Zu Besuch auf dem Apfelhof der Familie Röhrenbach in Kippenhausen am Bodensee
Die Äpfel brauchen genau das: den Nebel, damit die Bäume im Winter zur Ruhe kommen. Das späte Frühjahr, damit keine Fröste die Blüte gefährden. Die so wasserreichen wie sonnigen Sommer, damit die Früchte reifen können. Und Menschen, die ihre Heimat und den Apfelanbau lieben, so wie Lisa und Erich Röhrenbach. Die beiden legen die reifen Äpfel fast so vorsichtig in den Erntekorb, als wären es rohe Eier.
Mit der Hebebühne fahren Vater und Tochter im Schneckentempo durch eine der Apfelreihen, die mit dunklen Netzen gegen Hagel und zu viel Sonne geschützt sind. Und pflücken von Hand Gravensteiner, die der Apfelhof in Kippenhausen bei Immenstaad eher aus Liebhaberei anbaut. Dabei war die alte Sorte einst sehr verbreitet in der Region. Weil die Gravensteiner intensiv duften, weil sie saftig sind und würzig schmecken. Gleichzeitig ist dieser Apfel anspruchsvoll, und er wächst auch nicht immer kugelrund. Stoßempfindlich ist er auch noch.
Erich und Evi Röhrenbach sowie Tochter Lisa, die mittlerweile in den Betrieb eingestiegen ist, führen ein kleines Unternehmen in Immenstaad, das ein Familienbetrieb im besten Sinne ist – alle sind mit Herz und Verstand dabei und ziehen an einem Strang. Landwirt Erich Röhrenbach baut hier, im zweitgrößten Apfelanbaugebiet Deutschlands, mehr als zehn Apfelsorten an, dazu Birnen, Zwetschgen und Kirschen. Die Familie hat zudem sechs komfortable Ferienwohnungen samt Sauna eingerichtet, um die sich vor allem Evi kümmert. Und Tochter Lisa packt überall mit an, macht sich über neue Produkte und das Marketing Gedanken. An einem kleinen Stand mit Vertrauenskasse kann man sich direkt am Hof mit frischem Obst eindecken. Und wer noch mehr probieren möchte, der kommt einfach zu einer der Schnapsverkostungen in die wunderschöne, neue Schaubrennerei – Obstbrände sind nämlich eine weitere Liebhaberei von Erich Röhrenbach.
Äpfel, das bestätigen Vater und Tochter einhellig, bekommt man einfach nicht über. Weder das Obst, noch das Thema – den beiden fällt immer etwas Neues ein. Zuletzt hatte Lisa die Idee zu einem Apfelcidre aus der rotfleischigen Sorte „Red Moon“. Das Getränk hat nicht viel Alkohol und passt perfekt zu heißen Sommertagen am Bodensee. Am schönsten genießt man es natürlich mit Blick aufs Wasser. „Ich verstehe schon, warum so viele Menschen hier Ferien machen möchten“, schwärmt Erich Röhrenbach, „die Landschaft ist einzigartig – und wenn dann an klaren Tagen noch die Alpen zu sehen sind, ist das einfach wunderschön.“ Sagt er, lächelt und schenkt noch mal eiskalten Apfelcidre nach.
Mehr Infos über den Apfelhof bekommt man hier:
www.apfelhof-bodensee.de
Ab Mitte September starten jedes Jahr die Apfelwochen am Bodensee, mit vielen Genussevents.
www.echt-bodensee.de
Der Vorort gehört zur Gemeinde Immenstaad und liegt unweit des Bodensee-Ufers, westlich von Friedrichshafen.