The Royal Blue Resort

Das Hotel empfängt seine Gäste mit einer großzügigen Meerblickterrasse und gepflegter Lobby. Der erste Eindruck passt. Die Anlage ist ein wenig verwinkelt und es braucht einen ausführlichen Spaziergang bis die Orientierung da ist (das ist aber wohl in jedem Hotel anfänglich so). Die Größe der Anlage ist optimal: trotz Vollbelegung verteilen sich die Gäste tagsüber angenehm an Meer, Liegewiese und Pools. Überall gibt es ausreichend Liegen. Auch bei den Mahlzeiten ist genügend Platz für alle, sowohl drinnen als auch draußen. Keiner muss Schlange stehen, um einen schönen Platz zu bekommen. Im Großen und Ganzen ist die Anlage ordentlich in Schuss. An manchen Ecken und Enden bemerkt man jedoch den Zahn der Zeit bzw wurden Reparaturen nur sehr halbherzig durchgeführt (zB sieht die Türe des mittleren Damen-WCs beim Hauptrestaurant schon recht mitgenommen aus). Aus irgendeinem Grund hatten wir auch an beiden Samstagen kein heißes Wasser zum Duschen im Zimmer. Auch war es unmöglich zu duschen ohne eine kleine Pfütze am Badezimmerboden zu verursachen. Das sind zwar nur Kleinigkeiten, aber in der Summe sollte es in einem 5-Sterne-Haus eigentlich nicht vorkommen. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle den Zustand der Liegen am Strand, die einem 5-Sterne-Haus keinesfalls würdig waren. Nicht nur einmal hatte man plötzlich ein Teil der Liege lose in der Hand. Von den versifften Auflagen ganz zu schweigen. Die Gästestruktur bestand zu gefühlten 99% aus Pärchen aller Altersklassen. Der Großteil sprach Deutsch. Daneben hörte ich auch öfter noch Französisch und seltener osteuropäische Sprachen. In früheren Urlauben habe ich mich öfter über Tischnachbarn geärgert, die sich in unnatürlicher Lautstärke unterhalten oder ins Handy gebrüllt haben oder die am Buffet Berge aufgeladen haben und nur einen minimalen Teil davon gegessen haben. Nichts von alledem habe ich hier erlebt; alle Gäste waren angenehm und ruhig. WiFi war zwar vorhanden, aber ist leider sehr oft abgerissen (und hat sich dann nach wenigen Augenblicken wieder verbunden). Uploads (zB Instagram, Whatsapp) brauchten zu manchen Zeiten einige Anläufe. Am Strand gab es leider gar keinen WiFi-Empfang. Angeblich hat aber sowohl der Provider als auch das Hotel alles getan, was hier auf der Insel für ein stabiles, schnelles Internet möglich ist. Während unseres Aufenthalts hat es zwei, drei Mal kurz geregnet. Anfangs war es abends auch noch etwas kühler. Wer also vor Mitte Juni kommt, sollte sich für abends ein Jäckchen bzw Pulli mitnehmen. Weiters wird von TUI ein VIP-Check In für den Rückflug von Heraklion aus angeboten. Dies wird damit begründet, dass man drei Mal anstehen müsse und die Gefahr bestünde, dass man den Flieger verpasst. Nachdem wir von verschiedenen Seiten Schauergeschichten zu den Zuständen am Flughafen vernommen haben, wollten wir dieses Angebot in Anspruch nehmen. Leider stellte sich heraus, dass dies jedoch aufgrund unserer Fluglinie (Austrian Airlines) nicht buchbar war. Damit war das Urlaubsende ein wenig überschattet von dem nahenden Abflugsszenario wartend in kilometerlangen Menschenschlangen. Als dann noch der Transferbus eine beachtliche Verspätung hatte, sahen wir uns schon das Flugzeug verpassen. Am Flughafen angekommen, erwiesen sich alle Sorgen als komplett umsonst. Tatsächlich gab es nämlich nur zwei Warteschlangen (und bei Schlange spreche ich von drei Leuten vor uns): einmal zum CheckIn samt Gepäckaufgabe und einmal die Sicherheitskontrolle. Das Flughafenpersonal war rekordverdächtig flink und auf Zack. Ungefähr 15 Minuten nachdem wir aus dem Transferbus ausgestiegen waren, sind wir auch schon gemütlich am Gate gesessen. Der entscheidende Vorteil war, dass wir eine der letzten Maschinen des Tages waren und daher nicht mehr so viel los war wie tagsüber. Es empfiehlt sich daher darauf zu achten, einen Rückflug zu einer Randzeit zu ergattern.

