaum genießbaren Pulversaftes aus dem Automaten. Zu Mittag- und Abendessen fällt mir eigentlich nur bezüglich der Nachspeisen etwas Positives ein, denn es gibt eine ansehnliche Auswahl frischen Obstes. Darüber hinaus gibt es dann ein Salatbuffet, welches zu 75% aus der Dose kommt und billigste Fertigsuppen, die eigentlich alle mehr oder weniger grau aussehen und schmecken. Auch beim Showkochen gibts nichts Gutes zu berichten: Erstens fehlt es an Platz, so dass es nur 2 Stationen gibt, die meist mit 1 Fleisch- und einem Fischgericht belegt sind. Dort wird aber nicht etwa "auf Bestellung" gegrillt sondern einfach im Akkord runtergebraten und unter die (eine, gemeinsam von Fisch und Fleisch genutzte) Wärmelampe gelegt. Wenn man nicht gerade zufällig ein Stück erwischte, welches gerade fertig wurde, war das Fleisch vom langen "Zwischenlagern" total ausgetrocknet. Zudem scheint auch beim Showkochen das Budget sehr eng, denn bei 20 Mahlzeiten (10 Tage AI) gab es genau 2x Rind, sonst immer Schwein oder Hähnchen. Beim Fisch dasselbe, sehr oft gab es Seelachs oder Tilapia, 2x Thunfisch und 1x Forelle und Calamaris. Entgegen den bisherigen Erfahrungen in zahlreichen anderen Hotels wird im Esquinzo auch gern mal beim Showcooking das Fleisch mit einer Gemüsebeilage zu einer Art Geschnetzeltem gestreckt. Dabei wurde zudem das Fleisch irgendwo in der "echten" Küche vorgegart und auf der Grillplatte mit dem Gemüse nur noch erwärmt. Am sonstigen warmen Buffet waren bisher auch noch keine wirklich guten Sachen zu entdecken. Das Kaninchen Stand in Sachen Trockenheit dem Huhn vom Showcooking in nichts nach, die Currywurst am "Deutschen Abend" hatte die Konsistenz von Tofu (auch wenns wohl Schwein war) und die Gerichte mit Sauce werden förmlich in selbiger ertränkt. Ansonsten hat mindestens einer der Köche eine Schwäche für Schweinebraten, da gibts eigentlich immer was - zuzegebenermaßen noch nichtmal schlecht. Geschmacklich gibt es hauptsächlich ein Gewürz. Unabhängig vom eigentlichen Thema des Abends: Knoblauch geht immer. Das mag bei einzelnen Gerichten passen, hier ist es des Guten aber zuviel. Weiterhin gibt es zu jeder Mahlzeit Pommes und zwei verschiedene Nudelsorten (sehr nahe am Matsch). Ansonsten würde mich mal interessieren, welcher Anteil des Gesamtverkaufs an "Fruchtsäften" tatsächlich aus Frucht besteht. Egal ob Apfelsaft, Orangensaft oder Fruchtcocktail - alles schmeckte nach einer überzuckerten Chemieplempe. Bis auf Frühstück und Obstangebot fällt die Gastronomie bei mir leider komplett durch. Kleines Detail am Rande: Wenn ein HP-Gast ein Mineralwasser bestellt, bekommt er eine Flasche mit echtem Mineralwasser. Als AI-Gast bekommt man ein Glas mit am Automat aufgesprudeltem Wasser. Bei allem Sparzwang - sowas muss echt nicht sein.
Das Personal war grundsätzlich freundlich, Deutschkenntnisse in ausreichendem Maße vorhanden. Die Zimmerreinigung erfolgte teils etwas spät, nach einem Hinweis an der Rezeption wurde dann aber zeitiger gereinigt. Ebenso wurde ein defekter Duschkopf kurzfristig gewechselt. Die Kinderbetreuung war bei Hannelore in guten Händen, auch wenn die Öffnungszeiten des Kinderclubs (10-12 und 14-16 Uhr) etwas kurz waren.
Mal abgesehen von zwei weiteren Hotels hat die Umgebung nichts zu bieten. Das sollte jedoch nach einem Blick in die Lagebeschreibung des Hotels klar sein. Der Weg zum Strand dauert zu Fuß, je nach Lage des Zimmers in der Anlage, zwischen 10 und 15 Minuten.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wie schon oben geschrieben, Hanne (noch bis Januar 2011 unter Vertrag) im Kinderclub war engagiert, den Kindern hat es dort auch sichtlich Spaß gemacht. Außer etwas Volleyball habe ich tagsüber wenig Animation bemerkt (mich aber auch nicht gekümmert). Abends gabs ein paar Auftritte an der Bar, nichts Besonderes. Ein Highlight waren jedoch noch fünf mongolische Künstler, die im Amphitheater eine wirklich sehenswerte Show vorführten (die leider auf wenig Interesse seitens der Gäste stieß). Das Hotel hat drei Pools (Kinderpool mit Rutsche, Ruhepool und ein normaler großer Pool im Animationsbereich). Alle sauber, jedoch kaum wärmer als der Atlantik. Die Liegen am Ruhepool waren top, mit feinen Auflagen, in allen anderen Bereichen standen jedoch durchgelegene und teils defekte Plastikliegen herum.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Familie |
| Dauer: | 1 Woche im Oktober 2010 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Hendrik |
| Alter: | 31-35 |
| Bewertungen: | 5 |

