10 typisch tschechische Gerichte

Die tschechische Küche ist deftig, bodenständig und traditionell. Viele Gerichte stammen aus der Hausmannsküche, andere aus der Kneipentradition rund ums Bier. Schweinefleisch, Rind, reichhaltige Saucen und natürlich Knödel spielen dabei die Hauptrolle. Fragst Du Einheimische nach ihren Lieblingsspeisen, erzählen sie oft von Sonntagsbraten, Dampfschwaden über Suppentöpfen und süßen Knödeln.

Diese zehn Gerichte geben Dir einen Eindruck davon, was in Tschechien wirklich auf den Tisch kommt.

Sonntagsklassiker mit Kraut

Vepřo-knedlo-zelo gilt vielen als Inbegriff tschechischer Küche. Schweinebraten wird langsam mit Knoblauch und Kümmel gegart, sodass er saftig bleibt und reichlich Sauce entsteht. Dazu kommen Semmelknödel und Sauerkraut – eine Kombination, die Du in Gasthäusern auf dem Land genauso findest wie in Stadtrestaurants. Für viele gehört dieses Gericht fest zum Wochenende, oft in großer Runde mit der ganzen Familie.

Festtagsgericht mit feiner Rahmsauce

Svíčková ist das Gericht, an das sich viele TschechInnen aus Kindertagen erinnern – serviert bei Festen, Geburtstagen oder Hochzeiten. Rinderlende wird zusammen mit Wurzelgemüse wie Karotten, Sellerie und Petersilienwurzel geschmort. Das Gemüse wird dann zu einer cremigen Sauce püriert und mit Sahne verfeinert. Klassischerweise gibt es dazu Semmelknödel, eine Zitronenscheibe und einen Klecks Preiselbeerkompott. Svíčková ist kein schnelles Essen, sondern ein Gericht für besondere Anlässe.

Würziges Ragout für Alltag und Kneipe

Rindergulasch mit Knödeln gehört in Tschechien zur Essensroutine – ob im Wirtshaus nach der Arbeit oder als unkompliziertes Mittagessen. Zwiebeln werden lange angeschwitzt, Rindfleisch angebraten, Paprikapulver, Kümmel und Majoran geben Tiefe. Das Ragout köchelt, bis das Fleisch weich ist und eine dichte Sauce entsteht. Serviert wird es mit Knödeln, die die Sauce perfekt aufnehmen. In vielen Lokalen findest Du Gulasch ständig auf der Karte.

Ofenente für besondere Anlässe

Gebratene Ente mit Rotkraut und Knödeln ist ein typisches Gericht für Feiertage oder Ausflüge ins Landgasthaus. Die Ente wird mit Salz, Kümmel und manchmal Äpfeln im Ofen gegart, bis die Haut kross ist. Dazu kommen Rotkraut oder Weißkraut und natürlich Knödel. Viele verbinden damit Ausflüge aufs Land: Spaziergang, ein Bier im Garten, danach ein Teller mit Ente und Kraut – ein klassischer Tagesausklang im Herbst oder Winter.

Beilage mit Kultstatus

Knedlíky sind mehr als nur eine Sättigungsbeilage – ohne sie wären viele Braten und Saucen kaum denkbar. Es gibt Varianten aus Hefeteig mit Semmelwürfeln, aus Kartoffeln oder als Serviettenknödel. Geformt wird der Teig zu länglichen Rollen, die gedämpft und anschließend in Scheiben geschnitten werden. Für Reisende sind Knödel oft ungewohnt als Beilage, für Einheimische sind sie fester Bestandteil fast jeder klassischen Hauptmahlzeit.

Kräftige Kartoffelsuppe mit Pilzen

Bramboračka ist eine typische Suppe für kühlere Tage. Kartoffeln, Wurzelgemüse und häufig getrocknete Pilze werden mit Brühe gekocht, eine Mehlschwitze sorgt für Bindung. Majoran und Liebstöckel geben der Suppe ihr charakteristisches Aroma. Du findest sie in Berghütten in Skigebieten ebenso wie in städtischen Kantinen. Für viele ist sie eine vollwertige Mahlzeit, zu der nur noch eine Scheibe Brot gehört.

Klassiker in Kantinen und Bistros

Gebackener Käse gehört in Tschechien fast schon zum Standardrepertoire von Kantinen, Bistros und einfachen Lokalen. Ein kompakter Käseblock wird paniert und frittiert, bis die Hülle knusprig und das Innere weich und cremig wird. Auf den Teller kommen dazu meist Pommes oder Bratkartoffeln und eine Portion Tatarsauce. Besonders in Studentenlokalen und an Imbissen ist Smažený sýr eine feste Größe auf der Karte, wenn es schnell gehen und dennoch etwas Warmes auf den Tisch soll.

Deftiger Biersnack im Glas

Utopenec, wörtlich „Ertrunkener", ist ein typischer Snack zum Bier. Würste – oft mit Speck – werden eingeschnitten, mit Zwiebeln, Paprika und Gewürzen in einen würzigen Essigsud eingelegt und einige Tage ziehen gelassen. Serviert wird direkt aus dem Glas, dazu gibt es meist Brot. In traditionellen Kneipen gehört Utopenec genauso selbstverständlich auf die Karte wie das Bier vom Fass.

Süße Knödel als Hauptgericht

Ovocné knedlíky zeigen die süße Seite der tschechischen Küche. Teigknödel, meist aus Quark- oder Kartoffelteig, werden mit Früchten wie Pflaumen, Aprikosen oder Erdbeeren gefüllt und in Wasser gegart. Anschließend kommen zerlassene Butter, Zucker, Quark oder Mohn darüber. Viele Kinder wachsen mit diesen Knödeln auf – nicht als Nachtisch, sondern als eigenständige warme Mahlzeit. Im Sommer passen sie perfekt zu saisonalem Obst, im Winter sind sie ein Stück vertraute Hausmannsküche.

Schweinshaxe zum Teilen

Koleno, die Schweinshaxe, ist vor allem in Bierlokalen verbreitet. Die Haxe wird häufig in Bier oder Gewürzlake mariniert und dann lange gebraten, bis die Kruste kross ist. Serviert wird sie als großes Stück auf einem Holzbrett, begleitet von Senf, Meerrettich, eingelegtem Gemüse und Brot. Oft teilen sich mehrere Personen eine Haxe – ideal für gesellige Abende.