Eine Gruppe von Freundinnen, die gemeinsam lacht.
© Getty Images / Flashpop

Seit 2011 gibt es den Glücksatlas, der die Zufriedenheit der Deutschen anhand einer jährlichen Umfrage misst. Zunächst wurde das Glücksbarometer von der Deutschen Post herausgegeben, seit einigen Jahren hat die Süddeutsche Klassenlotterie SKL übernommen. Unter der wissenschaftlichen Leitung von ForscherInnen der Universität Freiburg finden jährliche Befragungen statt, die einen Einblick in das Wohlbefinden der BundesbürgerInnen erlauben.

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Ein Mann spielt mit seiner jugendlichen Tochter am Strand.
Deutschland und dennoch am Meer - diese Lage scheinen die Bewohner von Schleswig-Holstein zu genießen. © Getty Images / Oliver Rossi

Schleswig-Holstein

Erneuter Spitzenreiter

Auf der von null bis zehn reichenden Skala des Glücks ergab der Mittelwert aller befragten Schleswig-HolsteinerInnen eine Note von 7,21, was gegenüber dem mit 6,19 Punkten letztplatzierten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern mehr als einen ganzen Punkt Unterschied ergibt. Gerade diese Differenz ist erstaunlich, sind doch beide Länder Nachbarn und zudem beliebte Reiseziele bei Deutschen wie bei UrlauberInnen aus anderen Ländern.

Doch es scheint sich um keine Momentaufnahme zu handeln, denn beide Bundesländer behaupten ihre Plätze schon seit geraumer Zeit.

Schleswig-Holstein ist gegenüber den zweit- und drittplatzierten Ländern Hamburg und Bayern nicht eben mit wirtschaftlichem Reichtum gesegnet. Löhne und Einkommen sind im Bundesvergleich eher niedrig, die Arbeitslosenquote ist durchschnittlich.

Als besondere Stärke des Landes wird seine gute Ausstattung mit erneuerbaren Energien und schnellem Internet auch auf dem Land gewertet. Zudem scheint das Land eine besondere Attraktivität auszustrahlen, denn das Verhältnis von Zuzügen zu Wegzügen ist in Schleswig-Holstein fast doppelt so hoch wie im Rest der Republik.

Was nach Ansicht der ForscherInnen der Universität Freiburg maßgeblich zum Glück der Nordlichter beiträgt, ist die Nähe zu Skandinavien, die offenbar nicht rein räumlich ist. Bekanntlich gehören ja die DänInnen, SchwedInnen, NorwegerInnen und vor allem die FinnInnen zu den glücklichsten Menschen weltweit. Von dieser sprichwörtlichen Hygge scheinen sich die Schleswig-HolsteinerInnen inspirieren zu lassen, denn kein anderes Bundesland ist so mit sich und seinem Leben im Reinen.

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Eine glückliche Frau sitzt in Hamburg mit der Elbphilharmonie im Hintergrund.
Hamburg ist vor allem bei jüngeren Menschen sehr beliebt. © Getty Images / Westend61

Hamburg

Hanseatisches Glück

Der Nachbar Schleswig-Holsteins, die Hansestadt an der Elbe, hat sich im Glücksranking 2023 gleich um zwei Plätze nach vorn bewegt. Im Vorjahr noch auf Platz vier, belegt Hamburg in der neuesten Umfrage mit 7,11 den stolzen zweiten Platz.

Damit steigt auch Hamburg langsam wieder aus dem Pandemieknick auf. Bundesweit hatten sich in den Coronajahren die Glückswerte nach unten bewegt.

Die HamburgerInnen haben allen Grund, mit ihrem Leben zufrieden zu sein. Trotz hoher Mieten in der zweitgrößten Stadt Deutschlands ist die große Mehrzahl der EinwohnerInnen zufrieden mit ihrer wirtschaftlichen Lage. Die mittleren Einkommen der HamburgerInnen lagen so auch deutlich über denen des Bundesdurchschnitts. Zudem ist hier die Bevölkerung in Schnitt etwas jünger als anderswo.

Einen guten Ausgleich zu den kritischen Punkten scheint das ausgezeichnete kulturelle Angebot der Stadt zu bieten. Von Kleinkunst bis hin zu Weltstars können EinwohnerInnen von Hamburg die gesamte Palette in ihrer eigenen Stadt genießen. Auch die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung sind reichhaltig und abwechslungsreich. Zudem ist Hamburg trotz seiner Lage weit im Norden durch den Flughafen, Autobahnen und nicht zuletzt den großen Überseehafen ausgezeichnet mit der Welt vernetzt.

