Altstadt George Town
George Town/PenangNeueste Bewertungen (2 Bewertungen)
Interessante Hafenstadt
George Town auf der Insel Penang ist eine interessante, relativ kleine Stadt mit einer kulturellen Vielfalt und kolonialen Vergangenheit, deren Zeugnisse zahlreich zu finden sind. Chinesische, indische und malaiische Einflüsse sowie Kolonialbauten der Engländer bestimmen das Stadtbild und bilden eine bunte Mischung. Weil die Altstadt recht klein ist, kann man sie leicht zu Fuß erkunden.
Georgetown wurde 2008 zum Weltkulturerbe erklärt
Wir machten mit unserem Reiseleiter eine ausführliche Stadtbesichtigung durch die Altstadt und den angrenzenden Stadtteilen. Georgetown erkundet man am besten zu Fuß. Die Stadt Georgetown ist geprägt von Bauwerken aus der britischen Kolonialzeit, chinesischen Geschäfts- und Wohnhäusern und Moscheen. Ein Spaziergang durch die Straßen von Georgetown ist wie eine Reise durch die Vergangenheit. Keine andere Stadt in Malaysia hat so viele historische Gebäude wie Georgetown. Benannt ist die Stadt nach dem britischen Monarchen Georg III. Der Ausgangspunkt unseres geführten Stadtrundganges war das berühmte Eastern & Oriental Hotel. Das Eastern Hotel wurde 1884 von den Sarkies Brothers gegründet. Die armenischen Brüder Martin, Tigran, Aviet und Arshak Sarkies gründeten in der damaligen Zeit eine Kette von Luxushotels in Südostasien. Bei unserer Stadtführung kamen wir dann bei der Church of the Assumption (Kathedrale der Himmelfahrt) vorbei. Die Kathedrale der Himmelfahrt ist die älteste Kirche in Penang. Die Kirche wurde 1786 von Captain Francis Light gegründet. Captain Francis Light (15.12.1740 – 21.10.1794) war der Gründer der britischen Kolonie Penang und seiner Hauptstadt Georgetown im Jahr 1786. Vorbei am Penang Diocesan Museum kamen wir dann zum Mahkamah Tinggi. Mahkamah Tinggi ist das Oberste Gericht von 1809 und wurde in den letzten Jahren komplett restauriert. Wir gingen dann Richtung Hafen bis zum Fort Cornwalls. Sehr interessant fanden wir die Hafenpromenade. Geduldige Angler warteten hier auf Fische. In den Sträuchern zwitscherten farbenprächtige Vögel. Es gab hier auch einen deutschen Kulturerbe Pfad in Penang mit interessanten Informationentafeln. Auf einen Hinweisschild war u.a. zu lesen: „Während des Ersten Weltkrieges am 28.10.1914, wurde Penang von dem deutschen Kreuzer SMS Emden überfallen. Unter dem Kommando von Kapitän Karl Friedrich Max von Müller versenkte die SMS Emden den russischen Kreuzer Schemtschug, der im Hafen lag.“ Auf unserem weiteren Weg kamen wir dann bei einem Kriegerdenkmal vorbei. Das Ehrenmal ist ein Monument, das die Briten ihren im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten gewidmet haben Gegenüber befand sich eines der schönsten Gebäude der Stadt, das Rathaus. Die schmalen, hohen Bögen und weißen Säulen im Kolonialstil erinnern an eine Zeit, als die Region unter starkem britischem Einfluss stand. Direkt vor dem Rathaus befand sich Kota Lama, eine ausgedehnte Grünanlage. Dieses Areal wurde von den Briten für Cricket und andere Feldspiele angelegt. Auch Militärparaden wurden hier abgenommen. Als nächstes kamen wir zum Fort Cornwallis. Das Fort Cornwallis ist nach Charles Cornwallis benannt, dem Generalgouverneur von Bengalen Ende des 17. Jahrhunderts. Es soll eines der interessantesten geschichtlichen Wahrzeichen von Georgetown sein. Wir sahen innerhalb der Festung jedoch nur archäologische Ausgrabungen Im neben anliegenden Esplanade Park legten wir eine Erfrischungspause ein. Frisch gestärkt ging es dann weiter. Vorbei am 18 Meter hohen Uhrenturm, der 1897 zum sechzigsten Thronjubiläum von Königin Victoria errichtet wurde. Das nächste interessante Gebäude war das 1928 erbaute Gebäude Chinese Chamber of Commerc. In Bereich der Masjid Kapitan Keling befand sich die anglikanischen St. Georgs Kirche, der hinduistischen Sri Maha Mariamman Tempel und der chinesische Tempel Kuan Yin Teng. Als erstes besichtigten