Kappadokien liegt in der Region Zentralanatolien in der Türkei. Der kleine Ort Göreme ist dank der aus weichem Tuff herausgehauenen Höhlenarchitektur ein beliebtes Urlaubsziel. Die einzigartigen Felsformationen wurden 1985 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Der Flug in die nächstgelegene Stadt Kayseri dauert etwa dreieinhalb Stunden. Der 2000-Einwohner-Ort Göreme liegt rund 80 km von Kayseri entfernt.
Bagan ist eine historische Königsstadt mit über 2000 erhaltenen Sakralbauten. Der 22.000-Einwohner-Ort liegt in der Region Mandalay. Den nur knapp zehn Kilometer entfernten Flughafen "Nyaung U" erreicht ihr von Frankfurt aus in knapp 17 Flugstunden. Für das Betreten der Stadt wird eine Gebühr von 25.000 Kyat (20€, Stand April 2019) erhoben.
Rajasthan ist ein indischer Bundesstaat mit 68,5 Millionen Einwohnern (Volkszählung 2011). Unzählige Paläste und Festungen erinnern an die vielen Königreiche, die einst um die Vorherrschaft in der Region kämpften. Beliebte Ziele sind die hübsche Hauptstadt Jaipur, die romantische Stadt Udaipur und die Sandwüste Thar. Die Anreise mit Zwischenstop in Neu-Delhi dauert mindestens 12 Stunden.
Guilin ist eine südchinesische Destination, die hauptsächlich für ihre spektakulären Kalkstein-Karsthügel bekannt ist. Die Eine-Million-Einwohner-Stadt im Norden der Provinz Guangxi erreicht ihr über Hong Kong oder Shanghai. Die Anreise dauert etwa 20 Stunden.
Alice Springs (rund 25.000 Einwohner) ist ein Ort im australischen Northern Territory und liegt auf halbem Weg zwischen Darwin und Adelaide. Er ist ein beliebter Ausgangspunkt für Ausflüge in die Wüstenregion Red Centre im Landesinneren. Die Anreise erfolgt mit mehreren Zwischenstops und dauert um die 30 Stunden.
Serengeti heißt eine Savanne, die sich vom Norden Tansanias (östlich des Victoriasees) bis in den Süden Kenias erstreckt und eine Fläche von etwa 30.000 Quadratkilometern bedeckt. In der Savanne leben unter anderen Gnus, Zebras, Löwen und Hyänen. Anreisen könnt ihr über den Flughafen Kilimanjaro in Tansania. Von dort aus sind es noch knapp acht Stunden Autofahrt.
Die Namib ist die älteste Wüste der Welt. Sie liegt in den Ländern Namibia und Angola an der Westküste Afrikas. Seit dem 20. Juni 2013 sind weite Teile der Namib als "Namib Sand Sea" UNESCO-Welterbe. Die Anreise erfolgt über die Hauptstadt Windhoek, die ihr von Frankfurt in knapp zehn Stunden Flugzeit erreicht. Von dort aus sind es noch knapp vier Stunden mit dem Auto.
Das idyllische Weingebiet Napa Valley liegt in Napa Country, Kalifornien. Aufgrund des mediterranen Klimas gedeihen hier Weine, die zu den besten der Welt zählen. Die Flugzeit von Frankfurt nach San Francisco dauert etwa 12 Stunden, von dort aus ist Napa Valley nur noch zwei Stunden Autofahrt entfernt.
Das Valle de la Luna ist eine Wüstenlandschaft im Norden Chiles und Teil der Atacamawüste. Der ideale Ausgangspunkt für eure Tour ist die kleine 6000-Einwohner-Stadt San Pedro de Atacama. Der nächste Flughafen ist Avis Calama–El Loa, etwa 100 km von San Pedro entfernt. Von Frankfurt benötigt ihr ca. 23 Flugstunden, die Busfahrt nach San Pedro dauert zwei Stunden. Alternativ könnt ihr über Santiago de Chile anreisen, allein die Anfahrt von der Hauptstadt dauert jedoch ebenfalls 24 Stunden.
Die kleine Gemeinde Chenonceaux hat nur knapp 400 Einwohner und befindet sich im Centre Val de Loire. Über 600 Schlösser liegen im lieblichen Loire-Tal, eines der bedeutendsten ist das Anwesen Chenonceau. Der nächste Flughafen ist Charles de Gaulle Airport in Paris.
Palma ist die Hauptstadt der Mittelmeerinsel Mallorca. Seit Januar 2016 fällt der Zusatz "de Mallorca" weg, die Mallorquiner nennen sie aber eigentlich nur "Ciutat". Mit etwas mehr als 400.000 Einwohnern ist sie die neuntgrößte Stadt Spaniens. Von Deutschland beträgt die Flugzeit ungefähr zweieinhalb Stunden.
Die Hauptstadt ist mit 3,6 Millionen Einwohner die bevölkerungsreichste und gleichzeitig auch die flächengrößte Gemeinde Deutschlands. Per Auto von Frankfurt benötigt ihr etwa sechs Stunden, mit dem Zug dauert es rund vier Stunden.
