- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Wenn man vorab in einigen Foren gelesen hat, kann man sich auf das einstellen, was einen hier erwartet. Dass man hier nicht von tatsächlichen 4 Sternen ausgehen kann, war mir klar. Daher war ich nicht unbedingt überrascht über die Begebenheiten im Hotel "Club" Thapsus, in dem wir eine Woche zur Hauptreisezeit zu Gast waren. Nach unserer Urlaubswoche würde ich dem Hotel etwa 2,5 *** geben, aber ich habe mich wirklich erholen können, da ich am Strand und im Meer meistens meinen "Happy Place" gefunden habe.
Unser Zimmer (184) war von innen ganz okay, aber von der Lage ungünstig, direkt über dem Hauptrestaurant. Da ging der Krach mit Stühlen und Geschirr schon morgens los. Die Beschallung der Animation am Pool fing um 9:30 an und zog sich dann mit zunehmender Lautstärke abends auf der Bühne bis manchmal 23:30 hin. Die Balkon - und Zimmertür waren so dicht, dass man meinte, man hätte gar keine Tür. Der Teppich im Gang schluckte keinen Schall, sondern nur tagealten Dreck. TV und (laute) Minibar vorhanden, ein Doppel- und ein Einzelbett, Das Schrankvolumen für 3 Personen und längeren Aufenthalt könnte knapp werden. Das Bad wie das Mobiliar alt, aber ordentlich und sauber. Gut geschlafen haben wir in der nächtlichen Ruhezeit gut, die Klimaanlage wurde nicht unbedingt benötigt. A propos Zimmer: wir flogen Freitag spät abends ab und landeten am Samstag nachts in Monastir (mit etwa einer Stunde Verspätung) Um 3:15 waren wir endlich im Hotel, aber leider wurde uns gesagt, die Zimmer seien noch nicht fertig! Wir mussten tatsächlich zwei Stunden warten, damit andere Gäste, die nun um diese Uhrzeit etwa abgeholt wurden, das Zimmer verlassen und das Zimmermädchen seinen Pflichten nachgekommen konnte... Es war mein ca. 12. Tunesien-Urlaub, so etwas habe ich vorher noch nicht erlebt! Aber wie schon oben erwähnt, ich wusste ja, worauf ich mich einlasse...
Das Bier kam in extra kleinen Gläsern, war aber gut trinkbar. Cocktails waren viel zu alkohollastig (50/50), die Softdrinks waren okay, die "Fruchtsäfte" wie üblich viel zu süß. Das Essen... Tja, da ich sowieso lowcarb und überwiegend vegetarisch esse, kam es mir vor allem mit den Salaten sehr entgegen! Für Otto-Normalesser geht es wahrscheinlich weniger. Vor allem das Frühstück war eintönig, 2 oder drei Sorten Brot/Baguette, Spiegelei ODER Rührei, gekochte Eier, je zwei Sorten Wurst und Käse, gebratene Wurststücke, die üblichen warmen Gerichte, süße Sachen und frische Chichi. Und immer tunesischer Salat! Der Automatenkaffee schmeckte wie in anderen tunesischen Hotels, Filterkaffee wurde gar nicht angeboten. Mittagessen kann man entweder im Haupt- oder alternativ im Poolrestaurant, wo die Leute dann schon mal ohne Shirt und mit nasser Badebuxe sitzen und einem bei gewissen Anblicken der Appetit vergeht. Andrang ist leider immer und überall, man muss sich auf Wartezeiten einstellen, egal ob es ein Tisch mittags oder abends vor der Bar, Besteck, Gläser, Teller, Servietten, Getränke... Das Abendessen haben wir dann wiederum mangels Alternative im Hauptrestaurant eingenommen. Hier im Außenbereich zum Ärger der Gäste UND der Kellner wackelige Plastiktische; beim leichtesten Stoß wurde das Getränk verschüttet. Aber hier ein Kompliment an Najeh Farhat, der es immer geschafft hat, uns spontan einen Tisch zu besorgen, egal um welche Uhrzeit wir kamen! Nun, das Essen war so lala, außer am tunesischen Abend, da war es besser. Ansonsten gab es immer Pizza, Pasta und Kartoffeln oder auch recht schmackhaft zubereiteter Reis, Fleisch- und Fischgerichte (auch frisch gebraten), warmes Gemüse, und dann eine größere Auswahl an täglich variierenden Salaten. Kuchen und Süßspeisen gab es natürlich auch, dazu kann ich jedoch nichts sagen. Bei uns kam nur Melone auf den Tisch (s.o.)
