- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Sehr gepflegte Anlage mit schönem botanischem Ambiente. Guter, aber anspruchsvoller (Strömung, teils Steine) Strand, der jedenfalls während unseres Aufenthalts wegen der Kälte und des Windes nur eingeschränkt nutzbar war. Schöne, kaum genutzte Poolanlage, vermutlich weil diese nicht temperiert wird und bei 20-23 Grad nur für Hartgesottene ein Zeitvertreib ist - im Sommer mag das anders sein. Tolle Tennis-, Beachvolleybal und Fussßballplätze. Gepflegter guter Wellness- und Fitnessbereich. Basketballplatz und Minigolf nicht der Rede wert. Gastronomie ist durchschnittlich, Showprogramm infantil wie überall. Im Oktober herrschte eine angenehme Ruhe auf der Anlage. ich kann aber nicht einschätzen, wie das im Sommer bei besserem Wetter ist - vielleicht halten sich dann mehr Leute am Pool und in den anderen Bereichen auf. Man kann hier hin, aber ich würde es nicht mehr für 10 Tage tun und schon gar nicht für diesen überzogenen Preis - wir haben das Aldiana-Mehrpreis-Argument nicht gefunden.
Zwei Doppelzimmer mit Verbindungstür sind für eine vierköpfige Familie völlig ausreichend. Zusätzlich gibt es je Zimmer eine kleine Terrasse mit jeweils zwei Liegen, die aber kaum jemand nutzt, weil es genug andere Möglichkeiten gibt, sich in der botanischen Anlage breit zu machen. Weitere Ausstattung: Mini-Kühlschrank, Safe, großer Flatscreen mit ausreichend Sendern, Schreibtisch oder alternativ Sofa zum Ausziehen, Klimaanlage im Schlafzimmer. Mit den Kleiderschränken kommt man an sich klar, ärgerlich ist nur, dass die Kleiderstange zwar fast einen Meter mißt, man mit 6 Kleiderbügeln das aber gar nicht ausnutzen kann. Ich fand die Betten sehr gut. Auch das Badezimmer ist groß und durch ein Dachfenster angenehm ausgeleuchtet. Die Bungalows sind relativ hellhörig, so dass man bis Mitternacht je nach Lage auch mehr oder weniger von dem Abendprogramm im Barbereich mitbekommt.
Es gibt das große Hauptrestaurant und das unterscheidet sich zu den Stoßzeiten von keinem Hauptrestaurant irgendeiner anderen Club-Hotel-Kette. Es ist laut, hektisch und deswegen ungemütlich. Die Außenterrasse ist ganz schön. Im Oktober wird es kurz nach Öffnung des Restaurants um 19.00 Uhr allerdings sehr schnell dunkel und wenn es so kühl ist, wie es bei uns war, wird dort auch das Essen sehr schnell kalt. Lange Hosen sind sicher gern gesehen, aber mit einer gepflegten Shorts wird man der Bahnhofsatmosphäre, die dort zu Stoßzeiten herrscht, auch gerecht. Aldiana zieht an einem Abend in der Woche immer noch das Schwarz-Weiß-Thema am sogenannten Gala-Abend durch. Dann sähe man es gerne, dass man z.B. ein weißes Hemd und eine schwarze Hose anzieht. Der tiefere Sinn dahinter erschließt sich mir nicht, weil es keine besondere Stimmung verursacht, wenn alle wie Kellner herumlaufen und dazu noch sehr unterschiedlich (weißes Polo, weißes Kragenhemd, weißes T-Shirt etc.). Ich habe bei meinem Reisegepäck auch andere Sorgen, als so etwas noch unterzubringen. Ich denke, dass ganz gute Speisezutaten verwendet werden und jeder muss dort eigentlich was finden können – das Angebot ist breit und abwechslungsreich genug. Das Essen sieht auch sehr gut aus – jedenfalls besser als es ist. Insbesondere die Beilagen fallen häufig sehr geschmacksarm aus. Das eigentliche Problem ist aber ein anderes: Offensichtlich sind die Wärmebehälter unterschiedlich leistungsstark. Man sollte genau schauen, ob es über einem Behälter dampft oder nicht, ansonsten hat stellt man sich schon mal eine „kalte Platte“ zusammen, ohne es zu merken. Die Gourmet-Station habe ich nie genutzt, weil keine Lust hatte, anzustehen. Die