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Thymiamin (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • März 2016 • 1-3 Tage • Wandern und Wellness
Das muss nicht sein...
2,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht

Prolog Bei unserer Anreise funktionierte einer der beiden Aufzüge nicht (out of Order Schild) - zur Haupt-Check out Zeit ein großer Spaß bei einem 10 Etagen Hotel Wer in dieses Hotel reist, hat möglicherweise zuvor etwas recherchiert. Wir taten dies (haben aber nicht alles geglaubt) Und ja, was wir zu lesen fanden, können wir im wesentlichen bestätigen und haben nur wenig Neues beizutragen: das ungewöhnliche Serviceverständnis und die vernachlässigte Hotelsubstanz sind aber doch verlässliche Konstanten. Zum Service Uns schien es, als wenn überall dort wo Gäste sich Personal wünschen, dieses hier eher spärlich eingesetzt wird. Warten und Harren werden zu Kundentugenden. Ganz grob konnten wir das Personal in 2 Kategorien einordnen (vielleicht eine Hierarchie?): den eher direktiven Servicestil pflegen die einen, die anderen sind derart im Wuseln, dass ich oft dachte, ob ich etwas für Sie tun. Kann. Nicht weil sie mich missachteten, das obliegt den ersteren, sondern weil sie ständig rotierten und kaum für mich da sein konnten. Die ersten fallen durch prägnante Aussagen wie:" warten Sie!", "jetzt nicht!"' " da müssen Sie vorher reservieren!" und ähnliches auf. Wir buchten bspw. Kosmetikanwendungen vorab, die Termingestaltung dazu oblag dem Hotel. Es überschnitten sich 2 Termine um 5 Minuten, wofür wir uns eine saftige Belehrung einfingen (mag ich garnicht). Auf unsere Reklamation hin, dass wir die Termine nicht gemacht haben, wurde geantwortet, dass wir ja jemand anderen aus unserer Familie zur Anwendung hätten schicken können... Wer bezahlt hier eigentlich wen?Wer ist hier für wen da? Für beide Personalkategorien gilt, dass Grundformen der Höflichkeit sparsam eingesetzt werden: generell wird wohl erwartet, dass der Gast dem Personal ausweicht, sonst folgt nach der Kollision ein strafender Blick. "Bitte" und " Danke" hörten wir selten, "Guten Tag", " Gute Nacht" nicht öfter und "wie geht es Ihnen?", "was kann ich für Sie tun?", "sehr gerne" oder gar " hatten Sie einen schönen Tag?" hörten wir nie. Aus dem was wir hier vermissten, kann wohl leicht geschlossen werden, was wir dem Hotel bedeuten. Hier ist die Sorge um mein Wohlbefinden zumindest noch nicht mal eine Phrase. Nach einem ganz angenehmen Saunaaufenthalt bspw. näherten wir uns der Rezeption. Wer hier ein freundliches Lächeln, in Verbindung mit einer charmanten Nachfrage wie:" haben Sie die Sauna genossen? Was kann ich nun für Sie tun?" befürchtet, muss keine Angst haben, wir wurden mit einem forschen Blick auf unsere Handtücher empfangen, der zu einem großen Sack schwenkte und kurz mit:"da rein!" kommentiert wurde. Dann rasches Abwenden des Rezeptionisten und schon war es das. Die Bausubstanz Schon fast legendär. Das Hotel gehört wohl zu den hässlichsten Gebäuden, die ich gesehen habe. Bei unserer Anreise erschrak meine Tochter... Nun kann man den aktuellen Betreibern vielleicht keine Schuld an der Architektur geben, Sie tun aber eben auch nichts zur Verschönerung. Die Betonfassade ist inzwischen auch ziemlich verdreckt und das Umfeld nicht gestaltet. Warum nicht