Wir hatten ein Doppelzimmer im ersten Stock mit Meerblick. War solide und freundlich eingerichtet. Die Sauberkeit war auch in Ordnung.

Wir hatten Halbpension gebucht, was essenstechnisch vollkommen ausreichend war. Das Frühstück war klassisch, die Auswahl vielfältig. Positiv aufgefallen sind mir die verschiedenen Honigsorten, frische Waffeln, warmes Porridge, frische Omelettes und frisch gepresster Orangensaft in kleiner Karaffen, die man sich zum Tisch mitnehmen konnte. Leider gab es so gut wie keine Abwechslung beim Frühstück. Was für mich wirklich gefehlt hat, war eine gute Käseauswahl (wie beim Abendbuffet) und mehr Gemüse. Aufstriche haben komplett gefehlt. Das Obst war leider selten dämlich angerichtet, nämlich nicht geschält, aber schon in kleine Teile geschnitten. Für ein paar Happen Kiwi oder Banane musste man unnötig rumpulen. Entweder sollte das Obst bereits essfertig angerichtet werden oder ich schneide mir das selbst am Tisch so wie ich es gerne hätte. Das Abendessen war leider nur durchschnittlich. Für ein 5-Sterne-Haus hat mir einfach die Inspiration gefehlt. Es gab keine Speise, die ich gesehen habe und unbedingt kosten wollte oder auf die ich mich richtig gefreut habe. Die Auswahl ist natürlich groß, aber es wiederholt sich halt doch immer wieder. Die Qualität bzw Zubereitung des Fleisches war leider meistens nicht überragend. Es gab zwar immer viele Salate und Gemüse, aber eine echte vegetarische Hauptspeisenalternative hat bis auf ein Mal gefehlt. Bei den Nachspeisen gab es hin und wieder ein paar Lichtblicke, aber im Großen und Ganzen war es viel Schlagobers/Sahne und künstliche Aromen (glücklicherweise an den grellen Farben zu erkennen). Auch die Beschriftung der Speisen, insbesondere der Salate und Saucen, war mangelhaft. Wie hier viele schon geschrieben haben, waren die Getränkepreise durchaus stattlich. Ein durchschnittliches Gläschen Wein zum Essen für € 6 finde ich etwas viel. Auch der Preis für ein Bier ist gesalzen. Vorsicht, wenn man sich ein Wasser bestellt: da wird dann auch gern automatisch das teure Pellegrino gebracht. Die Gäste würden sicher mehr konsumieren, wenn die Preise ein wenig niedriger wären. Die Preise für Cocktails bewegen sich bei rund € 10. Dies ist zwar nicht billig, aber ein "normaler" Cocktailpreis. Leider stehen auf allen Tischen Aschenbecher, was manche Gäste dazu verleitet sowohl zum Frühstück als auch beim Abendessen kräftig zu rauchen. Obwohl man im Freien sitzt, ist dies beim Essen störend und respektlos.

Die Mitarbeiter an der Rezeption sind war nicht unfreundlich, aber man hat - leider auch schon bei der Ankunft - das Gefühl, dass sie recht genervt sind. Da wurden wir in anderen Hotels schon um Welten herzlicher empfangen. Nett war der Willkommensgruß mit Erfrischungshandtuch und Getränk. Die Kellner beim Essen sind allesamt höflich und freundlich. Einziges Manko war, dass wir meistens recht lange auf die Getränke (sowohl morgens als auch abends) warten mussten. Das lag teilweise aber sicher auch am Systemablauf und nicht an den einzelnen Personen. Besonders hervorzuheben ist das Team aus der Island Bar. Dort waren ausnahmslos alle richtig flott, smart und charmant. Wir haben dort gerne viel Zeit verbracht. Auch die Musik in der Island Bar war durchwegs ansprechend. Diesbezüglich gilt der Dank dem professionellen DJ. Die Damen vom Housekeeping waren auch nicht unfreundlich, aber sie sind immer nach ein Mal anklopfen regelrecht ins Zimmer gestürmt und haben mit der Arbeit angefangen. Hier fände ich es angebracht, zu fragen, ob sie in ein paar Minuten bzw zu einem späteren Zeitpunkt wiederkommen sollen. Meistens waren wir gerade im Aufbruch und es wäre angenehmer gewesen, wenn sie einfach das Nachbarzimmer vorgezogen hätte, sodass wir uns in Ruhe fertig machen konnten. Ich habe es auch als störend empfunden, dass die Zeiten, in denen das Zimmer gemacht wurde, so unterschiedlich waren. Zwischen 10:00 und 16:00 Uhr war alles drin. Da wäre eine gewisse zeitliche Regelmäßigkeit bzw zumindest ein Zeitfenster angenehm. Das Animationsteam war unaufdringlich, aber durch die Bank freundlich und gut drauf. Wir haben gerne am Sportprogramm teilgenommen. Großes Lob geht insbesondere an Eileen, die im Hintergrund tüchtig organisiert hat und an Tim, der uns tagsüber sportlich eingeheizt hat und bei lauschigen Abenden ein echter Knaller war. Wer also mal gern in größerer Runde abends gemütlich was trinken möchte, sollte sich an Tim halten.