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Zwei Mütter mit ihren Kindern vor einem Bergpanorama.
In Bayern ist der Weg in die Alpen nicht weit und das scheint den BewohnerInnen des Bundeslands zu gefallen. © Getty Images / Cavan Images / Tammy Nicole

Bayern

Gleichbleibend glücklich

Die Menschen im Süden der Republik mussten ihren zweiten Rang vom Vorjahr im Jahr 2023 an die Hansestadt Hamburg abgeben. Mit 7,09 Punkten ist der Abstand allerdings nicht sehr groß. Mit Blick auf die Werte im Verlauf der Jahre fällt auf, dass die BayerInnen zwar glücklicher sind als die BewohnerInnen vieler anderer Bundesländer, dieser Wert aber auch nicht nennenswert zunimmt.

Besonders zufrieden sind BayerInnen mit ihrer Arbeitssituation und ihrem Einkommen. Immerhin liegen die Gehälter hier am Alpenrand deutlich im oberen Drittel der bundesdeutschen Einkommen und die Beschäftigungsquote ist deutlich höher als beispielsweise in Hamburg.

Auch in Sachen Gesundheit und Familie sind BayerInnen glücklich, und zwar zum Teil deutlich mehr als der Rest der BundesbürgerInnen.

Ein Geheimnis des Freistaats mag sein, dass die Menschen von intakter und vielfältiger Natur umgeben sind. Zudem scheinen Traditionen und die Einbindung in Familienverbände hier eine große Rolle zu spielen. Viel kulturelles Erbe prägt außerdem die bayerische Identität, die sich immer auch ein wenig von der der anderen BundesbürgerInnen abhebt. Ob die Münchner Innenstadt samt Oktoberfest, Schlösser und Burgen oder malerische Kleinstädte wie Füssen, Rothenburg ob der Tauber, Coburg oder Passau – in jeder bayerischen Region gibt es wunderschöne Gegenden zu erkunden, die jeweils ganz eigene Prägungen aufweisen.

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Zwei junge Frauen lachen und liegen sich in den Armen.
Hessen liegt in der Mitte Deutschlands, befindet sich im Glücksranking allerdings im oberen Viertel. © Getty Images / Oliver Rossi

Hessen

Im Norden glücklicher als im Süden – außer Frankfurt

Nachdem in Hessen die Glückswerte über die Jahre der Pandemie stark eingebrochen waren, befindet sich das Bundesland im Herzen der Republik wieder im Aufwind und hat sich mit 7,06 Punkten wieder ganz weit nach oben gearbeitet.

Im Großen und Ganzen sind HessInnen zufrieden mit ihrem Einkommen, der Familie und der Gesundheit. Lediglich die Jobsituation macht manchen etwas zu schaffen, hier liegen die Werte unter dem Durchschnitt.

Interessant ist auch, dass nicht alle HessInnen gleich glücklich zu sein scheinen. Während die nördlichen Landkreise um Kassel herum sich eher als glücklich beschreiben würden, sinkt dieser Wert im Großraum Frankfurt drastisch ab.

Möglicherweise ist der Ballungsraum im südlichen Hessen eine weniger gute Umgebung für Glück als die eher ländlich geprägten Gegenden in Nordhessen.

Schaust Du Dir allerdings das Städteranking an, das gleichzeitig veröffentlicht wurde, erkennst Du, dass es nicht an den FrankfurterInnen liegen kann. Die befinden sich nämlich auf Platz zwei der glücklichsten Städte Deutschlands.

In ganz Hessen gibt es aufregende Entdeckungen zu machen. In Kassel kannst Du die hochklassigen Museen besuchen, unzählige Kleinstädte locken mit historischen Fachwerkbauten, traditionellem Kunsthandwerk oder edlen Weinen.

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Ein glückliches junges Paar mit dem Kölner Dom im Hintergrund.
Gute Mobilität, Städte direkt am Rhein und viel mehr macht die Menschen in Nordrhein-Westfalen glücklich. © Getty Images / Westend61

Nordrhein-Westfalen

Das Münsterland ist glücklicher als das Ruhrgebiet

Im bevölkerungsreichsten Bundesland scheint sich der Trend aus Hessen fortzusetzen. Auch wenn das Land seinen dritten Platz aus dem Vorjahr eingebüßt hat, liegt es dennoch mit 7,00 Punkten etwas über dem damaligen Wert.

Die Menschen im Westen sind mit den meisten Punkten ihres Lebens knapp überdurchschnittlich glücklich. Lediglich die Gesundheit könnte etwas besser sein, dafür ist das Familienglück in Nordrhein-Westfalen aber ein Anker der Zufriedenheit.

Auch in diesem Bundesland gliedern sich die Ergebnisse nach Regionen. Spitzenreiter ist mit 7,23 Punkten dabei das ländlich und katholisch geprägte Münsterland, gefolgt vom Rheinland und dem Niederrhein. Schlusslichter sind Westfalen und das Ruhrgebiet.

