The Grand Resort

Es ist wie schon oft beschrieben ein sehr großes Hotel mit wunderschöner maurischer Architektur. Schön fanden wir, dass es alles harmonisch und dezent wirkte, anders als so manches dieser "Themenhotels". Das Hotel war ziemlich gut gebucht, sowohl von Familien als auch Paaren aller Altersklassen, überwiegend (oder sogar ausschließlich?) deutschsprachig. Es gibt nur Halbpension, kein "AI", was für uns ein echter Pluspunkt war. Obwohl die Anlage sehr groß ist, hatten wir zu keiner Zeit Probleme mit der Orientierung. Der Lageplan war hilfreich, um zu wissen, was es überhaupt gibt, aber bei zwei ringförmigen und in sich fast abgeschlossenen Hotelteilen ist es so schwer nicht, das Gesuchte zu finden. Die Unterteilung in ruhigeren Hotelteil und separaten Bereich mit Animation und Action fanden wir sehr gut und auch gelungen. Alle Bereiche sind über Lifts erreichbar, die Anzahl der Rampen fanden wir vorbildlich. Für Kinder gibt es Kinderpool und Animation, können wir aber weiter nicht beurteilen. Für uns war das Hotel genau die richtige Wahl. Wir wollten für eine Woche dem deutschen Regen entfliehen. Die Flugzeit ist kurz, der Transfer auch. Wir haben dieses Hotel den teureren in der Makadi Bay vorgezogen, da wir hier mehr Möglichkeiten hatten, auch etwas außerhalb des Hotels zu machen. Als leidenschaftliche Schnorchler haben wir das Manko des fehlenden Riffs mit einem Ausflug jeden zweiten Tag gut ausgleichen können. Die sind selten teurer als 15 EUR und man sieht immer mal etwas anderes (Sharm el Naga und Utopia Island sind sehr empfehlenswert. Unsere 4-Island-Tour entpuppte sich als Trip nach Giftun, weil nicht genug Leute zusammenkamen, war aber schön - inklusive Delphinen.) Das Preis-Leistungs-Verhältnis in diesem Hotel stimmt, 5 Sterne hin oder her. Ein Deluxe-Zimmer wäre sicher völlig ausreichend gewesen, die Standard-Zimmer zur Straße sind nahezu preisgleich und nur daher nicht ganz so zu empfehlen. Die Ausstattung ist sonst wohl ziemlich identisch. Für uns war nur das Pauschalreise-Feeling etwas ungewohnt, da wir sonst eher individual verreisen. Da haben uns die mindestens 9 großen Reisebusse, die am Abreisetag allein von diesem Hotel die Gäste zum Flughafen gekarrt haben, schon etwas irritiert. Der Reiseleiter schien in dieser Zeit auch völlig überfordert, die Gäste zu sortieren. Schilder an den Bussen hätten hier sehr weitergeholfen, da ja doch pro Zielflughafen ein Bus abfuhr. Aber dieses Massenurlaubsflair hat man hier sehr oft und für eine Woche zwischendurch kann man das schon mal akzeptieren. Man kann sich dem Getümmel nach dem Begrüßungstreff (zu dem man hin "muß", weil man ja wissen will, wie das mit der Abreise geregelt ist) ganz gut enziehen.

Wir hatten eine Juniorsuite gebucht, da die Deluxe-Zimmer schon ausgebucht waren und wir Blick zum Pool haben wollten. Leider lag unser Zimmer dann im Erdgeschoß hinter einem kleinen Pavillion, der wohl manchmal auch als Bar genutzt wird. Somit war der Blick zum Pool leider nicht so bombastisch wie wohl von manch anderen Zimmern aus. Aber das war auch der einzige Makel und hat uns nicht animieren können, das Zimmer zu wechseln. Immerhin war es in dieser Ecke doch etwas ruhiger. Aber auch so hat man im Zimmer wenig gehört. Das Zimmer war sehr groß mit einem großen Doppelbett mit Baldachin. Eine Sitzecke war auch vorhanden und der Platz hätte bei Bedarf noch für mindestens ein Zustellbett gereicht. Die Terrasse war riesig und mit schönen Rattanstühlen und Tisch ausgestattet. Bad war nicht ganz so riesig, aber mit allem notwendigen ausgestattet (Wanne, Fön, Bidet,...) und wie das Zimmer auch sehr sauber. Der Kleiderschrank war sehr groß, aber bot nur eine Kleiderstange mit wenigen Bügeln. Hier fehlten entweder Bügel oder Ablagefächer. Bettwäsche und Handtücher waren sauber und täglich frisch. Ansonsten gab es Klimaanlage, TV mit einigen deutschen Sendern, Kühlschrank. Es hat auch niemand etwas gesagt, wenn man seine draußen gekauften Getränke im Kühlschrank gelagert hat. Man sollte es halt nur nicht übertreiben.