Der Mond steht hoch am Himmel über Bagan, als die Ballonfahrer am Startplatz eintreffen. Es ist ein sehr früher, angenehm-frischer Tropenmorgen im heiligen Herzen von Myanmar, dem alten Burma. Drei riesige Plastikhüllen liegen ausgebreitet am Boden. Während sie vom Helferteam in knapp zehn Minuten zu prallbunten Heißluftvehikeln aufgeblasen werden, rötet sich im Osten der Horizont. Eine Viertelstunde später werden die Scheinwerfer ausgeknipst, die eben noch die goldene Kuppel der Shwezigon-Pagode, die heiligste von Bagan, angestrahlt haben. Jetzt leuchtet sie im ersten Morgenlicht, unwirklich schön. Das Abenteuer kann beginnen.
Die Fahrt mit dem Ballon über Bagan und seit einiger Zeit auch über Mandalay oder dem Inle-See, anderen beliebten Hotspots, gehört im doppelten Sinne zu den Höhepunkten einer Myanmar-Reise. Billig ist so ein Erlebnis, das von den meisten Teilnehmern als unvergesslich geschildert wird, nicht: mindestens 330 US-Dollar pro Person kostet der einstündige Spaß, der aber von den meisten Reisenden als gut angelegtes Geld auf dem Konto der Erinnerungen verbucht wird.
Seit ein paar Jahren ist der Himmel vor allem über Bagan bunt geworden. Mindestens ein Dutzend Ballons steigen dort im Winterhalbjahr – also zwischen Oktober und April – an fast jedem Morgen auf, und das traditionelle Sekt-Frühstück nach der Landung wird zuweilen als hektisch und dürftig beschrieben. Da belebt Konkurrenz zum rechten Zeitpunkt das Geschäft. Wo viele Jahre die Firma Balloons over Bagan dominierte, haben sich inzwischen mehrere neue Anbieter etabliert. Einige wie Oriental nehmen zwar mindestens 400 Dollar für eine Fahrt, dafür sind ihre Körbe nur mit vier oder sechs Passagieren gefüllt.
Mehr als zehn Gäste sollten sich ohnehin nirgendwo einen Korb teilen, besser: maximal acht, ob in Myanmar oder in anderen beliebten Himmelsfahrts-Regionen wie Namibia, Kappadokien, Arizona, im Outback von Australien oder in Château-d'Oex. In diesem kleinen Ort in der Schweiz, 3000 Einwohner, treffen sich jedes Jahr im Januar an die hundert Ballonfahrer aus aller Welt.
Insgesamt steigen weltweit an die 4000 Profi-Piloten mit ihren Heißluftgefährten auf, ein Viertel davon sind Deutsche. Bemannte Ballons nutzen den statischen Auftrieb heißer Luft, in der Regel von Propan -oder Butan-Gasbrennern erzeugt. Aber warum gilt es nahezu als Todsünde, vom Fliegen anstatt vom Fahren eines Ballons zu sprechen?
Vielleicht deswegen: Als die Brüder Montgolfier um 1780 die ersten Heißluftballons, anfangs ohne Menschen im Korb, in die Lüfte schickten, gab es noch keine Flugzeuge; der Sprachgebrauch orientierte sich an der Schifffahrt. Daraus wurde ein Leckerbissen für Besserwisser, der heute aber nicht mehr richtig zündet. Inzwischen weiß es jeder: Ein Ballon fährt – und zwar ausschließlich mit dem Wind.
Nicht jeder Premierengast steigt ohne Herzklopfen in den Korb. Dabei muss niemand Höhen- oder Flugangst fürchten. Auch Turbulenzen sind nicht zu erwarten, denn die Piloten, wie sich auch die professionellen Ballonfahrer nennen, starten nur bei guten Wind- und Wetterverhältnissen. An das heftige Zischen und das feurige Fauchen zu Anfang und in Abständen zwischendurch gewöhnt man sich bald. Es hat zwar, vor Jahren in Ägypten und in der Türkei, auch tödliche Ballonunfälle gegeben, auf die Zeit und die Teilnehmerzahl umgerechnet aber weit weniger als im Luftverkehr. 2016 sind laut Braunschweiger Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) 99,9 Prozent aller Ballonfahrten in Deutschland problemlos verlaufen.
Deshalb werden auch hierzulande Ballonfahrten immer öfter zu besonderen Anlässen verschenkt. Das Motto heißt: einmal in aller Ruhe die Heimat von oben bestaunen. Das ist in vielen Regionen möglich, in Bayern, an Rhein und Ruhr, an Küsten und Seen und über Städten wie Hamburg und Berlin. Kinder dürfen übrigens erst ab einer Körpergröße von etwa 1,30 Meter mitfahren; sie müssen auf jeden Fall über den Korbrand sehen können.
Zum Ritual einer Ballonfahrt gehört mancherorts eine „Taufe“ an Bord. Außerdem gibt's oft eine Urkunde und das traditionelle Frühstück nach der Landung, mal mit Sekt, mal mit Champagner, mal wie in Namibia üblich mit einem nett gedeckten Klapptisch, auf dem Brötchen, Butter, Käse, Marmelade und Eier stehen. Man schaut zu, wie die Hülle wieder verpackt, der Korb auf einen Unimog gehievt und festgezurrt wird, prostet sich gegenseitig und dem Piloten zu und ist sich einig: Es war ein großes Erlebnis, womöglich sogar "once in a lifetime", ein Abenteuer fürs Leben.
