Geheimtipps Ostsee
Diese 10 Strände hast Du fast für Dich allein
Hand aufs Herz: Wirklich ruhige, schöne Badeplätze sind an unserer Ostseeküste im Sommer kaum zu finden, speziell in der Hauptferienzeit platzen nicht nur beliebte Ferienorte wie Rügen oder die Lübecker Bucht aus allen Nähten. Trotzdem sind selbst dort Strände zu entdecken, an denen es nach ein paar Schritten zu Fuß noch ruhige Fleckchen gibt – und die Du in der Nebensaison tatsächlich fast für Dich allein haben kannst.
Geltinger Bucht, Schleswig-Holstein
Weit abseits des großen Trubels
Im Norden Schleswig-Holsteins, jenseits von Autobahnen und großen Ferienorten, erstreckt sich die Region Geltinger Bucht am Rand der Flensburger Förde. Hier reiht sich ein schmaler Naturstrand an den anderen, einige steinig und wild, andere mit einer gewissen Infrastruktur. Letztere ziehen zur Ferienzeit Familien oder Ruhesuchende an, der drei Kilometer lange, weiche Sandstrand von Kroonsgard etwa, wo im Sommer auch Strandkörbe stehen. Zur Nebensaison ist es dort aber in der Regel wunderbar ruhig, mehr noch am benachbarten Naturstrand Falshöft oder weiter nördlich bei Habernis – und im anliegenden Naturschutzgebiet Geltinger Birk gehört der Meeressaum sogar der heimischen Flora und Fauna alleine.
Strände von Schönberg, Mecklenburg-Vorpommern
Kalifornien liegt an der Ostsee
Der Ort Schönberg rund 25 Kilometer nordöstlich von Kiel hat einen gemütlichen vorgelagerten Badeort. Der Schönberger Strand ist mit seiner Seebrücke, kleiner Ladenzeile und dem gut zwei Kilometer langen, weichen Sandstrand kein touristischer Brennpunkt, im Sommer jedoch oft gut besucht. Aber dann: Verbunden durch einen Deichweg schließen sich nordwestlich ruhigere Bereiche an, die große Namen tragen. Die Strandabschnitte Brasilien und Kalifornien sind teils in Dünen und Salzwiesen eingebettet, wenig bebaut und entsprechend dünn besucht. Der Sand aber ist weich, im blau glitzernden Meer lässt es sich gut baden und zur Nebensaison bist Du dort streckenweise oft ganz allein – für ordentlich Sonne und Salz auf der Haut musst Du nicht nach Übersee reisen.
Westermarkelsdorf, Fehmarn
Fehmarn kann auch ganz einsam
Die Ostseeinsel Fehmarn bietet alljährlich die meisten Sonnenstunden in Deutschland, entsprechend zieht es viele UrlauberInnen an unsere Costa del Sol. Touristische Zentren wie der Südstrand sind dann rappelvoll. Wer Ruhe sucht, kann aber auch hier fündig werden: An Fehmarns Nordwestküste etwa liegen winzige Orte wie Westermarkelsdorf, wo weniger als 100 Menschen leben. Dort ist am langen und schmalen Strand selbst zur Hochsaison wenig los, Infrastruktur weitgehend Fehlanzeige, es gibt aber einen großen Parkplatz und gute Radwege. Der saubere Naturstrand ist teils steinig, da schaden Badeschuhe nichts. Sonst findest Du hier blitzblaues Wasser, die frischeste Seeluft, Stille ohne Ende – und oft hörst Du mehr Schafe blöken als menschliche Stimmen.
Travemünde, Schleswig-Holstein
Auf den Priwall und dann immer geradeaus
Die Lübecker Bucht ist mit Reisezielen wie Grömitz, Scharbeutz oder Timmendorfer Strand sommers bombenfest in Händen von UrlauberInnen. Der Hafenort Travemünde ganz im Süden gilt als mondänstes Reiseziel vor Ort und ist rund ums Jahr schwer beliebt. Und da soll ein ruhiger Strand liegen? Stimmt genau, Du musst nur vom Zentrum per Fähre über den Fluss Trave auf die Priwall-Halbinsel übersetzen und dann ein Stück am Meer nach Nordwesten spazieren. Der Strand wird schmaler und schmaler, ist meist fein und weich, allerdings bisweilen mit Steinen, Muscheln und Algen durchsetzt, hier macht niemand sauber. Richtung Barendorf gibt es irgendwann immer weniger Menschen, dafür sauberes Wasser, Stille, Meeresrauschen – und tolle Blicke auf ein- und auslaufende Schiffe.