Gerichte sahen aber sehr ansprechend aus. Die Weine sind nicht wirklich gut, aber genießbar. Andere Weine können gekauft werden. Neben dem Hauptrestaurant gibt es knapp oberhalb des Strandzugangs noch das Strandrestaurant Gaviotas. Toll ist dort der Ausblick auf den Strand und man kann dort auch zwischen 12.00 Uhr bis 17.00 Uhr einfache, wechselnde Gerichte zu sich nehmen, wenn einem der Weg vom Strand hinauf zum Hauptrestaurant zu weit ist. Man sollte dort nichts Besonderes erwarten, aber es gibt solides Essen. Bisweilen werden gegen Zuzahlung auch Themenabende (Spanische Küche, Tapas) z.B. im Restaurant Gaviotas angeboten. Zuzahlung ist aber eigentlich nicht der richtige Ausdruck. Je Erwachsener liegt der Preis bei 36,50 und je Kind bei 20,50, bei einer vierköpfigen Familie also bei 114 €. Unser Vertrauen in die Küche war jetzt nicht so groß, dass wir das investieren wollten. Für das Geld kann man auch zu Hause zum Spanier seines Vertrauens essen gehen. Zentraler Sammelpunkt tagsüber wie abends ist die offene Bar oberhalb der Poolanlage. Dort gibt es über verschiedene Kaffeearten, Softdrinks, Cocktails und Longdrinks eigentlich alles, was man sich vorstellen kann. Offeriert wird das lokale Bier Mahou. Corona und Hefeweizen nur gegen Zahlung. Die Atmosphäre dort ist ganz ok. Abends kann es aber schon mal sehr voll werden und dann wartet man entsprechend auf seine Getränke und hat Schwierigkeiten, ein Platz zu finden. Ein völlig unterdimensionierter Fernseher wird angeschaltet, wenn Bundesliga oder Champions League läuft, die wenigen Plätze, von denen aus man etwas erkennen kann, sind schon lange vor Anpfiff besetzt. Allerdings sieht man sich auch auf Nachfrage teilweise nicht im Stande, den richtigen Sender einzustellen. Wenn man Wert auf eine gepflegte WM- oder EM-Live-Übertragung legt, wird das auf diesem Mini-Fernseher jedenfalls nichts.
Das Housekeeping macht einen guten Job. Allerdings scheint es jeden Tag zu einer anderen Zeit zu kommen, so dass man sich nicht so recht darauf einstellen kann. Einmal soll bereits morgens um die Frühstückszeit gereinigt werden, an einem anderen Tag kommt man mittags vom Strand und will duschen und sich umziehen, kann aber nicht in den Bungalow weil er gerade gereinigt wird. Die Anlage wird sonst überwiegend toll gepflegt. Leere Gläser auf den Liegewiesen werden zügig weggeräumt. Alles macht einen sauberen, gepflegten Eindruck. Das Personal im Barbereich ist bis auf eine Ausnahme sehr zuvorkommend und tüchtig - abends bei entsprechender Frequentierung ist es unterbesetzt. Das Personal am Empfang ist freundlich. Nicht immer wird aber der letzte Schritt für den Kunden gegangen. Ein paar Beispiele: Tennisschläger kann man den ganzen Tag an der Tennisschule kostenlos leihen. Sind alle Trainer auf den Plätzen unterwegs, steht ein Dutzend Schläger an der Außenwand und man nimmt sich, was man braucht. So kommt man auch an Schläger, wenn die Schule während der Mittagszeit bis 15.00 Uhr zu ist. An einem Tag war aber keiner der Trainer da und es standen keine Schläger zu Verfügung, obwohl sich Gäste auf drei Plätzen für 14 Uhr eingetragen hatten. Bei der Rezeption sah sich niemand im Stande, irgendwie den Zugang zu Schlägern und Bällen herzustellen, so daß man unverrichteter Dinge wieder gehen konnte. In der Ballkiste auf dem Basketballplatz fanden sich zwei kaum spielbare Bälle. Nach drei Tagen war einer weg und der andere an den Nähten dann endgültig hinüber. Ich habe den Ball zum Empfang gebracht und gemeldet, dass keiner mehr vorhanden ist. So blieb das dann auch für die nächsten 6 Tage. Vielleicht findet sich ja mittlerweile wieder ein Ball dort.
