Berg Athos, Sarti, Chalkidiki, Griechenland
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Urlaubstipp

Die drei Halbinseln von Chalkidiki: Kassandra, Sithonia & Athos

Joachim NegwerChefredakteur

Hier ist Griechenland noch ganz ursprünglich: Auf den drei Landzungen der Halbinsel Chalkidiki hat das Leben einen entspannten Rhythmus, besonders in der Nebensaison. Es gibt jede Menge malerische Buchten, goldfarbene Strände, wilde Natur und urige Dörfer – eine Region für EntdeckerInnen.

Willkommen auf Chalkidiki, einem wunderschönen Teil der nordgriechischen Provinz Mazedonien. Die Halbinsel streckt drei markante Landzungen wie den Dreizack des Poseidon hinaus in die Ägäis: Sithonia in der Mitte, Kassandra im Westen und Athos mit der berühmten Mönchsrepublik im Osten. Allen drei Fingern gemeinsam: Es gibt jede Menge Sandstrände mit klarem Wasser – insgesamt hat das dreizackige Chalkidiki über 500 Kilometer Küstenlinie und mit Sicherheit mehr Buchten als Dörfer. Am besten dorthin gelangst Du mit einem der günstigen Flüge nach Thessaloniki, Griechenlands zweitgrößter Stadt. Von da aus geht es weiter per Leihwagen, das Straßennetz ist sehr gut ausgebaut.

Es empfiehlt sich, dieses meist leise und ursprüngliche Stück Griechenland in aller Ruhe zu erkunden, unter den tausend Stränden die ureigene Traumbucht zu suchen und immer wieder auch ein Stück weit zu wandern. Denn Chalkidiki hat beides, herrliche Meeresufer und eine Vielzahl ausgeschilderter Wanderwege. Drei Finger zu Fuß – kein schlechtes Motto für die EntdeckerInnentour. Und: Die Nebensaison ist die beste Zeit dafür. Ende Oktober verfällt die Region in so etwas wie einen Winterschlaf, aber ab Mitte April erwacht alles wieder langsam zum Leben – und die Natur zeigt sich von ihrer besten Seite, wild und duftend.

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Strand von Kalamitsi, Chalkidiki, Griechenland
Strand von Kalamitsi, Chalkidiki, Griechenland © Shutterstock - frantic00

Sithonia

Mit den schönsten Stränden des Landes

Sithonia, die mittlere Landzunge (der Mittelfinger sozusagen), ist besonders reizvoll. Wie das hier riecht: Minze, Salbei, Kamille, wilder Thymian, frisches Gras, herbes Pinienharz, immer wieder steigen Dir andere Duftwolken in die Nase. Du wanderst auf schmalen Pfaden durch hügelige Landschaften, mal durch Pinienwäldchen, mal an einem Getreidefeld entlang, mal durch einen Olivenhain, der im Sonnenlicht silbrig glänzt. Ab und zu säumen bunte Bienenstöcke den Weg, dann weidet eine Ziegen- oder Schafherde auf einer Wiese. Ruhig ist es hier und fast menschenleer.

Sithonia hat vor allem an der Ostseite Strände, die zu den schönsten ganz Griechenlands zählen. Die herrliche Bucht von Kalamitsi zum Beispiel, die sich ein bisschen anfühlt wie Karibik: Mit hellem Sand, glasklarem Wasser und ein paar vorgelagerten Inselchen, zu denen Du rüberschwimmen kannst. Oder die Buchten bei Vourvourou, der kilometerlange Sandstrand von Sarti. Vielerorts reichen duftende, schattige Kiefernwälder direkt bis ans Meer, ein wahrer Genuss.

Neos Marmaras an der Westküste ist mit rund 3.500 EinwohnerInnen der größte Ort der Landzunge. Im Hochsommer ist hier einiges los, in der Nebensaison ist es meist ein nettes, schläfriges Nest. Im Hafen schaukeln die Fischerboote, in Kneipen warten die Tische einladend am Wasser, gleich werden Dir Tsatsiki, Oktopus-Salat und Fisch vom Grill serviert. Morgen steht dann vielleicht ein wenig Kultur schnuppern auf dem Programm, etwa ein Ausflug zur antiken Stadt Olynth mit ihren tollen Mosaiken.