wenigstens ein Anstrich? (Bin kein Architekt, wie wäre es mit strahlend weiß, Fenster blau?) halt irgendwas! Geschmacklos fanden wir auch weite Teile des Interieurs. Störender empfanden wir noch, dass die Einrichtung aber im enormen Maße verschlissen, dreckig und ungepflegt ist. Fenster mistig, Teppiche und Gardinen fleckig, an vielen Möbeln erheblich Blessuren und ein häufiger übler Kanalgeruch, aus dem Handwaschbecken (hier heißt es morgens stark bleiben)' den Schwimmbadduschen und in einigen Saunabereichen. Servicestau! Im Außenbereich vom Frost zerstörte Bodenfliesen. Augenscheinlich schon länger und eben schon länger nicht getauscht. Alles nicht Neu, im Netz schon vielfach beschrieben, also eher Klassiker des Hotels Eher wenig bewertet wurde bisher die sogenannte Gastronomie Zum Frühstück hat sich der Gast an einer imaginären Linie am Counter aufzustellen. Gleich ob das Frühstückslokal leer oder voll ist. Wird die Linien überschritten, wird man zurückgerufen, muss gefühlte 10 Sekunden in Demut verharren und wird dann "platziert" (dämmert es da noch im Gedächtnis?). Es ist dann auch völlig ohne Belang, ob einem der angewiesene Tisch zusagt, wichtig ist nur, dass das Servicepersonal einen da möchte. Wie gesagt, gleich, ob das Restaurant leer oder voll ist. Dieser Vorgang wiederholt sich übrigens zu allenMahlzeiten. Das Frühstücksbüffet glänzt durch beispiellose Einfallslosigkeit und gefühlt ausschließlicher Verwendung von Fertigwaren. Große Mengen an zuvor abgepackter Wurst und Käse aus dem Großhandel, halbreifes Obst und wohl in Grossmengen eingekaufte Salate werden hier aufgereiht. Warum man keine frischen, vor allem regionalen Produkte anbietet bleibt ein Rätsel. Das Rührei wird aus diesem Industriefertigeigemisch hergestellt. Muss auch nicht sein. Gibt es eine Küche oder nur einen Speiseerwärmungsbereich? Der front side cooking Tisch ist so klein und auch nur mit einem Mitarbeiter besetzt, dass hier an einem Tag handgestoppte 7-11 Minuten Geduld bis zum Empfang des "Omeletts" aufzubringen waren. Der Bitterstoff wird zuvor en gros gefertigt und dann in Thermoskannen auf den Tisch gestellt. Hat mit Kaffee eigentlich garnichts zu tun. Wir aßen zum Mittag Kleinigkeiten im Saunabereich. Auch hier hat der Gast ausreichend Geduld aufzubringen, bis die eine Mitarbeiterin dann überhaupt erscheint (sie ist mit vielen anderen Aufgaben betraut) und versucht den Wünschen Herrin zu werden. Der Gast wartet wieder auf das Perosonal. Die Personalausstattung ist so dünn, dass viele allerlei zu tun haben, statt Wünsche der Gäste zu erfüllen. Nachdem wir zum Abendessen das uns schon bekannte Prozedere der Platzanweisung im leeren Restaurant erfahren haben, näherten wir uns dem Buffet. Oh weh. Ich zahle deutlich mehr als 100€ /Nacht und dann kein a la Card zum Abend??? Zur Effizienzsteigerung der Gastabfertigung Buffet für 22€, wenn ich mich recht erinnere. Dafür kann man sonst auch richtig essen. Das umfangreiche Vorspeisenangebot kennen wir schon, es ist der herzhafte Teil des Frühstücks. Großteils. Wer also am Morgen was versäumte hat nun eine 2. Chance. Oh weh. Dann 3 (sic!) Hauptgerichte, die in den Warmhaltegefässen vor sich hindämmerten: Dorsch (Dorsch, Mehl, Salz... Das war es wohl)' Schweinegulasch (die Stücken zäh wie Vorschulradiergummi in reichlich brauner