In sieben Tagen Korsika entdecken – Ein unvergesslicher Roadtrip auf der Île de Beauté

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Mietwagen auf Korsika – Flughafen Abholung oder Fährüberfahrt?

Bevor ich meine Route plane, stand eine wichtige Entscheidung an: Soll ich den Mietwagen am Flughafen annehmen oder mit der Fähre anreisen? Nach ausgiebiger Recherche habe ich mich für den Mietwagen am Flughafen entschieden.

Option 1: Mietwagen am Flughafen

Ich bin nach Ajaccio geflogen und habe direkt am Flughafen einen Mietwagen gemietet. Der Vorteil: Keine lange Anreise mit der Fähre, kein Stress mit der Fahrzeugverladung und man ist flexibel bei der Fahrzeugwahl

Was ich gelernt habe:

  • Unbedingt vorher online buchen, vor Ort ist es deutlich teurer
  • Vollkasko ohne Selbstbeteiligung lohnt sich auf Korsikas kurvigen Bergstraßen
  • Einen Kleinwagen wählen, die Straßen sind oft sehr schmal
  • GPS ist Pflicht, das Handynetz ist in den Bergen nicht überall stabil

Option 2: Mit der Autofähre

Fährverbindungen nach Korsika sind von verschiedenen Häfen in Frankreich, Italien und Sardinien verfügbar und fahren in regelmäßigen Intervallen. Das sind die bedeutendsten Routen nach Korsika:

Fährverbindungen von Italien  

  • Von Genua und von Livorno (Italien) nach Bastia (Moby Lines)
  • Von Livorno nach Bastia und Ile Rousse (Corsica Ferries)
  • Von Savona nach Bastia (Corsica Ferries) 


Fährverbindungen von Frankreich  

  • Von Nizza nach Bastia, Ile Rousse und Porto Vecchio (Corsica Ferries)
  • Von Toulon nach Bastia, Ajaccio, Ile Rousse und Porto Vecchio (Corsica Ferries) 
     

Wichtige Tipps zur Autofähre:

  • Frühzeitig buchen, besonders im Sommer
  • Die Überfahrt kann bei rauer See sehr unruhig werden
  • Kosten: Informiere Dich vorab bei der jeweiligen Fährgesellschaft über die Kosten

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Tag 1: Ankunft in Ajaccio – Die Napoleon-Stadt

Palmengesäumte Uferpromenade in Ajaccio
Palmengesäumte Uferpromenade in Ajaccio

Nach der Ankunft am Flughafen Napoleon Bonaparte (schon der Name stimmt auf die Insel ein) habe ich mir meinen Mietwagen abgeholt. Ein Peugeot 208 in strahlendem Blau, perfekt für die schmalen Bergstraßen, die mich erwarten würden. Die erste Fahrt vom Flughafen in die Stadt war bereits ein Vorgeschmack auf das, was kommen sollte: kurvige Straßen, traumhafte Ausblicke und diese typisch mediterrane Vegetation aus Pinien und Macchia.

Ajaccio empfing mich mit seinem wunderschönen Hafen, wo sich Fischerboote und elegante Yachten die Liegeplätze teilen. Die Inselhauptstadt hat etwas wunderbar Entspanntes. Hier ticken die Uhren definitiv langsamer als auf dem französischen Festland. Mein erster Spaziergang führte mich durch die Altstadt. Überall stößt man auf Napoleon: sein Geburtshaus, Statuen, Straßennamen. Der berühmteste Sohn der Insel ist allgegenwärtig. Besonders beeindruckt hat mich die Cathédrale Notre-Dame-de-l'Assomption, wo Napoleon getauft wurde. Der Platz davor lädt zum Verweilen ein, und ich habe mir meinen ersten korsischen Pastis mit Blick auf die Bucht von Ajaccio gegönnt. Übernachtet habe ich in einem Hotel in der Altstadt (Parken war etwas tricky, aber machbar).