Kappadokien: Bis zum Rückgang des Türkei-Tourismus war das Land der bizarren Kegel und Feenkamine eins der beliebtesten Ballonziele. Dafür gab es aber oft auch Beschwerden über zu viel Andrang, zu viele Passagiere pro Korb, zu viele Ballons. Das mag sich jetzt geändert haben. Zu den seriösen Anbietern gehört Anatolian Balloons. Der Preis für eine einstündige Fahrt richtet sich nach der Passagierzahl, ab 150 Euro.
Myanmar: Höhepunkt einer Burma-Reise im wahrsten Sinne des Wortes ist die gut einstündige Himmelsfahrt über das Pagodenfeld von Bagan, die von einem Abstecher an den majestätischen Strom Irrawaddy, die Lebensader des Landes, gekrönt wird. Saison: Anfang Oktober bis Ende Januar, Körbe für 8 bis 24 Passagiere. Preise beim erfahrensten Anbieter 340 US-Dollar, über Weihnachten/Neujahr 360 US-Dollar. Mehr Informationen findet ihr hier.
Indien: Reizvollstes Revier ist die Provinz Rajasthan. Dort gleitet der Ballon etwa eine Stunde lang jeweils über Städte wie Jaipur und Udaipur, über Paläste und Wüsten. Saison: September bis Juni. Ideal: maximal acht Personen teilen sich einen Korb. Preis: bis September ab ca. 260 Euro.
China: Fahrten über die Große Mauer werden oft wegen Staub und Dunst abgesagt. Außerdem oft überbucht. Schönstes Revier ist der Li-Fluss in der Provinz Guilin. Ballons für vier, sechs oder acht Personen. Preis 1200 Yuan, das sind umgerechnet ca. 160 Euro.
Das Outback um Alice Springs ist das beliebteste Ballonrevier des roten Kontinents. Dort werden von Dezember bis März halbstündige Touren ab ca. 200 Euro und einstündige Fahrten ab ca. 260 Euro angeboten.
Serengeti: Über diese berühmte Steppe zu schweben gehört zu den Ballon-Klassikern in Afrika. Die Firma Serengeti Balloon Safaris bietet Körbe für acht, 12 und 16 Passagiere an. Saison ist fast ganzjährig; die Kosten sind ähnlich hoch wie in anderen Ferndestinationen und abhängig von der Teilnehmerzahl.
Namibia: Eine Fahrt über die Dünen von Sossusvlei ist ebenfalls ein Klassiker. Viel gelobt, aber teuer ist der Anbieter Namib Sky Balloon: 400 Euro pro Person. Die ganzjährig möglichen Touren dauern allerdings inklusive Abhol- und Rückfahrt-Service zur Lodge und stilvollem Frühstück drei bis vier Stunden.
Chile: Wie Kappadokien gehört auch das Valle da la Luna (Mondtal) zu den spektakulärsten Landschaften der Erde. Viele Südamerika-Veranstalter bieten Fahrten über das Tal Im Rahmen von Chile-Rundreisen an. Ein dreistündiger Trip mit Abholservice kostet ca. 230 Euro.
USA/Kalifornien: Beliebt sind Touren über das sanft-hügelige Weingebiet Napa Valley. Ideale Zeit: Frühjahr und Spätsommer. Preis ab ca. 240 Dollar. Mehr Infos findet ihr hier.
Loire-Region: Viele Schlösser, viel Natur, viel frische Luft können Ballonfahrer in der schönen Loire-Landschaft genießen. Ausgangsort ist Chenonceaux bei Tours. Das insgesamt dreistündige Abenteuer kostet pro Person ab ca. 210 Euro, es wird günstiger, je mehr Leute mitfahren. Mehr Informationen findet ihr hier.
Mallorca: Ja, sogar Malle lässt sich sanft und gemütlich von oben betrachten, für 700 Euro exklusiv für zwei Personen. Auch über Palma kann man schweben: 600 Euro für zwei Personen. Mehr Informationen findet ihr hier.
In den großen Städten und in vielen Ferienregionen bieten zahlreiche Firmen Ballonvergnügen an. In Berlin u.a. Ballonreisen Schäfer, man fährt über verschiedene Stadtteile und über Potsdam, ab 380 Euro für zwei oder 720 Euro für vier Personen. Eine verlässliche Informationsquelle rund ums Ballonfahren ist der Deutsche Freiballonsport-Verband, mehr dazu gibt es hier.
Zu den weltweit spektakulärsten Ballonfahrer-Treffs steigen jeweils mehrere Dutzend, manchmal mehr als hundert bunte Himmels-Vehikel auf. Am berühmtesten sind die Events in Château-d’Oex in der Schweiz, das vom 25. Januar bis 2. Februar 2020 zum 42. Mal stattfindet, und in Albuquerque/USA.