Der Club liegt ca. 80 Minuten vom Flughafen entfernt auf einer Klippe oberhalb des breiten Sandstrands Gaviotas. In der unmittelbaren Nachbarschaft befinden sich überwiegend Hotels. Der Ortskern von Solana Matorral ist ca. 1,5 km entfernt, bietet aber allerdings nur ein paar mittelmäßige Einkaufsmöglichkeiten. Der Ort liegt umgeben von Hügeln und kleinen Bergen ohne jedwede Flora – wie sonst auf der Insel auch. Man kann hier sicher gut wandern und auch für den ambitionierten Mountainbiker finden sich tolle Möglichkeiten. Fuerteventura bietet sonst - dass weiß man aber vorher - als Destination ja sonst nicht viel bis gar nichts an Sehenswürdigkeiten. Der helle Sandstrand hat bei Ebbe eine tolle Breite, das Wasser fällt seicht ab. Es gibt einen ordentlichen Wellengang und eine starke Strömung Richtung Südzipfel der Insel. Es herrschte jedenfalls zu unserer Reisezeit im Oktober dauerhaft starker Wind. Kinder haben mit Bodyboards eine Menge Spaß, werden dabei aber recht schnell sehr weit (100 bis 200 m innerhalb einer Viertelstunde) abgetrieben, d.h. man muss ständig schauen, dass man sie nicht aus dem Blick verliert. Bei Wind und Temperaturen zwischen 20 und 23 Grad ist es am Strand selbst bei Sonnenschein sehr kühl. Für Kinder empfiehlt sich ein Neopren-Anzug, wenn sie gerne und lang ins Wasser wollen. Wir hatten vielleicht nur Pech in unseren 10 Tagen, aber wenn man sich das statistische Klimadiagramm anschaut, dann ist es mit diesem Wind im Oktober jedenfalls für Kinder zu kalt, um Stunden am Strand zu verbringen. Im Hochsommer mag das anders sein.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Während ich bei den Zimmern, dem Service, der Kinderbetreuung und der Gastronomie keinen Punkt erkennen kann, der den Aldiana-Mehrpreis gegenüber anderen Club-Ketten rechtfertigt, ist das bei den Freizeitangeboten zum Teil anders: Es gibt Tennisplätze, Beachvolleyball-Plätze, eine Bogenschießanlage, einen kleinen Minigolfkurs, einen Fußballplatz, ein Fitnessstudio und einen Wellnessbereich sowie eine Außenpoolanlage, die sehr ordentlich bis hervorragend in Schuß sind. Gerade Tennisspieler haben hier tipp topp Möglichkeiten und mit der Tennisschule auch kompetente Trainer zur Seite. Es gibt auch täglich Termine, um Gäste zur Nutzung dieses Angebots zusammen zu führen Der Anbieter Volcano Bikes am Anlageneingang bietet gute Mountainbikes und Rennräder schon ab 20 €/Tag und auch Touren an. Der im Werbetrailer so schön in Szene gesetzte Basketballplatz ist hingegen ein Totalausfall. Es handelt sich um einen Asphaltplatz (eher ein schräg abfallender Parkplatz) gegenüber dem Haupteingang. In der Ballkiste fand ich dort zwei verschlissene Bälle, von denen der eine immerhin noch zum Werfen geeignet war. Der andere war nach zwei Tagen weg und der zweite ging am dritten Tag an der Naht auseinander. Es wurde jedenfalls in den kommenden 6 Tagen kein neuer Ball mehr zur Verfügung gestellt. Es werden auch keine Basketballspiele durch die Animation organisiert. Ich bin kein Fan von Animation und fand es deswegen toll, dass in dem Club offensichtlich kaum