Markus' Zitat

“Plant für Ajaccio mindestens einen halben Tag ein. Die Stadt ist zwar nicht groß, aber sie hat viel Charme. Die Markthalle am Place Foch ist perfekt für korsische Spezialitäten, und ein Spaziergang entlang der Promenade sollte nicht fehlen. Die Parkplätze in Ajaccio sind rar. Ich empfehle den Parkplatz am Hafen, von dort ist alles zu Fuß erreichbar.“

Markus • Mietwagen Experte

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Tag 2: Ajaccio → Propriano → Bonifacio (130 Kilometer)

Der Hafen in Propriano
Der Hafen in Propriano

Am zweiten Tag ging es in den Süden – und was für eine Fahrt! Die Straße nach Propriano führt durch hügelige Landschaften mit Olivenhainen, Korkeichen und Macchia-Vegetation. In Propriano habe ich einen Stopp für eine Kaffeepause am Hafen eingelegt, bevor es weiter nach Bonifacio ging. Der Ort ist nicht spektakulär, aber authentisch korsisch. Fischer flicken ihre Netze, ältere Männer spielen Boule unter Platanen, und die Zeit scheint stillzustehen. Die letzten 50 Kilometer nach Bonifacio führten durch eine Landschaft, die immer karger wurde. Je näher ich der Südspitze Korsikas kam, desto mehr glich die Szenerie einer Mondlandschaft: weiße Kalkfelsen, vom Wind geformte Felsnadeln und eine Vegetation, die dem salzigen Meereswind trotzt. Dann, plötzlich, tauchte Bonifacio vor mir auf und ich musste erst einmal anhalten und staunen.

Blick auf die mittelalterliche Oberstadt auf Kreideklippen
Blick auf die mittelalterliche Oberstadt auf Kreideklippen

Bonifacio ist ohne Zweifel einer der spektakulärsten Orte, die ich je gesehen habe. Die mittelalterliche Oberstadt thront auf weißen Kreideklippen, die das türkisblaue Meer um gut 60 Meter überragen. Die Häuser scheinen direkt aus dem Fels zu wachsen, und einige stehen so nah am Abgrund, dass man sich fragt, wie sie dort halten. Ich habe den Mietwagen außerhalb der Altstadt geparkt und bin zu Fuß hoch gelaufen, denn die engen Gassen sind hier sowieso nicht befahrbar. Die auf Klippen thronende Altstadt war atemberaubend. Der Spaziergang durch die Oberstadt war wie eine Zeitreise ins Mittelalter. Schmale Gassen, hohe Häuser aus hellem Stein, kleine Plätze mit Brunnen und überall dieser atemberaubende Blick aufs Meer. Besonders beeindruckend ist die Bastion de l'Étendard, von wo aus man perfekt auf die berühmten Kreidefelsen und die Höhlen am Meer blicken kann. Bei Sonnenuntergang färbt sich der weiße Kalk golden. Ein Fotomotiv, das man so schnell nicht vergisst.

Freundinnen an einem Aussichtspunkt Cabrio auf einer Panoramastraße

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Tag 3: Bonifacio → Bavella-Pass → Zonza (80 Kilometer)

Auf dem Bavella-Pass auf Korsika
Auf dem Bavella-Pass auf Korsika

Der dritte Tag meines Korsika-Roadtrips sollte der fahrerisch anspruchsvollste, aber auch spektakulärste werden. Von Bonifacio führte mich die Route ins wilde Herz der Insel, hinauf in die Berge zum legendären Col de Bavella. Schon beim ersten Blick auf die Karte war mir klar: Das würde eine Fahrt der besonderen Art. Die ersten Kilometer führten noch durch die karge Landschaft im Süden der Insel, doch dann begann der Anstieg. Mit jeder Kurve wurde die Vegetation grüner und dichter, die mediterrane Macchia wich Kastanienwäldern und schließlich Kiefern. 

