TUI BLUE Side

Das Sensimar ist ein insgesamt ein sehr gepflegtes und auch empfehlenswertes Hotel, welches aber wie im Titel angesprochen nicht ganz ohne Schwächen ist (siehe folgende Rezension). Die Vorzüge sorgen aber durchaus dafür, dass ich es sicherlich irgendwann erneut buchen werde, zumal mir auch das "Adults only"-Konzept sehr entgegen kommt.

Die Zimmer sind sehr großzügig gehalten und hochwertig ausgestattet (Waage, gut gefüllte Minibar, Bademantel, Safe inklusive). Von allen Hotels, die ich in der Region besucht habe, haben mir die Zimmer im Sensimar am besten gefallen. Ich hatte seitlichen Meerblick gebucht, was mir auch völlig ausgereicht hat. Auch der Rest war, wie man es erwartet: sauber, bequemes Bett und Kissen etc. Sicherlich gab es auch ein paar Gegenstände im Zimmer mit leichten Verschleißerscheinungen. Aber mir wird sich wohl nie erschließen, wie man sich über ein paar Schrammen an der Jalousie oder ähnlich triviale Dinge echauffieren kann. Der Qualität meines Urlaubes tut sowas auf jeden Fall keinen Abbruch ;-) Anmerkung: Meiner Bitte nach einem ruhigen Zimmer im obersten Stockwerk wurde zum Teil entsprochen. Mein Zimmer war erfreulicherweise in der Tat im obersten Stock, ruhig war es aufgrund der exorbitant lauten Beschallung der Abendveranstaltungen aber leider nicht. Die Musik war wirklich so laut, dass ich die Texte der Lieder im Bett mitsingen konnte. Somit wäre mein Tip an die Menschen, die abends etwas früher zu Bett gehen und schlafen wollen zu versuchen, ein Zimmer im gegenüberliegenden Gebäudeteil zu bekommen (Gebäudeflügel in Richtung Side).

Hier kann ich nur Frühstück und Abendessen bewerten, da dies die einzigen gastronomischen Angebote waren, die ich genutzt habe. Die Auswahl beim Frühstück war sehr gut und auch die Qualität der angebotenen Lebensmittel hat überzeugt. Beim Abendessen gibt es an der Auswahl auch definitiv nichts auszusetzen. Allerdings ist mir beim Abendessen aufgefallen, dass viele Speisen nur lauwarm und auch nur mäßig bis gar nicht gewürzt waren. Das ist eine Stellschraube, an der man eventuell noch etwas drehen könnte, damit das Abendessen dem sonstigen Niveau des Hauses gerecht wird. Was mir persönlich nicht so gut gefallen hat, sind die baulichen Gegebenheiten des Hauptrestaurants, welches sich ein einem großen, hohen, zu hell erleuchteten Raum befindet und somit ein wenig Bahnhofshallenatmosphäre (mit dem entsprechenden Geräuschpegel) produziert. Vielleicht bin ich mit dieser Meinung ja auch ein Außenseiter, aber ich finde es immer angenehm, wenn ein Restaurant eine gewisse Gemütlichkeit ausstrahlt – ja, auch ein Hotelrestaurant.

Diesen Punkt bewerte ich mit sehr gemischtem Gefühlen. Sicherlich ist mir aufgefallen, dass das Personal im Sensimar durch die hohe Anzahl der Gäste stark gefordert war. Und das Personal war auch zu 90% sehr effizient. Diese Effizienz ging aber leider in den meisten Fällen stark zu Lasten der Freundlichkeit (von Herzlichkeit will ich erst gar nicht sprechen), die ich beim Personal bis auf wirklich sehr wenige Ausnahmen komplett vermisst habe. Und nein, es lag nicht daran, dass ich kein Trinkgeld gegeben hätte – wobei das eigentlich ohnehin kein entscheidendes Kriterium sein sollte. Zusammenfassend muss ich aber eben sagen: was Freundlichkeit/Herzlichkeit angeht wird das Personal des Sensimar um Längen vom Personal des Aydinbey und des Port Side geschlagen. Und ich meine "um Längen"! Was ich ebenfalls schade fand war, dass selbst das Sensimar, welches ja ein gewisses Image zu vermitteln versucht trotz schriftlicher Hinweise in jedem Zimmer absolut gar nichts gegen die glasklar bekannte und penetrante „Liegenreserviererei“ unternimmt. Und die hat in diesem Hotel geradezu absurde Ausmaße angenommen (schlimmer habe ich es in der Region noch nicht erlebt). Liebes Sensimar-Team: ich verstehe, dass ihr Eure Stammgäste hoffieren und bei Laune halten wollt. Aber es kann nicht sein, dass andere (den gleichen Preis bezahlenden Gäste) gegen 08:30 Uhr an den Strand kommen und mindestens die ersten zwei Reihen der Liegen mit Handtüchern auf Auflagen reserviert vorfinden. Liegen, deren Besatzer meist erst gegen 10 Uhr oder 11 Uhr entspannt an den Strand geschlendert kommen. Da ich morgens zwischen 06 und 07 Uhr an der Promenade Joggen gegangen bin weiß ich aus erster Hand, dass das Reservieren definitiv schon um diese Zeit beginnt. Ist das wirklich das Urlaubsgefühl, dass Gästen vermittelt werden soll: Wenn Ihr einen "guten" Platz am Strand haben wollt, dann liefert Euch gefälligst einen Wettstreit mit den anderen Gästen, wer sich den Wecker zum Reservieren am Frühesten stellt?

Die Rahmendaten wurden bereits in anderen Rezensionen ausführlich erwähnt (Hotel in erster Strandreihe, Transferzeit vom Flughafen 45-60 Minuten. Zahlreiche Shops mit den üblichen Touristenwaren befinden sich in der Nähe).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Sensimar gehört zu den wenigen Hotels in der Region, die deutlich mehr Programm als "Boccia und Volleyball" anbieten. Ich habe aufgrund meiner überschaubaren Aufenthaltsdauer von 8 Tagen kaum eines der Angebote genutzt, aber das hoffe ich beim nächsten Besuch ändern zu können. Herausragend ist für mich der SPA-Bereich, der in dieser Hotelregion definitiv seines Gleichen sucht. Hell, freundlich, hochwertig ausgestattet, liebevoll dekoriert und mit wirklich netten Mitarbeitern. Menschen, die Sauna lieben werden mit Freude zur Kenntnis nehmen, dass man dort sowohl zwei Saunen als auch ein Dampfbad sehr "europäisch" (also hüllenlos) nutzen darf und es sogar täglich ein paar Aufgüsse gibt. Über die Qualität der Anwendungen kann ich nichts sagen, da ich außerhalb des Hotels ein gutes Massagestudio habe. Der aus meiner Sicht einzige kleine Kritikpunkt ist, dass das Hallenbad zum Schwimmen einfach zu klein ist. Planschen - ja, Aqua-Fitness - auch ja, Schwimmen - eher nein.