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Matthias (26-30)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Juni 2005 • 1-3 Tage • Strand
California - für eine Stadtereise extrem empfehlenswert
3,6 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Das Hotel California (in manchen Prospekten auch California Hotel genannt, allerdings weiß ich nicht, woher der zweite Name in dieser Rubrik - Montana - kommt) ist ein kleines, gemütliches, ordentliches und sauberes Stadthotel in direkter Nähe (150 Meter) zum Londoner U-Bahn-Knotenpunkt King's Cross. Von außen sieht es aus, wie ein gepflegtes Londoner Reihenhäuschen. Es liegt in einer sehr ruhigen Seitenstraße. Überhaupt war die Gegend rund um King's Cross viel ruhiger, als ich gedacht hatte. Um nicht zu sagen: Da werden Abends die Bürgersteige hochgeklappt, was einer ausreichenden Nachtruhe sehr zuträglich ist. Die Gäste im Hotel California stammen aus allen Nationen und Altersklassen. Vom Schulkind bis zum Renterpärchen war alles vertreten. 45 Euro pro Nacht und Nase im Doppelzimmer (gebucht in Deutschland im Reisebüro über FTI) - das ist für London wirklich eine extrem billige Möglichkeit. Als erfahrene Städtetouristen (meine Freundin und ich besuchen ca. 3 Metropolen pro Jahr) waren wir vom Hotel positiv überrascht, da wir auch schon in deutlich, deutlich schlechteren Hotels dieser Preisklasse genächtigt haben. Das Frühstück hatte durchaus schon gehobenen Standard und sollte - angesichts der Preise für Essen, Trinken etc. in London - unbedingt ausgibig genutzt werden, um die erste Tageshälfte ohne Magenknurren zu überstehen. In direkter Nähe zum Hotel (ca. 600 Meter - fragt an der Rezeption nach) befindet sich übrigens die neuerbaute Britische Nationalbibliothek, in der sich auch die Königliche Bibliothek befindet. Im Keller der Nationalbibliothek fanden, als wir da waren, Ausstellungen zum Buchdruck und zum Werk Hans Christian Andersens statt. Im Gegensatz zu allen anderen touritischen Sehenswürigkeiten kostet die Nationalbibliothek keinen Eintritt! Vorbeischauen (am An- oder Abreisetag) lohnt sich somit auf jeden Fall. Wer ein Musical besuchen möchte, fährt gegen 15 Uhr in den Stadteil "Soho" und stellt sich in die Warteschlange eines "Discounted Tickets-Store" an (die gibt es da an jeder Ecke). Dort bekommt ihr Tickets für die Abendvorstellungen zum oftmals halbierten Preis. Es ist somit gar nicht notwendig, bereits in Deutschland Tickets zu buchen. In "Soho" befindet sich auch die Chinatown, in der man recht günstig speisen kann. Aber Vorsicht: Bis ca. 17/18 Uhr gilt in vielen Restaurants die günstige Tageskarte mit fertigen Menüs. Danach geht's nur noch a la carte und kostet leicht das drei bis fünffache. Ein Beispiel für den abendlichen Preiswucher: Zwei klitzekleine Portionen Curry mit Reis und Brot beim stinknormalen "An der Ecke"-Inder, dazu ein Wasser und ein kleines Bier = 65 (!!!) Euro zzgl. Trinkgeld. Da haben wir uns mal so richtig fein abzochen lassen und sind auf die Speisekarte hereingefallen, in der die Preise extrem verschleiert dargestellt waren... Für Leute, die einen ausgedehnten Sightseeing-Tag gerne mit ein, zwei, drei oder vier Bierchen ausklingen lassen noch dies: London tickt anders. Da die Pubs um 23 Uhr dichtmachen und die U-Bahn um 24 Uhr die Pforten schließt, beginnt der Abend etwa gegen 18 Uhr. Bereits dann sind die Pubs so voll wie bei uns die Kneipen um 22 Uhr. Die Bierpreise in den Pubs liegen leicht über deutschem Niveau (ca. 3,20 bis 3,50 Euro pro Pint). Da es allerdings verpönt ist, in Pubs Trinkgeld zu geben, kommt man bei einem Kneipenabend in etwa mit dem aus, was man auch in Deutschland berappen muss. Ach so: Besucht in London unbedingt den Stadtteil "Camden" und dort die "Camden Markets". Das ist echt alternativ angehauchter Multikulti Pur, extrem sehenswert und auch gar nicht so teuer. Camden war unser persönlicher Reisehöhepunkt. Das hochgelobte "Covent Garden" mit den endlosen Tinneff-Ständen und "Hässliche Kleidung für reiche Leute-Boutiquen" ist dagegen echt Murks.


