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Thomas (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • April 2010 • 1 Woche • Strand
Hell gut, dunkel naja
4,5 / 6

Allgemein

In der letzten Woche der Vorsaison sollte man davon ausgehen können, dass schon alles auf den rasanten Anstieg der Besucherzahlen vorbereitet ist. Dem war leider nicht so. Nach wie vor sind mindestens ein Viertel der Lampen entlang der Wege außer Betrieb, teilweise sind auch die Scheiben defekt und die aufgesetzten Kugeln lose. Das gleiche gilt für die sonstige Boden- und Deckenbeleuchtung im allgemeinen Bereich, ebenso wie für die Eingangsbeleuchtung zu den einzelnen Zimmern. Steine auf den Wegen weisen in den Kurven vielfach starke Abnutzungsspuren auf, in den Treppenstufen sind sie teilweise locker und wurden auch nicht auf direkten Hinweis an der Rezeption befestigt. Das ist geauso ein Sicherheitsrisiko wie eine fehlende Geländerquerstange in unmittelbarer Nähe des Pools. Mal ganz abgesehen davon, dass die regulären Zwischenräume der Zäune durchaus groß genug sind, dass kleine Kinder dort hindurchstolpern und einen 15 Meter tiefen Abhang herabstürzen können. EIn definitiver baulicher Mangel ist die Gestaltung der Nasszelle. Denn eine offene Dusche bedeutet automatisch Wasser auf den davor befindlichen Fliesen. Und wenn es da keinen Abfluss gibt, ist die tägliche Überschwemmung vorprogrammiert. Aber dennoch ist der bauliche Zustand als gut zu bezeichnen, man darf halt keinen mitteleuropäischen oder gar deutschen Standard verlangen. Sicher tragen auch die klimatischen Verhältnisse mit einem nahezu permanenten Wind dazu bei, dass man alles in allem nicht immer den Eindruck hat, dieses Haus wäre erst im Spätherbst letzten Jahres eröffnet worden. Dazu trägt auch bei, dass man überall in der nächsten Umgebung noch Bauabfälle findet und dass der Tennisplatz mit seinen angegliederten Bebäuden noch im Aufbau ist.


Zimmer
  • Gut
  • Die Zimmer sind zweckmäßig ausgestattet, im Falle eines Falles lassen sich die Doppelbetten leicht auseinanderschieben. Die Minibar ist nicht groß, sie enthält ohnehin nur Wasser. Man kommt also gar nicht in die Verlegenheit, bei der Abrechnung erklären zu müssen, dass man "never ever" etwas daraus konsumiert hätte. Positiv überrascht war ich vom mittelgroßen Flachbildfernseher und den deutschsprachigen Programmen. Aber durch irgendetwas muss der 4-Sterne-Status ja gerechtfertigt werden.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Bei unserem Aufenthalt gab es leider nur einmal Essen an der Strandbar. Es war identisch zu dem in der Poolbar und gleichzeitig Bestandteil des Angebots im Buffetrestaurant. Sowohl morgens als auch mittags und abends variierte das Angebot zu dem des Vortages im übrigen um maximal fünf Prozent. Dass es an den beiden letzten Tagen keinen Honig mehr zum Frühstück war, wurde allseits bedauert, ändern konnte daran niemand etwas. Ob das alles noch Auswirkungen des gerade beendeten europäischen Flugverbots waren, kann ich nicht ausschließen. Ansonsten wäre das wie schon der oben erwähnte Umgang mit Hinweisen auf auszuführende Reparaturen ein Mangel der Führungsebene. Ganz allgemein domierte die Zahl drei. Drei Eissorten, drei Pizzen, drei Fruchtangebote, drei sonstige Nachtische, die Liste ließe sich endlos fortführen. Wer also keinen Gewöhnungseffekt aufkommen lassen möchte, sollte nicht den Fehler machen, an seinem ersten Abend von allem etwas zu probieren. Probieren ist auch das Stichwort für die includierten Getränke. Denn da erreichte nur Saft, Kaffee und Bier genießbaren Standard, Wein wollten nicht mal ausgesprochene Trockenliebhaber zu sich nehmen. Und auch die Cola hatte offensichtlich ihr eigenes, landestypisches Rezept. Landestypisch waren auch wenigstens ein oder zwei Angebote für Mittag- bzw. Abendessen. Das schließt dann prinzipiell immer Fisch und Reis mit ein und schmeckte mal mehr, mal weniger. Niemand braucht übrigens Angst zu haben, allein essen zu müssen, zumindest wenn man dies im Außenbereich des Restaurants tut. Morgens kommen eine Anzahl von Vögeln und picken die herunterfallenden Brötchenkrümel auf, abends kommt eine Katze mit ihren fünf Jungen und bittet lautstark um ihren Anteil. Wer das als störend empfindet, sollte meiner Meinung nach im Innenbereich essen, da trauen sich die Tiere nur sehr selten hinein. Will man seine Ausgaben im Blick behalten, ist es wie üblich in solchen Anlagen mit mehrmals am Tag wechselndem Personal schierig, die Trinkgeldfrage scher zu beantworten. Da ist es umso besser, dass es die Möglichkeit gibt, bei der Abreise einen Betrag an der Rezeption zu hinterlassen, der dann unter dem gesamten Servicepersonal aufgeteilt wird. Denn verdient hat sein Trinkgeld eigentlich jeder, mit dem wir zu tun hatten. Sei es die wechselnde Barcrew, die unseren Standarddrink ab dem dritten Tag ungefragt in der richtigen Zusammensetzung hinbekam, das Restaurantpersonal, dem keine noch so abstruse Forderung von Gästen - wie bspw. das Schließen einer Durchgangstür auf die Terrasse (was für alle anderen Gäste und das Personal selber Umwege bedeutete) - fremd waren oder auch die Zimmermädchen, die wohl jede so ihre eigene Art haben, einen Beweis für ihre Anwesenheit zu hinterlassen.