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Nea Moudania, Kassandra, Chalkidiki, Griechenland © stock.adobe.com - Viktor Posnov
Nea Moudania, Kassandra, Chalkidiki, Griechenland © stock.adobe.com - Viktor Posnov

Kassandra

Hier gibt es von allem das Beste

Die Landzunge Kassandra im Westen Chalkidikis ist eine sanft hügelige Region, die touristisch am weitesten erschlossen ist, mit einigen lebendigen Städtchen. Der Mythologie zufolge war die Gegend Schauplatz des großen Kampfes der Titanen, heute ist sie so etwas wie Chalkidikis touristisches Zentrum. Neben viel Ruhe und Natur findest Du hier auch einige der luxuriösesten Hotelanlagen Griechenlands, dazu Annehmlichkeiten wie Golfplätze und Yachthäfen. Und Du hast die Wahl zwischen urgemütlichen griechischen Tavernen und gehobener Gastronomie, in der SpitzenköchInnen am Werk sind.

Kallithea heißt der touristische Hauptort von Kassandra, er verdankt seinen Namen „schöner Blick“ der tollen Aussicht über den weiten Strand und hinüber zum benachbarten Finger Sithonia. Für KulturfreundInnen ist die kultische Tempelruine des Ammon Zeus aus dem 4 Jahre vor Christus besonders sehenswert. Im Sommer zieht es zudem BesucherInnen aus aller Welt in die vielen Läden und Cafés, in der Gegend von Kallithea findest Du außerdem einige der besten Bars Griechenlands. 

Auch in benachbarten Orten wie Kryopiyi, Potidea, Pefkohóri und vielen anderen mehr erwarten Dich schöne Cafés an tollen Stränden, von denen viele eine gute Infrastruktur samt Angeboten für Wassersport bieten. Wenn Du Dich dann wieder nach Ruhe sehnst, steigst Du einfach ins Auto und fährst zur nächsten unberührten Bucht ganz in der Nähe – auf Kassandra ist das alles gar kein Problem.

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Antike Ouranoupolis Turm auf Athos-Halbinsel in Chalkidiki, Griechenland
Turm von Prosphorion, Ouranoupolis, Chalkidiki © Getty Images/iStockphoto - DmitryVPetrenko

Athos

Heiliger Berg und Mönchsrepublik

Auf der Halbinsel Athos, dem östlichen Finger Chalkidikis, liegt die Mönchsrepubilk mit dem heiligen Berg Athos an der Spitze. Er steigt vom Meer auf 2033 Meter Höhe, an seinen Hängen siedeln heute mehr als  2.000 Mönche in Eremitagen und mächtigen Klöstern. Die orthodoxe Mönchsrepublik genießt einen weitgehend autonomen Status, die 20 Großklöster gehören zum Unesco-Welterbe. Der Besuch ist ausnahmslos Männern vorbehalten, allerdings nur nach langwieriger und komplizierter Anmeldeprozedur. 

Von Ouranoupoli aus kannst Du in einer halbstündigen Wandertour immerhin bis zur Grenze der Mönchsrepublik gelangen. Der Ort mit rund 1.000 EinwohnerInnen gilt als „Himmelsstadt“, als Tor zum heiligen Areal. Wahrzeichen ist der mächtige Wehrturm, den Mönche 1344 erbauen ließen. Der Hafen ist der wichtigste Versorgungs-Ausgangspunkt für die Klöster.

Der heilige Berg mit den Klöstern lässt sich am besten bei einer Schifffahrt bewundern, die rund um die Landzunge führt. Von Ormos Panagias oder Ouranoupoli starten täglich mehrstündige bis halbtägige Bootstouren. Mit Glück siehst Du unterwegs sogar ein paar Delfine.

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Geschrieben von:Joachim Negwer