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Rodrigo (56-60)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • November 2005 • 3 Wochen • Strand
Ach Aligio...
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Ich will hier nicht lange wiederholen, was von den anderen schon geschrieben wurde, sondern nur den neuesten Stand wiedergeben (November 05). Das Aligio hat (zum wievielten Mal?) den Besitzer gewechselt, war ein paar Wochen geschlossen und wurde zum 1. November wieder eröffnet. Und der Wechsel von den italienischen Vorbesitzern zu den neuen spanischen Eignern ist dem Aligio (bisher jedenfalls) nicht so gut bekommen... Die Hotelanlage selbst ist noch immer sehr attraktiv. Und die Lage eigentlich ideal, nur 10 Fußminuten bis zum sehr ursprünglichen Ort Las Terrenas mit allen dominikanischen Einkaufs-und Unterhaltungsmöglichkeiten. Und das alles eingebettet in die sattgrün-tropische Landschaft der Halbinsel Samaná, umgeben von den sprichwörtlich endlosen Stränden. Aber: Zumindest in den ersten Wochen nach der Neueröffnung war die Belegung äußerst schwach (im November maximal 40 von möglichen 160 Gästen), und das tut weder dem Hotel-Budget noch der Stimmung unter Gästen wie Angestellten gut. Zudem hat offensichtlich die neue Direktion einen strikten Sparkurs ausgegeben, der sich nach und nach in den verschiedenen Bereichen negativ bemerkbar macht. Wenn sich Gäste darüber zaghaft beklagten, sagte der Direktor nur, es werde alles besser, sobald mehr Gäste kommen. Ob das aber ein gutes Rezept ist...Zur Zeit jedenfalls bieten die Reiseveranstalter das Aligio als Last Minute-Angebot wie Sauerbier zu Niedrigpreisen an... Es gibt in der DomRep eine große Zahl von Hotels, die größer, luxuriöser und aufwendiger sind als das Aligio, z.B. an der Playa Dorada oder in der Region von Punta Cana. Dort aber hat man nur "Hotel pur": Schönes Hotel, schöner Strand, und sonst nix. Kein Dorf, keine "Domis" (außer den Hotel-Angestellten), kein dominikanisches Alltagsleben. Wem Punta Cana zu steril, Sosua aber zu (sex-)touristisch ist, für den ist Las Terrenas mit seinem Aligio trotz der langen Anreise noch immer eine attraktive (und auch preisgünstige) Alternative. Allerdings muss das Aligio aufpassen, dass es nicht vor lauter Sparen zum Billig-Hotel verkommt mit den entsprechenden Billig-Touristen und AI-Säufern (erste Ansätze gibt`s leider schon). Wär schade drum...


Zimmer
  • Gut
  • Da brauch ich meinen Vorrednern nicht viel hinzuzufügen. Die Zimmer befinden sich alle in zweistöckigen Gebäuden im dominikanisch-kolonialen Stil, die sich um die beiden großen Pools gruppieren. Sie sind relativ groß, sehr sauber und bieten eigentlich alles, was man im Urlaub so braucht. Und der Zimmerservice ist ebenso gründlich wie nett und effizient (bitte nicht vergessen, alle drei bis vier Tage 50 oder 100 Pesos auf das Kopfkissen zu legen, die Löhne sind wirklich unsäglich niedrig).


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Auch die Gastronomie zählt zu den Aushängeschildern des Aligio und hat in der Vergangenheit für viele Stammgäste gesorgt (bin selbst mehrfacher Wiederholungstäter...). Die italienischen Vorbesitzer hatten für ihre überwiegend italienische Klientel den ohnehin guten dominikanischen Köchen noch das italienisch-gastronomische i-Tüpfelchen aufgesetzt. Und das hat sich auch unter der neuen Führung (bisher) gehalten. Also: mittags wie abends zusätzlich zu dem ohnehin breiten Angebot täglich mindestens zwei frisch zubereitete Pasta-Gerichte, Fisch- und Fleischgerichte vor den Augen der Gäste frisch gebraten, viele frische Salate, Gemüse und Obst. Aber: auch hier wird der neue Sparkurs schon ansatzweise sichtbar. Die Wiederholungen häufen sich, und dass sich Reste vom Vortag anderntags als Salat wiederfinden, hat`s bis vor kurzem nicht gegeben... Ansonsten das Restaurant wie im Hotel insgesamt: alles sauber und ansprechend, das Personal ausgesprochen liebenswürdig und persönlich. Von den drei Bars war im November nur die Pool-Bar regelmäßig geöffnet. In die Strandbar wurden nur stundenweise ein paar Flaschen und ein Aushilfskeeper gestellt, und die Bar am sogenannten Theater war ständig geschlossen. Auch das soll sich ändern, sobald mehr Gäste kommen....