    Service
  • Gut
  • Damit sind wir beim nächsten Problem. Bogenschießen wird dreimal wöchetlich angeboten - mit einem Bogen auf eine Scheibe. Das führt natürlich zu langen Wartezeiten bei entsprechender Teilnehmerzahl. Ähnlich spartanisch sieht es bspw. beim Tischtennis aus, wo es gerade mal zwei Schläger gibt, bei denen sich langsam aber sicher der Belag löst. Und dass beim Darts auch mal mit zwei Pfeilen geworfen wird, weil der dritte kaputt war und es keinen Ersatz gab, ist auch ein Armutszeugnis. Um so bewundernswerter, wie das Personal mit diesen Gegebenheiten umgeht. Stets freundlich, zuvorkommend und nett habt es immer ein offenes Ohr. Schade nur, dass selbst mein bestes Schulenglisch nicht immer dazu ausreichte, eine Kommunikation herzustellen. Das sollte Standard in einem Hotel mit internationaler Kundschaft sein, insbesondere, weil rund 20% der Touristen aus dem englischsprachigen Raum sind. Aber keine Angst, die von uns näherliegenden Inseln bekannten Ausfallerscheinungen dieser Landsleute sind nicht zu befürchten. Was auch daran liegen kann, dass man als AI-Gast seine Cocktails am besten immer "con mucho alcohol" bestellt, um wenigstens einen Anflug von Wirkung - und Geschmack abseits von Fruchtsaft - zu erzielen. Was die Sprachkenntnisse betrifft, ist man aber "auf einem guten Weg". An der Rezeption war immer jemand greifbar, mit dem man sich ggf. sogar auf deutsch unterhalten konnte, der Chef der Animateure, ein Belgier, spricht ebenfalls deutsch. Und auch seine Leute lernen täglich ein paar Brocken mehr dazu, ebenso wie das Barpersonal. Und noch ein Lob auf die Animateure. Wie die es schaffen, neben ihrer täglichen Bespaßungsarbeit noch verschiedenste Bühnenschows (mit Musik und Gesang vom Band) bis hin so einem Mini-Musical "Grease" hinbekommen, verdient höchste Bewunderung.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Was soll man zur Lage sagen? Es ist halt eine Insel mit zentral gelegenem Flughafen, das Hotel ist ca. 10 Minuten mit dem Auto entfernt. Kurz nach dem Abzweig zum Flughafen auf dem Weg in die Stadt Sal Rei gibt es übrigens eine Disko, die für unternehmungslustige Touristen eine Art Geheimtipp darstellen soll. Besucht haben wir sie nicht. Der Strand ist das, was man unberührt nennt. Was ein wenig fehlt, ist die regelmäßige Säuberung der Sandflächen. Insbesondere wenn man bedenkt, dass es an der Strandbar genauso wie an der Pool-Bar nur Plastikbecher gibt und der vorherrschende Wind nur wenig Möglickkeiten lässt, leere Becher im Bereich der Liegen so zu lagern, dass sie nicht wegfliegen und in der Umgebung verteilen. Ziemlich bombastisch sind die Sonnenuntergänge, die sollte man sich an keinem Abend entgehen lassen. Auch die Grünanlagen sind gepflegt und farbenprächtig, sie bilden bei Tageslicht ein sehr schönes Ambiente. Das Wasser ist klar, die Wellen laden zum Brandungsplanschen und Kitesurfen ein. Derartiges Equipment sollte man sich aber selber mitbringen, vorrätig sind so gut wie keine Sportgeräte.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Neben den schon oben erwähnten Unzulänglichkeiten bei der Bereitstellung des Sportprogramms und den lobenden Erwähnungen zum Personal desselben und des Unterhaltungsprogramms, kann man zu den drei Pools sagen, dass diese in einem gepflegten Zustand waren. Sonnenschirme und Liegestühle waren in ausreichendem Maße vorhanden, wenn das Hotel richtig voll ist, könnte es aber eng werden. Die Duschen bieten auch im Außenbereich Kalt- und Warmwasser und sind nicht nur zu empfehlen, bevor man ins Wasser geht, sondern auch wenn man wieder rauskommt. Denn gespeist werden die Pools mit Salzwasser. Ob Badelatschen oder Sonnenöl, Kekse oder den landestypischen "Grog", Postkarten und Souveniers, Schmuck und Bekleidung - alles bekommt man vor Ort innerhalb der Anlage. Und wem das Informationsangebot von ZDF und den österreichischen Versionen von SAT 1 und PRO7 nicht reicht, kann sich auch einen Internetzugang freischalten lassen - 30 Minuten für 7, 60 Minuten für 12 Euro. Aber wer will das schon.


    Preis-Leistung
  • Eher gut

  • Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im April 2010
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Thomas
    Alter:41-45
    Bewertungen:1