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Randolf (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Oktober 2010 • 1 Woche • Wandern und Wellness
Nettes Wellnesshotel in etwas abgelegenem Seitental
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Das Hotel besteht aus einem älteren (aber sehr gepflegten) Haupttrakt und einem moderneren Anbau, ohne dass dies allerdings ein Stilbruch wäre. Die etwa 40 Zimmer verteilen sich auf drei Stockwerke. Das Ambiente ist urig-gemütlich, mit viel Holz, zwei Kaminen, netten Aufenthaltsnischen, einer öffentlichen Bar und einem Speisesaal, der meines Wissens exklusiv den Hotelgästen vorbehalten bleibt. Die Gästeschar ist international (viele Deutsche, viele Schweizer, da die Schweiz nur 1 km entfernt beginnt, einige Italiener und Österreicher) und die Altersspanne geht von ganz jung bis sehr reif. Die Jüngeren freuen sich über den hoteleigenen Reiterhof und den Streichelzoo, die Älteren über das abendliche Sechs-Gang-Menue und die Wellnessbereiche.


Zimmer
  • Gut
  • Wir hatten für eine Nacht ein Zimmer der Kategorie "Edelweiss" mit Nordost-Balkon (Richtung Vinschgau), die restlichen sechs Nächte verbrachten wir in einem Zimmer der etwas teureren Kategorie "Feuerlilie" mit Südwest-Balkon (Richtung Schweiz-Ofenpass). Beide Zimmer waren sehr geräumig und großzügig mit schönen, rustikalen, hellen Holzmöbeln ausgestattet (leider weitgehend mit Teppichboden ausgelegt und nicht mit Parkett). Es gab genügend Staufläche, einen kleinen Safe, eine nette Sitzecke, einen Arbeitstisch und einen Loewe-Flatscreen. Der Balkon war nachmittags schön in der Sonne und erlaubte einen Blick auf die Hausdächer der Nachbarschaft, aber auch auf das erhabene Bergpanorama. Der Höhepunkt in beiden Zimmern war das Bad. Ordentlich groß mit optisch abgetrenntem Bereich für Toilette und Bidet, eine wunderschöne Runddusche, ein großer Waschtisch und ausreichend Haken, Abstellfläche und Aufhängmöglichkeiten für all die Dinge, die man im Bad halt so braucht. Ein kleines Fenster erlaubte sogar einen Blick in den Schlafbereich (oder umgekehrt). Sehr gelungen gestaltet, ein echtes Wohlfühlbad! Was fehlte, war eine Minibar (weniger wichtig) oder zumindest ein kleiner Kühlschrank und zwei Gläser (schon wichtiger) sowie ein Radiowecker oder wenigstens eine Uhr.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Das Hotel hat eine öffentliche Bar, in der sich abends viele Einheimische aufhalten und in der auch geraucht werden kann. Dazu kommt der zweigeteilte Frühstücks- bzw. Speisesaal (hauptsächlich für die Hausgäste) und ein Aufenthaltsbereich, in dem auch Auswärtige essen können. Das Frühstück in Buffetform war großzügig und absolut ausreichend und umfasste die komplette Palette klassischer Frühstücks-Bestandteile im deutschsprachigen Raum. Besonders lecker war der südtiroler Speck und das Vinschger Paarl, eine Brotspezialität. Gekochte Eier waren häufig schon vergriffen, konnten aber wie Rühreier oder Spiegeleier bestellt werden. Der Kaffee mit einer Extrakanne geschäumter Milch war außergewöhnlich gut. Abends gab es im Rahmen der Halbpension jeweils ein meistens sechsgängiges Verwöhn-Menue mit starkem regionalen Einschlag sowie ein mindestens fünfgängiges (etwas leichteres) Vital-Menue. Qualitativ größtenteils sehr gut, allerdings auch sehr üppig. Einmal hatten wir: Salate mit hausgemachtem Dressing, Speckknödel mit Pfifferlingsauce, Tiroler Gerstensuppe, Hirschmedaillons an Wacholdersauce mit Spätzle und Rosenkohl, Kastanienmousse an marinierten Waldbeeren, Käsebuffet. Lecker, ganz ohne Frage, aber hinterher fühlt man sich ein wenig wie eine frisch gemästete Weihnachtsgans. Wir haben dann jeden Tag ein bis zwei Gänge gestrichen und sind dennoch mit einigen Zusatzgramm nach Hause gekommen. Wie gesagt, das ist nicht wirklich schlimm (und gutes Essen schon gar nicht), aber halt ein wenig zuviel des Guten. Dazu gab es übrigens aus einer umfangreichen Weinkarte ausgezeichnete Tropfen heimischer Gewächse zu maßvollen Preisen. Auch eine sehr kurzweilige und interessante Verkostung südtiroler Weine wurde vom Chef des Hauses höchstselbst angeboten.


