Da meine Familie ihre Wurzeln im Fichtelgebirge hat, verbrachten meine Lebensgefährtin und ich in den vergangenen Jahren jeweils ein paar Tage im Sommer im Hotel Schönblick. Wir kamen dort mit ca. 10 bis 14 Personen zu einem Familientreffen zusammen. Zum Zustand des Hotels wurde hier ja bereits einiges geschrieben. Es handelt sich um ein relativ großes Gebäude, welches teils mit hübschen Details aufwartet (Eulenstube, hübscher Garten). Diese Blickfänger können jedoch nicht über den Renovierungsstau hinwegtäuschen. Die Zimmer sind auf dem Stand der späten 60er/frühen 70er aber im wesentlichen sauber. Lediglich die angeschimmelten Silikonfugen in der Dusche sind in puncto Sauberkeit zu kritisieren. Die Standardzimmer sind recht klein und teils mit einer separaten Toilette auf der man sich kaum drehen und wenden kann ausgestattet. Die Romantik-Zimmer sind zwar relativ groß, haben aber mit Romantik wenig zu tun. Am empfehlenswertesten sind sicher die kleinen Appartementhäuser, die ca. in den 90ern gebaut wurden. Der Grund weshalb meine Bewertung eher schlecht ausfällt liegt in einigen Vorkomnissen, die bei mir immer den Eindruck erweckt haben relativ unerwünscht zu sein. Im Schönblick ist man gern gesehen, wenn man keine Fragen stellt, keine Sonderwünsche hat und keine Kritik äußert. Hier möchte ich nur den heftigsten Vorfall schildern: Wie bereits erwähnt kamen wir bereits seit mehreren Jahren mit der Familie in das Hotel Schönblick. Wir haben immer mehrgängig á la Carte gespeist und kräftig Bier und Wein konsumiert. Besonders gerne haben wir abends in der familiären Atmosphäre der Eulenstube gegessen. Das Essen hat uns immer sehr zugesagt auch wenn die Karte sich in den letzten Jahren nicht geändert hat. In diesem Jahr wurde uns am ersten Abend dann leider mitgeteilt, dass man in der Eulenstube nur noch speisen dürfe wenn man ein Menü ordert. Bei unserem ersten Frühstück stellten wir fest, dass das Frühstücksbuffet im Vergleich zu den Vorjahren erheblich geschrumpft war - kein Rührei, keine Obst und Gemüse, kein Frühstücksspeck mehr. Meine Lebensgefährtin fragte die (erwachsene) Tochter des Hauses ca. 2 bis 3 mal nach diversen Kleinigkeiten (Frühstücksei, Gurke, etc.). Plötzlich kam die Chefin des Hauses wie von der Tarantel gestochen in den Frühstücksraum und rief meine Lebensgefährtin im schönsten Kasernenton zu sich: "Frau XXX, kommen Sie mal mit." Meine Lebensgefährtin ging völlig perplex mit ihr in den Vorraum und mußte dort (im Beisein anderer Gäste) eine Standpauke erster Güte über sich ergehen lassen. Sie sei eine Tyrannin und das ganze Personal habe vor ihr Angst. Auf Nachfrage was denn los sei wurde ihr gesagt, dass sie die Tochter angegriffen habe weil das Frühstücksbüffet geschrumpft sei. Das sei aber ein neues Konzept. (Anmerkung: Weniger Leistung für gleiches Geld?!) Meine Lebensgefährtin wollte dies mit der Tochter direkt klären und bat sie ebenfalls in das Gespräch. Meine Lebensgefährtin fragte die Tochter ob sie nicht freundlich gefragt hätte. Doch der Tochter war dies "zu blöd", sie habe "keine Zeit". Im Anschluß an diesen Eklat wurden wir (auch ich) konsequent geschnitten (beispielsweise bediente die Chefin uns demonstrativ nicht mehr während andere Familienmitglieder besonders höflich behandelt wurden). Egal wie es zu dieser Situation gekommen sein mag (wir rätseln bis heute darüber) ein solches Verhalten ist in einem einigermaßen professionellen Dienstleistungsbetrieb ein no-go. Wir werden definitiv nicht mehr in das Schönblick zurück kehren.

Zimmer

Eher schlecht