Markgrafenheide, Mecklenburg-Vorpommern
Ruhe im Nordosten von Rostock
Auch von der pulsierenden Hafenstadt Rostock ist es nicht weit zu einer beschaulichen Strandschönheit. Nordwestlich des Ortsteils Markgrafenheide mit seinem großen Ferienresort verläuft der ellenlange, feinsandige Beach Kilometer für Kilometer weiter, wobei er immer einsamer wird. Am schönsten gelangst Du dorthin, wenn Du an der Landstraße 22 in der Nähe von Niederhagen oder Hinrichshagen parkst und durch die duftenden Wälder der Rostocker Heide Richtung Ostsee spazierst. Der Sand dort ist hell und weich und nur wenig von Steinen durchsetzt, das Meer blitzsauber und der Wald reicht oft bis dicht ans Wasser heran, sodass Du beim Sonnenbaden immer wieder in den Schatten eintauchen kannst – tut gut.
Weststrand, Mecklenburg-Vorpommern
Fischland-Darß-Zingst ganz urig und wild
An der Westküste der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst in Mecklenburg-Vorpommern liegt ein wahrer Traumstrand. Autos dürfen nicht hin, den gut fünf Kilometer langen Weg vom schönen Ostseebad Prerow durch dichten Wald kannst Du nur zu Fuß, per Fahrrad oder mit einer Pferdekutsche bewältigen. Aber es lohnt sich, dieser Beach wurde von einem Magazin schon zu den zehn schönsten der Welt gewählt. Der schmale, 14 Kilometer lange feine Sandstreifen zieht sich vor tiefen Kiefernwäldern am blitzblauen Meer entlang und ist schon wegen des weiten Anmarschs und mangelnder Infrastruktur nicht nur in der Nebensaison wunderbar ruhig. Sonnen und baden, Strandgut sammeln, die salzige Seeluft atmen, viel mehr kannst Du hier nicht tun – einfach herrlich.
Schaabe, Rügen
Riesige Sichel aus Sand auf Rügen
Als Deutschlands größte Insel hat auch Rügen speziell im Sommer jede Menge Fans, die sich an den Stränden berühmter Ferienzentren wie Binz, Sellin & Co tummeln. Doch selbst hier kannst Du zur Hochsaison Orte finden, die nicht gar so überlaufen sind. Dazu zählen Bereiche der Nehrung Schaabe, einer schmalen, rund elf Kilometer langen Sichel aus hellem feinen Sand, die sich halbkreisförmig zwischen Kiefernwäldern und dem Meer an Rügens Nordostküste entlangzieht. Auf der Schaabe gibt es allein schon wegen ihrer Länge und dem Mangel jeglicher touristischer Einrichtung selbst im Sommer hier und da ruhige Plätzchen – und in der Nebensaison hast Du dann weite Abschnitte ganz für Dich, bei Bedarf auch ohne Badebekleidung und mit Hund, ist hier alles erlaubt.
Strand Palmer Ort, Rügen
Rügens einsamer Südpol
Deutlich ruhiger noch ist es im Sommer auf Rügens Halbinsel Zudar, wo Strelasund und Greifswalder Bodden zusammentreffen. Das rund 40 Hektar umfassende Naturschutzgebiet Palmer Ort ist zum größten Teil von Wald bedeckt und hat einen schmalen, stillen Naturstrand. Du holperst per Auto auf schlechten Wegen vom Dörfchen Maltzien bis zum Parkplatz Grabow, der dicht am Wasser liegt. Von dort zieht sich der schmale, oft kieselige Sandstreifen kilometerweit am glitzernden, sauberen Boddengewässer entlang, das meist etwas wärmer ist als die offene Ostsee. Du entspannst im Schatten duftender Kiefern, später wird der Beach breiter und mündet in eine spitze Landzunge – an Rügens Südpol kannst Du die tollsten Sonnenuntergänge erleben!
Lieper Winkel, Usedom
Usedoms Fall für Robinsons
Zwischen Peenestrom und Achterwasser träumt die kleine Halbinsel Lieper Winkel auf Usedom bis heute entspannt vor sich hin. Mit ihren acht verschlafenen Dörfern bietet sie Reisenden Ruhe und Stille abseits der touristischen Ströme und zudem einige stille Badestellen. Bei Robinson-Fans beliebt ist der kleine Wiesenstrand an der Westküste der Halbinsel. Rund 1.500 Meter südlich vom Ort Warthe macht der Feldweg Richtung Quilitz einen Linksknick, dort geht es rechts ab über Stock und Stein ein Stückchen weit Richtung Meer (alternativ reist Du per Kajak an). Nur wenige finden hierher, und das ist auch gut so, die Bucht ist nämlich nur rund 50 Meter lang – zwischen raschelndem Schilfgras genießt Du dafür den vielleicht romantischsten Robinson-Badetag Deines Lebens.