    Service
  • Gut
  • Sehr freundlicher Empfang, herzliche und persönliche Atmosphäre. Das setzt sich (von zwei, drei kleineren Unaufmerksamkeiten) auch bei den Mitarbeitern im Frühstücks-/Speiseraum, der hoteleigenen Bar und dem Beautybereich fort. Überall arbeiten hier gut gelaunte Menschen, die alles tun, jedem Gast den Aufenthalt möflichst angenehm zu gestalten. Man fühlt sich definitiv von Beginn an wohl.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Hm, ich bin ein wenig hin- und hergerissen. Das Vinschgau mit seinen grandiosen Obstplantagen und den dazwischen gestreuten Weinbergen ist speziell im Herbst ein Fest für alle Sinne. Weit geschnitten, mit viel Sonne und sattem grün, eine Augenweide. Das Münstertal, das die Verbindung zu Graubünden darstellt, ist erheblich enger, auch aufgrund seines Nord-Süd-Verlaufs weit weniger sonnig und alles in allem einfach ein wenig ab vom Schuss. Einkaufsmöglichkeiten in Taufers sind spärlich gesät, in einigen Nachbarorten (Glurns, Mals) etwas großzügiger. Nach Meran ist es ein sattes Stündchen, nach Bozen noch etwas weiter. Der Schweiz-Trip über den Ofenpass nach St.Moritz schlug einfach mit anderthalb Stunden zu Buche. Das Hotel liegt, ein wenig eingezwängt zwischen den beiden Nachbargebäuden, direkt an der Hauptstraße mitten im Ort und fällt mit seiner Außenfassade Richtung Straße nicht sonderlich auf. Wir sind jedenfalls erst einmal vorbei gefahren. Von vorne also recht unspektakulär, ist das Hotel Lamm nach hinten in den letzten Jahren konsequent ausgebaut worden. Insbesondere der Wellnessbereich ist eine gelungene Symbiose aus rustikal und modern. Ein echtes Problem sind die Parkplätze. Da ich nicht weiß, wo ich den Punkt sonst unterbringen könnte, erwähne ich hier, dass die hinter dem Haus im Freien befindlichen Parkplätze bei Vollbelegung nicht ausreichen und dass es rund ums Hotel kaum Alternativ-Parkmöglichkeiten gibt, die öffentlich genutzt werden können. Zudem ist die Auffahrt vom Parkplatz auf die Hauptstraße derart knifflig (die Hauptstraße hat einen minimalen Bürgersteig, die Auffahrt ist ziemlich steil und die Wände von Nachbarhaus und Hotel versperren die Sicht nach beiden Seiten), dass wir immer einen "Kundschafter" auf die Straße geschickt haben, der uns ein Zeichen gab, dass die Luft rein ist. Wir hätten sonst quasi auf gut Glück auf die Hauptstraße einbiegen müssen.


    Aktivitäten
  • Sehr gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Das Freizeitangebot ist prima. Im Wellnessbereich gibt es einen Pool, der groß genug ist, um darin schwimmen zu können (was man nicht von jedem Hotelpool sagen kann). Dazu ein kleiner Fitnessraum sowie der Saunabereich mit Stubensauna, finnischer Sauna, Dampfbad und Infrarotkabine. Relaxen kann man anschließend wunderbar im großzügigen zweigeschossigen Ruheraum mit grandiosem Panoramablick. Auch den Beautybereich haben wir intensiv genutzt. Massagen, Bäder, Packungen, kosmetische Anwendungen, all dies wird sehr professionell verabreicht in schön eingerichteten Räumlichkeiten im zweiten Obergeschoss. Für die lieben Kleinen gibt es ein Spielzimmer im Aufenthaltsbereich sowie einen Raum mit Tischfußball, Dart und anderen Spiel-Geräten im Untergeschoss. Für Radler gibt es die Möglichkeit, Mountainbikes auszuleihen oder eigene Räder unterzustellen. Offenbar gibt es einige sehr schöne Routen in der näheren Umgebung (wir sind allerdings nicht geradelt). Mehrmals wöchentlich finden geführte Wanderungen und Nordic-Walking-Ausflüge statt. Und auf dem hoteleigenen Reiterhof können Reitstunden genommen und Pferde gemietet werden. Flauschige Bademäntel, Schlappen und ausreichend Handtücher waren übrigens auf allen Zimmern deponiert.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im Oktober 2010
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Randolf
    Alter:46-50
    Bewertungen:83