Universal Hotel Castell Royal

Aufgrund der direkten Strandlage und der vielen positiven Bewertungen, haben wir uns entschieden unseren Mallorca-Urlaub in diesem Hotel zu buchen. Obwohl wir eine wirklich schöne Woche verbrachten, kann ich dieses Hotel leider nicht wirklich weiterempfehlen.

Unser Zimmer war gepflegt und sehr geräumig. In einem großen Holzkasten mit Schiebetüren hatte all unsere Kleidung bequem Platz. Die Matratzen waren etwas hart, aber bequem. Das ebenfalls große Badezimmer bietet einen riesigen Spiegel sowie eine vollwertige Badewanne mit Duschwand. Der Balkon ist riesig, und erstreckt sich über die gesamte Länge des Zimmers. Obwohl wir keinen Meerblick gebucht hatten, konnten wir trotzdem die Aussicht auf das Meer genießen, da der Balkon ums Eck der Fassade geht und somit den Meerblick ermöglicht.

An dieser Stelle kommt leider mein größter Kritikpunkt und der Hauptgrund, weshalb ich dieses Hotel nicht mehr besuchen werde. Denn das Essen in diesem Hotel ist leider eine Zumutung, speziell verglichen mit anderen 4-Sterne Hotels auf Mallorca. Es beginnt bereits beim Speisesaal, welcher für die Gästeanzahl viel zu klein ist. Zwar haben wir nie erlebt, dass wirklich alle Tische besetzt waren, es war jedoch zu manchen Zeiten wirklich schwierig, einen freien Platz zu ergattern. Und wenn wir dann mal einen freien Tisch fanden, so war dieser noch nicht abgeräumt und dreckig, wir mussten also jedesmal warten, bis eine Mitarbeiterin (widerwillig) den Tisch für uns neu deckte. Beim Frühstücksbuffet gibt es wenige Dinge, die wirklich essbar sind. So kommt bspw. die Eierspeise aus der Tüte und ist absolut ungenießbar. Die Würstchen sind ekelhaft und viel zu weich gekocht, der Speck ist meist zu wenig kross gebraten und zäh. Die Baked Beans kommen natürlich aus der Dose. Wurst und Käse sind auch am unteren Ende der Qualitätsskala angesiedelt, die "frisch gepressten Säfte" sind leider auch überwiegend aus dem Tetra Pak. Einziges Highlight ist der Koch, welcher ständig neue Spiegeleier, Schinken-Käse-Toasts und Omelettes zubereitet. Doch selbst da muss man aufpassen, wirklich nur die ganz frisch gemachten Speisen zu erwischen. Der Rest ist bereits eiskalt. Die Gebäckauswahl ist ebenfalls sehr dürftig, wer frischen Toast haben will muss zudem viel Zeit einplanen, da dort nur normale Haushaltstoaster stehen, welche 3-4 min. benötigen, um goldbraunen Toast zu produzieren (Ich erwähne das nur, weil es in fast allen Hotels, wo ich bisher war, viel besser gelöst wurde, bspw. durch eine Art Toast-Fließband, wo man an einem Ende das rohe Toastbrot einlegt, etwa 20 Sek. wartet und dann am anderen Ende den fertigen Toast entnimmt). Der Kaffee aus den Kannen ist ungenießbar, wer wirklich guten Kaffee möchte muss sich beim Kaffeeautomaten anstellen. Marmelade, Butter und etwas, das angeblich sowas wie Nutella sein soll, sind nur in kleinen Plastikpackungen erhältlich. Das Müsli sowie die anderen Cerealien im Portionierer sind extrem süß und kommen sicher auch aus der Tüte. Beim Abendessen ein ähnliches Bild: In den großen Metallformen liegen teils undefinierbare Speisen lieblos herum, und warten darauf, den ahnungslosen Gästen den Appetit zu verderben. Undefinierbar übrigens deshalb, weil Beschriftungen nur sporadisch sind und zudem ausschließlich auf Spanisch. Ausnahme: bei den ohnehin offensichtlichen Speisen stehen mehrsprachige Kärtchen, wie z.B. bei Reis, Katoffeln oder Tomaten. Hat man dann endlich sein Menü zusammengestellt, geht das Ratespiel los: Fleisch oder Fisch? Süße oder pikante Speise? Brennheiß oder eiskalt? Zu wenig/gar nicht gewürzt oder komplett versalzen? Wir wurden jeden Tag aufs neue überrascht, und waren am Ende echt schon genervt. Interessant ist die Beharrlichkeit der Köche, sämtliche Nudelgerichte überhaupt nicht zu salzen. Ob es nun gewöhnliche Spaghetti waren, oder die Farfalle im Nudelauflauf; Dass man Nudeln in Salzwasser kocht, ist zu dieser Küche wohl noch nicht durchgedrungen. Übrigens setzt sich hier der "Fertig"-Trend des Frühstückes fort. Beim mexikanischen Themenabend gab es gewöhnliche Tortillachips und Käsesauce aus dem Supermarkt, sowie echt ekelhaftes Chili con Carne aus der Tüte. Überhaupt waren die Themenabende sehr mau und eher als Alibi gedacht, um den faden Speiseplan etwas zu verschleiern.

