Urlaubstipps
Reisen für Fortgeschrittene: Die Bucket-List der unfreundlichsten Städte der Welt
Zicken, Schnauzen, Schweigen: In diesen zehn Städten ist Freundlichkeit Mangelware – dafür gibt es Tempel, Tunnelpaläste und TaxifahrerInnen mit Lebensweisheiten. Wer nicht gleich beleidigt ist, findet hier statt Smalltalk echte Abenteuer und Menschen, die ihr Herz erst auf den zweiten Blick öffnen.
Meistgebuchte Städtehotels
Paris, Frankreich
Stadt der Liebe und Arroganz
Wer in der Stadt der Liebe ein Lächeln sucht, sollte sich besser einen Spiegel mitbringen. Als besonders unfreundlich wird das Verhalten in Gastronomie und Service bewertet, wie in Rankings von Travel + Leisure und CNN Travel. So ignorieren KellnerInnen gerne ausländische Gäste. Und wer versucht, mit seinem Schulfranzösisch etwas zu bestellen, wird oft nur mit einem Augenrollen belohnt. Trotzdem lohnt sich der Blick hinter die brummelnde Fassade. Der Eiffelturm steht auch ohne Freundlichkeit stabil, das Louvre lässt sich wortlos bestaunen, und beim Spaziergang entlang der Seine kann man immerhin mit sich selbst charmant plaudern. Bonus: In Boulangerien bekommt man auch ohne Merci ein hervorragendes Baguette.
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New York City, USA
Harte Schale, koffeinhaltiger Kern
„Excuse me, Sir—move!“ In kaum einer Stadt wird so schnell geschimpft, gedrängelt und durchgezogen wie im Big Apple. Wer in der Rush Hour falsch steht oder beim Bestellen zu langsam ist, bekommt das unverblümt zu spüren. Höflichkeit? Wird hier durch Effizienz ersetzt. Kein Wunder, dass Umfragen regelmäßig New Yorks Charme in Frage stellen. Aber: Hinter dem gewöhnungsbedürftigen Umgangston steckt eine Stadt, die wachrüttelt. Ob Du durchs MoMA streifst, von der Aussichtsplattform des One Vanderbilt die Wolkenkratzer zählst oder in Williamsburg auf Streetart und Bagels triffst – New York pulsiert! Wie wäre es mit einem Sonnenaufgang auf der Brooklyn Bridge? Ohne Smalltalk, dafür mit Gänsehaut.
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Peking, China
Kulturschock inklusive
Zwischen Smog und Smartphones fühlst Du Dich in der Hauptstadt Chinas schnell wie ein Alien. Es ist voll, laut und alles so effizient gestaltet, dass für Höflichkeit leider keine Kapazität mehr übrig bleibt. Menschenmassen schieben sich durch Tempel und Einkaufszentren wie Daten durch ein überlastetes WLAN. Wer kein Mandarin spricht, bekommt statt Hilfe meist einen QR-Code – oder einfach gar nichts. Doch wenn Du Dich durch diesen Wahnsinn kämpfst, wartet Großartiges auf Dich: die Verbotene Stadt, der Himmelstempel, der Sommerpalast, Streetfood und edelster Tee. Peking ist einfach atemberaubend – falls Du noch Luft bekommst. Und auf der Großen Mauer bist Du wenigstens kurz mal allein – mit Aussicht und Selbstgesprächen.
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Mailand, Italien
Eleganz mit eingebautem Desinteresse
Mailand hat alles – außer Interesse an Dir. Wer hier nach dem Weg fragt, wird erstmal von oben bis unten gescannt: Schuhe mittelmäßig, Jacke von gestern, Haltung zu wenig en Vogue – sorry, keine Antwort. Freundlichkeit? Nur gegen Nachweis von Stilbewusstsein und Gucci-Kreditrahmen. In Restaurants sitzt man gern mal zehn Minuten am Tisch, bevor sich jemand herablässt, die Existenz des Gastes zur Kenntnis zu nehmen. Zugleich ist diese Stadt im Norden Italiens schrill und streng sowie wild im Detail und kühl im Auftritt. Wer sich nicht abschrecken lässt, entdeckt zwischen Fassaden aus Marmor und Metall eine fast schon absurde Schönheit.

Michaelas Tipp
Ein Negroni auf der Dachterrasse des „Ceresio 7“ – schmeckt wie Mailands Antwort auf soziale Kälte: Alkohol, Aussicht und Attitüde.