Wir haben - bis auf einmal - im "Marakesh" gegessen. Das "Mahara" wirkte auf uns zu trubelig und hatte etwas von Bahnhofshalle, da es sehr hoch und wenig unterteilt war. Das "Marakesh" ist weniger hoch und etwas mehr in kleinere Bereiche unterteilt, sodass man etwas mehr Ruhe hat. Das Frühstück war sehr umfangreich und lecker. Saft kostet extra, aber man kann ja die leckeren frischen Orangen im Stück vom Buffet nehmen. Das Brot in diversen Sorten war besonders lecker. Ansonsten alles, was man so zum Frühstück erwartet. Abends gab es abwechslungsreiche Buffets, die wir eigentlich immer lecker fanden. Es gab immer mal was, das wir nicht gemocht haben, aber dafür ist es ja Buffet. Wie schon oft bemängelt, ist der orientalische Einfluß viel zu gering, aber die paar halbwegs typischen Sachen haben noch besser geschmeckt als die Standardgerichte. Im A-la-carte-Restaurant hatten wir wie schon geschrieben keine so tollen Erfahrungen gemacht. Nicht nur der Service auch das Essen konnten uns nicht überzeugen. Für jemanden, der keinen Käse mag, sah es sehr schlecht aus. Aber auch mein käseliebender Freund war nicht begeistert. Die Auswahl ohne Extrakosten ist sehr begrenzt. Die Karte hat insgesamt keinen richtigen Stil, Dessert gibt es nur gegen Bezahlung. Die gegen Aufpreis erhältlichen Gerichte waren ziemlich teuer, zumal die Qualität hier wohl dennoch nicht besser sein wird. Suppe um 8€, Hauptgerichte ab 12€ extra. Wir haben nach dem Essen draußen ein Eis gegessen und uns gefreut, am nächsten Tag wieder unser Buffet zu haben.

Der Check In lief im Verhältnis zu den Mengen der ankommenende Gäste recht zügig. Es wird gut deutsch und Englisch gesprochen. Ein paar Minuten mußten wir warten, dann hatten wir unsere Zimmerkarte nebst Lageplan und konnten dem Gepäckboy sagen, welche unsere Taschen sind. Diese kamen dann gut 20 Minuten später ins Zimmer. Trinkgeld wird in Ägypten immer gern gesehen und hilft sicher manchmal weiter. Das Zimmer wurde immer sehr gut gereinigt, Badetücher abends separat getauscht. Unsere tropfende Klimaanlage wurde innerhalb kurzer Zeit repariert und funktionierte danach besser als vorher. Bereits am Anreisetag kam jemand, um eine kaputte Glühlampe auf dem Balkon zu tauschen. Das hatten wir da noch gar nicht gemerkt. Im Buffet-Restaurant "Marakesh" wurden wir stets gut bedient. Die Tische wurden recht zügig eingedeckt, die Kellner waren freundlich, auch wenn es teilweise etwas quirlig war. Die einzige schlechte Erfahrung machten wir in dem mediterranen A-la-carte-Restaurant. Hier fanden wir den Service unterdurchschnittlich. Bestellte Extrawünsche wurden zwar notiert, aber nicht erfüllt. Ich hatte einfachen Reis statt Risotto bestellt, da ich keinerlei Käse esse. Das hatte ich dem Kellner auch dazu gesagt, und er meinte, das sei kein Problem. Schon in der Suppe, eine eigentlich ganz gute Gazpacho, schwam ein dicker Klumpen Schafskäse. Und es wurde natürlich Risotto gebracht und auf meine Reklamation hin, war der Kellner völlig irritiert. Er wisse gar nicht, ob es überhaupt einfachen Reis gebe... Na ja. Insgesamt mache ich unsere Bewertung nicht an diesem einen Vorfall fest, aber die Enttäuschung war an diesem Abend schon groß. Besonders gut fanden wir dagegen den Late-Check-Out, da unsere Abholung erst gegen 22. 30 sein sollte. Auch das Buffet am letzten Abend durfte noch genutzt werden.