Soße, die eben nur braun schmeckte) und Rippchen. Das wars. Im Jahr 2016 nix vegetarisches! das ist heute noch möglich? Dass es keine Pasta gab, muss bei der Art des Langzeitwarmhaltens über diesen Spiritusbrennern fast als Versuch der Qualitätssicherung gewertet werden. Wie Linguine diese Tortur überleben sollten wüsste ich nicht. Ein uns bekannter Küchenchef bezeichnete diese Warmhaltegefässe mal als Hochtemperaturkompostierer... Egal, wesentlicher als die eingeschränkte Auswahl erlebten wir die lieblose Zubereitung. Gewürze werden konsequent gemieden, abgeschmeckt wird deshalb vermutlich auch nicht. Das eigentlich gute Gemüse kam wohl direkt aus der tk-Verpackung in die Mikrowelle und dann ins Warmhaltegefäß. Keine Butter, kein Gewürz, nix was helfen könnte. Schade. Die Kartoffelklöße waren oben noch nicht gar, unten aber schon braun weil sie auf der heißen Spiritusflamme standen. Kostet das mal jemand bevor es raus geht? Zum Abschluss Käseplatte, offensichtlich schon länger luftgetrockneter Weichkäse in liebloser Auswahl. Dass der Käse schon längere Zeit der Luft ausgesetzt wurde führt zwar dazu, dass die Gelbtöne kräftiger werden, leider wird der Käse durch dieses Verfahren nicht besser. Immerhin essen die Gäste so weniger davon... Zum Abschluss an die Bar. Hätte eigentlich schön werden können. Gemütlich den Abend ausklingen lassen, ein paar Drinks, eine Plauderei mit dem Barkeeper (sympathischer und sehr bemühter Kerl) nur leider musste dieser gefühlt ganz Stralsund mit Getränken versorgen und hatte kaum Zeit für die Bargäste. Ja, der Personalschlüssel... Ein hoffentlich unbeabsichtigter Witz kommt auf, wenn man den Namen des Ortes dieser gastronomischen Maltretierung hinterfragt "Restaurant Vineta". Nun, das Schicksal von Vineta ist bekannt und der Grund dafür auch. Welch Parallelen. Was hat Spaß gemacht? Meiner Tochter gefielen die Wasserrutschen und das Wellenbad. Ich genoss Saunaaufgüsse, meine Frau die Kosmetik. Zusammengefasst möchten wir nicht auf dem Personal hacken, bei vielen haben wir in kurzen Augenblicken echtes Bemühen gespürt (Saunaaufgüsse, Barkeeper, Kosmetikerin). Bekanntlich stinkt der Fisch ja vom Kopf. Die Geschäftsführung entscheidet ja über die Erscheinung der Hotelanlage und sie entscheidet ja auch über das eingesetzte Personal. Meinen sie wirklich so Gäste verwöhnen zu können? Manchmal hatten wir eher den Eindruck, dass Gäste als anonyme Masse nur möglichst effizient" abgefrühstückt"werden sollen. Wir vermissten weit überwiegend eine Hotelkultur in der der Kunde mit seinen ganz individuellen Wünschen im Mittelpunkt steht - und das bei dem Preis! Ich habe an vielen Ecken die "Exceltabellen des Controllings" im Hintergrund gespürt (bin ich schnell genug aus dem Restaurant, habe ich genug Getränke geordert, habe ich genug Kosmetik gekauft?) nur leider nie den Manager der sich aufmerksam in einem Bereich in die Bedürfnisse seines Gastes hineinversetzt hat. Für den Preis also im Ganzen nix. Das können andere viel besser! Ich habe keinen Faible für diese Art des Umgangs mit mir und Freunde von uns, mit denen wir diese Erfahrungen bereden auch nicht. Epilog Bei unserer Abreise ging der Fahrstuhl immer noch nicht. Meines Wissens haben die großen Fahrstuhlfirmen 24h Bereitschaftsdienste. Die muss man nur eben rufen. Passt ins Bild...