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Berlin, Deutschland
Berliner Schnauze statt Servicelächeln
„Wat willste?“ – so lautet die typische Begrüßung in Deutschlands angesagtester Metropole. Die Hauptstadt ist kein Ort für Smalltalk, sondern für klare Ansagen. Bedienungen wirken, als hätten sie gerade Besseres zu tun (haben sie meistens auch), und selbst die SpätikassiererInnen antworten auf ein freundliches „Hallo“ mit einem müden Kopfnicken. Na und? Dafür darf hier jedes Individuum sein wie er, sie oder es will – ohne Dresscode, ohne Filter, ohne aufgesetzte Nettigkeit. Wer sich auf das raue Klima einlässt, entdeckt hinter der Kratzbürstigkeit eine Stadt voller Freiräume, Wahnsinn und Witz.
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Johannesburg, Südafrika
Beobachten statt Lächeln
Wenn Du in Johannesburg aus dem Flieger steigst, spürst Du sofort: Vertrauen ist hier keine Währung, mit der locker um sich geworfen wird. Die Stimmung? Wachsam. Die Blicke? Prüfend. Kein Wunder bei der Kriminalitätsrate – Smalltalk mit Fremden fällt da eher in die Kategorie Risikosport. Und trotzdem: Die Stadt im Nordosten Südafrikas hat Tiefe. Im Apartheid Museum bekommst Du Gänsehaut ohne Klimaanlage. In Soweto kannst Du auf den Spuren Mandelas laufen und die Streetart-Szene zeigt, dass hinter all der Härte auch Kreativität lebt. Nur eben gut gesichert, oft hinter Mauern.
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Zürich, Schweiz
Schön, sauber, schweigsam
Zürich glänzt. Alles ist ordentlich, pünktlich, teuer – und die Atmosphäre so herzlich wie ein Banktresor. Wer hier auf ein spontanes Gespräch hofft, bekommt bestenfalls ein leicht genervtes Stirnrunzeln. Emotionalität kommt nur auf, wenn jemand beim Recyclen einen Fehler macht. Doch je länger Du bleibst, desto faszinierender wird diese Art von Kontrolle. Die legendäre Schweizer Perfektion hat etwas Beruhigendes, fast schon Meditatives an sich. Und plötzlich stehst Du am Uetliberg, schaust über den Zürichsee bis zu den Alpen und begreifst: Hier zählt nicht der Plausch, sondern der Panoramablick. Dazu ein Spaziergang durch die Altstadtgassen rund um die Schipfe, ein Besuch im Kunsthaus Zürich mit Werken von Giacometti bis Hodler und dann ein Sprung in den See – mitten in der Stadt, mitten ins glasklare Wasser.
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Delhi, Indien
Dauerfeuer für die Sinne
Ein Geräuschpegel wie auf einem Technofestival. In Indiens Hauptstadt Delhi erwartet Dich ein Dauerfeuer für die Sinne: Hupen, Hitze, Menschen, Gerüche – alles gleichzeitig, alles ungefiltert. Wer in einer der bevölkerungsreichsten Metropolregionen der Welt auf Freundlichkeit hofft, muss sie sich zwischen Verkehrschaos und Sprachbarrieren hart erarbeiten. Die Stimmung schwankt zwischen neugierig und genervt – manchmal innerhalb einer Rikschafahrt. Trotzdem: Delhi haut Dich um – wenn nicht aufgrund der schlechten Luftqualität, dann wegen des Anblicks des Roten Forts, des Lotustempels oder die Dimensionen der Moschee Jama Masjid. Dazu Streetfood an allen Ecken, das Dir entweder das Herz oder den Magen aufwühlt. Oder beides.

Michaelas Tipp
Lasse Dir Zeit – Delhi begegnet Dir aufs erste nicht mit offenen Armen, aber je mehr Du Dich einlässt, desto weiter dringst Du in die Faszination dieser Megastadt vor.
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Marrakesch, Marokko
Verhandeln oder verlieren
Freundlichkeit hat in Marrakesch ihren eigenen Preis – meistens steht er zu hoch auf dem Basar. Wer sich mit offenen Augen durch die Souks wagt, wird höflich, hartnäckig und hemmungslos umgarnt. „Special price for you“, „Come inside, just looking“ – einmal gezögert, schon gehört der Teppich quasi Dir. Doch hinter dem Marktschreigewitter versteckt sich eine Stadt voller Magie. Farben, Muster und Düfte. Marrakesch reizt alle Sinne, manchmal aber auch die Nerven. Wer lernt, Nein zu sagen (oder besser: La, shukran!), entdeckt die Schönheit im Chaos: verschlungene Gassen, die Stille im Jardin Majorelle und das goldene Licht über dem Djemaa el-Fna bei Sonnenuntergang. Und dann passiert es: Du handelst selbstbewusst den Preis runter – und wirst angelächelt. Ehrlich.