
“Wenn Du weiterliest, findest Du eine Übersicht von Tagesausflügen, die Dich zu einzigartigen Stränden, kleinen Bergdörfern und kulinarischen Highlights führen. Die Ausflüge sind nach Regionen geordnet, sodass Du nach Lust und Laune die ganze Insel erkunden kannst. Worauf wartest Du also noch? Packe Deine Koffer und starte in Dein nächstes Roadtrip Erlebnis.“
Westen: Elafonisi & das Kastanienfest in Elos
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Elafonisi – Rosa Sand im Herbstlicht

Die Halbinsel Elafonisi im Westen der Insel ist berühmt für ihren rosafarbenen Sand und das türkisfarbene Wasser. Im Sommer muss man sich nichts vormachen, die Insel ist meist sehr überlaufen. Im Herbst dagegen hast Du die Lagune fast ganz für Dich allein. Die Bucht ist so gelegen, dass sie meist windgeschützt ist, sodass Du auch im Herbst bei etwas kühleren Temperaturen noch ein Sonnenbad genießen kannst. Von Chania aus erreichst Du Elafonisi in etwa zwei Stunden mit dem Auto. Wenn sich der Hunger meldet, lohnt sich unterwegs ein Stopp an der kleinen Taverne „Kochilas“. Dort werden traditionelle kretische Gerichte serviert, perfekt für eine Stärkung zwischendurch.
Gerade im Herbst kann das Wetter auf Kreta wechselhaft sein. Achte daher auf die Wettervorhersage und nimm lieber noch eine leichte Jacke mit, denn bei Wind kann es schnell frisch werden.
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Elos – Kastanienernte und herbstliche Traditionen

Auf dem Rückweg bietet sich ein Stopp im Bergdorf Elos an. Der Ort liegt inmitten von Kastanienwäldern und ist bekannt für das Kastanienfest, das jedes Jahr am dritten Sonntag im Oktober stattfindet. Bei diesem traditionellen Fest kannst Du zusammen mit den Einheimischen Kastaniengerichte probieren, Dich von Live‑Musik berieseln lassen und den regionalen Schnaps Tsikoudia probieren. Das meiner Meinung nach Einzigartige an Volksfesten ist, dass man in die jeweilige Kultur eintaucht wie bei kaum einem anderen Ereignis. Sie vermitteln einen authentischen Einblick in das Landleben Kretas, gerade im Herbst, wenn die Ernte eingebracht ist und die Menschen Zeit zum Feiern haben.
Süden: Matala & der Palast von Phaistos
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Matala

Das Fischerdorf Matala im Süden hat sich den Charme der 1960er‑Jahre bewahrt. Hinter dem Strand liegen zahlreiche Höhlen, die ursprünglich als römische Gräber dienten und später in den 1970er-Jahren von Hippies bewohnt wurden. Heute lädt das autofreie Dorf zu einem Spaziergang entlang der bunten Restaurants und kleinen Boutiquen ein. Ein weiteres Plus der Nebensaison ist, dass das Wasser an den Sandstränden meist deutlich klarer ist, da weniger Menschen baden. Auch kommt es häufig vor, dass die Preise in den Tavernen günstiger sind, sie orientieren sich wieder stärker an den Einheimischen, da die Hochsaison vorbei ist.
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Phaistos

Wenn Du geschichtsinteressiert bist, lohnt sich ein Abstecher zum Palast von Phaistos. Nur etwa 20 Minuten (zwölf Kilometer) mit dem Auto von Matala entfernt liegt die Ausgrabungsstätte. Er gilt als der zweitwichtigste Palast Kretas nach Knossos, ist jedoch deutlich weniger besucht. Die Ruinen stehen auf einer Anhöhe mit weitem Blick über die Messara-Ebene. Dank der wenigen BesucherInnen kannst Du die Steinmauern in Ruhe auf Dich wirken lassen. Wenn Du nach etwas Abwechslung suchst, kannst Du Deinen Besuch mit einem Spaziergang am langen Sandstrand von Kommos kombinieren, er liegt direkt auf dem Weg.


Mit dem Cabrio Kreta erkunden
Im Herbst sind die Straßen leerer – perfekt, um die Küstenstraßen mit einem Cabrio zu genießen. So macht das Fahren gleich doppelt Spaß.
Inmitten Kretas: Zaros & die Rouvas-Schlucht
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Das Bergdorf Zaros

Das Bergdorf Zaros liegt rund 45 Kilometer südlich von Heraklion und ist für seine natürlichen Quellen bekannt. Schon die Fahrt dorthin führt Dich durch eine grüne, abwechslungsreiche Landschaft. Am Ortsrand liegt der künstlich angelegte Votomos-See. Für eine Pause kannst Du in eine der Tavernen rund um den See einkehren. Sie servieren unter anderem frische Forellen aus den lokalen Zuchtbecken. Wenn Dir danach der Sinn nach Bewegung steht, eignet sich die Gegend hervorragend für Wanderungen. Vom See aus starten verschiedene Wanderwege in die nahegelegene Rouvas-Schlucht.
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Rouvas-Schlucht – Wanderung durch die Wälder Kretas

