Das Hotel ist gut! Ich bin allerdings teilweise nicht ganz so euphorisch, wie meine Vorredner. Zunächst ist es wie immer: Das was draufsteht, bekommt man auch. Es ist ein Familienclub, in dem eben auch viele Kinder in den Sommerferien zu den Gästen zählen. Zu einem Club gehört auch Animation, die manchmal ein bisschen nervig ist. Und schliesslich: Der Transfer dauert mindestens zwei Stunden. Der neue Flughafen, der nächstes Jahr fertig ist, wird dieses Problem auch nur um eine gute halbe Stunde verkürzen, da er auf halben Weg zwischen Hammamet und Sousse liegt und da die meiste Transferzeit für die Gurkerei in Hammamet draufgeht. Das weiss man also alles vorher! Zu unserem Aufenthalt: Das Hotel ist ein bisschen abgewohnt, wird aber extrem sauber gehalten. Durch die Größe der Anlage findet tagsüber jeder sein Plätzchen zwischen Remmidemmi (Activity Pool), Ruhe (Relax-Pool) und Sport (z.B. Strand). Zu unserer Zeit waren viele Nationalitäten vertreten, vor allem Franzosen, Österreicher, Deutsche und Tunesier. Obwohl das Sportangebot im Club schon sehr gut ist, gibt es am Strand gleich nebenan noch eine gute Ergänzung. Das Fallschirmfliegen hat mir und meinem Sohn sehr viel Spass gemacht. Die Einweisung erfolgte kompetent und routiniert. Der Preis war (im Vergleich zu beispielsweise Spanien) mit 55 Dinar (ca. 29 Euro) für uns beide eher fair.
Aufgrund der häufigen Nutzung sind die Zimmer natürlich nicht mehr im tadelosen Zustand. Dennoch waren sie stets gepflegt und sauber. Wir hatten ein sogenanntes "Best-Price-Zimmer" bei TUI gebucht. Das heisst, wir erfuhren erst an der Rezeption, welche Kategorie wir bekommen. Laut Reisebüro sind dies eher Zimmer mit schlechter Lage (zur Strasse, über der Disko etc.). Wir hatten allerdings einen Doppelzimmer mit Zustellbett ohne Balkon im 5. OG mit Blick auf das Meer, was wir auch normal gebucht hätten. Andere Gäste hatten sogar noch mehr Glück und haben eine Suite bekommen. Von daher ist dieses Konzept wohl eher die TUI-Version des Frühbucher-Rabatts. Die 400 Euro Ersparnis in der Hochsaison haben wir gerne mitgenommen. Ich kann's daher nur empfehlen.
Das Essen war super (und wir sind wirklich anspruchsvoll)! Neben dem Standard beim Abend- und Mittagessen (Pommes, Pasta und diverses Geschnetzeltes), gab es jeden Tag gegrillten Fisch, Rindfleisch und Geflügel. Außerdem wurden beim Show-Cooking weitere hochwertige Speisen frisch zubereitet. Beim Frühstück gab es alles, was man mag. Von Pfannkuchen über Omelette und Müsli war alles da. Auch am Strand und im Snackrestaurant, gab es neben den frittierten Sachen auch immer etwas "Gesundes", wie z.B. Gemüse und Obst. Was ich perönlich mag ist, wenn abends die Getränke serviert werden und man nicht an einer Bar anstehen muß. Einen Sternabzug gab es für die A-la-Kart-Restaurants. Außer dem Sofra, welches im Garten liegt, waren die anderen nur abgetrennte Bereiche vom Hauptrestaurant. Eine wirklich ruhige oder gar romantische Athmosphäre, wie im Prospekt vermittelt, kam da nicht auf. Die Herren wurden gebeten, eine lange Hose zum Abendessen zu tragen und auf Muscle-Shirts zu verzichten. Viele meiner Geschlechtsgenossen erschienen aber eher im Strand- oder Fitness-Outfit, was teilweise eher peinlich als schick war (Typ "Generaldirektor" hatte Basecap verkehrtherum auf etc.)
