Evergreen Cemetery

Kann man besichtigen, muss man aber nicht

Auf meinem Weg durch Gettysburg und die dort anzufindenden Sehenswürdigkeiten bin ich auch über die Evergreen Cemetery im Süden der Stadt gestolpert, die sich direkt bei den Battlefields und unmittelbar neben dem berühmten Soldatenfriedhof befindet. Insgesamt macht dieser Friedhof auf mich einen recht guten Eindruck, kann sich jedoch nicht mit der historischen Bedeutung anderer Plätze in Gettysburg messen... meiner Meinung nach. Bei der Evergreen Cemetery in Gettysburg handelt es sich um einen kleinen Friedhof im Süden der Stadt. Er liegt direkt südlich der Soldier’s National Cemetery, hat jedoch nur indirekt mit dem Bürgerkrieg zu tun. Vielmehr ruhen hier mehr oder weniger berühmte Persönlichkeiten Gettysburgs, die man während einer Besichtigungstour näher gebracht bekommen kann. Die Erreichbarkeit mit dem Auto ist ausgezeichnet, da man auf dem schräg gegenüber liegenden Parkplatz des Fremdenverkehrsbüros parken kann. Gettysburg selbst ist gut ausgeschildert, und von der Stadt aus ist der Friedhof nur schwerlich zu verpassen. Die Baltimore Street, später Baltimore Pike, ist die große Hauptverkehrsstraße, die südöstlich aus Gettysburg herausführt. Der Parkplatz befindet sich dann zur Linken, wo die Bustouren starten, während der Friedhof zu Rechten, ein paar wenige Meter weiter liegt. Deutlich zu erkennen am großen Zugangstor aus Ziegelsteinen. Meiner Meinung nach kann man den Friedhof ruhig einmal besichtigen. Muss man aber nicht. Er ist verhältnismäßig klein und bietet kaum etwas Nennenswertes. Er ist einfach nur ein ruhiger Platz der Besinnung außerhalb Gettysburgs. Wichtig ist nämlich, dass man nicht alle Bereiche des Friedhofs betreten darf. Und das macht ihn dann in meinen Augen recht unattraktiv, da ich auf Friedhöfen gern allein umher wandle, statt mich von jemandem führen zu lassen (und dann vielleicht gar in einer Gruppe). Von daher mag er vielleicht noch ganz ordentlich sein, reizt mich jedoch weder historisch noch von der Eignung zum Flanieren her wie der benachbarte Soldatenfriedhof. Wer allein über den Friedhof schlendern möchte, muss keinerlei Eintritt bezahlen. Wie es hingegen mit einer Führung aussieht, entzieht sich meiner Kenntnis. Architektonisch gefällt mir der Friedhof ganz gut. Das imposante Eingangstor aus Ziegelsteinen macht allein schon einen guten Eindruck. Der Friedhof selbst ist in typisch amerikanischer Manier angelegt und verfügt zwischendurch auch immer wieder über entsprechend große Grabsteine und Grabessäulen, wie man sie auf solch alten Friedhöfen öfters antrifft. Interessant ist hier, dass man zwischendurch immer wieder Kanonen entdeckt, die an den Sezessionskrieg erinnern sollen. Auch interessant finde ich kurz hinter dem Eingangsbereich die Skulptur einer offensichtlich trauernden Frau, wobei mir nicht klar ist, ob man diese anlässlich des Bürgerkrieges aufgestellt hat, oder ob sie eine andere Bewandtnis hat. Der Erholungswert auf den Friedhof ist gut. Bedingt dadurch, dass er touristisch nicht so relevant ist wie der benachbarte Soldatenfriedhof oder gar die Schlachtfelder um ihn herum, ist auf diesem Evergreen Friedhof entsprechend sehr wenig bis gar nichts los. Wäre er für Einzelpersonen gänzlich offen, wäre sein Wert als Erholungsort deutlich besser und der Friedhof somit auch weitaus interessanter gewesen. So bleibt er für mich ein Ort, den man gern einmal besuchen kann, bei dem man aber auch nicht viel verpasst, sollte man dies nicht tun.