- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Ritz-Carlton soll architektonisch an die Art Déco-Hochhäuser der Goldenen Zwanziger in den USA erinnern. Es verfügt laut Webseite über: * 302 Gästezimmer, darunter 39 Suiten und 43 Ritz-Carlton Club Zimmer * 2 behindertengerechte Zimmer, 2 Zimmer für Allergiker * Vitrum, venezianisches Gourmet-Restaurant, eingerichtet mit stilvollen Antiquitäten * Brasserie Desbrosses, Interieur aus dem Jahre 1875 - liebevoll restauriert, mit Terrasse * Tea Lounge, perfekt für die traditionelle Afternoon Tea Time * The Curtain Club - Bar mit einer erlesenen Auswahl an Zigarren sowie einer der größten Selektionen an Edelobstbränden * Ein rund 1.800 Quadratmeter großer Veranstaltungsbereich mit einem 910 Quadratmeter großen Ballsaal * Spa-Bereich mit Pool, Whirlpool, Saunen, Therapieräumen sowie modernsten Fitnessgeräten * Hotelboutique * Bade-Butler, Technology-Butler und Schuh-Butler Service Der erste Eindruck im Ritz-Carlton ist imposant. Insbesondere die große Freitreppe aus Marmor strahlt schon bei Betreten des Hotels ein hohes Maß an Eleganz aus. In einer Kritik über das Ritz-Carlton (ich meine, im Gault Millau) wurde negativ erwähnt, daß der Eingangshalle Großzügigkeit fehle. Wenn damit gemeint ist, daß dem Entrée die räumliche Größe von Hotels wie dem Adlon fehlt, ist dies richtig. Es ist für mich jedoch fraglich, ob dies ein Manko darstellt? Was mancher Kritiker als fehlende Großzügigkeit empfindet, mag für den anderen gerade mehr Behaglichkeit ausstrahlen. Die Inneneinrichtung des Hotels und der Zimmer soll "das deutsche Empire widerspiegeln". Man könnte sie aber auch als klassisch englisch bezeichnen, mit typischer gestreifter Tapete (ich liebe es!), schweren Teppichen, verschwenderisch verbautem schwarzem Marmor, Antiquitäten und edelsten Materialien. Wenn man das Geld dafür übrig hat, buchen!
Unsere Junior Suite mit Blick auf Potsdamer Platz und Sony Center war elegant und edel eingerichtet, mit Sitzecke und Arbeitsbereich bzw. Schreibtisch. Das Zimmer verfügte über modernste Technik wie die Steuerung von Licht und "Bitte nicht stören"-Anzeige per Touchscreen vom Bett aus und CD-/DVD-Spieler. Es versteht sich von selbst, daß alle Zimmer über Klimaanlage und Safe verfügen. Kostenlose Tageszeitung, eine Flasche Mineralwasser am Tag sowie die zweimal täglich durchgeführte, tadellose Zimmerreinigung tragen weiter zum positiven Bild bei. Kleinigkeiten wie Tintenfeder und Tintenfass im Schreibtisch sind untrügliches Zeichen dafür, daß man im Ritz-Carlton auch Details Aufmerksamkeit widmet. Die Minibar war komplett ausgestattet und liegt preislich auf dem Niveau, welches man von einem solchen Haus erwartet. Über Nacht wird ein Schuhputzservice angeboten, der - angesichts der starken Schneefälle dringend benötigt - seinen Job gut (wenn auch nicht perfekt) erledigte. Ein weiteres Highlight war das Badezimmer: In weißem Marmor gehalten, mit separaten kleinen Räumen für WC und Dusche, Doppelwaschbecken und Fußbodenheizung. Verwundert hat uns, daß die Fußbodenheizung offenbar nicht vom Gast bedient werden kann, sondern von der Haustechnik im Gästezimmer eingeschaltet werden muß, wie uns auf Nachfrage mitgeteilt wurde. Hätte man das nicht anders lösen können? Hochwertige Toilettenartikel sind in dieser Hotelkategorie wohl selbstverständlich. Den Gästen stehen Bademäntel zur Verfügung, die in meinen Augen hochwertiger und flauschiger sein könnten. Wenn die Herren und Damen vom Ritz-Carlton einen Bademantel als Referenz benötigen, stelle ich Ihnen den meinen gern zur Verfügung. :-)
Das Ritz-Carlton verfügt über zwei Restaurants, die Brasserie "Desbrosses" und das Gourmet-Restaurant "Vitrum". Im Desbrosses wird auch das Frühstück eingenommen (Buffet für EUR 28.-, kleines Frühstück für EUR 8.-), auf welches wir jedoch verzichtet haben. Die Brasserie soll ein Original aus dem Jahr 1875 sein und aus dem französischen Südburgund stammen. Nach der Restaurierung wurde sie im Ritz-Carlton wieder aufgebaut. Das Desbrosses bietet im Vergleich zum Vitrum eher etwas deftigere Speisen an. Wir selbst haben im Desbrosses zu Abend gegessen. Als Vorspeise wählten wir beide überbackenen Ziegenkäse mit Rucola-Salat und Pinienkernen, als Hauptspeise Perlhuhnbrust mit Eßkastanien und Dauphine-Kartoffeln. Das Essen war hervorragend und preislich der sehr guten Leistung absolut angemessen, der Service stand dem Essen in nichts nach. Preisbeispiele: Soupe à l'oignon gratinée (Gratinierte Zwiebelsuppe) EUR 5,50.-, Salade Desbrosses aux pommes, noix et Bleu au Roquefort (Salat Desbrosses mit Äpfeln, Nüssen und Blauschimmelkäse) EUR 9,50.-, Le sandre de l'Havel au beurre noir, salade de pommes de terre et concombre (Havelzander an brauner Butter und Kartoffel-Gurken Salat) EUR 17,50.-, Grand Plateau de Mer: Huitres et conquillages du jour, homard (Meeresfrüchte-Platte: Austern des Tages, Hummer, Königskrabben, Schrimps und Muscheln) EUR 28,50.- pro Person.