Das Personal, sowohl an der Rezeption als auch in den Bars und Restaurants war bis auf wenige Ausnahmen sehr freundlich. Gerade als Mitteleuropäer ist man hier willkommen, im Gegensatz zu Gästen einiger östlichen Staaten, die immer wieder durch ihr tolles Benehmen auffielen ( nächtlicher Gesang auf dem Flur, Streitereien mit dem Barpersonal etc). Als großen Nachteil empfand ich, dass man bei Anreise keinerlei Information bekam, weder über den Inhalt des "Ultra-all inclusive" noch über Öffnungszeiten oder sonst irgendwas. Es gab eben einfach nichts. Und am Ende des Urlaubs auch keinen Bewertungsbogen oder ähnliches. Getränke an den Tisch gab es sowohl im Restaurant als auch an den Bars (meistens) nur gegen ständige Trinkgeldzahlung. Badetücher gegen Kaution von € 10,-, der Wechsel hat leider nicht immer geklappt, oder man musste u.U. warten. Das System mit den Wasserflaschen für das Zimmer (1 pro Tag) ist, so wie es hier durch geführt wird ( man darf sich die Flasche an der Hannibal-Bar abholen) nicht machbar. So kommt es hier zu ständigen Missverständnissen und dann auch Ärger.
Das absolute Highlight: der Strand und das Meer! Leider wurde der Strand während unseres Aufenthalts nicht gereinigt, obwohl abends immer die Liegen an die Seite gestellt wurden. Die kaputten Muscheln und Müll waren teilweise nicht sehr gesund für die Füsse... Liegen gab es ausreichend, nur nicht genug Sonnenschirme, was uns dann mehrfach dazu zwang, im Gartenbereich eine Liege zu suchen. Wenn man weiter raus schwimmt (was wegen der Boote und Jetskis nicht ganz ungefährlich ist), kommt man zu mehreren Sandbänken. Auf dem Grundstück gibt es einen "Streichelzoo" hinter Gittern mit Tauben, Ziegen, Enten, einer Gans, drei Pfauen, einem Perlhuhn, einer Pute und einigen Hühnern. Wer den Hühnern eine Freude machen möchte: Sie fressen gerne die Melonenschalen ab! Das war dann immer unser mittäglicher Verdauungspaziergang... In der näheren Umgebung ist nichts, also einfach ins Taxi setzen und nach Cap Africa (tagsüber) oder abends in die Altstadt fahren; die Taxipreise sind günstig. Die Transferzeiten variieren je nach Flughafen und wie viele Hotels noch angefahren werden. Tatsächlich ist selbst die Fahrt von/ nach Monastir mühsam, da es keine ausgebaute Strecke gibt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Fitnessraum sah nicht sehr vertrauenerweckend aus, die Geräte habe ich jedoch nicht ausprobiert. Ansonsten gab es das übliche (langweilige) Animationsprogramm, wobei sich das tagsüber auf sportliche Aktivitäten beschränkte. Der Pool ist für ein so großes Hotel winzig, die zwei Rutschen klein und wenn sie geöffnet waren, überfüllt (auch hier anstehen und warten). Es gibt auch ein kleines Hallenbad, das anscheinend zu jeder Jahreszeit geöffnet ist; dazu muss man allerdings durch den Spa-Bereich. Auch ein ungewöhnlicher Aspekt: die Gäste dürfen auch abends/ nachts in den Pool.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2019 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Iris |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 18 |