The Grand Resort

Von der Schönheit der architektonischen Gestaltung der Hotelanlage kann man eigentlich nur begeistert sein. (Man fühlte sich so ein bisschen an das Hundertwasserhaus in Darmstadt erinnert.) Eine schöne Illusion inmitten der Wüste. Der Service ist immer noch sehr gut und die Männer (wir haben niemals eine Frau gesehen) sind freundlich. Man merkt, dass sie den Tourismus als ihre große Chance begriffen haben. Leider ist der Pool kaputt. Der Boden ist veralgt und die Farbe abgeplatzt, der Beton ist wellig und schaut an manchen Stellen hervor. Es sollte keine allzu große Sache sein, den Pool wieder in Ordnung zu bringen, der gestalterisch wirklich schön ist und abends bei entsprechender Beleuchtung immer noch super aussieht. Die Beleuchtung durch die kunstvoll gestalteten Lampen ist ein Traum. Die Gärten sind wunderschön, alles ist gepflegt und wir haben nie irgendwelche Insekten gesehen. Es wird allerdings auch jeden Tag geräuchert, riecht nach Weihrauch, sogar in den Zimmern manchmal. Eine Juniorsuite ist geräumig und wenn jemand unbedingt nahtlos braun werden will, kann er/sie ja ein Zimmer ganz oben buchen und sich dort auf dem Balkon sonnen, am Pool lagen immer halbnackte Frauen, was wir (oder jedenfalls ich, der weibliche Teil) ungeheuerlich fand, nachdem man in vielen Sprachen schriftlich darauf hingewiesen wurde, dass dies nicht erwünscht ist. Einige Tage war es so windig, dass man an der Strandbar im Grand Hotel (guter Cappuccino) seinen Becher festhalten musste bzw. das Essen oder Geschirr durch die Gegend flogen. Dadurch hat man eigentlich nie geschwitzt wie befürchtet. Das Essen war schon o. k. aber 5 Sterne oder 4 kann es nicht bekommen. Egal, man sucht sich eben das raus, was einem schmeckt. Leider räumen die Kellner die Teller, Gläser und Tassen so schnell ab, dass man keine Chance hat, etwas 2 mal zu benutzen. Dadurch wird unserer Meinung nach zuviel Wasser und Reinigungsmittel verschwendet. Warum die Angestellten abends ins Zimmer kommen müssen, das Bett aufdecken und die Vorhänge zuziehen, ist uns auch nicht klar, aber es gibt dort irre viel Personal und jeder möchte sich ein paar Pfund verdienen. Toll war der Safe im Zimmer und viel Platz für alles, Kleiderbügel wurden uns sofort gebracht, als wir noch ein paar wollten, der chef d´etage fragte uns auch jeden Tag nach unserem Befinden und ob alles o. k. sei. Wenn man keinen Wassersport betreibt und sich einfach nur sonnen und erholen möchte, kann es nach einer Woche schon langweilig werden, das Abendprogramm in der Grand Mall wiederholt sich ja ständig. Eine wirklich supergute Sängerin sang jeden Abend die gleichen Lieder (supergut - aber eben immer die gleichen) und danach trat das Animateurteam mit einer Art Musical auf, z. B. Rocky Horror Picture Show, Hair oder Phantom der Oper. Das ging dann so eine halbe Stunde und danach wurden noch ewig lange (und wahnsinnig laut) irgendwelche Clubtänze zusammen mit den Gästen auf der Bühne getanzt, wo und wann diese die gelernt hatten, konnten wir nicht erfahren. Es gab einiges, was wir innerhalb dieser Woche nicht durchschaut haben, da vieles einfach nicht ausgeschrieben ist, z. B. wie man wohin kommt, dass es eine Brücke zum Grand Hotel gibt, wo Toiletten und Duschen in Nähe der Pools sind usw. Die Restaurants dürfen auch keine Schilder anbringen, z. B. das El Nigma, keiner weiss warum dort plötzlich orientalische Livemusik gespielt wird und eine Bauchtänzerin tanzt, während die Gäste Wasserpfeife rauchen. Das war übrigens der schönste Abend. Aber genau wie alles andere hörten und sahen wir vom Balkon aus, dass auch dort immer das gleiche Programm abgespult wurde - übrigens gegen einen Aufpreis von inzwischen 11 Euro. Das Meer war durch den Wind leider voller Quallen, die zwar nicht brennen, aber da es so viele waren, kann das schon am Baden hindern. Am letzten Tag war das Meer optimal, da kaum Wind herrschte, glasklar, wunderschön - ein Traum - obwohl uns der Strand zwischen den vielen Tauch- und Ausflugsschiffen auch nicht wirklich gefallen hat. Siva Beach ist vielleicht schöner. Ausflüge würden wir bei Bono buchen, wenn wir nochmal nach Hurghada gingen, etwas außerhalb der Mall (1 Minute), die Agentur heisst Scaramouche, er verlangt etwas mehr als die Hälfte für alles, bei ETI haben wir z. B. für eine Fahrt mit dem Glasbodenschiff 35 Euro pro Nase bezahlt und Bono verkauft die Tickets für 20 Euro. Für 20 Minuten Fische gucken und ewig warten bis alle dran waren und alle Touristen fotografiert sind (? ? ?) eigentlich genug. Wasserpfeifen, Glasflacons usw. kosten im Hotelgelände auch ein Vielfaches vom Stadtpreis. Wasser, Bier usw. kann man in den Geschäften der Mall kaufen und mit ins Hotel nehmen, ein Sakkara Gold (Bier 0,5) kostet dort z. B. statt knapp 3 Euro nur die Hälfte. Na ja, es geht ja um das Hotel und ich hoffe, dass wir nochmal hinfahren oder wenn wir das nächste Mal ins Siva Grand Beach gehen würden (wegen dem Strand), würden wir wenigstens abends im Grand Resort spazieren gehen und uns diese bildschöne Architektur reinziehen.