- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
vorweg: das hotel ist nicht übel. es gibt jede erdenkliche einrichtung in sachen wellness, sport und spa und auch die angebotenen pakete können sich theoretisch sehen lassen. nun das allgemeine "aber": der teufel liegt wie so oft im detail, dazu später etwas mehr. zusammenfassend kann folgendes gesagt werden: ein recht gutes haus mit haken und ösen. diese sind aber so ausgeprägt, daß der gute gesamteindruck an vielen stellen flöten geht und man das gefühl bekommt, daß alles irgendwie nicht stimmig ist. die 4-sterne-preise für die zimmer (immerhin um die 110 euro ohne spa-nutzung) sind schlichtweg nicht angemessen. dazu müßte der service nicht nur freundlich, sondern auch kompetent sein, das frühstück müßte vom angebot deutlich verbessert werden und vor allem die glastüren in den toiletten gehören ausgewechselt. insgesamt merkt man dem haus leider an, daß es (soweit ich erfahren habe) ein eigenbetrieb der stadt bludenz ist. ein privater betreiber hätte auf die auch schon früher genannten kritikpunkte längst reagiert. sollten wir hier und anderswo lesen, daß die genannten kritikpunkte abgestellt wurden, kommen wir sehr gern wieder, denn dann ist das haus seinen preis wert. und bis dahin fahren wir woanders hin.
das zimmer war gut ausgestattet mit kleinem sessel, einer fensterbank zum sitzen, tisch, fernseher (für wen das wichtig ist: premiere/sky allerdings nur auf einem kanal; andere nutzer hatten da offenbar mehr) garderobe und natürlich einem bett. insgesamt ist das haus recht hellhörig, aber das ist erträglich. positiv zu erwähnen ist die sehr flotte wlan-anbindung, die man kostenlos nutzen kann. im treppenhaus stehen zudem pc zur freien internetnutzung bereit. dieses angebot verdient ein großes kompliment. haken an der sache sind zum einen die ausstattungsqualität und zum anderen die konstruktion des zimmers. die ausstattung ist (wie fast alles in diesem hotel) von ikea. wer den stil mag, hat es zwar hübsch, aber eben auch wacklig. die stehlampe in unserem zimmer beispielsweise war entweder von vorgängern zerlegt worden oder nicht richtig montiert. sie schwankte jedenfalls wie eine fahne im wind. das bett besteht aus einem gestell mit aufgelegten matratzen, die seitlich keinerlei halt haben und deshalb ständig auseinandergleiten. eine breite besucherritze ist die folge. die matratzen selbst waren okay. nun eine warnung: wer im val blu logiert, erfährt möglicherweise dinge von seinem partner oder begleiter, die er nie wissen wollte... die türen in dusche und toilette sind aus glas und haben breite spalten. fingerdicke löcher in den scheiben ersetzen den türknauf. diese türen lassen wirklich jeden ton ins zimmer und nicht nur den ton... wer zartbesaitet oder frischverliebt ist, sollte dieses haus allein aus diesem grunde meiden. meine private meinung: der verantwortliche architekt gehört verprügelt für solch einen dämlichen entwurf. ohne dieses manko hätte man die zimmer mit gut oder sehr gut bewerten können. aber diese glastüren machen leider alles gute zunichte, weil die zimmer eigentlich unbenutzbar.
auch hier ist der eindruck zwiespältig. es gibt zwar ein "restaurant" in der lobby, aber das angebot ist eher dürftig. gekocht wird im selbstbedienungs-bistro des schwimmbadbereiches. dort erhält man vorwiegend friteusenkost oder salat von einem (in sachen auswahl) eher mageren buffet. dafür sind die preise allerdings sehr moderat. als snack zwischendurch kann man das angebot durchaus mal nutzen. sehr ärgerlich ist allerdings, daß die mitarbeiter des bistros nicht von selbst auf den gedanken kommen, daß man im regelfalle nach empfang der bestellten snacks erstmal bezahlen möchte. die kollegin an der kasse nimmt die bestellung auf, händigt sie aus und verschwindet dann erstmal im küchenbereich, um nach etwa 5 minuten an der kasse aufzutauchen. wenn derweil im küchenbereich drei leute unbeschäftigt zugange sind, frage ich mich, wer die organisation gemacht hat. zurück zum lobby-"restaurant". das 6-gänge-silvester-gala-menü (mit 59€ pro nase nicht unbedingt ein schnäppchen) hat bewiesen, daß man dort kochen KANN. warum man es dann nicht konsequenterweise auch immer TUT, bleibt rätselhaft. die qualität der speisen hatte von ausgezeichnet bis schlimm die ganze bandbreite. beispiele: während das entrecote hervorragend schmeckte (wenn auch leider teilweise durchgegart, aber das sei wegen der menge verziehen) und die sauce hollandaise eine echte meisterleistung war, erwies sich das vorhergehende fischragout als trauriges gerühre aus fertigfisch, tintenfisch-gummi-ringen und irgendwelchem tomatenkleister. die voll zurückgegebenen teller im gesamten bereich sprachen bände. geradezu erbärmlich ist das frühstücksangebot im val blu. das kann jede durchschnittliche betriebskantine besser und die auswahl am buffet