Vom See aus beginnt der Weg durch die Rouvas-Schlucht, die sich durch schöne Eichen‑ und Kiefernwälder zieht. Die Schlucht erhielt ihren Namen von einem alten Kloster aus dem 14. Jahrhundert.
Während der Wanderung passierst Du mehrere Aussichtspunkte mit Blick auf die Psiloritis‑Berge und erreichst letztlich eine Hochebene mit Picknickplätzen. Gerade im Herbst kann ich Wanderungen in der Gegend nur empfehlen, die Temperaturen sind perfekt: Warm genug, dass man sich nicht dick einpacken muss, aber trotzdem so, dass man nicht sofort ins Schwitzen kommt.
Die Hochebene entlang der Wanderung eignet sich wunderbar für ein kleines Picknick. Daher lohnt es sich ein bisschen Proviant einzupacken.
Region Heraklion: Weinrouten rund um Archanes
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Archanes & Peza – Ein Tipp für WeinliebhaberInnen

Mehr als zwei Drittel der Weinberge Kretas liegen im Bezirk Heraklion. Die Region ist für rund 80 Prozent der Weinproduktion der Insel verantwortlich. Die Hügel rund um die Orte Archanes, Peza und Dafnes gelten als geschützte Anbaugebiete. Auf einem herbstlichen Roadtrip kannst Du lokale Winzer besuchen, ihre Weine probieren oder durch die Reben spazieren. Da viele Weingüter Verkostungen nur mit Voranmeldung anbieten, lohnt es sich vorher zu reservieren.
Im Ort Vathypetro befindet sich ein Landhaus mit einer der ältesten erhaltenen Weinpressen der Welt. Gerade als WeinliebhaberIn würde ich einen Besuch empfehlen.
Osten: Spinalonga & Bergdörfer
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Spinalonga

Vor der Küste von Elounda liegt die kleine Insel Spinalonga, die einst eine venezianische Festung war. Heute kannst Du sie als Freilichtmuseum besichtigen. Am besten parkst Du Deinen Mietwagen am Hafen in Plaka oder Elounda. Die Parkplätze sind meist gebührenfrei, trotzdem lohnt es sich, sich vorab mit den örtlichen Verkehrsregeln vertraut zu machen. Von Plaka aus erreichst Du die Insel mit dem Boot in etwa 10 Minuten, von Elounda dauert die Überfahrt rund 30 Minuten. Ich persönlich finde, dass schon die Bootsfahrt ein Erlebnis ist, sodass ich eher die längere Bootsfahrt ab Elounda wählen würde.

“Wichtig zu wissen: Die Insel ist nur bis zum 31. Oktober geöffnet. “
Wenn Du erst später auf Kreta bist, kannst Du Deinen Tag auch wunderbar in Plaka oder Elounda verbringen. Ein gemütlicher Bummel durch die Stadt kombiniert mit einem leckeren Essen in einem der lokalen Restaurants am Meer ist ein perfekter Abschluss für Deinen Ausflug.
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Kritsa

Nur neun Kilometer südlich von Agios Nikolaos liegt Kritsa, eines der ältesten Dörfer Kretas. Der Ort liegt am Hang eines Berges, die Gassen sind halbkreisförmig angeordnet und voller weißer Häuser mit venezianischen Elementen. Archäologische Funde belegen, dass die Gegend seit der Antike besiedelt ist. In den kleinen Läden des Dorfes findest Du handgewebte Textilien und Keramik.
Für mich gibt es kaum etwas Besseres als ein gutes Weißbrot getunkt in Olivenöl und etwas Salz. Wenn es Dir genauso geht, hast Du einen Grund mehr Kritsa zu besuchen. Denn hier wird ein mehrfach preisgekröntes Olivenöl produziert, das Du verkosten und direkt vor Ort kaufen kannst.
Traditionelle Herbst-Highlights: Raki Brennen
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Rakokazana

Nach der Weinlese beginnt vor allem in der Region um Heraklion und Chania die Raki‑Zeit: Zwischen Oktober und Mitte Dezember destillieren die DorfbewohnerInnen den traditionellen Schnaps Tsikoudia (auch Raki genannt). Dieser Prozess wird gefeiert. Beim „Rakokazano“ versammeln sich Nachbarn und FreundInnen, bringen Speisen mit, spielen Musik und stoßen mit frisch gebranntem Raki an. Das erste Destillat, das sogenannte Protoraki, ist sehr stark und wird meist vor Ort getrunken. Der Raki, der später verkauft wird, hat in der Regel einen etwas geringeren Alkoholgehalt und ist milder.
Wenn Du Dich für diese Tradition interessierst, kannst Du eine der kleinen Brennereien besuchen, die meisten öffnen ihre Türen im Herbst für BesucherInnen.
Fazit
Noch nicht überzeugt? Dann wird es Zeit, Dir selbst ein Bild zu machen. Der Herbst bietet die perfekte Gelegenheit, einen Einblick in Kretas Kultur zu gewinnen, auf eine Weise, wie es in der Hochsaison oft nur schwer möglich ist. Nutze diese Zeit und besichtige Griechenlands größte Insel.