Die Straße zum Bavella-Pass ist schmal. Sehr schmal. An manchen Stellen muss man aufpassen, dass der Außenspiegel nicht an den Felsen schrubbt. Aber die Mühe lohnt sich: Mit jedem Höhenmeter eröffneten sich spektakulärere Ausblicke. Dann, auf etwa 1.000 Metern Höhe, sah ich sie zum ersten Mal: die berühmten Aiguilles de Bavella. Diese bizarren Felsnadeln aus rötlichem Granit ragen hoch in den Himmel, manche über 100 Meter hoch. Es ist ein Anblick, der einen sprachlos macht. Der Pass selbst liegt auf 1.218 Metern Höhe, und von dort hat man einen 360-Grad-Blick über die korsischen Berge. An klaren Tagen kann man bis zum Meer blicken. Ich nutzte die Gelegenheit für eine kleine Wanderung zu den Felsnadeln. Der Sentier des Aiguilles ist auch für Nicht-Bergsteiger machbar und führt in etwa einer Stunde zu fantastischen Aussichtspunkten. 

Markus' MietwagenTipps
Markus'
MietwagenTipps

Startet früh am Morgen! Die Straße zum Bavella-Pass ist schmal und bei Gegenverkehr wird es eng. Besonders Wohnmobile und Busse können problematisch werden. Außerdem solltet ihr vorher in Bonifacio tanken. Plant für die 80 Kilometer mindestens 2,5 Stunden ein.

Die Weiterfahrt nach Zonza war dann entspannter, auch wenn die Straße weiter kurvenreich blieb. Zonza liegt auf einem Hochplateau umgeben von Kastanienwäldern und ist ein perfekter Ausgangspunkt für Bergwanderungen. Der kleine Ort hat sich seinen ursprünglichen Charakter bewahrt. Keine Touristenmassen, sondern authentisches Bergleben.

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Tag 4: Zonza → Sartène → Ajaccio (120 Kilometer)

Blick auf die Häuser der mittelalterlichen Stadt Sartène
Blick auf die Häuser der mittelalterlichen Stadt Sartène

Nach der spektakulären Bergwelt von Bavella führte mich die Route am vierten Tag wieder Richtung Küste, aber nicht ohne einen wichtigen Zwischenstopp in Sartène. Die Fahrt nach Sartène führt durch das wilde Inland Korsikas, eine Landschaft, die noch sehr ursprünglich ist. Die Straßen sind schmal, aber gut ausgebaut, und immer wieder eröffnen sich weite Blicke über die hügelige Landschaft bis hin zum Meer. 

Sartène erreichte ich am späten Vormittag, und sofort verstand ich, warum Prosper Mérimée diese Stadt als die "korsischste aller korsischen Städte" bezeichnet hatte. Sartène thront majestätisch auf einem Felssporn über dem Rizzanese-Tal und hat sich, so mag man meinen, über die Jahrhunderte kaum verändert. Die Altstadt ist ein Labyrinth aus schmalen Gassen, steilen Treppen und alten Granithäusern, deren graue Fassaden fast abweisend wirken, aber genau das macht ihren Charme aus. Mein Spaziergang durch die Stadt führte mich zur Place de la Libération, dem Herzstück von Sartène. Der kleine Platz ist umgeben von alten Häusern mit Arkaden, und in der Mitte steht die imposante Église Sainte-Marie. Diese Kirche hat eine bewegte Geschichte. Sie wurde mehrfach von Piraten geplündert und immer wieder aufgebaut. Im Inneren hängt ein schweres eisernes Kreuz, das jedes Jahr am Karfreitag bei der berühmten Prozession "Catenacciu" durch die Stadt getragen wird. Besonders beeindruckt hat mich das Musée de Préhistoire Corse, das in einem alten Gefängnis untergebracht ist. Hier erfährt man viel über die prähistorische Besiedlung der Insel und die mysteriösen Menhire, die über ganz Korsika verstreut stehen. Sartène war auch lange Zeit Zentrum der korsischen Vendetta-Tradition, ein düsteres Kapitel der Inselgeschichte, das in den kleinen Gassen noch spürbar ist. 