Zimmer
  • Schlecht
  • Abgenutzter Zustand, schlecht gereinigt


    Restaurant & Bars
  • Schlecht
  • Sehr lieblose Auswahl, eher wie Grosskantine, keine Rafinesse


    Service
  • Schlecht
  • Zu wenig Personal, dass die Gäste eher durchschleuste, als sie zu verwöhnen


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlecht
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:1-3 Tage im März 2016
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Thymiamin
    Alter:41-45
    Bewertungen:3
    Kommentar des Hoteliers

    Sehr geehrte Gäste, zunächst möchten wir Ihnen rechtherzlich für Ihre umfangreiche Bewertung danken. Es freut uns, dass Ihrer Tochter sowohl das Wellenbad als auch unsere Wasserrutschen Spaß bereitet haben - auch, dass Sie unsere Aufgüsse in der Saunawelt und Ihre Frau unsere wohltuenden Kosmetikanwendungen genossen haben, erfreut uns. Desto bedauerlicher ist es, dass Ihnen der Besuch in unserem Hause in negativer Erinnerung bleibt. Wir bedauern sehr, dass es uns nicht gelungen ist, Sie über die Ostertage mit unserem Service zufrieden zu stellen. Sie werden es sicherlich bemerkt haben, dass wir zu Ostern nicht nur ausgebucht, sondern auch durch sehr viele Familien mit Kindern gut belegt waren. In diesen Zeiten laufen meine Mitarbeiter auf Hochtouren und „versuchen in jeder Situation“ die für uns wichtige Gastgebermentalität zu wahren und unseren Gästen einen individuellen Service zu bieten. Ich habe dafür höchsten Respekt, den auch sehr viele unserer Gäste in persönlichen Gesprächen bei mir kundgetan haben. Sicherlich wäre ein halb belegtes Haus für so manchen Gast schöner, da sich dann um so mehr um ihn gekümmert werden kann und das Restaurant, sowie die Anwendungen nicht so sehr nachgefragt wären. Aus diesem Grunde haben wir uns daher auch für die Buffetvariante an jedem Tag (übrigens mit täglich wechselndem Thema) entschieden, um den Gästeaufkommen mit einen schnellem Service gerecht zu werden. Zudem möchten wir einwenden, dass unsere Gäste, die keine Halbpension gebucht haben, gern weiterhin aus der Karte wählen können, die aber an einem Buffet-Abend in kleinerer Form vorgehalten wird. Schade ist es, dass wir nicht die Gelegenheit hatten, vor Ort in ein Gespräch zu kommen und Sie mit Ihrem sehr umfangreichen Beschreibungen auf diesem Portal die Leistung des gesamten Teams in Misskredit gebracht haben. Lassen Sie mich noch auf 2 sehr voreilige Rückschlüsse von Ihnen eingehen: 1. Der defekte Aufzug: Auch hier dürfte es Ihre Lebenserfahrung kennen, das Notdienste nicht immer das geeignete Ersatzteil zur Hand haben und Bestellungen ausgelöst werden müssen und 2. dass der Personalschlüssel mit Nichten einem Sparmodel zu Folge gewesen ist, sondern das in Mecklenburg Vorpommern die Grippewelle auf dem Höhepunkt war und wir mit Personalleihfirmen dagegen gesteuert haben. Sehr geehrte Gäste, selbstverständlich nehmen wir Ihre konstruktiven Hinweise und Ihre Ausführungen gerne auf, welche wir im nächsten Meeting auf die Tagesordnung setzen. Für etwaige unfreundliche Aussagen bzw. weniger emphatische Abwicklungen von Ihnen gewünschter Leistung möchten wir uns an dieser Stelle auf das Herzlichste bei Ihnen entschuldigen. Die Ihrerseits geschilderte Gesamtsituation spiegelt jedoch definitiv nicht den Servicegedanken unseres Hauses wider! Vielleicht geben Sie uns eine zweite Chance und ich würde mich freuen Sie zu einem gemeinsamen Abendessen einladen zu dürfen und über Ihren Aufenthalt zu reden. Gerne können Sie mich aber auch unter der Telefonnummer 03831 3773910 kontaktieren. Mit hanseatischen Grüßen – Dirk Höft - Direktor