A-ROSA Kurhaus Binz

Es schleichen sich langsam kleine aber doch deutlich wahrnehmbare Qualitätsminderungen ein: Beim Frühstücksbüffet klaffen zwischen den Speisen mehr Lücken als vorher. Alles Wichtige ist aber (noch) da. Früher wurden frischer Orangensaft, Eierspeisen und Sekt aktiv angeboten. Jetzt stehen sie weder in der kleinen Menükarte auf dem Tisch, noch bietet sie das Personal an. Jedoch wird serviert, wenn der Gast selbst danach fragt. Beim Abendessen wurden früher entweder Olivenöle in mehreren Geschmacksrichtungen oder Butter angeboten. Jetzt steht nur noch Butter - wohl schon längere Zeit- da. Öl gibt es, wenn überhaupt, wieder einmal nur auf Nachfrage. Auch auf den in dieser Preisklasse eigentlich üblichen "Gruß aus der Küche" wartet der Gast leider vergebens. Einmal gab es eine weniger als überschaubare Vorspeise in Gestalt von zwei kleinen Fetzen von Schinken mit zwei Blättern Friseesalat. Trotz Deko war der halbe Teller leer. Auch die Beilagen zum Essen (Kartoffeln und Kroketten) machten keinen frischen Eindruck. Sie schmeckten eher wie schon früher am Tag gefertigt. Ebenfalls scheint die Personaldecke insbesondere beim Abendservice merklich ausgedünnt worden zu sein. Früher musste man sich das Wasser zumindest nicht selbst nachschenken, weil die wenigen Servicekräfte entweder mit dem Abräumen oder Herrichten anderer Tische für das Frühstück am nächsten Tag beschäftigt waren. Des weiteren erfuhren einige VIP-Gäste erheblich mehr Aufmerksamkeit als die übrigen. Gerade hier sollte sich das Management einmal in Ruhe überlegen, welche Gäste für den hauptsächlichen Umsatz verantwortlich sind und welche wahrscheinlich eher nicht. Man muss auch nicht den Teller schon weggenommen bekommen, wenn der letzte Bissen noch gekaut wird. Auch hat die Serviergeschwindigkeit deutlich zugenommen. Einmal saßen wir noch beim Aperitif, als die warme Vorspeise schon serviert wurde. Etwas mehr Sensibilität des Personals wäre durchaus angebracht. Auch die Tatsache, dass "freiwillig" auf eine Hotelklassifikation des ehemaligen fünfeinhalb Sterne Hotels verzichtet wurde, lässt vermuten, dass man eine Herabstufung zumindest für möglich gehalten hat. Viele der aus vergangenen Aufenthalten vertrauten Gesichter des Personals sucht man vergebens. Natürlich kann deren Urlaub auch mit dem eigenen zusammen fallen. Man wird aber das Gefühl nicht los, dass die Fluktuation in der letzten Zeit deutlich zugenommen hat. Schließlich ist auch die Qualität der Bar leider nicht mehr auf dem sehr hohen Niveau des Jahres 2012, was auch mit einem Personalwechsel zusammen hängen dürfte. Gab es früher eine weit überdurchschnittliche Kompetenz in dem Bereich Single Malt Whiskys, so muss man heute schon selbst nach dieser speziellen Karte fragen. Ansonsten erhält man nur die normale Standardkarte. Ebenfalls scheint es bei der Bausubstanz doch einen gewissen Instandhaltungsrückstau zu geben. Denn anders sind z. B. die Risse im Sockelputz und deutlichen Verfärbungen an den Holzquerbalken zur Seeseite nicht zu erklären. Positiv ist aber in jedem Falle, dass der Whirlpool morgens schon ab 08.30 Uhr und nicht mehr erst ab 09.00 Uhr aktiviert wird. Unserem Eindruck nach haben auch andere Gäste durchaus ähnliche Erfahrungen gemacht. Es wäre schön, wenn man sich diese Kritik von Seiten der Hotelleitung doch zu Herzen nehmen würde. Denn wir kommen nun schon seit neun Jahren immer wieder gern und möchten dies auch zukünftig tun.

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