Die Weiterfahrt nach Ajaccio führte mich durch eine sanftere Landschaft. Je näher ich der Inselhauptstadt kam, desto mehr öffnete sich das Land, und schließlich tauchte die weite Bucht von Ajaccio vor mir auf. 

Markus' MietwagenTipps
Markus'
MietwagenTipps

Plant genug Zeit ein, besonders für die Besichtigung von Sartène. Die Stadt ist nicht groß, aber sie hat so viel Geschichte und Atmosphäre, dass man sie auf sich wirken lassen sollte. 

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Tag 5: Ajaccio → Calvi (150 Kilometer)

Das Naturwunder Calanche de Piana
Das Naturwunder Calanche de Piana

Der fünfte Tag meines Korsika-Roadtrips führte mich entlang einer der spektakulärsten Küstenstraßen Europas nach Calvi. Die Route D81 entlang der Westküste ist berühmt-berüchtigt für ihre Schönheit und ihre Herausforderungen. Schon beim ersten Blick auf die Karte war mir klar: Das würde erneut keine gewöhnliche Autofahrt werden.

Von Ajaccio aus führte die Straße zunächst gemütlich entlang der Küste, vorbei an kleinen Buchten und Badestränden. Doch dann, etwa 40 Kilometer nördlich, begann der spektakuläre Teil: die berühmte Corniche zwischen Piana und Porto. Diese Strecke gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe, und das völlig zu Recht. Die Straße schlängelt sich in waghalsigen Kurven zwischen roten Felsformationen hindurch, während hundert Meter tiefer das azurblaue Meer gegen die Klippen schlägt.

Mein erster längerer Stopp war in Piana, einem kleinen Dorf, das wie ein Adlerhorst über dem Meer thront. Die Calanche de Piana, die surrealen roten Felsformationen aus Granit, sind ein Naturwunder für sich. Ich nahm mir Zeit für eine kleine Wanderung auf dem Sentier du Château Fort, von wo aus man die schönsten Blicke auf die Felsen hat. Die Weiterfahrt nach Porto war ein Abenteuer für sich. Die Straße ist teilweise so schmal, dass zwei Autos gerade noch aneinander vorbeikommen. An manchen Stellen geht es links steil bergauf, rechts steil bergab, also nichts für Menschen mit Höhenangst. Aber die Aussichten sind atemberaubend: tiefblaues Meer, rote Felsen, grüne Macchia und immer wieder kleine Buchten. Porto’s idyllischer Hafen und der berühmte genuesische Wachturm, der auf einem Felsen über der Bucht thront, waren eine willkommene Abwechslung zu der Natur am Vormittag. Von hier kann man Bootstouren zur Réserve de Scandola, ein Naturschutzgebiet, das nur vom Meer aus zu erreichen ist, unternehmen.

Die Altstadt von Calvi
Die Altstadt von Calvi

Die letzte Etappe nach Calvi führte durch die sanftere Landschaft der Balagne. Hier wechselt die Szenerie wieder: statt schroffer Klippen gibt es sanfte Hügel mit Olivenhainen, Weinbergen und kleinen Dörfern. Besonders schön war der Stopp in Cargèse

Calvi selbst erreichte ich am späten Nachmittag. Die Unterstadt mit ihren Palmen und Cafés hat fast schon Riviera-Flair, während die Oberstadt mittelalterlich und verwinkelt ist. Mein Abendspaziergang führte mich entlang der imposanten Stadtmauer der Zitadelle. Von hier hat man einen fantastischen Blick über die Bucht von Calvi und bei klarem Wetter sogar bis zur französischen Riviera. In der Altstadt gibt es einige kleine Restaurants mit Terrassen, auf denen man perfekt die Abendstimmung genießen kann.

