83 Meter hoch, 366 Stufen, die es zu erklimmen gilt – doch wer es ganz nach oben schafft, der wird mit einem tollen Ausblick über die Stadt belohnt. Der Belfried direkt am Marktplatz ist das Wahrzeichen von Brügge. Und hier ist immer etwas los: Pferdekutschen rattern über das Kopfsteinpflaster, in den Cafés klirrt das Geschirr und aus Foodtrucks werden Belgische Pommes verkauft. Hoch oben unter den 47 Glocken des Turms ist der Trubel allerdings meilenweit weg.
Der Belfried ist Teil einer Hallenkonstruktion aus dem 13. Jahrhundert, die im Mittelalter zur Lagerung und zum Verkauf von Waren diente. Er besteht aus zwei vor 800 Jahren aus Backstein gebauten quadratischen Geschossen. Der achteckige Laternenturm aus Kalksandstein stammt aus den Jahren 1482–1486. Belfriede, die es in vielen Orten in Flandern gibt, haben eine symbolische Bedeutung: sie zeugen vom Selbstbewusstsein der Städte, das im späten Mittelalter erwachte. Seit 1999 erkennt die UNESCO die Türme als Weltkulturerbe an. Öffnungszeiten und mehr Infos findet ihr hier.
Brügge ist berühmt für seine schmalen und verwinkelten Gassen. Bei Bierlaster-Fahrern, die sich jeden Tag mit ihren großen Gefährten durchzwängen müssen, sind sie allerdings nicht sonderlich beliebt. Die Stadt hat auf Drängen des Braumeisters Xavier Vanneste reagiert – seit 2016 gibt es nun eine Bierpipeline. Sie führt von der Traditionsbrauerei De Halve Maan im Zentrum direkt zum Abfüllwerk außerhalb der Stadt.
Das klingt abenteuerlich, hat aber wirtschaftliche Gründe. Vor allem im Sommer, wenn sich die Touristen durch die Straßen schieben, stockte der Transport. Jetzt laufen pro Stunde 4000 Liter Bier durch die Leitung, genug, um 12.000 Flaschen zu füllen. Illegale Zapfer haben laut Vanneste übrigens keine Chance, die Pipeline sei bestens gesichert.
Die Bürger Brügges waren übrigens sofort von der Idee begeistert, einige boten sogar Geld, um einen privaten Anschluss zu bekommen. So wurde das Projekt dann teilweise durch Crowdfunding finanziert, wer Geld spendete, der erhielt literweise Bier als Gegenleistung. Der Top-Deal: 7500 Euro für eine Flasche Bier pro Tag – ein Leben lang. Weitere Infos zur Brauerei und der Bierpipeline findet ihr hier.
Brügge gilt als die Schokoladenstadt Flanderns. Unzählige Chocolatiers kreieren hier ihre Meisterwerke. Kein Wunder also, dass es hier auch ein Museum dafür gibt. Die Geschichte der süßen Verführung beginnt hier zu einer Zeit, als es noch gar keine Schokolade gab, sondern nur ein kakaohaltiges Getränk. „Xocóatl“, so die aztekischen Bezeichnung, wurde einst aus Wasser, Kakao, Chili und Vanille zubereitet. Da Kakao als berauschendes Mittel galt, war es nur Männern vorbehalten.
Das Museum erzählt die Geschichte der Schokolade von dieser Zeit an bis heute. Wer dann am Ende so richtig Hunger auf Süßes bekommen hat, kann einem belgischen Chocolatier zusehen, wie er Pralinen herstellt – natürlich dürft ihr dann auch endlich probieren. Öffnungszeiten und weitere Infos zum Museum findet ihr hier.
Die Gemälde, die im 15. und frühen 16. Jahrhundert in den südlichen Niederlanden erschaffen wurden, sind ein besonderer Höhepunkt der Kunstgeschichte. In dieser Zeit erfolgte der Aufstieg einer Künstlergruppe, die als „flämische Primitive“ bezeichnet werden. Maler wie Rogier van der Weyden, Hans Memling, Dirk Bouts und Jan van Eyck lebten und arbeiteten in verschiedenen blühenden Städten wie Antwerpen, Brüssel, Gent, Leuven und auch in Brügge.
Im hiesigen Groeningemuseum sind heute viele dieser Werke zu sehen. Aber auch andere belgische Künstler sind hier vertreten, außerdem könnt ihr neoklassizistische Exponate aus dem 18. und 19. Jahrhundert, Meisterwerke der flämischen Expressionisten und moderne Kunst aus der Nachkriegszeit bewundern. Öffnungszeiten, Eintrittspreise und Termine für besondere Ausstellungen findet ihr hier.
Wer bei Gregory Slembrouck im Restaurant "Le Mystique" essen geht, sollte offen sein für neue Geschmäcker und Aromen. Der 32-Jährige liebt die asiatische Küche und kombiniert sie gerne mit regionalen Produkten aus dem Brügger Umland. So kommen schon mal Kombinationen zustande wie gegrillter Thunfisch mit orientalischer Vinaigrette oder Flan aus Wasabi mit einer Variation von Karotten.
In Asien gewesen ist der junge Chefkoch übrigens noch nie. "Das ist ein großer Traum von mir", erzählt er. Eine weitere Leidenschaft hegt Gregory für Gin, den er eifrig zu Hause sammelt – und ab und an findet man auch ein wenig davon in seinen Gerichten wieder. Im Video erzählt der Küchenchef, wer ihn zum Kochen animiert hat. Mehr Infos zum Restaurant gibt es hier.
Der im 13. Jahrhundert erbaute Turm ist das Wahrzeichen der flämischen Stadt, in deren Zentrum er steht. Mit seinen 83 Metern Höhe überragt er Brügge, und bis heute darf kein Gebäude höher sein als der Belfried. Im Turm befindet sich auch ein Carillon, ein Glockenspiel aus dem 17. Jahrhundert, das regelmäßig erklingt.
Dieses Museum zeigt hauptsächlich Gemälde, bekannt ist es vor allem für die Sammlung der "Flämischen Primitiven". Es besteht heute aus einem Haupthaus und einem Anbau, in dem wechselnde Ausstellungen stattfinden.
Im Schoko-Museum wird die Geschichte von Kakao und Schokolade erzählt und zudem gezeigt, wie Pralinen hergestellt werden – genascht werden darf natürlich auch.
Das Restaurant von Gregory Slembrouck ist eine der ersten Adressen für Feinschmecker – Sterne-Küche mit asiatischer Note.
In der Traditionsbrauerei "De Halve Maan" gibt es Bier zu verköstigen, das in der unterirdisch verlaufenden Pipeline – diebstahlsicher – durch die Stadt fließt.