Ein großer Pluspunkt für die gesamte Region sind die Verkehrsanbindungen. Ob Nah- oder Fernverkehr, es gibt kaum eine Gegend in Deutschland, die so viele Optionen für die Mobilität zur Verfügung stellt.

Der Charme Nordrhein-Westfalens hat sehr unterschiedliche Gesichter. Kommt er um Münster und am Niederrhein eher ländlich und behäbig daher, ist das Ambiente im Ruhrpott und in Westfalen eher rau, aber dennoch herzlich. Köln und Düsseldorf samt Umland sind Zentren rheinischer Frohnaturen, aber auch wichtige Wirtschaftsfaktoren des Landes.

Neben den historischen Kernen von Köln, Münster, Lemgo oder Monschau lohnt sich auch ein Blick nach Essen, etwa zur Zeche Zollverein oder ins Bochumer Bergbaumuseum.

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Eine Mutter läuft lächelnd mit ihren zwei Kindern an der Hand.
Das Harz und die schönen Städte herum machen auch die Menschen in Sachsen-Anhalt zu den glücklicheren. © Getty images / Kyryl Gorlov

Sachsen-Anhalt

Das glücklichste östliche Bundesland

Mit 6,95 Punkten schaffen es die Sachsen-AnhaltinerInnen noch knapp über den Durchschnittswert von 6,92. Damit sind sie an der Spitze der Länder im Osten Deutschlands und zeigen sich mit allen Bereichen ihres Lebens glücklich und zufrieden. Besonders gut läuft es im Familienleben in Magdeburg und Halle, wo Sachsen-Anhalt dem Bundesdurchschnitt klar voraus ist. Die Einschätzung der eigenen Gesundheit befindet sich zwar im Vergleich mit anderen Ländern im Mittel. In Bezug auf die Vergangenheit des Landes selbst ist aber seit mehreren Jahren ein steiler Anstieg der Zufriedenheit zu verzeichnen.

Sachsen-Anhalt profitiert von zahlreichen besuchenswerten Regionen und Städten. Dazu zählen ein Stück des Harzes mit traumhaften Städtchen wie Quedlinburg und Wernigerode, die Lutherstädte Wittenberg und Eisleben sowie die Zeugnisse der Bauhaus-Bewegung rund um Dessau.

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Drei FreundInnen sitzen gemeinsam in einem Park.
In Sachsen machen vor allem die schönen Landschaften die Menschen glücklich. © Getty Images / Tom Werner

Sachsen

Der Freistaat auf dem Weg zum Glück

Den Sachsen-AnhaltinerInnen dicht auf den Fersen ist das benachbarte Bundesland Sachsen. Mit einer Bewertung von 6,92 haben die BewohnerInnen des Landes eine Punktlandung auf dem Bundesdurchschnitt hingelegt. Bemerkenswert ist vor allem die Tatsache, dass Sachsen 2022 nur den zehnten Platz belegt hat und seinerzeit nur auf 6,68 Punkte kam. Außerdem lag Sachsen in der Vergangenheit beinahe durchgehend unterhalb des Glücksempfindens anderer BundesbürgerInnen. Dieser Trend scheint nun gebrochen. In Gesundheitsfragen schätzen sich die Sachsen und Sächsinnen glücklicher als Durchschnittsdeutsche, ebenso bei der Arbeit. Das Familienleben läuft gut, aber nicht herausragend. Lediglich an ihren Einkommen haben die Menschen in Sachsen noch etwas auszusetzen, wobei die Zufriedenheit damit aber ebenfalls ansteigt. Immerhin befindet sich auch die Wirtschaft im Freistaat auf Wachstumskurs.

Das Bundesland Sachsen verfügt über einen ausgesprochen reichen Schatz an schützenswerten Landschaften und Kulturgütern, angefangen beim Elbsandsteingebirge, der Lausitz und dem Erzgebirge bis hin zum Elbflorenz Dresden und den Städten Leipzig, Meißen und Torgau.

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Eine junge Frau mit einem Fahrrad strahlt über das ganze Gesicht.
Auch in den übrigen neun Bundesländern sind die Menschen nicht gerade unglücklich. © Getty Images / Janina Steinmetz

So haben die übrigen Bundesländer abgeschnitten

Wie glücklich ist Dein Land?

Platz 8 – Baden-Württemberg (Vorjahr Platz 8)

Platz 9 – Bremen (Vorjahr Platz 12)

Platz 10 – Niedersachsen (Vorjahr Platz 7)

Platz 11 – Thüringen (Vorjahr Platz 13)

Platz 12 – Rheinland-Pfalz (Vorjahr Platz 11)

Platz 13 – Brandenburg (Vorjahr Platz 5)

Platz 14 – Berlin (Vorjahr Platz 14)

Platz 15 – Saarland (Vorjahr Platz 15)

Platz 16 – Mecklenburg-Vorpommern (Vorjahr Platz 16)

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