Universal Hotel Castell Royal

Ein Hotel, bei dem alles auf engstem Raum gehalten ist und welches selbst im spärlich bemessenen Hotelgelände seinen Gästen Geld für eine Liege abnimmt, kann ich nicht wirklich weiter empfehlen. Hier ging es anscheinend vorrangig darum, aus allem noch Geld zu machen. Von Vier-Sterne-Niveau haben wir nicht viel bemerkt. Äußerlich ist der Hochgeschosser nicht gerade ein Schmuckstück, als höchster Klotz im Ort trägt er nicht zur Verschönerung bei; wenn man drin ist, sieht man das jedoch nicht und man kann die Aussicht genießen.

Ziemlich klein und eng, allerdings war der Schrank ausreichend groß und das Bad relativ geräumig. Balkon ging zum Meer. Für unsere drei Betten gab es nur einen Nachtschrank, d.h. zwei Betten hatten keine Ablagemöglichkeit für Uhr, Brille, Buch etc. Die Betten waren eher billige leichte Liegen, die ständig verrutschten, mit Matratzenauflagen. Den dritten Stern für's Zimmer gibt es als Pluspunkt für den kleinen Kühlschrank und die funktionierende Klimaanlage (ansonsten auf der Sonnenseite und angesichts der Mücken nicht auszuhalten, wir mussten selbst nachts das Fenster geschlossen halten!)

Licht und Schatten, aber durchaus ein Pluspunkt für das Hotel. Die Speisenqualität war gut, auch relativ vielseitig, stets mit einheimischen Gerichten und Zutaten ergänzt. Bei der Beschilderung der Speisen ist freilich noch viel Luft nach oben! Dass die klar erkennbaren, marinierten Tofu-Würfel als "mariniertes Fischfilet" übersetzt wurden und jedweder Fisch, egal ob gebraten, gedünstet, mit Sauce, mit Gemüse oder pur, "Fischfilet sizilianische Art" hieß, konnte man ja noch als Running Gag der Küche verstehen. Für Vegetarier könnte die darüberhinaus fehlende oder mangelhafte Beschriftung dann schon zu einem kleinen Abenteuer werden. Unser vegetarisches Töchterchen hatte den Vorteil, zwei relativ fleischresistente Vorkoster an ihrer Seite zu haben.

Das Personal im Restaurant, an der Rezeption und der Reinigungsservice sind von der negativen Beurteilung ausdrücklich ausgenommen! An der Poolbar fanden wir, als wir den Willkommensgutschein (an sich nette Geste zum Empfang) einlösen wollten, eine sichtlich genervte und schlecht gelaunte Bedienung vor, die uns erst einmal warten ließ und andere, nach uns kommende Kundschaft bediente. Anscheinend nahm sie es uns übel, dass wir (als Neuankömmlinge) nicht genau wussten, was es denn für diesen Gutschein gab. Noch einmal taten wir uns dann keinen Barbesuch im Hotel an. Der knapp bemessene Außenbereich ist bis auf den letzten Quadratmeter mit Liegen vollgestellt. Auf der Wiese mussten sie bezahlt werden, am Pool konnte man sie kostenpflichtig reservieren oder musste hoffen, vielleicht noch eine nicht reservierte Liege zu ergattern. Badetücher kosteten nicht nur die übliche Kaution, sondern auch eine Leihgebühr. Liegen im Hotelgelände zu bezahlen - das haben wir tatsächlich noch nicht erlebt! Kaum erwähnenswert, dass sie am Strand, bei einem Fremdanbieter, natürlich auch bezahlt werden mussten.

Beliebt bei Kindern

• Strand

Die Lage an der ruhigen Bucht von Canyamel ist durchaus gut. Einkaufsmöglichkeiten und zwei bis drei Bars und Restaurants gibt es in der näheren Umgebung. Das direkt neben dem Hotel liegende Feuchtbiotop-Areal des Torrent de Canyamel mit viel Schilf und stehendem Wasser sorgt jedoch für eine erhebliche Mückenbelastung - ohne Mückenschutz geht es gar nicht! Vielleicht ist es in den oberen Etagen weniger schlimm, aber im dritten Stock hatten wir (auch noch im Oktober) viele von den Plagegeistern. Die Hinfahrt vom Flughafen dauerte ca. eine Stunde, da waren wir das erste Hotel am Weg, zurück mit Umwegen über Sa Coma und einigen merkwürdigen Innenstadtdurchfahrten anstelle der schnelleren Ortsumgehungen waren wir gut anderthalb Stunden unterwegs. Auf der anderen Seite des Torrent verkehren regelmäßig Busse nach Capdepera und Cala Rajada sowie in südlicher Richtung nach Calla Millor/Porto Christo. Zwischen Cala Rajada und Porto Christo bzw. bis Cales de Mallorca verkehren ununterbrochen Motor-Katamarane mit Glasbodenfenstern, die unterwegs oft Halt machen - nur nicht in Canyamel, dort fand jeweils die zehnminütige Badepause mit Fischfütterung statt. Die Coves d'Arta (sehr sehenswert) ist ca. 20 min zu Fuß entfernt, direkt an der Steilküste. Für geübte Bergwanderer gibt es Wandermöglichkeiten mit toller Aussicht, ansonsten sind Wege schwer zu finden oder verlaufen direkt an der Straße.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Gab es welche? Animation schien nicht stattzufinden, abgesehen von weithin schallender Live-Musik an jedem zweiten Abend am Pool. Die jeweiligen Alleinunterhalter oder Duos gaben sich redliche Mühe, sie waren auch nicht zu überhören, die vielen freien Plätze vor der Bühne sprachen allerdings schon für eher mäßiges Interesse. Dabei waren die Coversongs, die alle in petto hatten, durchaus auf das im Hotel vorherrschende ältere Senioren-Publikum ausgelegt. Kurz vor Urlaubsende entdeckten wir durch Zufall in einem versteckten Nebenbereich einen Poolbillardtisch. Ja, das war dann wohl das Freizeitangebot. Am Strand konnte man SUP, Kajaks oder Wassertreter mieten. Das wurde dann jedoch ab 9., 10. Oktober auch sukzessive eingestellt, obwohl die Strand- und Hotelauslastung eigentlich noch voll gegeben war. Baden war jedoch noch möglich, und dafür konnte nicht einmal das Hotel eine Extra-Gebühr verlangen.