Markus' MietwagenTipps
Markus'
MietwagenTipps

Die Küstenstraße von Ajaccio nach Calvi ist eine der schönsten, aber auch anspruchsvollsten Strecken Korsikas. Plant mindestens 4 bis 5 Stunden ein. Fahrt die Strecke am besten vormittags, dann kommt ihr vor den Nachmittags-Ausflugsbooten an den Aussichtspunkten an.

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Tag 6: Calvi → Saint-Florent → Bastia (120 Kilometer)

Sonnenaufgang in einer Bucht von L'Île-Rousse
Sonnenaufgang in einer Bucht von L'Île-Rousse

Der sechste Tag meines Korsika-Roadtrips führte mich in den Norden der Insel. Von Calvi aus fuhr ich zunächst durch das Hinterland der Balagne, vorbei an kleinen Bergdörfern, die sich an die steilen Hänge klammern. Diese Gegend ist berühmt für ihre Olivenhaine und Weingärten, und tatsächlich fühlte ich mich streckenweise wie in der Toskana. Die Route führte mich durch L'Île-Rousse, einen charmanten Küstenort mit rötlichen Felsen (daher der Name), bevor es ins wilde Hinterland ging. Je weiter ich nach Norden kam, desto karger wurde die Landschaft. Dann, nach etwa 50 Kilometern, erreichte ich die berühmte Désert des Agriates und verstand sofort, warum sie "Wüste" genannt wird. Die Désert des Agriates ist keine Sandwüste, sondern eine karge, steppenartige Landschaft aus Macchia, Felsen und vereinzelten Korkeichen. Im 18. Jahrhundert war das noch fruchtbares Ackerland (daher "Agriates" = Äcker), aber Überweidung und Erosion haben eine bizarre, fast mondähnliche Landschaft geschaffen. Die Straße schlängelt sich endlos durch diese Einöde, und manchmal sieht man kilometerweit kein einziges Haus. Es ist eine eigenartige, fast mystische Erfahrung, wie eine Fahrt durch eine andere Welt.

Paradiesisches Wasser am Plage du Lotu
Paradiesisches Wasser am Plage du Lotu

Saint-Florent erreichte ich gegen Mittag, und der Kontrast zur kargen Wüste könnte größer nicht sein. Das "Saint-Tropez Korsikas" empfing mich mit seinem Yachthafen, eleganten Restaurants und dem entspannten Flair eines mondänen Seebads. Die Altstadt ist nicht groß, aber sehr gepflegt, und überall herrscht eine entspannte, fast südfranzösische Atmosphäre. Besonders beeindruckend ist die Lage von Saint-Florent: Der Ort liegt an einer weiten Bucht, umgeben von Bergen, und von hier aus kann man die berühmten Strände der Agriates-Wüste nur per Boot erreichen. Ich unternahm so eine kleine Bootstour zur Plage du Lotu, einem der schönsten Strände Korsikas. Das türkisfarbene Wasser und der weiße Sand inmitten der kargen Landschaft waren einfach traumhaft, wie ein Stück Karibik im Mittelmeer.

Markus' Zitat

“Die Fahrt durch die Désert des Agriates ist ein einmaliges Erlebnis, aber auch etwas eintönig. Plant trotzdem genug Zeit ein, weil die Straße kurvenreich ist und es kaum Überholmöglichkeiten gibt. Saint-Florent ist perfekt für eine längere Pause und einen Shoppingbummel. Die Bootstour zu den Agriates-Stränden ist ein Highlight, aber bucht unbedingt rechtzeitig, besonders in der Hauptsaison.“

Markus • Mietwagen Experte
Blick auf Bastia und die umliegenden Berge
Blick auf Bastia und die umliegenden Berge