Zimmer
  • Eher gut
  • Die Zimmer waren ausreichend groß und wirklich sauber. Allerdings ist der Weg zu den Zimmern nicht sonderlich bequem und führt durch ein enges, unüberschaubares und niedriges Labyrinth aus Gängen mit Feuerschutztüren, immer wieder unterbrochen durch ein bis drei Treppenstufen, mal Treppauf, mal Treppab. Ich habe mich einmal richtig verlaufen ;) Naja, im Brandfall würde ich jetzt sicherlich nicht grinsen. Negativ empfand ich es, dass in einem Doppelzimmer auch wirklich zwei (schmale) Betten standen. Schön kuscheln im Doppelbett war da nicht drin. Überhaupt hätten die Betten eine Spur bequemer sein können. Im Zimmer gibt es einen Safe mit Zahlencode-Schloss, allerdings war der in unserem Zimmer (wahrscheinlich vom Vormieter) verschlossen. Unsere Bitte, den Safe zu entsperren, wurde von der Rezeption zwar gehört aber nicht ausgeführt. Es war uns dann aber auch egal und wir haben es nicht weiter verfolgt. Ich denke, mit einer weiteren Nachfrage hätte das geklappt. Das Badezimmer war ausreichend groß und zweckmäßig eingerichtet: Dusche, Waschbecken, WC. Die Sauberkeit war für ein Hotel dieser Preisklasse OK. Im Hilton würde ich allerdings etwas pingeliger diesbezüglich sein.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Neben einer ausreichend großen Sitzecke mit TV in der Hotellobby, in der auch immer ausreichend Lesestoff vorhanden war, gibt es noch den Frühstücksraum im Keller. Der Raum war sauber, allem Anschein nach frisch renoviert, allerdings für die Gesamtzahl der Schlafplätze im Hotel doch etwas beengt. Das Frühstück war herausragend für ein Hotel in dieser Preisklasse. Brot, Toast, Spiegeleier, Hortkocheier, Butter, Marmelade, Käse, Aufschnitt, gebackene Bohnen, Frühstückswürstchen, gebratener Speck, gebackene Tomaten, Müsli, Cornflakes - und ha habe ich sicherlich noch was vergessen. Leider, leider, leider ist der Kaffee im Hotel California unter aller Würde. Das war an allen Tagen übelste Instant-Brühe, wo in einen halben Liter heisses Wasser vielleicht ein Drittel Teelöffelchen Nescafe gekippt und dann noch nicht einmal umgerührt wurde. Überhaupt war es in London ziemlich schwer, einen guten und bezahlbaren Kaffee zu bekommen. Ist halt doch eher ein Teetrinker-Land. Zum Service beim Frühstück sollte man noch sagen, dass das Buffet ständig neu bestückt wurde. Selbst in Stoßzeiten war immer alles vorrätig. Die Küchenkräfte waren sehr freundlich und brachten sogar unaufgefordert Nachschub an Getränken an die Tische.


    Service
  • Eher gut
  • Das Personal war wirklich nett, zuvorkommend und sprach englisch (hahaha, kleiner Scherz). Mal im Ernst: Ich habe hier in diversen Bewertungen gelesen, dass man englisch sprechen sollte, wenn man ins Hotel California geht. Ich gebe diesbezüglich zu bedenken, dass London in England liegt und dementsprechend ein Kontakt zur englischsprechenden Bevölkerung nicht ausbleiben wird. Kurzum: Englisch ist die Grundvoraussetzung für einen London-Trip - und da macht das Hotel California natürlich keine Ausnahme. Die Rezeption ist rund um die Uhr besetzt. Etwas nervig ist es jedoch, dass die Hoteltür nicht 24/7 offen steht. Selbst am helligten Tag musste man klingeln, noch mal klingen, warten, noch mal klingeln - und nach ca. 2 bis 3 Minuten wurde dann von Innen die Tür geöffnet. Das mit den verschlossenen Hoteltüren scheint in den kleineren Londoner Stadthotels allerdings üblich zu sein und habe ich mehrmals beobachtet Das Check-In und Check-Out ging schnell und reibungslos, ein (extrem kleiner) Gepäckraum auf "halber Treppe" stand zur Verfügung, die Zimmer wurden regelmäßig gereinigt.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • London ist eine riesengroße Stadt, in der die Entfernungen durch das perfekte Underground-Netz allerdings recht klein werden. Bei der Wahl des Hotels habe ich mich anhand eines Londoner U-Bahn-Netzplans (kann man im Internet herunterladen, Google oder Lycos sagen dir wo) informiert, wo die besten Haltestellen (= die mit den meisten Linien) sind. King's Cross ist was das angeht ideal. Von hier aus kann man bequem jede bekanntere Londoner Sehenswürdigkeit erreichen - und das sogar ohne umzusteigen! Wie ich schon schrieb, ist die Gegend rund um das Hotel California erstaunlich ruhig. Einen weitereren Vorteil von King's Cross werdet ihr am Anreisetag zu schätzen wissen: Heutzutage landen 80 Prozent aller Städtetouristen in London am Flughafen Stansted. Von dort kommt man mit dem "Stansted Express" zur "Liverpool Station". Da steigt man aus, steigt in eine U-Bahn und gelangt ohne weitere Umsteigeaktionen zum King's Cross und somit zum Hotel California. Perfekt! Direkt gegenüber vom Hotel ist eine Post, ca. 80 Meter entfernt ein McDonalds, ca. 150 Meter entfernt die Station King's Cross mit ein paar Kiosks drumherum. Das war es dann aber auch an öffentlichen Einrichtungen im direkten Nahbereich des Hotels. Im Gegensatz zu anderen Bewertern habe ich keine Pubs und/oder Restaurants in Hotelnähe gefunden. Allerdings habe ich sie auch nicht wirklich gesucht.


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Es gibt einen Fernseher auf dem Zimmer mit vier oder fünf englischen Programmen. Ansonsten - da Stadthotel - selbstverständlich keine Gästeanimation und deshalb auch keine Bewertung.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1-3 Tage im Juni 2005
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Matthias
    Alter:26-30
    Bewertungen:4