An der Rezeption wurden wir überwiegend von Virgilio betreut, welcher auch gleichzeitig der Chefrezeptionist ist. Er ist sehr freundlich und bemüht, wirkt jedoch in manchen Situationen etwas überfordert. Leider hat er uns gleich nach der Ankunft eine falsche Information gegeben - er meinte, der deutsche Infoabend über das Hotel und die Ausflüge sei am Montag um 19 Uhr. Als wir am Montag gegen 17:30 jedoch von der Wiese zurück in unser Zimmer gingen, sahen wir im Aufenthaltsraum einen Herrn mit Mikrofon, der den anwesenden Gästen auff Deutsch Infos zum Hotel gab. Wir durchsuchten deshalb den Bereich neben der Rezeption, wo die Infomappen liegen, und siehe da: Auf einem kleinen Kärtchen stand "Infoabend Deutsch: Montag, 17 Uhr". Darüber haben wir uns sehr geärgert, da wir somit keine Erklärung zu den Ausflügen bekamen und keinerlei Infos über das Hotel erhielten. Die Zimmermädchen waren sehr freundlich, auch das Personal an der Poolbar war super. Lediglich im Speisesaal gab es, neben einigen sehr freundlichen, leider auch ein paar nicht so gut gelaunte Damen. Aber zum Speisesaal bzw. dem Essen allgemein komme ich noch. Auffallend ist, dass sehr viele Services, welche in anderen Hotels inkludiert sind, hier extra verrechnet werden. So muss man bspw. für die Liegen am Pool einen Aufpreis bezahlen (den Betrag habe ich vergessen). Die Nutzung des Safes wird mit 15€ verrechnet. Selbst eine Wanderkarte, ein kleines Heftchen mit Landkarte von Mallorca, kostet 1€.

Der Transfer vom Flughafen Palma dauert ca. eineinhalb Stunden. Das Hotel liegt, wie erwähnt, direkt am Strand von Canyamel. Neben dem Hotel fließt der Torrent de Canyamel, welcher dort auch gleich ins Meer mündet. Diese Umgebung erzeugt ein wunderschönes, fast malerisches Bild. Ansonsten ist die Umgebung dort aber eher "ländlich". Soll heißen, es gibt zwar eine ganz kleine Einkaufsstraße mit zwei Restaurants und vielen Souvenir-/Einkaufsläden, ansonsten aber nur Hotels und öde Landschaft. Ohne Mietwagen ist man dort also weitestgehend aufgeschmissen. Einzige Kompromisslösung ist die Busstation gleich nach der Brücke über den Canyamel-Fluss. Der Bus fährt direkt nach Cala Rajada, ein idealer Shopping-, Bade und Partyort. Das einzige, wirklich sehenswerte Reiseziel in der näheren Umgebung, ist die Tropfsteinhöhle "Coves D'Arta". Diese erreicht man nach einem kurzen Fußmarsch von ca. 15-20 min.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Auf der überdachten Terrasse stehen ein Airhockey-, Poolbillard- und Tischtennistisch zur Verfügung. Diese müssen ebenfalls bezahlt werden (Airhockey und Poolbillard sind hierbei ganz gewöhnliche Spieleautomaten). Der Kinderbereich ist winzig und sehr karg ausgestattet. Gottseidank haben wir keine Kinder und mussten diese also nicht mit diesem dürftigen Angebot beglücken. Der Pool ist sehr klein geraten. Der Strand ist öffentlich und gehört nicht zum Hotel. Da zwischen der Hotelwiese und dem Meer aber nur wenige Meter liegen, haben wir unsere Sachen auf der Wiese gelassen und sind zu Fuß schwimmen gegangen. Das Meer ist an dieser Stelle wirklich traumhaft schön - türkis, glasklar, aufgrund des Zuflusses des Torrent de Canyamel angenehm kühl und etwas weniger salzhaltig als an gewöhnlichen Stränden. Wenige Meter vom Hotel entfernt ist ein Tretboot- und Kanuverleih. Mit dem Tretboot mit integrierter Wasserrutsche kann man entlang der Küste fahren und das wunderschöne, türkisblaue Wasser genießen.