Alfamar Beach & Sport Resort

Das Hotel ist massiv in die Jahre gekommen, was vom blätternden Putz an der Außenfassade bis zum gammligen Geruch in den Zimmern und den holzvertäfelten Kellerbereichen (Friseur, Miniclub, Hallenbad (!) nicht ignoriert werden kann. Es ist aber grundsätzlich sauber. Das Hauptgebäude hat zwei Flügel, was dienlich ist, da zahlreiche Jugend- und Sportgruppen im Hause sind und diese getrennt von den "normalen" Badegästen untergebracht waren, so dass es recht ruhig war im Haus. Ende Mai waren nahezu ausschließlich deutsche Gäste und einige portugiesische Gäste im Hotel vertreten. Der Altersdurchschnitt dürfte bei ca. 50 gelegen haben. Internet: In der Lobby oder je nach Empfang auf dem Zimmer kann nach Erwerb einer Guthabenkarte an der Rezeption Wifi genutzt werden, 60 Min. 5 Eur (48 Stunden gültig), 120 Min. 8 Eur (72 Std. gültig). DIe Karten waren allerdings z.T. vergriffen. Man kann das Internet auch per Skype-Guthaben nutzen oder sich per Kreditkartenabbuchung einloggen. Wer sich ganztägig am Strand aufhält (tolltolltoll aber Windschutz mitnehmen) oder einen Mietwagen hat (Achtung: Autobahn-Maut nach Lissabon im PKW 50 Eur für eine Strecke, Ausflug über den Veranstalter ganztags mit Transfer 38 Eur) und keinen Wert auf hochwertiges Interieur oder Haute Cuisine legt, wird es hier sehr nett haben. Wer sich aber willkommen fühlen möchte und trotzdem ein Hotel mit direkter Traumstrandlage haben möchte, dem lege ich eher eine Reise nach Tunesien ans Herz.

Ich reise sonst stets nach Tunesien und bin daher nicht verwöhnt von Hotelzimmern aber man erlebt immer noch Überraschungen: Die Zimmer sind groß und muten an, als sei das Hotel ausgeraubt worden und mit Spermüll wieder eingerichtet worden. Der "Garderobenbereich" sieht aus wie in einer versifften Turnhallengarderobe aus den 70er Jahren, es riecht im Zimmer nach modrigem Holz, nichts passt zusammen, der blaue Sessel ist verblasst und fleckig, ebenso die Wandverkleidung hinter dem Bett, an die man sich wirklich nicht anlehnen möchte. Es gibt nur im Bad einen Spiegel. Die Vorhänge sind lose und klebrig, der atlantische Wind pfeift durch alle Ritzen. Das Bad ist dagegen verhältnismäßig gut in Schuss gewesen. Der kleine Kühlschrank stand lose im Raum und funktionierte bestens, ebenso der Fernseher (ARD).

In jeder Jugendherberge ist das Essen besser, reichhaltiger und ansprechender. Ich bin wirklich nicht wählerisch und froh, wenn ich bekocht werde aber DAS, was in diesem 4-Sterne-Hotel geboten wurde, war mehr als fragwürdig. Ich LIEBE Süßspeisen und wenn alles nicht schmeckt, rettet es i.d.R. zumindest der Nachtisch. Diesen (Wackelpudding, künstliche Cremes...) habe ich nicht mal angerührt. Salatbuffet war ok. Der Hauptgang wiederholte sich bereits an Tag 3 von 5. Es gab immer Reis + eine frittierte Beilage sowie täglich den gleichen Matschfisch und "Fleisch" (was aber auch schon mal Schnitzel war, dass aus einer dicken Lage Panade bestand. An ganz schlimmen Tagen retteten die täglich angebotenen Nudeln mit Soße. Das Frühstück war dahingegen super!

Ich habe noch nie eine derart unhöfliche Rezeption erlebt. Man wurde immer schon bedrohlich angestarrt, wenn man sich nur näherte und nachdem man mir schon bei Anreise (keine Begrüßung, keine Hilfe mit dem Gepäck) sagte, dass es um die Deutschkenntnisse nicht gut bestellt sei, habe ich von vornherein Englisch gesprochen, um die Sache zu erleichtern, aber das schien auch nicht recht zu sein. Jegliche Auskunft war patzig und widerwillig. Einzig hervorheben kann und möchte ich, dass ich am Tage eines Ausflugs mein Frühstück als Lunch-Paket bekam, was sehr nett gemacht und praktisch war. Dafür beide Daumen hoch. Die Zimmerreinigung war gespalten. Das Zimmer war grundsätzlich sauber aber die Wollmäuse unter dem Bett waren beachtlich, auch Müll vom Vorgänger lag da noch bei Abreise. Die Zimmermädchen ignorierten auch beflissentlich die "Bitte nicht stören"-Karte und saugten schon vor 8 Uhr morgens vor dem Zimmer. Im Restaurant waren die Sprachkenntnisse erheblich besser als an der Rezeption. Bis zuletzt war nicht zu durchdringen, nach welchem System man mal ja mal nein seine Zimmernummer am Einlass angeben musste. Die Tische wurden verzögert bis gar nicht abgeräumt, so dass ich als Einzelreisende oft in den Essensresten der Vorgänger meiner Mahlzeit einnahm. Mit wenigen Ausnahmen fühlte man sich eher als Last und notwendiges Übel angesichts des Gesichtsausdrucks der Angestellten.

Das Hotel liegt außerhalb von Albufeira DIREKT am Strand - DER große Pluspunkt. Es befinden sich aber 2 Mini-Märkte, ein Café und die Bushaltestelle nach Albufeira (2,4 Eur pro Strecke) in 5 Min. Gehweite. Am flexibelsten ist man zweifelsfrei mit dem Mietwagen, Ausflüge können aber natürlich auch beim Reiseveranstalter oder im Hotel gebucht werden. Für den Badeurlaub ist die Lage aber absolut perfekt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Sportplätze in Hotelnähe wurden während meines Aufenthalts nicht genutzt, ein Platz war verfallen, ein Sportfeld war sehr gepflegt. Tagsüber wurde laut Aushang dezente Animation angeboten, davon habe ich aber nichts mitbekommen. Der Pool sah schön und geplegt aus, wurde aber kaum frequentiert. Es gibt im Garten und Pool Liegen aber keine Sonnenschirme. Am Strand gibt es Toiletten und Duschen und eine Bar. Schirme und Liegen können für 10 Eur pro Tag gemietet werden - am besten eigenen Schirm mitbringen, aber achtung, es windet stark. Der Strand ist traumhaft, bei Flut aber sehr schmal, so dass es in der Hochsaison eng werden könnte. Ist aber Niedrigwasser ist es einfach TRAUMHAFT am Strand entlang zu spazieren. Das unumstößliche Plus des Hotels, ab von der grotesken touristischen Infrastruktur in und um Albufeira.