Waldhotel Tannenhäuschen

*Unser spezielles Wellnesswochenende* ... Meine Frau und ich sind am Freitagmittag angereist. Schon beim Einchecken wurde uns mitgeteilt, dass es im Restaurant nur Buffet gäbe, da das Hotel ausgebucht sei. Außerdem erfuhren wir, dass der Innenpool nur mit Badebekleidung genutzt werden darf. In einem Wellnesshotel, in dem man sich normalerweise mit Handtuch und Bademantel bewegt, fanden wir das schon sehr merkwürdig. So etwas haben wir in keinem anderen Wellnesshotel erlebt. Nach dieser ersten Enttäuschung bekamen wir den Zimmerschlüssel – Zimmer 211. Rein in den quietschenden Aufzug, hoch in die zweite Etage. Schon auf dem Flur fiel auf: keine einzige Zimmertür ohne Beschädigungen. Unser Zimmer lag direkt neben dem Aufzug – ein ständiges Quietschen inklusive. Drinnen dann der nächste Schock: Zeitreise in die 70er. Das Bad – verkalkte Armaturen, grüne Ablagerungen, tröpfelndes Wasser „aus Gründen der Nachhaltigkeit“. An den Wänden beim WC undefinierbare Flecken, Staub überall. Auf dem Balkon dann die nächste Überraschung: direkter Ausblick auf die Küchenabluft. Der Geruch war dementsprechend. Auf dem Bett fanden wir zudem einen Zettel mit dem Hinweis, dass aus Gründen der Nachhaltigkeit auf tägliche Zimmerreinigung verzichtet wird. Ja – das haben wir deutlich gespürt. Wir fühlten uns maximal unwohl. Für unser erstes gemeinsames Wochenende ohne unseren Sohn – besonders enttäuschend. Wir versuchten, das Beste daraus zu machen, und sahen uns die Saunalandschaft an. Doch schon auf dem Weg dorthin die nächste Ernüchterung: Der Sportraum, auf den ich mich gefreut hatte, besteht aus genau zwei Geräten – einem Laufband und einem weiteren Trainingsgerät. Eine Mitarbeiterin sprach uns an und fragte, was wir hier machten. Nachdem wir erklärten, dass wir gerade erst angereist seien und uns die Räumlichkeiten ansehen wollten, wurden wir darauf hingewiesen, der Raum dürfe nur außerhalb der Kurszeiten genutzt werden. Auf Nachfrage, wann die Kurse stattfinden, kam nur: „Das wird täglich neu entschieden.“ Außerdem erfuhren wir, dass man Handtücher nur zweimal am Tag wechseln kann – ebenfalls „aus Gründen der Nachhaltigkeit“. Wieder zurück zum Empfang – dort herrschte so viel Andrang, dass wir gar nicht durchkamen. Also fuhren wir zunächst los, um Badebekleidung zu kaufen, haben aber nach mehreren Baustellen den Versuch abgebrochen und sind wieder zurück ins Hotel. An der Rezeption war nun nur noch eine Auszubildende, die sich wirklich bemüht hat. Wir baten um ein anderes Zimmer. Nach langem Suchen sagte sie, alle Zimmer seien ausgebucht. Als ich ihr die Mängel schilderte, bot sie an, das Zimmer selbst zu reinigen – was ich höflich ablehnte, da dies sicher nicht ihre Aufgabe ist. Sie wollte den Hoteldirektor kontaktieren. Als kleine Geste erhielten wir zwei Gutscheine für ein Glas Sekt. Währenddessen gingen wir zurück ins Zimmer, um unsere Sachen zu holen – wir beschlossen, definitiv nicht zu bleiben. Die Nachbarin war durch die Wände so laut zu hören, als stünde sie neben uns, und eine Wand fing auch noch an zu gluckern. Das gesamte Hotel wirkt wie aus der Zeit gefallen und dringend renovierungsbedürftig. Von vier Sternen kann hier keine Rede sein. Zurück an der Rezeption teilte uns die Azubine (die wirklich ihr Bestes gab) mit, dass kein anderes Zimmer frei sei, wir aber bei der Abreise eine Preisreduzierung erhalten könnten. Wir lehnten ab und entschieden uns, sofort auszuchecken. Wenigstens bekamen wir den kompletten Preis zurück. Fazit: Danke, aber nein danke. Wir kommen ganz sicher nicht wieder.

Sehr aus der Zeit gefallen.

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