Der Flughafentransfer dauerte eine gute Stunde. Bei unserer Tour wurde vor uns lediglich das Magic Life Hotel Candia Maris angefahren; es ist aber kein wirklicher Umweg. Kurz hatte ich die Befürchtung, dass der Busfahrer auf unser Hotel vergessen hat, weil er zuerst an der Abfahrt Panormo vorbeifährt und dann auch noch am Hotel selbst. Die Sorge war natürlich unbegründet; aufgrund der Hotelabfolge bzw der Straße musste er die nächste Einfahrt nehmen. Wer sich nach einem abendlichen Spaziergang an einer Strandpromenade mit Geschäften und Lokalen sehnt, ist hier definitiv falsch. Das Örtchen Panormo ist zwar in Gehdistanz, aber es gibt leider keinen Gehweg und die Straße dorthin ist doch recht befahren. Ein gemütliches Gehen ist daher nicht möglich, weil man immer auf Autos achten muss. In der Nacht daher nicht zu empfehlen. Der Ort Panormo selbst ist austauschbar. Es gibt einen öffentlichen Bus nach Rethymno. Die Haltestelle befindet sich beim Iberostarhotel, das ca. 10 Minuten entfernt liegt. Das Ticket kostet € 2. Mit der Pünktlichkeit klappt es zwar nicht so, dafür ist der Bus modern, klimatisiert und mit ausreichend Sitzplätzen. Bei der Rückkehr ist die Haltestelle leider schutzlos und unvermittelt auf der Hauptstraße E75. Glücklicherweise gibt es aber eine Unterführung, die gleich zum Hotel führt. Es gibt ausreichend Angebote für Mietautos, was sich natürlich empfiehlt, um Land und Leute zu erkunden. Wir haben unseren Wagen mit einem fast leeren Tank bekommen (was offenbar üblich ist) und man sollte daher gleich für den Tag tanken. Auf der E75 Richtung Rethymno befinden sich kurz nach dem Losfahren zwei Tankstellen auf der rechten Seite. Die erste davon, eine Eco-Tankstelle, ist empfehlenswert. Bei der zweiten wird stark vermutet - und dies können wir aus eigener Erfahrung auch teilen -, dass man ohne sachliche Rechtfertigung weniger für sein Geld bekommt, dh man wird über's Ohr gehauen. Man sollte sich daher bewusst sein, dass man sich für ein Hotel in der Pampa entscheidet und man ohne Auto ein wenig festsitzt. Dafür ist es eben angenehm ruhig.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gab ein vielfältiges Animationsprogramm, das wir gerne angenommen haben. Die Gruppenfitness-Einheiten waren immer gut besucht und ansprechend. Auch bei den Ballsportarten hatten wir unseren Spaß, manchmal haben aber ein paar Leute gefehlt, um "richtig" zu spielen. Beim Equipment könnte ein wenig nachgebessert waren, da dies teilweise schon sehr abgenutzt war. Es gibt auch einen Fitnessraum, den ich ein Mal verwendet habe. Der Raum selbst ist zwar großzügig, aber die Anordnung der Geräte ist lieblos (wer will am Laufband gegen die kahle Wand starren?) und die Kraftgeräte gehören definitiv erneuert (oder zumindest einmal ordentlich gewartet). So macht Indoor-Fitness leider keinen Spaß. Die Pools waren sauber und angenehmen groß. Die Liegen am Pool und auf der Liegewiese vor der Island Bar waren auch in Ordnung. Wie schon erwähnt, waren die Liegen am Meer und deren Auflagen nicht mehr in Ordnung. Der Strand wurde offenbar etwas umgestaltet; den Einstieg über eine Badeleiter gibt es nicht mehr. Um sich beim Badegang ins Meer einen aufrechten, entspannten Gang zu bewahren, empfiehlt sich die Mitnahme von Badeschuhen (ansonsten können diese auch vor Ort in einem der Minimarkets käuflich erworben werden). Früher oder später hatten alle diese schicken Treter, um ins Meer zu gehen.