Emberá-Siedlung Parará Purú

Infos Emberá-Siedlung Parará Purú

Die Emberá-Siedlung "Parará Purú" wurde in den 50er Jahren an den Ufern des Chagres-Flusses von eingewanderten Indigenas aus dem Darién gegründet. Aufgrund ihrer Kenntnisse der Natur sollten sie amerikanische Soldaten und Astronauten über Überlebenstechniken im Dschungel beraten. Mitten im Regenwald konnten sie leben wie sie wollten, hatten ihre eigenen Gesetze und konnten Gewohnheiten und Lebensstil beibehalten. Mit der Gründung des Chagres-Nationalparks im Jahr 1984 mussten die Emberá Beschränkungen hinsichtlich ihrer landwirtschaftlichen Praktiken, Jagd und Fischerei hinnehmen und öffneten sich aufgrunddessen dem Tourismus. Sie lernten spanisch und einige auch englisch, sprechen untereinander aber immer noch in ihrem Emberá-Idiom. Oberhaupt und Sprecher der Gemeinschaft ist der Kazike, der regelmäßig von den über 15-jährigen Bewohnern (Männer und Frauen) gewählt wird. In der kleinen Siedlung Parará Purú leben etwas mehr als 20 Familien in traditionellen mit Palmblättern gedeckten Häusern auf Stelzen mit großen gemeinschaftlich genutzten Gebäuden in ihrer Mitte. Es gibt (2016) keine Energieversorgung, kein Telefon und in den Häusern keine Toiletten. Die Kinder werden bis zum 6. Schuljahr in einer kleinen Schule von einem staatlichen Lehrer unterrichtet und können dann auf eine zentrale Einrichtung wechseln. Es gibt sogar einen Fußballplatz. Die Bewohner leben von dem, was der Regenwald hergibt, dem Verkauf von Kunsthandwerk und -sofern sie sich beteiligen- den Einnahmen aus dem Tourismus. Man erreicht die Siedlung vom Hafen Corotú, der zur Gemeinde Caimitillo gehört, mit einem traditionellen Boot (Piragua).