Dahner Elwetritscheweg
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Auf Elwetritschejagd im Dahner Felsenland
Bevor ich mich dem eigentlichen Weg widme, soll zunächst einmal geklärt sein, was eigentlich Elwetritsche sind. Elwetritsche sind vogelähnliche Fabelwesen, die primär in der Pfalz vorkommen. Sie werden als im weitesten Sinne hühnerähnlich beschrieben, die allerdings wie es heißt ihre Flügel kaum gebrauchen können und deshalb überwiegend im Unterholz oder unter den Rebstöcken zu finden sind. Ihr Schnabel ist in der Regel sehr lang. Seit der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts werden im Zuge der Emanzipation Elwetritsche teilweise auch weiblich mit Brüsten dargestellt. Doch wo kommen sie her? Man sagt, dass sie aus Kreuzungen von Hühnern, Enten und Gänsen mit im Wald lebenden Kobolden und Elfen stammen. Als deren Abkömmlinge legen sie selbstverständlich Eier, die allerdings wegen der Waldgeisterherkunft während der Brutzeit wachsen. Wer solche Eier in verschiedenen Größen und Reifestadien sehen will, sollte den Elwetritschenbrunnen in Neustadt an der Weinstraße aufsuchen, der zur Abrundung der eigenen Studien geradezu ideal ist. Nun zu der eigentlichen Wanderung: Auf Waldpfaden und naturbelassenen Waldwegen führt der Elwetritscheweg über die Bergkämme um die Wasgaustadt Dahn herum. Den etwa zehn Kilometer langen und gut ausgeschilderten Rundwanderweg beginnt man am besten im Kurpark in Dahn. Dort kann man auch kostenfrei seinen Wagen parken. Zunächst erfährt man im Park auf sieben Informationstafeln alles, was man über den Pfälzer Vogel wissen muss. Nach einem kurzen Marsch durch Dahn führt der Rundweg dann bergauf zum Kuckucksfelsen. Unterwegs passiert man den Nist- und Balzplatz der Elwetritsche und genießt vom Burgenblick aus herrliche Aussichten auf das Dahner Burgenmassiv Alt-Dahn-Grafendahn-Tanstein. Eine Besteigung des dann folgenden Römerfelsens ist unbedingt zu empfehlen. Über sehr steile Eisentreppen gelangt man zur Spitze des Felsens und hat von dort einen herrlichen Rundumblick auf den Wasgau. Wegen der Steilheit der Treppen/Leitern sollten Leute mit Höhenangst den Aufstieg eher verzichten. Wieder auf festem Waldboden angelangt, geht die Wanderung weiter zum Bubenfelsen. Von dort haben nicht nur die Elwetritsche einen erhabenen Blick auf die unten gelegene Stadt Dahn. Aber Achtung: Hier fehlt ein entsprechendes Hinweisschild, wo der Elwetrischeweg weiter geht. Wir haben es jedenfalls nicht gefunden. Hier half dann unsere Ortskenntnis und wir folgten dem Schild mit der grünen Tanne, die auf den Dahner Rundwanderweg hinwies, der in Teilen identisch ist mit dem Elwetritscheweg. Nach etwa 200 – 250 m erreicht man dann wieder den ausgeschilderten Elwetritscheweg. Von hier geht es langsam bergab Richtung Stadt. Am legendären Jungfernsprung, dem Wahrzeichen von Dahn, wechselt die Tour auf die Seite rechts der Wieslauter. Hier verläuft auch der Radweg von Hinterweidenthal nach Weißenburg im Elsass. Auf dem Weg zurück zum Kurpark passiert man dann noch als letzte Station des Elwetritscheweges den ehemaligen Heil- und Badeplatz der Tritsche, der heute gerne als Kneippsches Fußtretbecken von Wanderern und Radfahrern genutzt wird. Nun zum Fazit: Teilweise wird die Tour als einfach beschrieben. Dem kann ich nicht zustimmen. Der Begriff „Waldwege“ ist eigentlich fehl am Platz. Meist handelt sich eher um schmale Pfade. Speziell auf der ersten Hälfte des Weges verlangten uns die Steigungen und die Bodenunebenheiten doch Einiges ab. Jedoch mit gutem Schuhwerk ausgestattet ist die Tour auch für ambitionierte Gelegenheitswanderer mit etwas Kondition gut zu bewältigen. Insgesamt sollte man für den Weg etwa 3 ½ bis 4 Stunden einplanen, damit die Beobachtung der Elwetritsche nicht zu kurz kommt. Uns hat der Rundweg viel Spaß bereitet. Und wer danach eine Stärkung sucht, findet sie mit Sicherheit in einer der Dahner Gaststätten.
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