Animation gibt. Die Kindertreuung für die 7-10-Jährigen war der Rede nicht wert: Sie wird in die Verantwortung von geschätzt 20-22-Jährigen gegeben, die davon keinerlei Ahnung haben. Es gibt zwar jeden Tag einen Newsletter, was für den Tag anstehen soll. Das ist schön mit Treffpunkten und Uhrzeiten ausgewiesen und die Inhalte lesen sich auch einigermaßen spannend. Das Konzept, dass Kinder kommen und gehen können, wie sie wollen hört sich auch erstmal gut. Wer verreist schon, um seine Kinder den ganzen Tag woanders zu parken. Das Konzept funktioniert aber nicht. Das liegt zu einen daran, dass die Lehrpersonen völlig überfordert, unentschlossen und auch unmotiviert sind, mit den Kindern stringent und strukturiert ein Programm durchzuziehen. Da gibt es immer wieder viel Leerlauf und dann stehen die Betreuer mit den Kindern an der Softdrinkstation und befragen die Kids, was sie machen wollen. Das führt dazu, dass man sein Kind eigentlich nie dort antrifft, wo es um die im Newsletter angezeigte Zeit gerade sein sollte. Ich bin mit meinem Jungen mal in voller Montur pünktlich zum Fußballplatz. Wir haben dort niemanden angetroffen und sind dann für knapp dreißig Minuten über die Anlage, um die Gruppe aufzufinden. Die wollte dann auf einmal zum Pool, weil die Kinder das mehrheitlich entschieden hatten. Ich bin dann mit meinem Jungen zurück zum Bungalow, um Badesachen zu besorgen... Zum anderen liegt es auch daran, dass jedenfalls im Herbst die Gruppenstärke für sinnvolle Aktivitäten nicht erreich wird.. Noch ein paar der vielen Kinderbetreuungs-Highlights: - 1,5 Stunden für einen Ausflug zum "Eisdealer" im Ort, um dort ein Eis zu essen - 7-1-jJährige Jungen werden in einen Saal geführt, wo sie einer Olympia-Bronze-Gewinnerin im Kunstturnen und einem Dutzend Frauen für eine Stunde bei Dehnübungen zuschauen - in den Werkräumen des Kids-Clubs werden die Jungs sich mit diversen Nerf-Waffen überlassen und IT-versiertere Kids fangen an "Trailer" zu irgendwelchen Waffen-Posings zu drehen; kommentiert wird das von den "Lehrpersonen" nur mit Hinweis, dass in dem Film Aldiana oder Flossen-Klub nicht auftauchen darf... Gut war hingegen z.B. das Fussbaltraining jeden Tag um halb 11 Uhr und das Fußballspiel um 16.00 Uhr. Das fand immer statt - auch mit nur wenigen Kindern. Man kann auch mal gut zum Bogenschießen gehen oder sich Kinderschläger/Bälle ausleihen und mal in Tennis hineinschnuppern.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2019 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 4 |
Lieber Christian, vielen Dank, dass du dir die Zeit für ein ausführliches Feedback genommen hast. Wir finden es sehr schade, dass wir euch nicht überzeugen konnten und du uns infolgedessen nicht weiterempfiehlst. Gern hätten wir schon vor Ort von deinen Eindrücken gewusst, um deinen Aufenthalt angenehmer zu gestalten. Deine Verbesserungsvorschläge nehmen wir gern auf und werden daran arbeiten. Wir würden euch gern bald wieder als Gäste bei uns begrüßen, damit ihr euch von unseren Fortschritten überzeugen könnt. Sonnige Grüße dein Aldiana Club Fuerteventura Team