wir die bekannte St.Georgs Kirche und das zur Kirche gehörende St.George`s Heritage Centre mit einem Souvenirladen und einer Bilderausstellung. Bei dieser Ausstellung wurden überwiegend Bilder vom englischen Kronprinz Charles und seiner Ehefrau Camilla gezeigt. Die St.Georgs Kirche wurde 1817 von der East India Company gebaut, es ist Südostasiens älteste anglikanische Kirche und eines der ältesten Gebäude in Penang. Danach besuchten wir den chinesischen Tempel Kuan Yin. Der Kuan Yin Tempel ist Penangs ältester chinesischer Tempel. Die Baukosten für den Tempel betrugen damals 4.000 spanischen Dollar, eine fürstliche Summe zu jener Zeit. Der Kuan Yin Tempel wurde von frühen chinesischen kantonesischen Siedlern gebaut. Chinesisch-buddhistische und hinduistische Tempel, Moscheen, christliche Kirchen und Kolonialgebäude prägen das Stadtbild des 2008 zur UNESCO Weltkulturerbestätte erklärten Georgetown. Als nächstes besuchten wir das Geschäft vom berühmten Räucherstäbchenmacher Mr. Lee in der Lorong Muda 1. Seine Produkte sind für die Tempel gedacht und wesentlich größer als die üblichen Räucherstäbchen. Mr. Lees berühmte dicke Sandelholz-Räucherstäbchen brennen auch länger als normale dünne Räucherstäbchen. Mr.Lee ist eine lebende Legende in Penang. Er ist der einzig verbliebene traditionelle Räucherstäbchenmacher in Penang. Chinesische Tempel sind ohne den Rauch von brennenden Räucherstäbchen als Opfergabe kaum vorstellbar. Mr. Lee war noch persönlich im Geschäft. Das nächste Ziel unseres Standrundganges war der Al Almeen Markt. Der Al Almeen Markt ist vor allem bekannt für den Verkauf von Gewürzen. Der Reiseleiter erzählte uns, dass die ersten Seefahrer, die auf der Suche nach Gewürzen waren, nach Penang kamen, um ihre Wasservorräte aufzufüllen und um Betelnüsse von der Insel zu holen. Anschließend besichtigten wir den Sri Mariamman Tempel. Der Sri Mariamman Tempel wurde 1833 erbaut und ist der älteste Hindu Tempel in Penang. Sein Tempelturm zeigt kunstvoll in Stein geschnitzte Hindu-Gottheiten. Die Göttin Mariammann kann sowohl Krankheiten verursachen, als auch vor ihnen schützen oder sie heilen. Der Tempel befindet sich in der Lebuh Queen. Bei unseren weiteren Stadtrundgang kamen wir beim Versammlungshaus Khoo Kongsi vorbei. Der Khoo Clan war an der wirtschaftlichen Entwicklung Penangs maßgeblich beteiligt. Das Khoo Kongsi beeindruckt vor allem durch die kunstvollen Steinsäulen im Eingangsbereich und den wunderbaren Schnitzarbeiten und Fresken an zwei Wänden. Auch die Moschee Kapitan Keling lag auf unserem Weg. Im späten 17. Jahrhundert wurde die Kapitän Keling Moschee von den Truppen der East India Company für die ersten muslimischen Siedler in Penang, gebaut. Die weißgewaschene Moschee mit gelben Kuppeln und Türmen im Moghulstil war umgeben von einer niedrigen Mauer. In unmittelbarer Nähe der Moschee befand sich auch die Lebuh Armenian, die Armenische Straße. Die Lebuh Armenian ist die bekannteste Straße der Altstadt. In dieser Straße befinden sich auffallend viele Kunstwerke. Darunter das berühmteste Werk der Stadt „Kids on Bicycle“, ein echtes Fahrrad an einer Mauer befestigt und zwei darauf sitzende Kinder die auf die Wand gemalt sind. Nach dem Mittagessen in einem chinesischen Restaurant ging es weiter zum Stelzendorf Chew Yetty. Die Häuser stehen auf Stelzen im Wasser und man kann, wie auf einem Steg, zwischen ihnen durchlaufen. Die letzte Besichtigung unseres Stadtrundgangs in der Altstadt in Georgetown war das Hokkien-Clanhaus Cheah Kongsi. Die Clanhäuser dienten als Versammlungshallen von chinesischen Familien gleicher Herkunft und gleichen Familiennamens, die fern der Heimat den Zusammenhalt suchten und ihre Traditionen pflegten. Vom Clanhaus Cheah Kongsi ging es wieder zurück zu Fuß zu unserem Hotel Bayview. Dank den ausführlichen Erklärungen unseres Reiseleiters werden wir diesen Stadtrundgang in dieser historischen und sehr schönen Stadt so schnell nicht vergessen.