Valamar Tamaris Hotel

Baulich eine ganz tolle Ferienanlage, die jetzt zur valamar-Gruppe gehört. Vom 70er-Jahre-Muff ist nichts mehr geblieben, die Renovierung ist 100prozentig gelungen. Schöner Garten, herrliche Badeplateaus, super Pools. Inzwischen hat die Ferienanlage 4 Sterne, welche sie absolut verdient hat. Und jetzt ein paar der Schönheitsfehler: Die Anlage wird als CLUB geführt. Das hat Vorteile (z. B. breites, großenteils kostenloses Sportangebot), aber auch Nachteile, z. B. Dauerbeschallung von morgens 9. 00 Uhr bis etwa 24. 00 Uhr. So etwas sollte man also mögen. Gut zu wissen: Zusammen mit den Nebengebäuden hat die Ferienanlage rund 1. 000 Betten (Pfingsten 2009 allesamt belegt). Man sollte sich also im klaren sein: Hier ist was los! Während der Himmelfahrts- und Pfingsttage 2009 war zudem die MTV SPRING JAM in der Nachbarschaft zu Gast (ebenfalls valamar-Ferienanlagen). Das bedeutete ein gewisses LLoret-de- Mar-Ambiente: wummernde Bässe zur Mittagszeit von der Show-Bühne der benachbarten Apartmentanlage, hin und wieder volltrunkene Polonaisen auf den schönen Spazierwegen, nerviges Jet-Ski-Gedröhne in der Meeresbucht. Wer Ruhe sucht, ist im valamar-Club Tamaris nicht unbedingt am richtigen Platz. Die Marke "valamar" und damit das Hotel Tamaris werden von einer Hotelgruppe geführt, die mehrheitlich in österreichischem Besitz ist. Man legt großen Wert auf eine professionelle Vermarktung über das Internet: Die Website ist informativ und einladend. Es lohnt sich auf alle Fälle, Preisvergleiche mit Veranstaltern anzustellen.

Man kann nur eins sagen: Absolutes Vier-Sterne-Niveau. Die Ferienanlage wirkt fast überall frisch renoviert. Besonders hervorzuheben sind die komfortablen Betten (Aloe-Vera Matratzen, 100 cm x 200 cm) und die gut funktionierende Klimaanlage. Zwei Mankos: Die Gebäudesubstanz ist eben 70er-Jahre und damit sehr hellhörig. Man muss es also aushalten können, die Toiletten-Geräusche seines Nachbarn im O-Ton zu erleben. Die Zimmer haben zudem alle Fliesenboden, so dass der Trittschall sehr ausgeprägt ist. Nachts um halb zwei kann das schon mal nerven. Die Zimmertüren sind schwere Qualität (gut) und haben keine Außenklinken (schlecht). Folge: Die Tür muss immer ins Schloss geknallt werden. Das trägt ebenfalls zum erhöhten Geräuschpegel bei.

Hier können wir die rundum positiven Bewertungen der Vorbeurteilungen nicht vollständig teilen. Zu den positiven Faktoren ist schon viel gesagt, deshalb hier ein paar der Schattenseiten: Obwohl die Buffets sehr umfangreich sind, gibt es kaum Abwechslung. Man spürt, dass das Küchenmanagement unter der Kuratel des Controllers steht: Preiswerte Produkte (Weisskraut, , Schweinebauch, Rinderbrühe) wurden in unserer Urlaubswoche jeden Mittag und jeden Abend aufgetafelt, höherwertige hingegen nur selten (einmal Lammkoteletts, zweimal Seebarsch). Thema Fisch: Abends und mittags gab es immer wieder Sardinen und Makrele, hochwertigere Sorten hingegen waren Mangelware. Am Fisch-Abend wurden zusätzlich Muscheln aufgetragen, und hin und wieder gab es Calamares, ach ja, und einmal Lachs - das wars. Dutzende Restaurants in der Umgebung vermögen es, ein deutlich variantenreicheres Angebot auf die Beine zu stellen. Selbst zu den Themen-Abenden (italienisch, istrianisch, Fisch) gab es eigentlich das gleiche wie immer. Die Desserts bestehen aus frischem Obst (sehr gut), Eis und - wieder immer gleichen - Convenience-Desserts der ganz süßen Sorte. Wieder einmal gilt: bitte ein bisschen mehr Kreativität. So schwierig kann es doch nicht sein, beispielsweise ein Tiramisu herzustellen und anzubieten (gibt es zur Not auch vorgefertigt als Convenience). Immerhin ist ein Käse-Buffet im Angebot - aber auch hier wurden - es überrascht jetzt nicht wirklich - 14 Mal die gleichen vier Sorten dargereicht. Zu den Mahlzeiten sind die Getränke inklusive. Bei Bier und Kaltgetränken kann man dabei nicht viel falsch machen, die beiden Tischweine (rot/weiß) sind hingegen einfachste Sorte. Die kann man eigentlich ganz weglassen und dafür die - durchaus attraktive - Weinkarte auf der Preisseite etwas nach unten erweitern. Genug mit dem Gemecker: Unbedingt positiv ist das Frühstücksbuffet zu erwähnen, das zu den besten gehört, das wir am Mittelmeer gegessen haben. Viel besser als in Spanien oder Griechenland.

Das Bedienungspersonal ist großenteils flott und freundlich, an der Rezeption allerdings manchmal etwas spröde. Mit Infos zur SPRING JAM wollte man beispielsweise nicht so richtig heraus (offenbar hatte es hier schon ein paar Reklamationen gegeben). Ein ausdrückliches Lob verdient sich das valamar-eigene Animations-Team, das offenbar bestens geführt ist und sich wirklich hervorragend engagierte (wir haben schon deutlich schlechtere Erfahrungen gemacht, beispielsweise bei TUI auf den Kanaren).

Ist schon in den Vorbeurteilungen zurecht positiv herausgehoben worden. Man sollte freilich beachten, dass keine Anbindung an einen Ort besteht. Ein PKW ist also unbedingt zu empfehlen. Ausflüge in die benachbarten Orte Porec und Vrsar sowie ins Hinterland lohnen sich.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Hervorgehoben sei der erstklassige Kinderclub. Wer eine gute Betreuung für seine Kinder im Alter von 4 bis 10 sucht, ist im valamar Club Tamaris an der richtigen Adresse. Tolle Räumlichkeiten, ein wirklich guter Spielplatz (im Schatten !!! - großer Dank an die Architekten), umfangreiche Zeiten (Sonntag bis Freitag von 10. 00 - 12. 00 Uhr, 14. 00 - 18. 00 Uhr). Unsere Tochter war hier von der ersten bis zur letzten Minute - und mittags am Pool. Dazu jeden Abend eine Mini-Disco von 20. 30 Uhr bis 21. 00 Uhr mit guter Teilnahmequote - allein hier könnte das Animationsteam einmal bei TUI in die Ausbildung gehen, denn die Disco ist dort tatsächlich witziger und vielseitiger. Noch erwähnenswert: Abends ab 21. 00 Uhr ist Live-Musik angesagt. Wir haben binnen einer Woche immerhin drei unterschiedliche Cover-Bands kennen gelernt - zwei waren sehr gut, eine Weltklasse. Großes Lob an die Entertainment-Manager.