Der Hotelservice war annähernd perfekt. Schon beim Betreten des Hotels wird man vom Doorman freundlich begrüßt und von seinem Gepäck "befreit". Der Empfang an der Rezeption ist sehr persönlich, mit Händedruck und namentlicher Anrede. Der eigentliche Check-In erfolgt nicht an der Rezeption, sondern man wird von einem Mitarbeiter der Guest Relation zum Zimmer geleitet, wo zunächst alle Einrichtungen des Zimmers erläutert werden. Anschließend trägt man seine Kreditkartendaten in ein vorausgefülltes Formular ein und unterzeichnet - das war's. Diskret, persönlich und formlos. Auch bei unserem Abendessen in der Brasserie "Desbrosses" war der Service wie erwähnt tadellos. Es gibt nur einen Aspekt unseres Aufenthaltes, den wir kritisieren müssen. Kurz nach unserer Ankunft sollte uns ein großer Obstteller auf's Zimmer gebracht werden, was eine freundliche Geste ist. Der Mitarbeiter des Ritz-Carlton hat geklingelt und kurz danach einmal geklopft, doch bevor man an der Tür sein konnte, stand er auch schon im Zimmer. Dies war für uns in diesem Moment zwar unverfänglich, aber insbesondere wenn laut Aussage des Hotels die "Wahrung der Privatspähre" oberstes Gut ist, sollte dem Gast doch zumindest die Möglichkeit gegeben werden, den Weg zur Tür zurückzulegen, bevor man das Zimmer betritt. Tags darauf hat sich eine weitere derartige Situation ereignet, wo wir sogar das "Bitte nicht stören" Licht an der Tür aktiviert hatten, und der Zimmerservice dennoch eingetreten ist. Diese beiden Vorkommnisse haben uns doch sehr überrascht, da das Personal im Ritz-Carlton in allen anderen Bereichen überdurchschnittlich gut geschult erschien. Selbst in einem Mittelklasse Hotel darf so etwas eigentlich nicht vorkommen, und wir haben etwas ähnliches in dieser Form noch nirgendwo erlebt. Wir haben diese Vorfälle beim Check-Out erwähnt und sind uns sicher, daß das Hotel entsprechend reagieren wird.
Das Ritz-Carlton liegt zentral in der "neuen Berliner Mitte" direkt am Potsdamer Platz und damit in Nachbarschaft von Regierungsviertel, Brandenburger Tor und Tiergarten. Die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr ist durch die S- und U-Bahn Station "Potsdamer Platz" optimal, mit direkter Verbindung zum Zoologischen Garten und Alexanderplatz. Wir hatten uns (glücklicherweise, muß man in Anbetracht des Wetters sagen) entschieden, mit der Deutschen Bahn nach Berlin anzureisen. Die Taxikosten vom Bahnhof Zoologischer Garten zum Ritz-Carlton betragen rund EUR 8.- bis 9.-.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Der elegante Fitneß- und Wellnessbereich "La Prairie at The Ritz-Carlton" läßt sich mit "klein aber fein" umschreiben. Im Trainingsraum stehen sechs hochwertige Cardiogeräte zur Verfügung, alle ausgestattet mit Fernseher. Darüber hinaus stehen verschiedene Kraftgeräte und freie Gewichte zur Verfügung. Im Wellnessbereich finden sich ein kleiner Pool, ein Whirlpool, eine Finnische Sauna (95°C), ein Sanarium (60°C), eine weitere Sauna nur für Damen sowie Behandlungsräume für kosmetische und therapeutische Körperbehandlungen. Den Gästen stehen kostenfrei Bademäntel und Handtücher, frisches Obst und Mineralwasser (beides auch im Trainingsraum) sowie Badeschuhe zur Verfügung. Am Tag des Checkouts habe ich morgens das Fitneßcenter genutzt und bin anschließend in die Sauna gegangen. Eine Mitarbeiterin erklärte alles und brachte mir einen Bademantel. Ich habe die Zeit im Wellnessbereich des Ritz-Carlton sehr genossen, und hätten wir nicht weiter Berlin erkunden wollen, so hätte ich mich gewiß noch länger dort aufgehalten.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 1-3 Tage im Dezember 2005 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Stephan |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 2 |