Straßenbahnmuseum Das Depot

Bremens Nahverkehrsgeschichte zum Anfassen

Auf dem Betriebsgelände der Bremer Straßenbahn AG im Stadtteil Sebaldsbrück gibt es seit 2003 ein uneingeschränkt sehenswertes Museum: „Das Depot“. Schon 1888 verkehrten in der Hansestadt Straßenbahnen, die anfänglich noch von Pferden gezogen wurden, während die elektrischen Fahrzeuge erst Jahre später folgten. Lange noch ausgestattet mit Holzbänken, offenen Perrons und auch im Winter ungeheizt, wurden die Bahnen im Laufe der Jahre größer, schneller und für die Fahrgäste sicherer - bis heute rollen Straßenbahnen auf acht verschiedenen Linien durch Bremen und entlasten nicht nur das Straßennetz, sondern auch die Umwelt durch die ausschließliche Nutzung von Ökostrom, der beim Bremsen sogar wieder ins Netz eingespeist wird. Die lange Geschichte der Bremer Straßenbahn wird in den großen Hallen des „Depots“ von einem rührigen Museums-Verein sorgsam bewahrt und liebevoll präsentiert: Über 100 Jahre alte Fahrkarten, Signale, Entwerter, Uniformen und technisches Gerät sind ebenso zu finden, wie kunstvolle Befestigungen der Oberleitung an Bremer Hauswänden. Höhepunkt der Ausstellung ist die Wagenhalle, in der sich jede Menge alter Straßenbahnzüge befinden, die entweder schon komplett restauriert wurden oder sich noch „in Arbeit“ befinden – mobile Stadtgeschichte zum Anfassen und Staunen! Eine ständig wachsende Modellbahnanlage, auf der diverse Straßenbahnen durch die nachempfundene Hansestadt zuckeln, begeistert nicht nur Kinder: Eine der Modellbahnen ist mit einer winzigen Kamera bestückt, die ihre Fahrt per WLAN an einen Monitor sendet – man könnte meinen, direkt hinter dem Fahrer zu stehen und original durch die Straßen zu gondeln. Das Straßenbahnmuseum ist jeweils am 2. Sonntag des Monats von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet, der Eintrittspreis fällt eher symbolisch aus und der Besuch lohnt aus meiner Sicht auch eine längere Anfahrt.