Mein Lieblingsort
Reisebericht: Antalya ein atemberaubender Ort an der Türkischen Riviera
Sie rattert, schaukelt, klingelt fast ohne Unterlass – die hellblaue alte Straßenbahn ist unterwegs rings um Antalyas Altstadt. Die Wagen mit glänzenden Haltestangen und harten Sitzen sind Baujahr 1962 und ein Geschenk der Partnerstadt Nürnberg, wo sie einst Dienst taten, älteren Reisenden muten sie daher womöglich seltsam vertraut an. Seit 1999 rasseln drei solcher Züge durch die 2,3 Millionen Einwohner große Metropole an der Türkischen Riviera, auf deren internationalem Flughafen die meisten Südküsten-Urlauber landen und von der Staatsgründer Atatürk sagte, dass sie eine der schönsten Städte der Welt sei.
Beim Fahrer ein paar Türkische Lira (entspricht nur ein paar Euro Cent) zahlen oder das zuvor am Kiosk gekaufte Tagesticket elektronisch entwerten, schon geht die Tour am Südrand der Stadt los. Endstation ist nach rund 30 Minuten am schönen kulturgeschichtlichen Museum auf der anderen Seite Antalyas. Die Fahrtstrecke ist dabei ungemein praktisch fürs Sightseeing, umrundet sie doch die gesamte Kaleici, das historische Zentrum. Haltestellen sind unter anderem am subtropischen Karaalioglu-Stadtpark, am Hadrianstor und am Saat Kulesi, dem Uhrturm, alles ideale Zugänge ins Gassengewirr der Altstadt. Und da gibt es jede Menge zu sehen.
Historische Highlights in der Stadt
Die 1373 erbaute Moschee Ulu Camii zum Beispiel mit ihrem noch älteren, 38 Meter hohen Minarett. Den Uhrturm aus römischer Zeit, einst Teil der Stadtmauer, heute Treffpunkt für Urlauber, die in den umliegenden Basarstraßen shoppen oder eine der geduldig wartenden Pferdekutschen für eine Rundfahrt buchen. Oder das von zwei Türmen flankierte dreibogige Hadrianstor (gebaut um 125 n. Chr.), hinter dem die Einkaufsgassen bergab zum Hafen führen.
Der alte Hafen ist das eigentliche Schmuckstück von Antalya. Er liegt eingebettet wie in einem Amphitheater, ringsum die steilen Altstadtgassen und bis zu 40 Meter hohen Klippen, auf denen sich Parks, Restaurants, Hotels und Wohnhäuser befinden. Unten am Kai liegen Dutzende Ausflugsboote, die Rundfahrten anbieten. Die kleineren Kähne tuckern eine Stunde an den Steilküsten entlang, große mehrstöckige Schiffe – meist in stilechter Piraten-Optik – fahren auf fünf- bis sechsstündigen Touren in weiter entfernte Buchten, meist von heißem Diskosound begleitet.
Shoppen, staunen und genießen
In den autofreien Gassen rings um den Hafen kannst Du genussvoll die Orientierung verlieren, dabei nach Herzenslust Souvenirs und Kunsthandwerk kaufen, vielleicht einmal im kleinen maritimen Museum vorbeischauen und in einem der Konaks pausieren, den typischen türkischen Erkerhäusern, die heute oft in wohltuend schattige Restaurants und Cafés umgewandelt sind.
Wer die Gassen vom Hafen nicht wieder emporsteigen will, kann einen gläsernen Aufzug nehmen, der kostenfrei vom nördlichen Rand der Kais hochfährt zu Kutschen, Taxis und Straßenbahnhaltestellen oben auf der Steilküste. Dort liegen auch viele große Restaurants, von denen Du bei einem Tee oder Cocktail tolle Blicke über Hafen und Altstadt genießt. Antalyas EinwohnerInnen haben übrigens nicht nur ein Herz für TouristInnen, sondern auch für die Straßenkatzen und -hunde der Stadt – für die wurden kleine Holzhütten aufgestellt, vor denen der Futternapf stets gut gefüllt ist.