Vom Flughafen ist man in wenigen Minuten am Hotel. Alle typisch ägyptischen Sehenswürdigkeiten sind von Hurghada aus etwas unbequemer zu erreichen, da die Entfernungen doch recht groß sind. Der Strand ist 5 Minuten zu Fuß entfernt im Schwesterhotel. Die Promenade dazwischen wurde seit unserem letzten Besuch vor rund 10 Jahren erheblich aufgemöbelt. Diese wahnsinnig breite Allee, die sich kilometerlang mit pieksauberen Gehwegen, verkehrsberuhigter Straße, Lageplänen und Unmengen Laternen hinzieht, ist zwar schön und macht auch was her. Aber irgendwie vergeht so jegliches Ägypten-Gefühl, das ja in Hurghada eh schon recht minimal ist. Entlang dieser Hotelstraße gibt es jede Menge Shops mit allem, was das Touri-Herz begehrt. Mittlerweile ist Handeln hier aber scheinbar fast ein Fremdwort geworden. Die Händler beginnen sofort mit einem so geringen Preis, das "richtiges" Handeln kaum Sinn macht. Ausflüge kann man in verschiedenen Reisebüros buchen, die dann deutlich preiswerter als im Hotel sind. Hier kommt man auch noch mit dem einen oder anderen Ägypter ins Gespräch, um Interessantes über das Land zu erfahren. Die Händler sprechen einen zwar an, aber das ist nicht lästig. Wenn man nicht angesprochen werden will, geht man einfach weiter. Und mit dem einen oder anderen mal zu sprechen, tut nicht weh, kann aber sehr interessant sein. So erfuhren wir, dass die Gegend um das Grand Resort eher "in deutscher Hand" ist. Dagegen zieht es die russischen Gäste eher in die stadtnahen Hotels.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wenn man die Grand Mall und das Grand Resort einbezieht, hat man eigentlich alle Möglichkeiten für Sport und Unterhaltung, wobei diese von uns wenig genutzt wurden. Die Animateure rufen immer wieder mal am Strand das Programm aus. Von Wassergymnastik über Boccia und Beachvolleyball bis hin zu Wasserpolo ist alles möglich. Beim Beachvolleyball waren leider zu viele Teilnehmer, sodass jeder nur 5 Minuten zum Zuge kam. Der Strand ist wie fast überall im Raum Hurghada eher grob, das Wasser aber glasklar. Am Strand direkt ist wenig Leben unter Wasser, sodass zum Schnorcheln hier wenig Möglichkeiten sind. Zum Testen der Ausrüstung reichen aber die paar Fische, die man an dem kleinen Pier am linken Ende des Strandes sieht. Am Strand gibt es eine große Wasserrutsche. Liegen und Schirme sind mehr als genug vorhanden, dazu Umkleiden und Duschen. Die Pools können in beiden Hotels genutzt werden, wobei der im Resort wirklich traumhaft ist, wenn auch ziemlich frisch. Ab mittags liegt er durch die recht hohe Bauweise des Hotels im Schatten, aber es ist uns dennoch ein Rätsel, wie sie das Wasser bei der Wärme ringsum so kühl halten können. In der Mall gibt es verschiedene Restaurants, die abends auch Entertainment bieten, und einen Billiardsalon mit Internetcafe.