Nach dem Bootsausflug fuhr ich weiter nach Bastia, der größten Stadt Korsikas. Die Route führte zunächst durch Weinberge (Saint-Florent ist berühmt für seine Rosé-Weine), dann über das Cap Corse, was am nächsten Tag mein großes Highlight werden sollte. Bastia empfing mich am frühen Abend mit einer ganz eigenen Atmosphäre. Im Gegensatz zu Ajaccio oder Calvi ist Bastia eine echte Arbeitsstadt. Hier ist der größte Hafen der Insel, und man spürt das geschäftige Treiben. Aber gerade das macht den Charme aus: Bastia ist authentisch korsisch, ohne touristischen Glanz, aber mit einer rauen Schönheit. Mein Abendspaziergang führte mich durch die Terra Vecchia, die Altstadt von Bastia. Hier reihen sich hohe, schmale Häuser aneinander, die an Genua oder Venedig erinnern, was kein Zufall ist, denn Bastia war jahrhundertelang genuesisch geprägt. Besonders schön ist der alte Hafen mit seinen bunten Häusern und den Fischerbooten. In einem der vielen kleinen Restaurants probierte ich Aziminu, eine korsische Fischsuppe, die perfekt zu diesem maritimen Ambiente passte.

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Tag 7: Bastia → Cap Corse → Bastia

Der Ort Erbalunga direkt am Meer
Der Ort Erbalunga direkt am Meer

Meinen letzten Tag auf Korsika wollte ich mit dem absoluten Highlight meines Roadtrips krönen: einer Rundfahrt um das Cap Corse. Diese "Halbinsel auf der Insel" ist landschaftlich einzigartig und sollte der perfekte Abschluss einer unvergesslichen Woche werden.

Von Bastia aus führt die Route zunächst entlang der Ostküste des Caps nach Norden. Die Straße ist schmal, aber gut ausgebaut und schlängelt sich direkt an der Küste entlang. Schon nach wenigen Kilometern erreichte ich Erbalunga und machte eine kurze Kaffeepause hier. Dieses kleine Fischerdorf ist wie aus einem Bilderbuch: Ein alter genuesischer Wachturm thront auf einer Landzunge, darum gruppieren sich graue Schieferhäuser, und im winzigen Hafen dümpeln die buntne Fischerboote. Erbalunga ist touristisch noch nicht überlaufen und hat sich seinen authentischen Charme bewahrt. 

Die Weiterfahrt führte mich durch eine Landschaft, die immer wilder wurde. Das Cap Corse ist geologisch noch einmal etwas anders als der Rest der Insel. Hier gibt es viel Schiefer, der den Häusern ihre charakteristische graue Farbe verleiht. Die Vegetation ist karger, vom salzigen Seewind geprägt, und überall stehen die Ruinen genuesischer Wachtürme, die einst vor Piraten schützten.

Moulin Mattei, das Wahrzeichen des Cap Corse
Moulin Mattei, das Wahrzeichen des Cap Corse

Mein nächster Stopp war Macinaggio, der nördlichste Hafen Korsikas. Von hier kann man zu Fuß zum Moulin Mattei wandeln, einer alten Windmühle, die zum Wahrzeichen des Cap Corse geworden ist. Der Rundblick von dort ist fantastisch: Man blickt über das Meer bis zur italienischen Riviera und bei klarem Wetter sogar bis nach Elba. Dann führte mich die Route entlang der wilden Westküste und das war der spektakulärste Teil der ganzen Fahrt. Die Straße windet sich in haarsträubenden Kurven an schroffen Klippen entlang, während hundert Meter tiefer die Wellen gegen die dunklen Felsen krachen. Bei Pino hielt ich an einer kleinen Kapelle und genoss einen der schönsten Ausblicke meines ganzen Korsika-Trips: tiefblaues Meer, schwarze Klippen und die Silhouette der italienischen Alpen am Horizont.

Der schwarze Strand in Nonza
Der schwarze Strand in Nonza

Ein weiteres Highlight war dann Nonza, ein Dorf, das wie ein Nest auf einem 100 Meter hohen Schieferfelsen klebt. Das Besondere an Nonza ist der schwarze Strand am Fuß der Klippen, ein surrealer Anblick, der durch eine ehemalige Asbestmine entstanden ist. Die Kontraste sind überwältigend: schwarzer Sand, weißer Schaum der Brandung, grauer Schiefer und tiefblauer Himmel. Von der Kirche aus hat man den besten Blick auf diese bizarre Landschaft. 