    Service
  • Gut
  • Großer Pluspunkt des Aligio ist seit langem das Personal. Von der Rezeption bis Restaurant und Küche, vom Zimmerservice und der Animation bis zu den Bars - ausschließlich nette, bemühte, freundliche, hilfsbereite, gut gelaunte und hoch motivierte Mitarbeiter, die viel zur schon fast sprichwörtlichen "familiären Atmosphäre" des Aligio beitragen. Viele von ihnen arbeiten seit Jahren im Aligio (und das oft zum staatlichen Mindestlohn). Auch Gäste, die kein Spanisch sprechen, sind deshalb im Aligio bestens aufgehoben.


    Lage & Umgebung
  • Schlecht
  • Schwachpunkt des Aligio ist seit jeher der Strand. Eigentlich ist das nur ein 100 x 30 Meter kleiner Strandabschnitt, links und rechts begrenzt durch einen Taxistand bzw. eine Strandkneipe. Und Baden und Wassersport sind auch nicht unproblematisch, denn in diesem Strandabschnitt reichen die Felsenriffs samt Seeigel-Besatz bis knapp unter der Wasseroberfläche bis an den Strand. Und dazu der Lärm und die Abgase: ursprünglich trennte nur ein schmaler Karrenweg Richtung Portillo und Limón das Hotel vom Strand. Dann ließ vor einigen Jahren die Gemeinde den Weg zu einer asphaltierten Straße ausbauen und seitdem rollt dort der Verkehr, vom aufgebohrten Motorrad bis zum Lastzug, an den Strandliegen vorbei. Eigentlich wäre all das gar kein Problem, denn nur zéhn Minuten am Strand entlang kommt man zur Punta Popy, einer großen, dicht bewachsenen Landzunge mit traumhaftem Strand, und dort findet man nun alles, was man zum Baden, Schnorcheln, Wassersport braucht, Karibik-Feeling inbegriffen. Viele Gäste bleiben aber lieber am Hotel-"Strand", weil es auf der Punta Popy keine Hotelliegen, keinen Getränke-Service und keine Strandüberwachung durch die Animateure gibt. Ich glaube, dass das Aligio mittelfristig nur überleben kann, wenn es auf der Punta Popy einen eigenen Beach-Club mit dem entsprechenden Angebot an Liegen, Getränken und Sport sowie einen hoteleigenen Shuttle-Service einrichtet.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Wer unter meinen Vorkritikern sich (zu Recht) über die ausschließlich am italienischen Publikum orientierte Animation (einschließlich der Abendshows) beklagt hatte, kann nun aufatmen. Mit dem italienischen Besitzer ging auch gleich die gesamte italienische Animations-Crew (und nahm auch gleich einen Großteil der technischen Ausstattung mit). Und nun herrscht im Aligio (wie gesagt: Stand Ende November) unterhaltungsmäßig das große Schweigen. Zwar hat die neue Direktion kurzfristig vier dominikanische Animateure eingestellt, die lieb und nett sind und sich auch große Mühe geben, zumindest tagsüber die Gäste (angesichts der vielen Regentage) bei Laune zu halten. Aber abends waren auch sie machtlos, ohne eine gewisse personelle und materielle Mindestausstattung kann man keine Abendshows, keine Disko, keine Folklore machen. Da die meisten Gäste wegen mangelnder Spanisch-Kenntnisse abends nicht in den Ort wollten, oder sich auch einfach nicht aus dem Hotel raustrauten, herrschte nach dem Abendessen rund um die Poolbar als einzigem Kommunikationszentrum meist gepflegte Langeweile. Vom Angebot der Animateure, "Ausgehwillige" in die Bars und Diskotheken von Las Terrenas zu bgleiten, haben nur wenige Gebrauch gemacht. Auf dem Sektor Unterhaltung muss die neue Direktion wirklich schnell was unternehmen, es sei denn, sie will das Aligio kaputtsparen. Übrigens: auch das Sportangebot ist ziemlich dürftig und bedarf dringend der Ergänzung und Erweiterung.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:3 Wochen im November 2005
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Rodrigo
    Alter:56-60
    Bewertungen:3