spottete wirklich jeder beschreibung. rührei? spiegelei? kuchen? verschiedene brotsorten? würstchen gar? salami? schinken? fehlanzeige. nado. njente. nitschewo. nichts. den kaffee bekommt man nur aus einem automaten und so schmeckt er auch. es mag vielleicht übertrieben klingen, entspricht aber voll der wahrheit: während des gesamten aufenthaltes gab es jeden morgen dieselben drei billigen sorten wurst (gepreßten kochschinken, lyoner und irgendetwas anderes undefinierbares). und das täglich. einzig das passable käseangebot konnte etwas trösten. aber auch hier war abwechslung fehlanzeige, es gab immer dasselbe. als wäre das nicht genug, muß man sich die roh bereitliegenden eier selbst kochen. wäre ja kein problem, wenn man wüßte, wie lange so ein ei in dem wasserbad bleiben muß, damit es weich, mittel oder hart ist. am 4. tag hatten wir es heraus: mittelhart sind sie nach ca. 8 minuten. darauf muß erstmal einer kommen... wer übrigens etwas ungeschickt ist, sollte auf die eier verzichten: man verbrennt sich schnell die hände beim entnehmen aus der metallhalterung... gelegentlich empfiehlt es sich auch, dem abräumenden personal mitzuteilen, was gerade wieder alle ist. von allein bemerken die drei damen das nicht immer, denn beim abräumen werden eierbecher und teller einzeln weggebracht, was zu ständiger bewegung führt... summa summarum also (gerade wegen des traurigen frühstücks die schlechte bewertung) ist das val blu außerstande, dem anspruch eines 4-sterne-hauses auch in sachen gastronomie gerecht zu werden. ich habe bisher in jeder pension besser gefrühstückt und in einem hotel etwas derartig trauriges noch nie erlebt.
den service zu bewerten ist eigentlich am schwierigsten. die mitarbeiter an der rezeption sind sehr freundlich, geben sich mühe zu helfen und können doch kaum etwas bewirken außer dem freundlichen eindruck. wer detailinformationen zu irgendetwas außerhalb des hotels benötigt, erntet kaum mehr als ein hilfloses lächeln und herumeiern. ein haus, das massiv mit skipauschalen wirbt, sollte wissen, in welchem der umliegenden gebiete der schnee am besten ist, wie man dort hinkommt (siehe lage und umgebung), für wen die pisten geeignet sind, welche skischule empfehlenswert ist, wo man gutes material mieten kann usw. solche infos bekommt man aber trotz eines vollmundig angepriesenen "Ski-Infopakets mit den besten Ski- und Schneetipps in der Alpenregion Bludenz" überhaupt nicht. es gibt pistenpläne und die prospekte des tourismusverbandes. das wars dann auch schon. das thema zimmerreinigung ist hier schon moniert worden und wir können dies bestätigen. während unseres einwöchigen aufenthaltes ist z.b. die toilette nicht einmal feucht gewischt worden (ein wasserfleck auf dem boden war der indikator...), die scheiben im sanitärbereich hatten schon länger keine reinigung erfahren, leere flaschen blieben stehen und wenn man pech hat, kommt der zimmerservice gar nicht. ein tip (den man eigentlich von der rezeption erhalten müßte): wer das zimmer gemacht haben will, muß das grüne schild anhängen. das ist zwar eher unüblich, aber nun weiß man es ja.
die anlage liegt am stadtrand von bludenz in akzeptabler umgebung und ist sehr gut mit dem auto erreichbar. aber eben wirklich nur mit dem auto. und genau hier liegt für skiurlauber das problem: wer parkplatzsuche am lift nicht mag, ungern verschneite serpentinen fährt oder apres ski genießen möchte, ist im val blu gekniffen, denn es gibt keinen skibus in der nähe. der urlauber muß mit dem stadtbus (haltestelle vorm hotel) zum bahnhof und dort in einen skibus umsteigen. bei kälte ist das kein spaß und vor allem dauert es ewig lange. hinzu kommt, daß im hotel nichts konkretes über verbindungen, fahr- und wartezeiten oder derlei zu erfahren ist. deshalb nützen all die skipauschalen wenig, für uns war das ein großes defizit. wenn das hotel den 4 sternen gerecht werden möchte, die es sich sowohl in selbstdarstellung als auch im preis anheftet, sollte hier abhilfe geschaffen werden. die gäste wären sicher bereit, gegen einen gewissen obolus ein shuttle zu nutzen, wenn es denn eines gäbe.
Beliebte Aktivitäten
- Sport
hier gibts nichts zu meckern: das angebot ist gigantisch. ein großes schwimmbad, sportplatz, stadion, große saunalandschaft (leider auch ziemlich voll...), solarium, ein fitneßbereich (der im gegensatz zu vielen anderen hotels diesen namen auch wirklich verdient!), cageball, kletterwand und sicher noch etliches mehr lassen den sportfreak glücklich werden. ein tip: die massage ist eine wohltat und die freundliche dame dort versteht ihr handwerk ausgezeichnet. aber: rechtzeitig vorbestellen, termine sind knapp.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Dezember 2009 |
Reisegrund: | Winter |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eric |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |