Winterurlaub
Winter in Finnland: 10 unvergessliche Erlebnisse im hohen Norden
Pulverschnee, Polarlichter, Sami-Kultur – der finnische Winter ist still, lang und voller Magie. Wer durchs Land reist, entdeckt nicht nur die Heimat des Weihnachtsmanns, sondern auch Abenteuer zwischen Rentieren, Sauna und Schnee. Zehn Ideen für Deinen besten Winterurlaub.
Finnland: Unsere Bestseller-Hotels
Alle anzeigenNordlichter aus dem Glasiglu beobachten
Die Magie der Arktis
Du wolltest schon immer mal den gespenstischen Tanz der Nordlichter mit eigenen Augen sehen? Es geht noch besser: aus dem Bett in einem beheizten Iglu aus Glas. Diese durchsichtigen Kuppeln stehen fernab von Städten, in Regionen wie Saariselkä, Levi, Nellim oder Luosto im Norden Finnlands, nahe der russischen Grenze. Weit entfernt von Lichtverschmutzung und Lärm erlebst Du hier Polarlichtkino – mit freiem Blick auf den Nachthimmel. Viele Lodges bieten Extras wie Polarlicht-Alarm, romantische Dinner unter Glaskuppeln oder Kombinationspakete mit Schneemobil- und Rentiertouren. Die beste Reisezeit für diese Erlebnisse: Dezember bis März.
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Michaelas Tipp
Besonders abgeschieden und damit ideal für Polarlichtfans: die Glasiglus in Nellim.
Santa Claus Village in Rovaniemi
Weltweit einzigartiges Weihnachtsdorf
In Lappland ist der einzige Ort der Welt, an dem jeden Tag Weihnachten ist. Nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum Rovaniemi entfernt, triffst Du hier den Weihnachtsmann persönlich – ohne Voranmeldung, dafür mit viel Atmosphäre. Mitten durchs Dorf verläuft der Polarkreis, im offiziellen Postamt kannst Du Karten mit Spezialstempel verschicken. Im Winter gibt es reichlich Schnee, Schlittenfahrten mit Rentieren und Huskytouren – und mit etwas Glück tanzen Nordlichter über dem Dorf. Im Sommer fasziniert hier die Mitternachtssonne. Übernachten kannst Du in Glasiglus oder traditionellen Hütten, viele mit Blick direkt in den Nachthimmel. Der Eintritt ist frei, Aktivitäten kosten extra.

Michaelas Tipp
Im März ist weniger los, es liegt immer noch Schnee und die Chance, Polarlichter zu sehen, ist besonders groß.
Saunakultur am Ursprungsort erleben
Traditionelle Wellnessrituale
Seit über 2.000 Jahren pflegen die Finnen die Tradition des Saunierens. Geschwitzt wird in Erdhütten, Rauchsaunen und heute auch in stylischen Glasbauten. Früher wurden in der Sauna sogar Kinder geboren und Kranke gepflegt, sie galt als heiliger Ort. Und bis heute ist sie fester Teil des Alltags: Ob Designsauna in Helsinki oder Holzofenhütte am See – ohne Schwitzgang geht in Finnland gar nichts. Wenn Du es auf traditionelle Art probieren willst, dann schwitze in einer Savusauna, etwa in Kuusamo oder Kuopio, und wage Dich danach zur Abkühlung in ein Eisloch. Der Kälteschock ist heftig, aber genau das macht die gesundheitlich so positive Wirkung aus.
Finnland mit dem Mietwagen erleben


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Huskytour durch Lappland
Mach den Musher!
Du stehst auf den Kufen, Deine Hände umklammern die Lenkbügel – vor Dir acht ungeduldige Huskys, die nur darauf warten, endlich losrennen zu dürfen. Der Schlitten ruckt kurz, Du hälst die Luft an, dann wird es still. Kein Motor, kein Smalltalk, nur endlose Weite und die Hunde, die genau wissen, was sie tun. Eine Hundeschlittentour durch Lappland ist ein Spektakel, aber zugleich auch typischer Transport auf Schnee. Besonders rund um Muonio, Ivalo oder Pallas bieten kleine Farmen Touren an, bei denen Du nicht nur mitfährst, sondern selbst steuern darfst. Wer Hunde mag, wird diese Fahrt nicht vergessen.

Michaelas Tipp
Wähle eine kleine Farm, bei der Du die Hunde vorher kennenlernen kannst. Das macht einen Unterschied – nicht nur für Dich, sondern auch für die Tiere.
Brettervergnügen in Levi und Ylläs
Weite statt Wahnsinn auf der Piste
Skifahren in Finnland fühlt sich anders an als in den Alpen: Kein Drängeln am Lift, keine Beschallung auf den Bergen, keine GoPros auf Helmen. Stattdessen: Stille. Platz. Kälte. In Levi Ylläs, zwei der größten Skigebiete Finnlands nahe Kittilä in Lappland, geht es nicht um Höhenmeter, sondern ums Erlebnis in der Natur. Die Berge sind nicht steil, aber die Pisten breit und im besten Fall sogar drei Kilometer lang. Der Schnee ist trocken und pulvrig – typisch für den hohen Norden, wo es auch mal Temperaturen bis zu minus 30 Grad gibt. Und die Saison dauert von November bis Mai. Wenn Du LangläuferIn bist, wirst Du die Region lieben. Denn Langlaufen ist Volkssport und es gibt dort mehr Loipenkilometer als Straßen: Mehrere Hundert Kilometer gut präparierte Strecken ziehen sich durch die Schneelandschaft, viele davon beleuchtet.
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Zu Fuß durch den Urho-Kekkonen-Nationalpark
Schneeschuhwandern mit Polarfüchsen
Schneeschuhe gibt es seit Jahrtausenden, sie wurden erfunden, um in tiefem Schnee voranzukommen. Auch in Lappland gehörten sie lange zur Grundausstattung von Rentierhirten und Jägern. Heute sind sie das einfachste Mittel, um die winterliche Weite zu erkunden. Im Urho-Kekkonen-Nationalpark, östlich von Saariselkä, führen markierte Wege über Hochebenen, durch Birkenhaine und an gefrorenen Moorflächen entlang. Am besten schließt Du Dich einer geführten Tour an. Denn das Gelände ist weitläufig, das Licht flach, und was vormittags noch ein Pfad war, kann am Nachmittag verweht sein. Die Guides kennen nicht nur die schönsten Wege, sondern auch interessante Geschichten und wissen, wo man vielleicht wilden Rentieren, Elchen, Polarfüchsen oder Schneehasen begegnen kann.
Mit Rentieren unterwegs
Sami zwischen Alltag und Gastfreundschaft
In Inari, dem kulturellen Zentrum der Sami, beginnt vieles mit einem Rentier. Die Tiere gehören zur Landschaft und zu den Menschen, die hier leben. Viele Familien öffnen im Winter ihre Höfe oder Camps für BesucherInnen: nicht als Show, sondern als Einblick in ihren Alltag. Du sitzt im Rentierschlitten, eingepackt in dicke Decken und gleitest durch den Wald. Danach geht es ins Lavvu, das traditionelle Zelt. Am Feuer wird erzählt, gekocht und manchmal auch gesungen. Mit ein bisschen Glück hörst Du Joik, den archaischen Gesang der Sami. Auch in Hetta, nahe der norwegischen Grenze, oder im besser erreichbaren Ruka im Osten Lapplands, kannst Du solche Begegnungen erleben. Dort sind die Angebote oft touristischer, aber trotzdem respektvoll gestaltet.
100 PS auf Kufen
Mit dem Snowmobil durch die weiße Wildnis
In Lappland ersetzt das Schneemobil oft das Auto. Denn Motorschlitten brauchen keine Straßen, sie ziehen ihre Spuren quer durch den Tiefschnee und über zugefrorene Seen. Wer selbst mal Gas geben will, kann in Orten wie Levi, Luosto oder Ivalo eine geführte Tour buchen: Du steuerst Dein eigenes Schneemobil, aber immer in Begleitung eines erfahrenen Guides. Alleine losfahren ist nicht erlaubt – und in der Wildnis auch keine gute Idee. Die Maschinen verfügen über leistungsstarke Motoren mit bis zu 100 PS. Das klingt nach Tempo.
Helsinki und Tampere
Haupt- und Lieblingsstadt der Einheimischen
Wenn Du in Finnland ankommst, landest Du fast immer in Helsinki: Auch wenn es hier im Süden Finnlands im Januar oft tagsüber nur minus drei bis minus fünf Grad hat, funktioniert in der Hauptstadt alles. Der Nahverkehr ist pünktlich, die Wege sind geräumt – Winter ist eben Alltag. Da jedoch weniger Touristen unterwegs sind, kannst Du ganz entspannt den weißen Dom auf dem Senatsplatz besichtigen, die größte orthodoxe Kirche Westeuropas mit ihrer goldenen Kuppel und Dich dann im Design Museum oder den Alten Markthallen am Hafen aufwärmen. Wenn Du danach noch mehr urbanes Finnland kennenlernen willst, steig in den Zug und fahr zwei Stunden nach Nordwesten. Die Stadt Tampere liegt zwischen zwei großen Seen und gilt als heimliche Hauptstadt für Kultur und gutes Leben – sie ist die erklärte Lieblingsstadt der Finnen.
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Der Geschmack des Nordens
Typische Wintergerichte und Getränke
Im finnischen Winter wärmt man sich von innen. Glögi gehört dazu – heißer Beerenpunsch mit Rosinen und Mandeln, oft alkoholfrei, manchmal mit Schuss. Diesen kannst Du auf Märkten, in Cafés und an Tankstellen probieren. Typisch fürs Mittagessen ist Lohikeitto, eine cremige Lachssuppe mit Kartoffeln und Dill. Oder Karjalanpiirakka – dünne Teigfladen mit Milchreisfüllung, serviert mit einer Creme aus Butter und Eiern (Munavoi). Eine Spezialität aus Tampere ist Mustamakkara – nur für Hartgesottene: Gebackene Blutwurst, die mit Preiselbeermarmelade gegessen wird. Zum Kaffee (Finnland ist außerdem das Land mit dem weltweit höchsten Kaffeekonsum pro Kopf!) passt ein Runebergintorttu, ein Mandelgebäck mit Marmelade. Dieses Festtagsgebäck wird vor allem im Februar gegessen, zur Feier des Geburtstages des finnischen Nationaldichters Johan Ludvig Runeberg.