Die letzte Station meiner Cap Corse-Rundfahrt war Centuri an der Westküste. Dieser winzige Fischerhafen ist berühmt für seine Langusten und seinen Charme. Ich gönnte mir hier ein korsisches Mittagessen in einem der Restaurants direkt am Wasser: frische Langusten mit  Blick auf die Fischerboote. 

Die Rückfahrt nach Bastia führte durch das Innenland des Caps, vorbei an verfallenen Dörfern und Weinbergen. Das Cap Corse war früher dicht besiedelt, aber die Landflucht hat viele Orte fast menschenleer gemacht. Das verleiht der Landschaft etwas Melancholisches, aber auch sehr Authentisches. Am frühen Abend war ich zurück in Bastia, genoss den letzten Abend und brachte am nächsten Vormittag meinen Mietwagen zurück zum Flughafen. 

850 Kilometer in sieben Tagen, das zeigt, wie kurvenreich und abwechslungsreich Korsika ist. Eine Woche voller unvergesslicher Eindrücke: die weißen Kreideklippen von Bonifacio, die roten Felsnadeln von Bavella, die spektakuläre Küstenstraße nach Calvi und zum Abschluss die wilde Schönheit des Cap Corse. Würde ich es wieder machen? Sofort! Aber nächstes Mal würde ich zwei Wochen einplanen, denn eine Woche war definitiv zu kurz für diese wunderschöne Insel. Hast Du Lust auf Deinen eigenen Korsika-Roadtrip bekommen? Dann pack die Koffer, miete Dir einen Kleinwagen und entdecke die Île de Beauté. Du wirst es nicht bereuen!

Die beste Reisezeit für den Roadtrip auf Korsika

Milde Temperaturen und blühende Landschaften machen diese Zeit ideal für Wanderungen und Sightseeing. Die Straßen sind weniger überfüllt und die Preise für Unterkünfte noch moderat. Ich war im Mai unterwegs. Perfektes Wetter, wenig Verkehr, alles geöffnet.

Perfektes Badewetter mit warmen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein für Strandbesuche. Alle touristischen Einrichtungen haben geöffnet, allerdings herrscht auch Hochsaison mit entsprechend vielen Besuchern.

Das Meer ist noch warm zum Baden, während die Lufttemperaturen angenehm mild werden. Die Touristenströme lassen nach, was entspannteres Reisen und günstigere Preise ermöglicht.

Ruhige Atmosphäre mit mildem Klima, ideal für kulturelle Entdeckungen und Wanderungen in niedrigeren Lagen. Viele Hotels und Restaurants haben jedoch geschlossen, und Bergstraßen können unpassierbar sein.

Roadtrip-Tipps für Korsika

Strandbucht auf Korsika
Strandbucht auf Korsika

Die Straßen: Korsika ist bergig, und das merkt man! Viele Straßen sind schmal, kurvenreich und teilweise sind die Nebenstraßen in schlechtem Zustand. Plant immer mehr Zeit ein, als das Navi angibt.

Geschwindigkeit: Die Geschwindigkeitsbegrenzungen sind niedrig (50 km/h innerorts, 80 km/h außerorts, 90 km/h auf Hauptstraßen), aber oft eh nicht zu fahren.

Tanken: Tankstellen sind außerhalb der größeren Orte selten. Ich habe grundsätzlich bei halbleerem Tank getankt.

Parken: In den Altstädten ist Parken schwierig bis unmöglich. Nutzt die Parkplätze außerhalb und geht zu Fuß.

Markus' Zitat

Plane kurze Etappen. Auf der Karte wirken Entfernungen klein, aber die Straßen sind kurvig. Für 100 Kilometer kann man locker drei Stunden brauchen.

Markus • Mietwagen Experte

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