Hier gibt es überhaupt keine Abstriche. Der Service ist stets freundlich, zuvorkommend und kompetent. Nur zwei Beispiele: Nach dem Pre-Check-In per Internet, waren wir 5 Minuten nach Ankunft auf dem Zimmer (inkl. unserer Koffer). Meine Frau hatte außerdem während des Aufenthalts Geburtstag. Leider war der Rest der Familie wegen Magenproblemen an dem Tag außer Gefecht (schöner Geburtstag). Das Serviceteam hat die Geburtstagsfeier dann am nächsten Tag nachgeholt (Geburtstagstorte, Ständchen der Kellner, geschmückter Tisch u.s.w.). Das Zimmer war jeden Tag supersauber. Über ein bisschen Trinkgeld freuen sich natürlich auch die Mitarbeiter in einem All-Inclusive Club ;-). Ich hab's gerne gegeben.
Hammamet ist das älteste touristische Zentrum in Tunesien und ist extrem gewachsen. Daher bietet die Gegend nicht sehr viel. Außerhalb des Clubs gibt es in fußläufiger Entfernung ein paar Geschäfte für Mitbringsel und Strandbedarf. Ansonsten ist die Umgebung sehr dreckig und vermüllt. Der Norden von Tunesien bietet für den Kulturinteressierten die Hauptstadt Tunis, den Ort Sidi-Bou-Said und die Ruinen von Kathargo. Kinder kann man damit aber nicht von den Rutschen des Clubs weglocken. Die Wüste ist wunderschön (kenne ich von einem vorherigen Urlaub), ist aber erst nach mehrstündiger Fahrt erreicht. Ein entsprechender Trip macht nur 3-tägig Sinn (wird auch angeboten). Für Kinder unter 10 ist das aber extrem anstrengend. Kurz und Gut: Wer in dieses Hotel fährt, bleibt in der Regel auch während des gesamten Urlaubs dort. Vorsicht: Die angebotene Kameltour ist im wahrsten Sinne des Wortes der letzte Dreck, da sie nur durch vermüllte Strassen führt. Was sich anbietet ist ein Besuch der Altstadt von Hammamet, welche per Taxi gut (ca. 6 Dinar=3 Euro) zu erreichen ist. Sie ist in kinderfreundlichen 2 Stunden zu besichtigen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Sportangebot war sehr gut. Die Geräte (Mountainbikes, Surfboards und Top-Kats etc.) waren gut gewartet und gepflegt. Die Wartezeiten bei Wasserski, Banane u.s.w. waren sehr kurz. Die Einweisung beim Surfen sowie die Begleitung der MTB-Touren erfolgte kompetent für alle Könner-Stufen. Strand und Pool wurden täglich gereinigt. Es stehen eigentlich genug Liegen zur Verfügung. Man mußte aber leider die Handtücher wegräumen, die andere Urlauber zwischen 6 und 8 Uhr morgens "vergessen" hatten, damit man auch tatsächlich eine Liege bekam. Und nun kommen wir zu den einzigen beiden Punkten, die uns nicht gefallen haben: Der Club wirbt damit, daß jedes Familienmitglied seinen Freiraum hat und den Urlaub geniessen kann. Dies trifft für den Tag auf jeden Fall zu. Für den Abend leider nicht. Unser Filius ging nach der Show ins Bett, so daß meine liebe Frau und ich noch 1-2 Stunden alleine an der Bar sitzen wollten. Es gibt allerdings keine kinderfreie Zone in diesem Club. Viele Eltern finden es cool, wenn ihre Gören total aufgekratzt und müde um Mitternacht noch in der Bar oder in der Disko abgehen. Der Höhepunkt: Am sehr späten Abend hat eine Mutter in der Bar auf dem Nebentisch erstmal Ihrem Kind die Pampers gewechselt (sehr appetitlich). Der zweite Kritikpunkt: Die Shows am Abend waren zwar hochwertig, allerdings wurden dieselben Nummern jeden Tag mehr oder weniger neu zusammengestellt. So hatte man nach drei Tagen eigentlich alles gesehen. Positiv aufgefallen sind uns die Monochrome-Show und die Magic-Show. Auch die Beach- und die Poolparty waren jeweils dasselbe mit unterschiedlichen Locations. Gerade bei diesen beiden Events wäre weniger mehr gewesen: Nette Musik, im Sand sitzen, Cocktails schlürfen und ein bisschen abtanzen reicht(natürlich nach unserem Geschmack) aus. Mit der jedes Mal durchgeführten nervigen Polonaise ("Put your hands up in the air..") wurden die Gäste nur vergrault, so daß nach 30 Minuten nur noch der harte Partykern übrigblieb.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Familie |
| Dauer: | 2 Wochen im August 2009 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Helge |
| Alter: | 41-45 |
| Bewertungen: | 12 |

